Lange Strecken | Funk | Netzwerk | Glasfaser | Richtfunk

  • Von einer reinen Lösung mit Funkstrecken würde ich trotzem abraten:

    -der Aufwand für 48 Strecken ist nicht wirklich geringer

    -das RF Venue System für RF Fiber funktioniert nur mit single mode fasern, die bei uns nicht üblich sind

    -für eine Abdeckung müsste man diverse AntennenPAARE zusamenn fassen dazu müssste man auch mehrere Fasern ziehen.

    -das ginge prinzipell auch mit einem sehr schönen Gerät von RF Venue: Multi Zone Antennen Combiner

    -wenn man das macht holt man sich aber auch alle Störeinflüsse von den Antennen


    Warum ich es mit Rocknet machen würde:

    -weil ich ähnliche Aufgaben auch schon genau so gelöst habe und es auf Anhieb so funktioniert hat

    (-weil wir es wahrscheinlich zu 99% aus dem Lagerbestan abfrühstücken könnten)

    -Rocknet gerade oder fast nur bei dezentralen Lösungen seine Vorteile ausspielen kann.

    -Die Ringleitung für die Redundanz, bei der ich wenn vorher alles OK war schon im laufenden Betrieb ein Gerät ergänzt habe

    - die Überwachung der Geräte (Spannung, Temperatur) und der Leitungen (Anzeige von "Bad Cable" mit genauer Position

    -Mit Glas und Repeatern ergeben sich für alle Strecken reicht einfache Lösungsansätze


    Sehr einfache Einbundung in Soundcraft VI; ob bei Yamaha CL die Headamp remote spielt, weiß ich nicht - PM5 kein Problem

    Ginge aber auch komplett ohne Pult über die Software. Signalausgabe über MADI an welches Endgerät auch immer.

    ...Holz ist braun!

  • skyper: was für Cat habt ihr denn zum probieren verwendet? reicht Cat5 oder brauchts da bessere Schirmung?


    Hi, wir hatten nur Cat5e zum Test. Ich denke aber dass die Kategorie für das Audiosignal im NF-Bereich näherungsweise unerheblich ist, zumal die Abhörsituation als Radiosignal im fahrenden Zug von Studioumgebung erheblich abweichen wird :)

    Die Schirmung nach außen ist auch bei Cat5E m.W.n. schon mit Folie + Geflechtschirm, das ist weit besser als jedes Mikrofonkabel mit Wendelschirm.


    Was die Kanaltrennung betrifft mag Cat6/7 aufgrund der internen zusätzlichen Folienschirmung noch ein paar dB mehr bringen, da Du aber keine Studioaufnahme mit separater Spur für Triangel und Basedrum auf der gleichen CAT-strippe machen wirst sehe ich das ebenfalls unkritisch.

    Da ist vermutlich das Übersprechen der Mikrofone bei den Musikern stärker als der Effekt im Kabel.


    Würde eher aus mechanischen Gründen zu Cat6/7 tendieren, weil einfach mehr Material drin verbastelt ist.

    (Trittfestigkeit und Zugfestigkeit) und aus den gleichen Gründen auch auf den Leiterquerschnitt achten.

    Da sind insbesondere die ganz billigen Cat5e Strippen schon sehr sparsam bestückt.

    Cat7 Verlegekabel kostet vermutlich ähnlich viel wie die Miete für ein Eventtaugliches getrommeltes Kabel

    (welches Du aber nur in maximal 100m -Strecken bekommen wirst), im Sinne der Nachhaltigkeit wäre es natürlich wünschenswert das Kabel nach dem Job nicht einfach in die Tonne zu kloppen sondern einer Zweitverwertung zuzuführen.

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Dann werd ich diesen Vorschlag mal so ganz heimlich still und leise zurückziehen - muss zugeben, dass ich mich in der Glasfaserlandschaft nicht ganz so auskenne (Asche auf mein Haupt).
    Dazu kommt ja noch, dass nicht nur die Mikrofone zum Pult kommen müssen, sondern auch der Klick zu den Dirigenten.

  • ich habe nicht alle Beiträge gelsen...


    HDSDI kann 16 Kanäle, funktioniert mit BNC Kabeln und
    könnte auch auf Glasfaserübertragung umgesetzt werden

    da könnte man auch mal drüber nachdenken

  • Wenn ich aus dem Vollen schöpfen könnte:

    FireFly Glasfaser-Infrastruktur (Single Mode), FireFly Netzwerkswitche (oder andere Switche mit den entsprechenden Firefly-Modulen), Dante-Netzwerk.

