...und man hört es doch!

  • ich kann mich an eine online Diskussion erinnern in der mir ein renomierter Hersteller einer DAW und von Mischpulten weiß machen wollte das "fixed point processing" immer besser sein wird als "floating point"
    naja...


    2 Versionen später haben die ihre DAW dann auch umgestellt auf floating point


    und nur weil das die Agentur oder den Videoschnitter nicht interessiert ist High Resolution Audio nicht schlecht


    man kann ein X32 mal direkt mit einem SQ vergleichen, das SQ klingt einfach viel besser
    der Mix ist wenn man keinen Scheiß macht viel transparenter und aufgeräumter

  • Sollte man dann nicht konsequenterweise , sozusagen als ultimativen Schritt ,

    auf vollständig analoge Signalführung umstellen ?

    Das würde doch die höchstmögliche Auflösung bieten .

    Auf die weitere technische Entwicklung bin ich gespannt .

    Tommy und Annika ; "Der Sturm wird immer stärker Pippi"


    Pippi Langstrumpf ; "Macht nichts . Ich auch"


    Astrid Lindgren

  • man kann ein X32 mal direkt mit einem SQ vergleichen, das SQ klingt einfach viel besser
    der Mix ist wenn man keinen Scheiß macht viel transparenter und aufgeräumter

    Dies würde ich aber nicht pauschalisierend auf die Sample Rate allein zurückführen wollen.



    Gewisse Mischpulthersteller haben sich früher zu Analog Zeiten sich mit ihrem gewissen "Sound" beworben und versuchten sich somit von den Mitbewerbern abzuheben. Und da man diesen "Sound" auch natürlich zu Zeiten von digitalen Mischgeräten bewerben möchte, emuliert man diesen eben nun.


    Gewisse Eigenschaften der einzelnen Analogen Komponenten (EQ und Bussummierung vor allem) werden ganz bewusst ins digitale Zeitalter mit ihren analogen Eigenschaften/"Fehlern" übernommen. Da eine rein mathematische Summierung von Signalen bspw. absolut perfekt, a.k.a. ohne Klangsignatur, realisiert werden könnte, muss man die analogen Eigenschaften (Verzerrung und andere Nicht-Linearitäten) eben bewusst herbeiführen. Und ich denke, dass die Premium-Hersteller dies ganz bewusst machen (müssen). Während es für Behringer's X32 zum Entwicklunszeitpunkt wohl erstmal ein zweitrangiges Anliegen war.

    Daher tu ich mich mit A/B vergleichen von derlei komplexen Signaprozessoren wie Mischpulten sehr schwer. Der Sound, den jemand damit erreichen kann, kann am Ende sogar vom Workflow abhängen bzw. der Gewohnheit eines Mischers auf Geräten einer bestimmen Marke.

    Beispiel: Wenn ich jetzt bei Midas einen Drehencoder um 90° nach links drehe und dadurch sagen wir 12dB von einem EQ-Band rausnehme, heißt das nicht, dass ich auch bei einem anderen Hersteller um 90° drehen muss um das Band um 12dB abzusenken. Gerade bei Encodern ist letztendlich nicht definiert, wie diese ihr Eingabe letztendlich auf den verknüpften Paramter umsetzen. Dies könnte evtl noch nicht mal linear zusammenhängen.


    Wenn wir uns also an einen Hersteller gewöhnen und uns dann vor ein Pult eines anderen Herstellers stellen und die selben Handgriffe dort übertragen, kann es eben zu einem anderen klanglichen Ergebnis allein schon aufgrund obiger Tatsache führen. Und am Ende werden wir evtl. behaupten, das EQ im Pult von Hersteller B klingt nicht so gut wie der von A, obwohl wir in Wahrheit eigentlich zwei verschiedene EQ-Kurven eingestellt haben.

    Just my 2cts.


