L Acoustics Verstärker

  • @niggels


    dein Beispiel funktioniert leider recht bescheiden mit einer LA8.

    Dass die nur 2 Eingänge haben schränkt das Ganze natürlich etwas ein, aber auch da wird man ja wohl 2x Input B -> SB und 2x Input A -> PA definieren können. Den Rest muss dann halt ein externer Controller machen.

    Wobei das mal wieder die Frage aufwirft warum die Franzosen ihren Nutzern im Jahre 2020 immer noch so eine archaische Bedienoberfläche und unflexibles Routing aufnötigen...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Ich habe noch keinen 4-Kanal Verstärker gesehen der bei Belastung von allen 4 Kanälen nicht zusammenbrach.

    Da halten sich die Endstufenhersteller insbesondere bei Systemendstufen alle sehr bedeckt. Die d&b D80 ist generell mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 3000W angegebenen, bei der L-Acoustics LA8 steht nur "Betrieb an einer Stromversorgung mit 230V/16A oder 125V (sic!)/30A" drin, ausserdem eine Stromaufnahme von 3100W, entsprechend sportlichen 22A (?!) bei 1/3 Maximalpegel. Da wird also unterm Strich nicht wesentlich mehr raus kommen, und ganz sicher nicht das was es braucht um 8 moderne 18"er voll anzublasen.

    Der Grund dafür ist klar: Weltweite Verwendbarkeit des gleichen Endstufentyps, wobei man in den USA von dreiphasigen Geräteanschlüssen als möglicher Lösung genauso wenig wissen will wie hierzulande von so etwas wie CEE32 blau oder PC32.

    Hat ja auch jahrzehntelang funktioniert, aber inzwischen sind wir im Bassbereich bei tatsächlich verheizbaren Leistungen angekommen die "Schuko" "T13" oder "NEMA L5-30" als Stromversorgung für so was ernsthaft in Frage stellen. Ist aber auch egal, das Marketing hat schon die Lösung: Mehr Material verkaufen!

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

    4 Mal editiert, zuletzt von niggles ()

  • An einer Höllstern 20.4 spielen 8 Doppel18er mit typisch 1200er Chassis bzw. per Controller zugeführter Leistung pro Pappe völlig problemlos mit 4 mal 2 Ohm.

    An einem B16 und das auch noch richtig fett.
    Nix schwitzt und "zusamenbrechen" tut da gleich garnix.

    Da liegen audiotechnische Welten zwischen dem gleichen Setup an 4 Stück PL380.

    Wer's nicht glaubt, möge es ausprobieren...


    Wie das beim LA-RAK mit LAX12 gemacht ist, weiß ich auch nicht.

    Noch keins bzw. keine der verbauten Stromverteilungen auseinandergenommen.

    Es hat einen 32A Input, normalerweise schleift man aber auf ein 2. Rack weiter.

    Vermutlich sind da aber keine 16er Automaten dazwischen.

    Bei entsprechend ausgelegten, direkt geklemmten Netzkabeln ja kein Problem.

    In der Anleitung aber diese Aussage:

    "...automatically balances power with an equal number of LA12X per phase"

    Never stop a running System

  • Doch, da sind ganz normale C16 Automaten drin, genauso wie im 3x D80 Systemrack...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Es gibt schon von einigen Herstellern sehr genaue Angaben zum Stromverbrauch.

    Der springende Punkt ist dabei der Crestfaktor. Vereinfacht gesagt geht man davon aus das Musikmaterial "langfristig" weniger Energie benötigt als die Sinusförmige Stromaufnahme liefern kann. Kurze Peaks werden vom Netzteil gepuffert.


    Wer sich dafür interessiert empfehle ich die Hersteller XTA (Delta und vor allem APA), Dynacord (die neue Touring Serie) oder auch labgruppen. Die haben alle verschieden Datenblätter/Whitepaper auf ihrer Homepage.

    Da ist teilweise sehr gut ausgeführt wie viel Leistung die Endstufen bei welchem Crestfaktor wie lange liefern und wie viel Strom dabei gebraucht wird. Auch die Messverfahren werden da vorgestellt.


    Bei XTA/MC^2 sind auch Demomusikstücke auf der Homepage mit verschiedenen Crestfaktoren, da kann man mal hören wie stark man Musik komprimieren muss um auf niedrige Crestfaktoren zu kommen.


    Ob eine Endstufe dauerhaft Leistung bringt ist sicherlich eine Interessante Frage und auch stark unterschiedlich, die Netzsicherung ist aber nicht der limitierende Faktor sondern das Netzteil bzw. Endstufendesign.

    Wenn man die Datenblätter genau studiert sieht man auch sehr gut das verschiedene Hersteller stark verschiedene Wirkungsgrade bei verschiedenen Lasten haben.

  • Da ist Dynacord konsequenter, und versorgt in den TGX Touringracks die amps direkt mit 32A Powercon, ungesichert direkt vom Netzeingang. Da braucht man sich erstmal keine Gedanken machen wann der 16er Breaker fällt :)

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächstes Meet&greet: Forentreffen am 27.3.2024 in Heilbronn
    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Doch, da sind ganz normale C16 Automaten drin, genauso wie im 3x D80 Systemrack...

    Guck an.

    Die Aussage im Manual ist trotzdem interessant und mich würde interessieren, was technisch dahinter steckt.


    Die BBM geht mit seinen Ampwagen mit je 30 LAX12 bzw. 120 Kanälen da etwas andere Wege.

    Da ist ein 125er Input dran.

    So lassen sich die Ströme besser verteilen, da quasi immer ein mixed-Betrieb aller Wege / Fills vorliegt.


    Da ist teilweise sehr gut ausgeführt wie viel Leistung die Endstufen bei welchem Crestfaktor wie lange liefern und wie viel Strom dabei gebraucht wird. Auch die Messverfahren werden da vorgestellt.

    Rockline macht bei T4M-Tests auch jetzt etwas anders.

    Speziell bei Bass-Signalen.

    Nachdem er auf EDM Partys (unfreiwillig:D) seine eigenen praktischen Erfahrungen gemacht hat.


    Letztendlich ist aber entscheidend, was hinten rauskommt.

    NICHT am Messgerät; sondern am Ohr. Bzw. Bauch.

    Und DAS können halt Manche besser.

    Never stop a running System

  • Doch, da sind ganz normale C16 Automaten drin, genauso wie im 3x D80 Systemrack...

    Ich bin mir nicht 100% sicher, aber ich meine auch d&b hat die D80 direkt verdrahtet, die Sicherungen sind meines Wissens nur für die Aux-Ausgänge.

    Ich glaube der 32A Powercon wird aber nur für USA/110V benötigt, bei 230V würde wohl ein 16A reichen, aber auch da habe ich die genaue Aussage nicht mehr im Kopf.

    Auch PLM+ und XTA APA haben 32A Powercon wegen der 110V Geschichte. Anderes Extrem ist FFA, die verbauen zwei 16A PowerCon an einer 2-Kanal Endstufe für 230V, aber das hat andere Gründe...

  • Dass an manchen Modellen 32A Powercon dran sind heißt nicht, dass die an 32A 230V betrieben werden müssen. Der Hersteller hat dann lediglich dafür Sorge getragen, dass die Endstufe auch in einem 110V Netz (dann! mit 32A) funktioniert.


    Was die Leistungen von Endstufen in der Praxis angeht sollte man sich mal in Erinnerung rufen, dass Audioendstufen keine Schweißgerätetreiber sind. Die müssen die Leistung gar nicht dauernd bringen. Und: Auch ein "2000W Chassis" verträgt die Leistung nicht und niemals als Sinus! Wozu auch. Ein Sinus Dauerton ist höchstens ein Störsignal, aber keine Musik.


    Die Belastbarkeiten von Chassis werden nach AES Norm mit bandbegrenztem Rauschen oder Sinus Bursts mit bestimmtem Signal-Pause-Verhältnis ermittelt. Von daher sind Endstufen, die NICHT Dauerleistungen in diesen Größenordnungen liefern können, auch ein Betriebssicherheitsfaktor für die angeschlossenen Lautsprecher...


    Überhaupt finde ich das Wettrennen um immer höhere Leistungen zumindest bedenklich. Ich halte nicht viel davon Energie sinnlos zu verheizen. Hoher Wirkungsgrad ist für mich der sinnvollere Ansatz. Und wenn's nicht laut genug ist: Stellt man halt ein paar Kisten mehr hin. Ist ohnehin besser für die Gleichmäßigkeit in der Fläche...

  • Danke AlphaC! Da stehen viele Aspekte, die einigen nicht bewusst sind. Gerade das Thema Wirkungsgrad ist da für mich ein guter Ansatz. Ein bekannter deutscher Entwickler hat mir mal vor vielen Jahren ein Beispiel genannt: für 6dB mehr brucht mann 10fache Leistung. Einfach mal für den Hinterkopf, was das bei nur 1000W heist.


