Mischen von Musicals

  • Genau. Und wenn der Drummer dann halt sein sündhaft teures DW oder Ludwig-Drumset zeigen will, dann soll er halt E-Drum-Trigger (Mesh-Heads mit beispielsweise DDdrum-Triggern) montieren und Lownoise-Becken verwenden. Ich stelle fest: Überall dasselbe auf dieser Welt... Irgendwie sollten Drummer und E-Gitarristen mit ihren ollen Marshall-Half bzw. Fullstacks von Bühnen verbant werden. Dann wäre endlich Ruhe im Hühnerstall 8)8)

    Dann nerven aber die Bläsersätze, wenn sie dann von hinten oder der Seite auf die Bühne blasen.

    Am besten wir nehmen nur noch Keyboards oder am besten gleich Halbplaybacks.

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    Ach, wenn wir schon dabei sind: Lasst uns Vollplaybacks nehmen. Dann ist auch die Autotune-Problematik aus dem anderen Thread gleich mit erschlagen. Die großen komplizierten Mischpulte brauchts dann auch nicht mehr, es reicht ein Stereo-Lautstärkeregler... ;)

  • Holla :D Da habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen :D


    ich bedanke mich mal bei allen für den Input zum E-Drum und werde das mal bei Gelegenheit einfließen lassen :thumbup:


    @rober müller

    Oh Gott wie recht du hast :D Nach dem Drum kommen die Bläser :D



    Okay :) Weiteres Thema: Bühnenmonitoring


    Lasst uns einfach mal in der Kategorie III bleiben. Für gewöhnlich stoße immer nur in Kategorie III auf Probleme, die sich nicht so leicht lösen lassen. Wenn ich in Kategorie II unterwegs bin, lässt sich eigentlich fast immer alles lösen.


    Also zurück zur Kategorie III und Bühnenmonitoring. Der "default" ist ja normalerweise zwei Wedges entweder von der Bühnenkante. Funktioniert bei zwei Solisten ohne Probleme. Gehen wir aber mal in die Ensemble-Nummern. In dem einen Verein bis zu 40 Personen auf der Bühne und trällern. Spätestens hier keine Chance mehr mit zwei von vorne. In Gassen stellen ist oft nicht so einfach weil diese Schulsporthallen-Bühnen eben nicht für sowas ausgelegt sind und man da keinen Dreifuß stellen kann. Beim letzten Verein habe ich zusätzlich zu den zwei Bühnenkanten Wedges noch zwei Stative rechts und links direkt neben die Bühne von vorne gestellt und so weit wie möglich hochgekurbelt um dann von oben in den hinteren Bühnenbereich zu kommen. Ich war zum Beispiel auch mal bei einer anderen Produktion zu besuch, da haben sie das Bühnenmonitoring von der Fronttruss geflogen. Problem war da nur, dass die ersten 5 Reihen vor der Truss waren...das Klangerlebnis war so schlecht, dass ich mich nach der Pause freiwillig in die letzte Reihe wo noch Platz war gesessen habe :S

    Wie macht ihr das so?


    Einen schönen Abend und einen guten Start ins Wochenende :)

  • In Gassen stellen ist oft nicht so einfach weil diese Schulsporthallen-Bühnen eben nicht für sowas ausgelegt sind und man da keinen Dreifuß stellen kann.

    Es gibt ja nicht nur LS-Stative mit Dreibein, für solche Gassenmonitorgeschichten nutze ich Bodenplatten mit M20 Gewinde und ensprechender Distanzstange drauf. Gibts als Standart von den großen Herstellern.

    Die Platte wird an den Kanten markiert, dass keiner drüberfällt und bis jetzt hat sich keiner beschwert.

  • Guten Abend Zusammen,


    hoffe ihr habt das Wochenende alle gut vorüber gebracht :)


    pegel

    nimmst du dann 1mx1m Blatten? Die kleinen 24cmx24cm Platten sind doch vermutlich zu instabil oder? Die müsste man dann vermutlich noch irgendwie am Boden befestigen oder mit Bühnengewichten arbeiten oder? Bei den Menschenmassen die sich da hinter der Bühne bewegen hab ich da eher Bauschmerzen.