  • bevor das hier jetzt in eine mischpultdiskussion abgleitet, möchte ich noch darauf verweisen, dass es bereits ende der 90er jahre des letzten jahrtausends einen ernst zu nehmenden blindtest gab, der von der RWTH Aachen gemacht wurde. und der damals ausführlich im Production Partner beschrieben wurde.

    da wurde die damals sehr neue 96kHz samplerate getestet und man stellte fest, dass auch die geschultesten ohren gegenüber 48kHz keine klanglichen vorteile belegen konnten.

    aber damals kam man im prinzip trotzdem zum gleichen gergebnis wie jetzt hier, denn die "CD qualität" (16Bit/44,1kHz) war in den blindtests einwandfrei gegenüber den 48kHz/24Bit erkannt worden - und zwar als hörbar schlechter.


    ist schon komisch, dass das doch offenbar immer wieder verleugnet wird ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Sollte man dann nicht konsequenterweise , sozusagen als ultimativen Schritt ,

    auf vollständig analoge Signalführung umstellen ?

    Das würde doch die höchstmögliche Auflösung bieten .

    Auf die weitere technische Entwicklung bin ich gespannt .

    44,1 kHz Abtastfrequenz und 16 bit Auflösung waren die Grenzen dessen was sich Anfang der Achtziger auf einem noch einigermassen bezahlbaren analogen Breitbandrecorder (U-Matic) digital aufzeichnen liess. Der Vergleichsmassstab bei der Entwicklung der CD war eine analoge 1/4" - HiFi - Bandmaschine der Mittelklasse, und dem genügte die Qualität. Es wäre aber niemand auf die Idee gekommen das als Aufzeichnungsmedium für Studioproduktionen herzunehmen, die fanden noch lange danach analog auf 2" und 1/4"-Senkel statt. Der nutzbare Signal-Rausch-Abstand eines solchen Studios entspricht rechnerisch einer Auflösung von etwa 26-28 bit pro Sample...

    Natürlich hört ein erfahrener Tontechniker den Unterschied. Ab 24bit / 96 kHz zieht die Digitaltechnik aber gleichauf.

    Das Problem ist einfach dass im Zuge des ADAT-Homerecordingbooms das Herstellermarketing "CD-Qualität" als ausreichend für jede Art von Digitalaufzeichnung proklamierte weil sie die Geräte ansonsten nicht kostengünstig hätten anbieten können. Das gleiche galt für die erste grosse Welle der Digitalpulte...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Gewisse Eigenschaften der einzelnen Analogen Komponenten (EQ und Bussummierung vor allem) werden ganz bewusst ins digitale Zeitalter mit ihren analogen Eigenschaften/"Fehlern" übernommen. Da eine rein mathematische Summierung von Signalen bspw. absolut perfekt, a.k.a. ohne Klangsignatur, realisiert werden könnte, muss man die analogen Eigenschaften (Verzerrung und andere Nicht-Linearitäten) eben bewusst herbeiführen. Und ich denke, dass die Premium-Hersteller dies ganz bewusst machen (müssen). Während es für Behringer's X32 zum Entwicklunszeitpunkt wohl erstmal ein zweitrangiges Anliegen war.

    das würde aber dann dazu führen das das X32 neutral summiert, was es aber nicht tut...

  • Den Unterschied habe ich selber schon gehört zwischen:

    a) XLR analog aus dem (nicht gerade günstigen) Pult auf die Hausverkabelung (günstige T. Mucos (ungeschirmt), parallel zu NYM-Leitungen verlegt, mit Neutrik-Buchsen auf Sommer-Patch-Feldern) dann in ein d&b Amprack mit D80en für das Y-Linearray

    b) XLR AES aus dem Pult auf die selbe Hausverkabelung und dann in die D80en

    c) XLR analog aus dem Pult mit guten Kabeln (Lapp & Neutrik) direkt in die D80en

    d) XLR AES aus dem Pult direkt mit selbigen Kabeln in die D80en


    unfu(kingfassbarer Unterschied zwischen allen Verkabelungsarten !!!



    Qualität ist hörbar (soll jetzt keine HiFi-Anbetungs-Aussage werden!)



    -----


    2.)