    Bei geringerem Budget:

    Analog Twisted Pair (also Netzwerkleitung z.B., ist preisgünstig auch auf Rolle zu haben, macht bis zu 4 Kanäle Audio). Mikrofonpegel vorher aufholen, symmetrisch und Trafo-getrennt Line-Pegel auf Strecke übertragen. Es wird einen leichten Pegel- und Höhenabfall geben, der wird aber erträglich sein.



  • Wir planen gerade ein outdoor-event wo die Herausforderung dabei liegt, ca. 48 Mikrofone, die in ca. 10 Gruppen verteilt, auf einer 2,5km langen Strecke stehen. Über Sinn und Unsinn dieses Szenarios möchte ich hier NICHT diskutieren.

    Mir geht es um technische Möglichkeiten & Lösungen. Es gibt keine Infrastruktur, quasi Freifeld.


    Unser aktueller Plan ist es, an strategischen Punkten 6 Rio's via Netzwerk/SFP/Glasfaser zu stellen und zentral über eine CL5 zu betreiben.

    Am Ende müssen alle Quellen Synchron sein, und mit der Netzwerkvariante hätten wir zumindest keine Latenzprobleme.

    Das würde ich ebenfalls mit Dante im Glasfaser Ring realisieren.

    Multimode sollte noch ausreichend sein, je nach Abstand zwischen den Positionen - solch Material (Switche mit SFP Modulen, Glasfaser) ist eigentlich mittlerweile fast überall zu bekommen.

    Mit entsprechenden Funkstrecken kann man die Signale sogar direkt via Dante abstecken und kann somit u.U. sogar auf die RIOs verzichten (wobei Audio I/O an den Positionen zur Kommunikation manchmal hilfreich sein können).

    Soweit ich mich erinnere ist der Netzwerk-Tunnel im Rocknet nur P2P, daher für solch eine Anwendung nicht geeignet.

    Monitoring der Strecken Zentral via VLAN in einem Dante-Ring problemlos zu realisieren.

    Vorteil ist auch, das solch ein Setup relativ schnell eingerichtet werden kann (im Vorfeld).


    Funk oder Analog würde ich bei solchen Entfernungen nicht mehr machen zumal ich auch nicht glaube das dies einen signifikanten Preisvorteil hätte, von den technischen Vorteilen einen Glasringes mit Netzwerkanbindung ganz zu schweigen.

    Einmal editiert, zuletzt von KREISS ()

  • Soweit ich mich erinnere ist der Netzwerk-Tunnel im Rocknet nur P2P, daher für solch eine Anwendung nicht geeignet.

    Das stimmt nicht. Ein großes Rocknet System fungiert wie ein großer Switch. Nur kann man die Netzwerk Buchsen einzeln sperren bzw. muss man sie frei geben. Einzige Einschränkung: Die Bandbreite ist begrenzt, was bei ein paar Funkstrecken aber nicht auffallen sollte.


    Sowohl mit Rocknet, als auch mit Dante sollte das sicher realisierbar sein. Jedes System hat in bestimmten Bereichen kleine Vor- oder Nachteile.

    Bei beiden Systemen sollte man so was schon mal gemacht haben und eine komplette Vorbereitung/Test im Lager vorangehen lassen.

    ...Holz ist braun!

  • wo ich mir ein bisschen sorgen mache ist wegen dem Glas, das ganze bei so einer Entfernung Vandalismus und Beschädigungssicher zu verlegen.

    Sobald da OpticalCon oder FiberFox im Spiel ist sind die Fasern in der Regel stabiler als XLR Leitungen oder Netzwerkkabel.

    Ohne Werkzeug bekommt man die eigentlich nicht kaputt.


    Ob es jetzt RockNet oder Dante wird würde ich davon abhängig machen was man an erfahrenem Personal und Material besser hat / bekommt.

