Funkstrecken Europa und USA

  • Ich entnehme meine Informationen von der Thomann Seite und da ist mancher Bereich (400-600MHz) in Belgien verboten, andere in Irland. Allgemein ein großes Durcheinander.

    Der einzige Bereich, der in Europa komplett grün ist, ist 863-865. Der geht aber in den USA nicht.

    Eine Anmeldepflicht, die in jedem Land anders ist, ist für einen Künstler der im Schnitt drei Länder pro Jahr bespielt auch sehr aufwändig.


    Ich hatte mit meiner Frage die, vielleicht unbegründete, Hoffnung, auf eine einfache Antwort ;)


    Gruß

    Rainer

  • in den USA Technik mieten ist sicher keine Option, da wäre es billiger dort gebraucht zu kaufen und danach wegzuschmeissen.

  • in den USA Technik mieten ist sicher keine Option, da wäre es billiger dort gebraucht zu kaufen und danach wegzuschmeissen.

    Da empfehle ich einen Besuch auf Mallorca... Ich hab dort Mal vier Strecken IEM anmieten müssen, da die bandeigenen auf dem Flieger verschollen sind... Der Zustand des Materials war in etwa "würde ich vor dem Wegwerfen noch putzen", der Mietpreis hingegen war NICHT von dieser Welt...

    Kein Applaus für Scheiße!

  • ISM Band (863-865 MHz) kann man vergessen. Ist genauso zuverlässig wie WLAN (2,4 GHz), welches jedoch weltweit harmonisiert ist. ISM eben nur europaweit, wie schon richtig erkannt.


    Alles andere ist nach dem Motto jeder kocht seine eigene Suppe.


    Die einzige Waffe die hilft seine Funktechnik weltweit einsetzbar zu halten ist eine sehr hohe Schaltbandbreite. Je größer, desto besser. Damit rutscht man eben in den absoluten Profibereich: Wysicom ( 370 MHz Schaltbandbreite), beyerdynamic TG1000 (319 MHz), Sennheiser 9000 (328 MHz), Sennheiser 6000 (244 MHz).


    Was mich dabei wundert ist, dass Shure da nix in der Pipeline hat. DIe höchste Schaltbandbreite ist bei der Axient und die ist bei mauen 184 MHz.


    Ansonsten 2-3 angepasste Anlagen mit entsprechend kleinerer Schaltbandbreite, dafür aber innerhalb der richtigen Frequenzenbänder. Vielleicht macht sich ja mal jemand die Arbeit und trägt alle erlaubten Frequenzen in einer Tabelle an und bildet die entsprechenden Schnittmengen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • I

    Die einzige Waffe die hilft seine Funktechnik weltweit einsetzbar zu halten ist eine sehr hohe Schaltbandbreite. Je größer, desto besser. Damit rutscht man eben in den absoluten Profibereich: Wysicom ( 370 MHz Schaltbandbreite), beyerdynamic TG1000 (319 MHz), Sennheiser 9000 (328 MHz), Sennheiser 6000 (244 MHz).


    Was mich dabei wundert ist, dass Shure da nix in der Pipeline hat. DIe höchste Schaltbandbreite ist bei der Axient und die ist bei mauen 184 MHz.

    Aufpassen! Meines Wissen nach ist Shure der einzige Hersteller der die Bandbreite auch Senderseitig anbietet!

    Das find ich bei den anderen Systemen recht mau und war für uns der Kaufgrund!!

    Und nach ein paar Einsätzen ist für mich die "Waffe" Showlink und Frequenzmanager

  • Naiv bin ich einfach mal davon ausgegangen, dass wenn der Empfänger eine Schaltbandbreite von x hat, die Sender dieselbe Schaltbandbreite aufweisen. Danke für den Hinweis, dass dies nicht so ist.


    Damit ist der Vorteil einer hohen Schaltbandbreite bezgl. der Sender wieder zunichte gemacht, da die max. mögliche Schaltbandbreite wieder begrenzt wird. Dies kann ich so nicht nachvollziehen und es erschließt sich mir nicht der Sinn des Ganzen. Naja, wenigstens beyer macht das eben nicht so.


    TG1000 - Sowohl Empfänger als auch Sender weisen dieselbe Schaltbandbreite auf.


    Schaltbandbreite bei der 9000er Sennheiser z.B. lächerliche 88 MHz bei 328 MHz Empfänger. Wie meinen?


    Auch Wisycom hat da eine Diskrepanz und man müsste generell 2 Sender in unterschiedlichen Bändern haben, um damit die gesamte Schaltbandbreite des Empfängers abzudecken. Sehr seltsam.