    Zu den vorangegangenen Beiträgen:

    -Im LARACK II mit LA12X sind keine Sicherungsautomaten. Der Amp hat 32A Input. Der ist aber wirklich nur für 110V, weil man das Rack durch Umlegen eines Schalters (andere Eingangsbuchse) sofort so betreiben kann. Es gibt für den Amp einen Adapter auf Schuko, mit dem er ohne Performance Einbußen betrieben werden kann. Der Amp weiß nicht wie er abgesichert ist.

    -wie beim Vorgänger können 2 RACKs an einem CEE32A betrieben werden also 16A pro Amp

    -all dies Amps ziehen in kurzen Spitzen mehr als 16A (LA8: 22A) Das ist was den Strom an geht im Netz kein problem. Allerdings darf man nie die Spannung vernachlässigen, die bei zu dünnen/zu langen Kabeln gern mal für ein paar ms in den Keller gehen kann. Auch für Agregate sollte man das berücksichtigen.

    -

    Die BBM geht mit seinen Ampwagen mit je 30 LAX12 bzw. 120 Kanälen da etwas andere Wege.

    Da ist ein 125er Input dran.

    Das ist nichts besonderes, sondern jeder, der seinen Kram ordentlich verkabelt passt in dieses Schema. 30 Amps sind 10 LARACK. 2 LARACK pro CEE32A sind dann 5St. CEE32A. Das wäre dann genau genommen einer zu viel für den 125er! Wenn man noch einen Faktor für Gleichzeitigkeit berücksichtig passt das aber.


    Grundsätzlich:

    auch ich kenne die Unterschiede zwischen ausgelasteten 4CH Amps und 2CH (streng genommen sogar 1CH) Amps. Für mich waren die Einbußen immer dann besonder deutlich, wenn die Leistung in Richtung eines vielfachen vom Schuko ging, was in der Regel gleichzeitig den 2 Ohm Betrieb beinhaltete.

    Wenn man nicht unter 4Ohm geh, ist der Kompromiss definitiv kleiner.


    Die LA8 ist definitiv auch schon ein paar Jahre am Markt. Ein langer Produktzyklus spricht auf jeden Fall nicht gegen ein Produkt. Es gibt ja auch schon ein paar Jahre die LA12X, die im Bass definitiv (auch hörbar) besser performt. Ohne jetzt genau nach zu lesen, wurde die im ProduktionPartner Test sogar mit alten "Kupferbomben" verglichen. Im neuen doppel18" von L-Acoustics sind dann wohl auch noch leistungsfähigere Speaker, weshalb der auch nur mit der LA12X betrieben werden kann.


    Übergreifend:

    Ich bin mir sicher, dass die großen Hersteller, die ein in sich schlüssiges System anbeiten, genau deshalb so erfolgreich sind, weil die Komponetnen auf einander abgestimmt sind. Dass da auch Kompromisse eingeganen werden, ist mir klar. Nur finde ich es besser, wenn diese Kompromisse von den Entwicklern abgewägt werden können, als wenn jeder einzelne Nutzer das für sich tut. Das ist nicht gut für ein vergleichbares Ergebnis.


    Und am Ende:

    Ja, man hört den Unterschied bestimmt.

    Nein, auf den Festival mit den Bands, die wohl für das größte Bass Massaker (sowohl aus D als auch als GB) bekannt sind, hat sich bisher keiner über zu wenig Low End beschwert. Ich bin mir sicher, dass das bei beiden Herstellern, die sich aktuelle diesen Markt teilen so ist, so lange man sich an die Empfehlungen zu Stückzahlen und den System Standard hält.

    ...Holz ist braun!

  • Müsste es. Am der Leistungsgrenze kommen allerdings Dinge wie Power Compression oder progressive Aufhängungen (xMax) zum Zuge, die dem realen Pegelgewinn (und die Qualität) begrenzen. Im Zusammenhang mit maximal erreichbaren Pegel kann man daher schon die Aussage "6 dB mehr braucht zehnfache Leistung" machen.

    Vielleicht war hier aber auch "doppelte Lautstärke braucht zehnfache Leistung" gemeint.

  • Datenblatt bestätigt dies:
    https://www.l-acoustics.com/wp…rak-ii_avb_sps_en_1-0.pdf
    Seiten 2, 3 und 6.

    Ein Automat welcher lediglich für die zusätzliche Steckdose (an der vermutlich die beiden Switche hängen) vorgesehen ist.

    Dem Manual der LA12X ist aber nicht zu entnehmen, dass sie für einen anderen Modus vorgesehen sind, als am Automaten (C16 in der EU) zu hängen (siehe Seite 19). Das heisst der interne Netzeingangslimiter wird auch genau dafür kalibriert sein. Ich sehe keine Option, dass dies im LA-RAK II anders wäre.