    Viele Grüße und euch allen einen guten Start in die neue Woche :)

  • nimmst du dann 1mx1m Blatten? Die kleinen 24cmx24cm Platten sind doch vermutlich zu instabil oder?

    Ich hab die hier. Haben ein Außenmaß von knapp über 50cm und stehen ganz vernünftig auch ohne Bühnengewicht. Mittlerweile gibts vom gleichen Hersteller eine "Touring" Variante mit einer 5mm stärkeren Stahlplatte, die sollte noch besser stehen.

    Alternativ gibts für die klassischen Gala-LS-Tellerstative auch noch zusätzliche Gewichtsplatten...

    1mx1m wären mir vom Handling und Gewicht doch ne Nummer zu heftig zumal ich die in manchen Locations in denen wir spielen auch nicht vernünftig platzieren könnt.

    Wenn ich es noch kompakter haben wollen würd, könnt ich auf unsere selbstgebauten Stempel gehen, die haben ne Standfläche von ca. 15cm x 15cm und werden gespaxt. Geht aber auch nur im Theater ;)

  • Guten Abend zusammen,


    sorry, viel zu tun gehabt die letzte Woche.


    pegel

    super vielen Dank! Also in den Boden spaxen ist an den Spielorten eine ganz schlechte Idee :D Aber die Platten von Gravity sehen doch recht robust aus. Werde ich, wenn man darf auf jeden Fall mal testen.

  • Hallo zusammen,

    lange wars still hier, daher mal wieder was von mir zum Musical.

    Ich habe gerade seit langem mal wieder einige Tage mit Musicals verbracht, in 3 Wochen kommt der nächste Block an Shows. Ein Tag Aufbau und Orchester-Soundcheck, dann 1 Probedurchlauf für die Technik (Kulissen, Licht, Ton), dann eine Generalprobe.

    Besetzung: 24 Darsteller mit Headsets, Orchester mit Bandbesetzung (Drum, Percussion, Bass, 2x Git, 2x Keys) plus 8 Blech- und Holzbläser.

    Equipment: A&H dLive, TW Audio Ella (cardioide Tops), alle Funkstrecken mit DPA 6066 Kugelheadsets


    Es gibt keine feste Trennung von Solisten und Chorsängern, fast alle Headsetträger haben auch beides gemacht.

    In der Showvorbereitung habe ich neben dem Mikrofonplan und den ganzen Markierungen im Textbuch entschieden, wieder mit Subgruppen zu arbeiten.

    Eine Mono-Gruppe für Solo, eine Stereo-Gruppe für Chor. Je nach Szene wird die Zuordnung der Kanäle zu keiner Gruppe, Solo oder Chor geändert. Die Headsets waren etwas im Panorama verteilt, so dass bei der Chor-Gruppe bisschen was im Stereo zu hören war. So konnte ich auch je nach Stück (Solist über Chor oder nur Chor) die Gruppe etwas am EQ anpassen, bzw. auf einen anderen Hall senden.


    Alle Sprach- oder Sologesangsstellen wurden einzeln per Fader gefahren, der Chor hauptsächlich über den Subgruppenfader.


    Für mich bei der gegebenen Probezeit ein passendes Vorgehen.


    Grüße


  • Geht zwar am Thema vorbei, aber wie zufrieden bist du mit dem Ella system?

  • Sehr zufrieden!

    Klanglich für alles mit Gesang oder Sprache super. Bisher habe ich damit Chorveranstaltungen (Nur Chor mit Overheads oder Gospel mit Band plus 50 Handmikros, Open Air und in Kirchen) und Musical gemacht. Zusammen mit den S32 (auch Cardioid) rund und deutlich ruhiger auf der Bühne.


    22 offene Kugel-Headsets, teils nicht weit weg von der PA. Lautstärken waren gar kein Problem, es hat auch bei hohen Pegeln keine Koppelprobleme gegeben. Vor 3 Jahren war das gleiche mit 12" Tops geflogen, da musste sehr viel entzerrt werden um einigermaßen Pegel zu bekommen. Das war ein riesen Unterschied.

