Power LEDs - SMD löten

  • Freunde der SMD Löttechnik, wer kennt sich damit aus, wer kann mir weiterhelfen. Wie bekomme ich die 3 W LED da dran gelötet.


    Das ist eine 3535 Led also 3,5 x 3,5 mm und deutlich kleiner als auf dem Foto. Mit Heißluft fliegt mir das Ding weg. Weiterhin befürchte ich das diese Klarsichtkuppel schmilzt. Wenn man da mit dem Fingernagel drauf dückt, dann gibt die nach. Ich vermute mal die ist aus Silikon. Außerdem bekomme ich das wohl nicht heiß genug denn ich muss die ca. 2-3 mm dicke schwarze Aluträgerplatte sowie den angekoppelten fetten Rippenkühlkörper mit erwärmen. ( 2. Bild )


    Mit Lötkolben könnte ich immer abwechselnd rechts/links probieren und mit der 2. Hand das Ding fixieren, vermute aber das der mittlere Streifen auf der Led nicht schmilzt. Ich denke der ist wichtig für besseren Kühlübergang, der ist kontaktlos. Man kommt da mit der Lötspitze eigentlich auch garnicht dran, da die Lötpunkte unter der Led sind. Beim ablöten musste ich sehr viel Lötdraht seitlich zugeben um einen Wärmeübergang zu schaffen und den Löter sehr lange dran halten.


    Hat jemand einen Rat ?



  • Schon klar, so werden die das wohl auch gemacht haben. Ich will die schwarze Trägerplatte aber nicht abbauen. Die MicroMiniMultisteckverbinder sind versiegelt und könnten abreißen.

    Ausserdem müsste ich dann auch eine neue Monster Wärmeleitmatte kaufen und ich hab schon 2 Monate gebraucht um Ersatz Leds zu finden. Steht ja nix drauf auf den Mistdingern.


    Wenn die Platten ab wäre, würde ich mit einem Minigasbrenner punktuell von unten erhitzen.

  • Ohne es ausprobiert zu haben: die beiden äußeren Kontakte komplett sauber machen (LED und Platine) und als erstes nur den mittleren Kontakt anlöten (LED noch nicht richtig positionieren, sonst kommst du ja nicht mehr an das Lötpad ran, wenn das Lötzinn aber immer noch flüssig ist, kannst du dann aber die LED auch noch die paar mm bewegen)

    Und anschließend die seitlichen Kontakte löten. Mit etwas Flussmittel zieht das Lötzinn dann auch unter die LED...

  • So richtig gut nach IEC ist es nur wenn du die Platte abmachst und mit einer Reworkstation arbeitest aber es gibt ein paar ‚Workarounds‘:


    1. Lot mit geringem Schmelzpunkt verwenden - meistens eine Indium basierte Legierung. Bei den üblich verdächtigen zu bekommen (DigiKey usw.). Dazu möglichst das alte Lot entfernen indem du zuerst niedrig schmelzendes Lot dazugibst und dann mit Entlötlitze wieder wegnimmst. Möglicherweise reicht dann sogar schon der Ofen zum Löten. Diese Lote schmelzen schon bei 140-150°C.


    2. Im Backofen vorwärmen - hängt aber davon ab, was alles noch nicht abgebaut ist und wie viel Wärme die Teile vertragen bevor sie ihre Form irreversibel verändern.


    3. Flux verwenden. Dann läuft das Lot besser, benetzt die Oberflächen besser und damit ist auch der Wärmeübergang Lötkolben-Leiterplatte besser.


    4. Mit Heißluftfön unterstützen. Jedes Grad, das die Leiterplatte an Temperatur hat muss nicht vom Lötkolben aufgebracht werden. LED dabei mit Pinzette halten. Am Besten hält den Fön beim Löten ein freundlicher Kollege.


    5. Kleben geht auch, der thermische Übergang der LED ist damit aber deutlich schlechter. Ein paar LED‘s auf Vorrat sind dann nicht schlecht.


    In dieser Reihenfolge ausprobieren und nach belieben kombinieren. Viel Erfolg.

  • Das Problem dürfte sein, dass das Ganze dank Kühlkörper auch relativ schnell wieder kalt wird wenn man es aus dem Ofen holt.

    Eventuell ist es besesr den Kühlkörper in einen Topf mit Sand zu stecken und das ganze dann in den Backofen.

    Danach kannst du das in Ruhe mit dem Heißluftföhn drauflöten.

    Wegen der Kuppel würde ich mir relativ wenig sorgen machen. Silikon hält einiges aus. Übertreiben sollte man es trotzdem nicht.