  • wo ich mir ein bisschen sorgen mache ist wegen dem Glas, das ganze bei so einer Entfernung Vandalismus und Beschädigungssicher zu verlegen.

    glasfaserleitungen sind definitiv nicht empfindlicher als netzwerkleitungen. das zeigen die erfahrungswerte.

    gegen vandalismus hilft aber nur eines wirklich sicher: häng die leitungen so hoch es geht! ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Audio Signale über eine CAT Leitung zu übertragen ist kein Problem 1000m sind da mit 20....20000Hz schon drin. Was rauschen etc. angeht bin ich überfragt... Technisch kein Problem, auch über Fernmeldekabel sind mit DSL/VDSL auch Datenübertragungen möglich. > 1Mbit/s bei 10Km ... 100Mbit/s bei 2 Draht Verbindung überbrückt man so 300m. Synchron ist da aber nichts mehr also Dante und co. fällt aus -> keine PTP(IEEE1588).. Solche Lösungen sind verfügbar...


    Audio über CAT funktioniert eigentlich ganz gut, der Trick ist eben mit Übertragern sich dem Kabel anzupassen. Das macht man seit den Anfängen des Rundfunks so. Das Studio ist Kilometer weit von Sender entfernt :) und das Signal ging durch das Fernmeldenetz. Mit ISDN gab es dann das Musiktaxi...


    LTE vergiss es !


    Wir kennen den Aufbau nicht :/, Quelle und Ziel. Die Struktur des Netzwerkes ist schwer abzuschätzen . Es könnte sich ein Mix verschiedene Möglichkeiten ergeben. Z.Bsp an mehrenden Punkten Signale zu bündeln und übertragen. Ohne Landkarte wird es schwer werden, dir was brauchbares vorzuschlagen. Vielleicht kann man sogar vorhandene Infrastruktur z.Bsp der Telekom/Bahn nutzen, in dem so dir ne Faser zu einen Knoten auf schalten.

    5 Mal editiert, zuletzt von marcoboy ()

  • Vielleicht kann man sogar vorhandene Infrastruktur z.Bsp der Telekom/Bahn nutzen, in dem so dir ne Faser zu einen Knoten auf schalten.

    In der Tat hat die DB ja einiges an "Dark Fiber", was sie auch gern an Mobilfunkbetreiber vermieten würde. Aber wenn du das jetzt beantragst, wird dir das vermutlich so in 3-8 Jahren aufgeschalten.

    Viel Erfolg dabei wünscht nasi (dessen Arbeitsplatz sich in einem Bahnhof befindet).

    Viele Grüsse,
    Mario Henkel

  • Moin zusammen.


    Möchte nur mal ein kurzes update geben.

    Aus diversen Gründen, wurde sich nun gegen eine digitale Variante entschieden. (Obwohl ich es technisch gerne umgesetzt hätte)

    Es wird nun Analog über CAT7-S/FTP kabel gelöst. Es gibt mehrere zwischen-stationen wo kleine mixer stehen und signale Bündeln. Das längste kabel hat 500m.

    Wir haben im Lager schonmal ein paar CAT 5 und CAT6 kabel zusammen gesteckt (ca.400m) Line und auch unverstärktes Mic-Signal war kein Ptoblem. Mit Trenntrafo gehen auch zwei paralel (Ohne Trafo gibts ordentlich Übersprechung) Da hoffe ich, dass die Adernpaar-schirmung der S/FTP Kabel nochmal was rausholt.


    Das einzige was noch spannend wird, sind die unterschiedlichen Stromquellen ;)

    Da wir auf Freifeld sind, gibt es faktisch keinen festen Strom (Außer an der Master-Station)

    Alle Sub-Stationen bekommen ein Auto als "foh" und dort gibts einen 12V--> 230V adapter 8|8|8|

    Ja, dass klingt katastrophal, aber es ist die einfachste und unkomplizierteste Lösung. Wir haben genug trenntravos. Und die Converter lassen sich erden Bin guter Dinge, dass das klappt.

    Wir machen auf jeden Fall vorher einen Test.


    Bis dahin,

    Grüße

  • bevor es die digitaltechnik gab, konnte man solche probleme ja auch schon lösen. in sofern, wenn genügend übertrager zur verfügung stehen und die signalpegel hoch sind, sollte s da keine nennenswerten probleme geben.

    ausser vielleicht mit diesen 12V->230V konvertern ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich würde das mit der Versorgung auch über lange Schuko-Leitungen lösen. Wenn man dann noch die USVs einsetzt (die ich bei den Wandlern auch vorschlagen würde), dann ist man safe. Schuko krieg man sicher zugemietet, und man spart Autos (bei einer Bahnaktion :( und Wandler ein.

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
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