    Die Winkelung muss recht genau geplant werden, das merkt man im Hochton sonst sofort.

    Optisch sehr unauffällig.

  • Wie schätzt du das System ein für Livemusik? Also durch die bank weg alle richtungen.

    Bei uns sind aktuell T20 in der Front, die kommen gerne mal ans Limit.

    Überlegung ist pro seite auf 6 Ella + je eine Erweiterung zu gehen

    Als Sub sollen die 6 B30 bleiben

  • Hm, das wäre glaube ich kein System das ich für Rock oder Disko einsetzen würde.

    Ich könnte mir vorstellen dass die Ellas da schnell an ihr Limit kommen. Tiefe Mitten sind da natürlich nicht in hohem Pegel machbar.

    Welchen Abstrahlwinkel brauchst du denn? Da ist T20 und Ella ja auch ein deutlicher Unterschied.

    Geflogen oder auf Stativ?

  • Hm, das wäre glaube ich kein System das ich für Rock oder Disko einsetzen würde.

    Ich könnte mir vorstellen dass die Ellas da schnell an ihr Limit kommen. Tiefe Mitten sind da natürlich nicht in hohem Pegel machbar.

    Welchen Abstrahlwinkel brauchst du denn? Da ist T20 und Ella ja auch ein deutlicher Unterschied.

    Geflogen oder auf Stativ?


    Abstrahlwinkel ist in der Breite ja größer desto besser, ich habe die tops vor der bühne geflogen, ideal wäre 120x60

    das würde ich mit dem ella sehr gut abdecken können.

    wichtig ist halt das es unauffällig ist und das gesamte spektrum abdecken kann.

    kapazität sitzend 400, stehen 1200pax


    alternativ gibt es t24n für die front mit den 6 B30 und die T20 kommen als delay :)

    nearfill besteht aus c5 bzw bei großen und lauten geschichten m10

  • Musical mischen


    Seit Jahren begleite ich eine Musicalcrew als Lichttechniker. Dieses Jahr wurde die Produktion deutlich grösser und wir haben das Team erweitert. Licht macht nur ein Kollege und ich fahre zum ersten Mal den Ton.


    Das Budget ist, wie immer, sehr begrenzt.


    Das Setup ist über eine Woche hinweg gewachsen und sieht nun zwei Tage vor der Premiere so aus:


    Equipment


    Zwei doppel-15" Subwoofer und zwei horngeladene 2* 12" Tops bilden die Main-PA, 4 Segemente 4" LA Schnitze kommen als Frontfill zum Einsatz. Auf dem Balkon sorgen zwei 10" Tops für die nötige Abdeckung.


    Die Bühne hat zwei Coax-Monitore und zwei Gassen-Monitore (Sidefill) für die Darstellerinnen und Darsteller. Die Band hat 4x einen Inear-Mix und für eine Szene gibt es einen zusätzlichen 8" Monitor auf der Bandbühne (zusätzliches Podest).


    Inputseitig gibt es 34 Kanäle, davon 2 Linesignale für Einspieler, 15 Headsets, 1 Handfunke und 16 Kanäle für die Band (bestehend aus Drums, Keys, Bass, Git).


    Hausintern sind wir über Funk verbunden (2x Technik, 1x Stagemanager, 1x Band, 1x Regisseur).


    Die Funkstrecken werden alle mit AA-Akkus gespiesen, welche in zwei Sätzen abwechslungsweise in die Ladestationen kommen und im Einsatz sind.


    Das FOH befindet sich in einer kleinen Kammer über dem Balkon. Das Theater war früher auch ein Kino und die Technik ist aktuell im ehemaligen Projektionsraum.


    Bei den bisherigen Proben konnte ich die Snippets im Saal programmieren. Gestern war ich mit dem Lichttechniker zum ersten Mal im FOH-Raum. Es war akustisch ein kompletter Blindflug. Zwar konnte ich über einen Monitor und Kopfhörer sehr gut hören, was über das Pult geht, aber einen Eindruck, wie das im Saal klingen würde, hatte ich überhaupt nicht.


    Deshalb hatte ich mich sehr eisern an konkrete Werte gehalten (Master-Position und Faderstellungen von den Snippets – am Ende waren es knapp 100 Cues, die so zusammenkommen), aber was akustisch passierte gestern, muss ich heute bei der Nachbesprechung rausfinden.


    Soviel für heute zu meinen ersten Musical-Sound Gehversuchen.

    Der Ton macht die Musik.

    Einmal editiert, zuletzt von zegi ()

  • ob aus der Kinobestuhlung einfach mal so 4 Plätze rausgeschraubt werden können ist meist mehr als fraglich. Dann wollen da auch noch ein paar Kabel so verlegt werden, dass da nix im Weg ist - sei's optisch, sei's stolperfallentechnisch.


    Mischen aus der Technikkabine ist am Theater durchaus üblich. Dass ein ehemaliger Kinovorführraum das nicht ist - geschenkt. Wird sich aber vermutlich nicht ändern lassen...

    Am besten geht das, wenn man sich den FOH-Monitor so verbiegt, dass er dem PA-Sound möglichst nahe kommt.

  • ob aus der Kinobestuhlung einfach mal so 4 Plätze rausgeschraubt werden können ist meist mehr als fraglich. Dann wollen da auch noch ein paar Kabel so verlegt werden, dass da nix im Weg ist - sei's optisch, sei's stolperfallentechnisch.

    Dann baut man da Podesterie drüber. Mit solchen Konstruktionen sind die Theaterleute doch besonders findig. Ich habe auch lange Theater gemacht und habe bei größeren Produktionen immer drauf bestanden im Saal zu mischen, selbst wenn die Regie mit Richtrohren und einer guten Abhöre nach etwas Übung und viel Erfahrung ebenfalls für kleinere Produktionen zu annehmbaren Ergebnissen führen konnte.


    So viele Headsets + Liveband würde ich jedoch keinenfalls außerhalb des Saals machen. Damit tut man einfach niemandem einen Gefallen...

  • Bei den bisherigen Proben konnte ich die Snippets im Saal programmieren. Gestern war ich mit dem Lichttechniker zum ersten Mal im FOH-Raum. Es war akustisch ein kompletter Blindflug. Zwar konnte ich über einen Monitor und Kopfhörer sehr gut hören, was über das Pult geht, aber einen Eindruck, wie das im Saal klingen würde, hatte ich überhaupt nicht.

    Sieht gut aus!


    Was hast du in den Snippets denn gespeichert? Nur Headsets? Nur Teile der Chanelstrips der Headsets? Alles?


    Ich würde erst nach ein paar durchgelaufenen Vorstellungen zustimmen so etwas in der Regie zu mischen. Gerade am Anfang macht man ja doch noch öfter mal Anpassungen.

  • Eigentlich wollte ich in den Snippets nur das notwendigste Minimum speichern. Aber das wurde mit der Zeit immer umfangreicher.


    Es kommt vor, dass auch Effekte, Monitorsends & Co. hinterlegt sind, da je nach Song die Solisten wechseln, Chorpassagen von andern Gruppen gesungen werden.


    Im Minimum sind in den Snippets nur "Mutes", im Maximum sind es Level, Mutes, Monitor sends, EFX Sends.


    Bezüglich des Standortes der Technik hatte ich meine Bedenken ausgedrückt, dass wir dort nichts hören und nur schlecht sehen, aber Seitens der Regie wollte man das so gelöst haben.

    Der Ton macht die Musik.

  • Mein Zugang ist dazu ist, wenn es sich realisieren lässt, der, dass bei den Proben im Saal der Sound erstellt wird, und das dann in Szenen, Snippets usw abgelegt wird. Das ganze wird dann via Cue-List in den Ablauf einsortiert. Danach kann meiner einer das Pult auch in den "Regieraum" wandern. denn im Wesentlichen reduziert sich der Workflow bei den Aufführungen an das zeitgerechte durchsteppen der Cues. Wenn das dann noch per Midi via ShowControl-Software passiert, die auch für das Licht und allfällige Einspiele zuständig ist, um so besser. Dann sitzt der Tonman wirklich nur mehr da um bei Pannen noch eingreifen zu können. 99% der Tontechnik-Arbeit passiert imho bei den Proben.