  • Heißluftfön ist nicht Heißluftfön. Die kleinen an den Lötstationen machen viel Volumen und Hitze bei niedrigem Druck. Mit denen funktioniert das nach Vorwärmen ganz gut. Hat ne weile gedauert bis ich das für die Expolite TourLED rausgefunden habe. Jetzt löte ich die gerne.

    100°C müssen gar nicht sein, solange die Platine und der Kühlkörper wärmer sind als üblich ist schon viel geholfen.

  • Ich hab da zum Glück jemanden.

    Der lötet unter Lupe alles bis zum kleinsten SMD oder Dinger mit X Beinchen.

    Wohl einfach eine Frage des Geschicks und der sehr ruhigen Hand.

    Ich glaube, das kann man auch nicht lernen oder üben.

    Ich bin dafür z.B. viel zu grobmotorisch.


    Will heißen; such' dir einen, der's kann. ;)

    Never stop a running System

  • ich habe das Feingefühl und ich habe noch ein Mikroskop mit dem ich meine seltenen Pflanzen auf Krankheiten und Mikroungeziefer untersuche. Davon hab ich Kamera und Optik abgebaut und an ein Schwanenhalstischstativ geklemmt. das ganze über Bildschirm und ich kann vergrößern wie ich will. Platz zum löten ist auch da. Heißluftfön mit stufenloser Temp. und Menge hab ich auch. Damit hab ich an den def. Leds auf der Platte Tests gemacht.


    floger hats erkannt, eh ich den Löter ergriffen hab hat die Aluplatte alles aufgefressen. Sandbett gute Idee, dazu muss ich aber den Kopf abmontieren, dass ist zu aufwendig und dann noch die Steckverbinder. Die Leds können max. 250 Grad für 40 sec.


    Werd mal die Möglichkeit von beat bauer probieren oder das Zinn mit Klopapier von der Platte wischen, Wärmepampe auf den mittleren Steg und dann nur die Seiten verlöten.

    :?:

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  • Nachhaltig = ist auch reparieren statt wegschmeißen


    So, die Funzel funzelt wieder. 4 von 108 LEDs hab ich getauscht.


    Die beat bauer Methode hat nicht funktioniert. Das Lot am mittleren 3,5 mm Lötpad auf der Trägerplatte schmilzt nur zur Hälfte mit 50 Watt Weller. Da es nicht über steht, hab ich keine Chance die Wärme von aussen zu halten, wenn die Led in Position ist. Die beiden äusseren gucken ja seitlich etwas raus. Da geht das schon eher, aber auch das reicht nicht.

    Ich hab dann den Fan abgemacht und punktuell von unten den Kühlkörper mit dem Heißluftcolt erhitzt. Zwischen Treiberplatine und Kühler ist genug Platz, so das die kein Schaden nimmt. Led mit Wärmepampe in der Mitte ist dabei schon positioniert. Dann schnell Led mit Pinzette festhalten und mit Löter anheften. Dann wieder Heißluftaufheizen, danach R/L mit Lötdraht richtig verlöten. Da das mittlere Pad nicht verlötet ist, nochmal die Led ringsum mit Pampe verschmieren. Wenn die Led heiß ist, ist die Kuppel formstabil. Sie darf aber nicht berührt werden, reißt sofort ab.


    Jetzt kommts: Heute bin ich auf die Idee gekommen, die def. Leds mal zu checken. Nanu ? die leuchten ja. Vor 6 Wochen hatte ich im Zuge des aufgeheizten Löters geich alle defekten abgelötet. Da sind immer ca. 7 St. pro Farbe in Reihe geschaltet. Es stellte sich dann raus, dass alle Leds heile sind, diese aber nicht richtig verlötet waren. Nach 2,5 Jahren sind dann halt einige Reihen ausgefallen. Diese ganze Aktion mit Suchen, Vergleichen, Bestellen usw. hätte ich mir sparen können. Ich hätte einfach nur R/L nachlöten müssen.


    Was lernen wir daraus ?


    Wenn jemand ein ähnliches Problem hat, dass einzelne Leds oder eine Reihe ausfällt, dann nicht gleich die Verdächtigen rauslöten, sondern erstmal nachlöten !


    Draufdrücken um Kontaktschwierigkeiten zu erkennen bringt bei dem Led Typ nichts, da die durch das mittlere Pad bombenfest sitzt. Das hatte ich ja auch probiert, ehe ich die abgelötet hab.


    So und nu mal fix 108 Einzellinsen draufmachen.<X



    :?:

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  • Aufgestachelt durch die vielen Likes und voller Euphorie kommen mir die besten Ideen. Deshalb gibts gleich noch eine.


    Wie fixiere ich mit einfachen Mitteln eine abgebrochene Abstandshülse beim kleben, damit die über Nacht nicht umfällt. (Uhu Plus braucht 24 Std.)


    Ist mir beim zusammenbauen abgebrochen.