    Demnach hat nur beyer mit der TG1000 eine Anlage am Start, welche sowohl empfänger- als auch senderseitig die gesamte Schaltbandbreite abdeckt und das über mehr als 300 MHz.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Da empfehle ich einen Besuch auf Mallorca... Ich hab dort Mal vier Strecken IEM anmieten müssen, da die bandeigenen auf dem Flieger verschollen sind... Der Zustand des Materials war in etwa "würde ich vor dem Wegwerfen noch putzen", der Mietpreis hingegen war NICHT von dieser Welt...

    habe auf dieser insel ähnliche erfahrungen gemacht. material war zwar nicht versifft oder kaputt, aber da war nur billigstes spielzeug zu bekommen - für hohe preise. die eigene anlage im flieger mitzunehmen war unter dem strich billiger, zudem für die ohren viel angenehmer ;)

    möglicherweise ist es aber so, dass die preise bei uns hier einfach insgesamt viel zu tief sind. :)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Demnach hat nur beyer mit der TG1000 eine Anlage am Start, welche sowohl empfänger- als auch senderseitig die gesamte Schaltbandbreite abdeckt und das über mehr als 300 MHz.

    das erstaunt mich jetzt auch. bisher ging ich davon aus, dass es triftige technische gründe dafür geben muss, dass die sender nicht die selbe bandbreite liefern können. denn neben Wisycom hat auch die neue 5000er funkstrecke von audio-technica nur einen empfänger, aber verschiedene sender im programm, um die ganze bandbreite des empfängers abdecken zu können. und die wissen ja eigentlich schon, was sie tun.

    es würde mich daher sehr interessieren, wie beyerdynamic dieses problem in den griff bekommen hat.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Theoretisch kann man heutzutage den kompletten HF-Bereich digital arbeiten lassen (Stichwort: Software Defined Radio), womit auch so gut wie alle Limitierungen der Bandbreite wegfallen würden. Beim Handsender oder Bodypack mögen die limitierenden Faktoren aber Größe, Gewicht und vor allem Energieversorgung darstellen.


    Ich habe hier ein übersichtliches PDF-Dokument gefunden, dass schon einige Überschneidungen zeigt. 470 MHz und darüber sind recht häufig vertreten, genauso wie der VHF-Bereich.

  • Problem sind immer Störaussendungen. Um die einzugrenzen braucht es Filter. Wenn die Filter breit sind (müssen sie für eine Hohe Schaltbandbreite ja) dämpfen sie keine Nebenaussendungen. Oder man braucht viele überlappende schaltbare Filter -> teuer. Oder man gleicht die Filter per Hand ab-> nicht praktikabel bzw. macht sie steuerbar-> noch teuerer

  • Ich habe hier ein übersichtliches PDF-Dokument gefunden, dass schon einige Überschneidungen zeigt. 470 MHz und darüber sind recht häufig vertreten, genauso wie der VHF-Bereich.

    Danke für den Link.


    Ich fasse zusammen: wenn man Geräte hat, die von 470 bis 600MHz arbeiten, dann ist man in so gut wie allen Ländern auf der sicheren Seite. Trotzdem muß man sich in jedem Land vorher informieren (Norwegen z.B. 510 - 790MHz) was man darf.

    In vielen Ländern muß man die Funke anmelden.


    Anmeldefrei aber wackelig gehen in ganz Europa 863-865MHz. Die sind in den USA aber tabu.


    Zu den Geräten mit hoher Schaltbandbreite. Die sind so teuer, daß sich der gemeine Künstler lieber für jedes Land extra eine Mittelklasse Funke kaufen kann.

  • Problem sind immer Störaussendungen. Um die einzugrenzen braucht es Filter. Wenn die Filter breit sind (müssen sie für eine Hohe Schaltbandbreite ja) dämpfen sie keine Nebenaussendungen. Oder man braucht viele überlappende schaltbare Filter -> teuer. Oder man gleicht die Filter per Hand ab-> nicht praktikabel bzw. macht sie steuerbar-> noch teuerer

    ein filter mit sehr hoher bandbreite vor dem ersten ZF mischer macht ja wenig sinn, weil man dann schneller probleme mit spiegelfrequenzen bekommt. bei sehr hohen schaltbandbreiten bleibt also nur ein mitgeführter bandpassfilter - oder eben mehrere, schaltbare filter für die einzelnen frequenzbereiche übrig. das ist dann auch einer der gründe, warum solche systeme deutlich mehr geld kosten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Und prompt springt mir beim googeln Sennheiser Strecken bei 1,9GHz auf (SpeechLine Digital Wireless). Scheinbar weltweit lizenzfrei einsetzbar.


    Gibt es dazu schon Erfahrungen?


    "das erste digitale Funkmikrofonsystem, das speziell auf die Übertragung des gesprochenen Wortes zugeschnitten ist."

    Kann man den Marketing-Sprech in "zu hohe Latenz zum Singen" übersetzen?

  • Ich hab relativ wenig Erfahrung mit den 1,8ghz-Strecken. Aber vom Hörensagen laufen die wohl problemlos.


    Edit: zu latenz kann ich nichts sagen. Bisher hatte ich tatsächlich nur Moderation darüber laufen.

    Einmal editiert, zuletzt von felixgrampp ()

  • Ich hab relativ wenig Erfahrung mit den 1,8ghz-Strecken. Aber vom Hörensagen laufen die wohl problemlos.


    Edit: zu latenz kann ich nichts sagen. Bisher hatte ich tatsächlich nur Moderation darüber laufen.

    Achtung, das 1,9GHz-System darf man nicht mit den 1,8GHz-Funken verwechseln!


    1,8GHz: Analoge Systeme in der dort angesiedelten LTE-Mittenlücke. Gibts m.W. auch nur als EW100. Da rein analog Latenz von quasi null.


    1,9GHz: Digitales-System auf DECT-Basis. Sennheiser gibt eine Latenz von 19ms an. Ist also wirklich nur für Moderation und Vorträge gedacht. (Da ist quasi "der Haas" schon mit drin... *g*)