    Bei mir im Theater (Große Bühne 5.1 + Infra) hatte ich auch schon die Diskussion mit der Intendanz / Regie über "hört sich aber nicht so gut an", bis ich das Ursprungsmaterial (160kbit MP3) bemängelte und ein Vergleichshören zwischen . wav (cd-rip) ,. mp3 320kbit und. mp3 160kbit angestoßen habe.

    Dauerte keine 10 Minuten - seit dem wird im itunes-store nur noch. wav gekauft (kostet mehr, aber lohnt sich definitiv für ne 5.1+Infra 8)



    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • ich vertraue, was die grundsätzlichen aussagen zur qualität angeht, da nur den wissenschaftlichen versuchen, bei denen darauf geachtet wurde, dass sich keine einflüsse durch andere leitungen oder sonstwas einschleichen. das halte ich bei solchen grundsätzlichen aussagen für enorm wichtig.

    und diesbezüglich fand ich den damaligen test duch die RWTH Aachen sehr aufschlussreich und gut gemacht.



    selfmade tests können bezüglich des selbst eingesetzten materials aber auch sehr aussagekräftig sein. aber bitte nicht in bezug auf allgemeingültigkeit.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Also wenn ich wert darauf lege, vertraue ich meinen Ohren.

    Und das habe ich schon in den anfangs 80er Jahren gemacht als ich noch High End HiFi verkauft habe.

    Ja, es gab und gibt große Scharlatane, aber es gibt auch Deutlich Hörbare Unterschiede. In fast allen Bereichen.

    Und wenn man versucht ein Analoges Signal nachzuahmen, warum soll das dann nicht so sein.


    Jetzt könnt Ihr darüber herfallen:)

    Übrigens habe ich damals auch schon definitive unterschiede von verschiedenen Kabeln gehört.


    Aber es ist keine Religion für mich geworden. Trotzdem Höre ich Musik gerne in guter Qualität. Ansonsten bin ich eher Pragmatisch.

    Und da stellt sich die Frage wie weit betreibe ich den Aufwand (auch Finanziell) für eine Live Beschallung ?

    Bei der bestimmt 95 % des Publikums sagen wir mal keinen gesteigerten wert auf die letzten par Prozent des machbaren Legen, geschweige denn es unter den Miesen Bedingungen überhaupt hören könnten. :S


    Ich muss ja schon lange im Freundeskreis durch a/b Vergleiche und zusätzliche Erklärungen überhaupt manche unterschiede Deutlich machen. Und selbst dann ist nur ein teil davon dafür zu begeistern, ok die die es verstanden und gehört haben, die bleiben dabei. Aber wieviele sind das?

    Für Recording ist das eine andere Sache, denn da gibt es solche verrückten die Explizit nach High End Klang suchen, und den anderen schadet es zumindest nicht ^^;)

    2 Mal editiert, zuletzt von habu ()

  • SN > 150dB? Wie das?

    Die 96dB SNR einer 16 bit-Wandlung bzw. die 144dB einer 24bit-Wandlung stehen nur auf dem Papier.

    In der Praxis machen Quantisierungsfehler einen Teil der LSBs (6bit = 0,8% THD) unbenutzbar. Die sind bei Festkommasystemen leider auch wirklich fest. Das führt zum einen bei 16 bit zu einer echten Nutzdynamik von nur 60dB und zum anderen dazu dass es schon mindestens 24 bit braucht um halbwegs an die bis zu 120 dB SNR (theoretisches Maximum: 130dB) guter analoger Studiotechnik heran zu kommen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Das führt zum einen bei 16 bit zu einer echten Nutzdynamik von nur 60dB und zum anderen dazu dass es schon mindestens 24 bit braucht um halbwegs an die bis zu 120 dB SNR (theoretisches Maximum: 130dB) guter analoger Studiotechnik heran zu kommen.

    60db bei 16 bit scheint mir sehr wening, der PCM2704 soll minimum 90db(EIAJ,A-weighted) haben. 120db bei analoger Studiotechnik gillt vieleicht für nen Ausgangstreiber, bei Effekten und Vorverstärkern ist man ganz schnell unter 100db.