Ungewöhnliche Anstecker Anordnung

  • Howdy


    Ich schaue in letzter Zeit oft Sendungen der BBC auf youtube an und da fiel mir auf, daß die englischen Kollegen die Anstecker oft nach unten ausgerichtet anbringen (siehe Screenshot). Ja, das werden Kugeln sein, aber trotzdem streubt sich da was in mir. Die Kabelführung ist damit aber besser. Ich sehe das in Studioaufnahmen und auch in Bühnensituationen.

    Den Screenshot habe ich von einem Clip eines englischen Comedians geschossen, der oft mit zwei Ansteckern auftritt. Meistens sind diese am Revers des Jackets angebracht, aber am Hemd erkennt man die Ausrichtung besser.

    Machen das nur die Engländer oder auch die Kollegen hier?


    Gruß

    Rainer


  • Habe ich tatsächlich auch mal probiert. Das war allerdings eine Probeanwendung mit einem Kollegen beim Aufbau 7nd Soundcheck, keine echte Livesituation.

    Funktioniert, fühlt sich aber wirklich komisch an. Der anwesende Kunde war auch erstaunt bis irritiert, das könnte bei ungeübten Rednern auch ein Faktor sein.

    Seitdem habe ich die Lavaliers allerdings schon des öfteren quer angebracht, weil es einfacher und hübscher war.

  • Gibts wohl auch hier in Deutschland - so gesehen bei einem blassen, dünnen Moderator einer Sendung, die von nem Spartensender ins Hauptprogramm wechselt.
    Etwas schlecht zu sehen, da gut versteckt, aber die Kapsel ist im Krawattenknoten und schaut nach unten.

  • bei kugeln ist das kein problem, da man die höchsten frequenzen (bei denen auch kugeln eine richtwirkung aufweisen) für sprache nicht benötigt.


    ich sehe das problem allerdings bei den "nachmachern", die die krawattenmikros dann immer so anbringen ... obwohl sie vielleicht nieren oder supernieren verwenden. denn welcher hausmeister kennt schon den unterschied.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich sehe das problem allerdings bei den "nachmachern", die die krawattenmikros dann immer so anbringen ... obwohl sie vielleicht nieren oder supernieren verwenden. denn welcher hausmeister kennt schon den unterschied.

    Ein bißchen Vorsprung durch Wissen brauchen wir Tontechniker schon. Also ich hab einen regelmäßigen Auftrag, weil es der Hausmeister eben nicht erledigen konnte.

  • na ja, ich habe in den letzten jahrzehnten viele installationen gemacht, die im normalen betrieb ohne tontechniker laufen müssen: konferenzräume.

    in einigen dieser räume kamen wir um lavaliers mit richwirkung nicht herum, weil die beschallungssituation problematisch war und es mit kugeln nicht klappte. und die kunden wollten unbedingt lavaliers, denn im fernsehen geht das ja schliesslich auch :)

    zugegeben: das konnte man in meinem obigen beitrag nicht wirklich herauslesen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Dinge falsch benutzen, von denen man keine Ahnung hat, fällt dann aber unter die Kategorie "Lernen durch Schmerzen", oder? Manche Dinge sind ohne Fachpersonal halt nicht risikofrei zu erledigen.


    Um Mal ein bisschen abzuschweifen: wie oft setzt ihr im Alltag Anstecker ein? Ich versuchen, die zu vermeiden und Headsets zu benutzen, da die meisten meiner Redner nicht damit umgehen können.

  • Ob nun Redner oder Darsteller, aber die Spezialisten, die an jedem ordentlich und passend angebrachten Mikro noch rumzuppeln müssen und dabei u.U. aus "gut" dann "Mist" machen, hat man überall mal dazwischen...

    Da biste als Techniker nahezu machtlos, einem Darsteller hab ich neulich angeboten, das Ding mal "gescheit festzugaffern, damits net immer verrutscht". Komischerweise hält es nun doch ohne Tape oder allenfalls mit einen kleinen Streifen auf der Wange....

    Und dann gibt es ja noch die mehr oder minder unbetreuten Redner, die das Zeug zumindest selbst anstecken wollen o.ä., manchmal sich sogar in der Lage sehen, die Vortragstechnik inkl. Mikro selbst zu bedienen. Nun ja, manchen könnens wirklich, zu den anderen denken wir uns unseren Teil.


    Lavallier auf Bühne, gar mit Monitoring, versuche ich ebenso zu meiden. Das ist vermeidbarer Stress und Käse...

  • lavaliers und monitor lehne ich grundsätzlich ab, weil sowas nie schön hinzubekommen ist... wenn überhaupt nennenswerter pegel aus den wedges kommen soll. durch die Lavalier-position verliert man einfach viel zu viel nutzpegel, das kann ich meinen kunden aber auch erklären.


    ansonsten setze ich krawattenmikros in verbindung mit beschallungsanlagen nur dann ein, wenn der kunde es ausdrücklich fordert.

    wenn die raumakustik es zulässt, die lautsprecher gut gewählt und positioniert sind - und der redner laut genug spricht(!), kann man das aber schon machen. ein gutes beispiel ist Matthias Richling, der bringt genug pegel ins Lavaliermic, damit kann man auch in größeren sälen gut arbeiten.

    aber normalerweise setze auch ich hier auf nackenbügel-mikros.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang