• habe mir jetzt mal einen 2028 kopf für meine AT sender bestellt und bin sehr gespannt.

    hat von euch schonmal jemand diese neuem mikrofone benutzt und vergleiche mit anderen, hochwertigen mikros gemacht?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • hmmm, ich dachte KSM 8/9 wäre das Maß der Dinge.

    und wer sagt das?

    die KSM9 kapsel zischelt mir viel zu schnell. die mag ich gar nicht.

    das KSM8 hatte ich ein paar mal vor der nase, das hat mir dagegen wirklich gut gefallen!

    ich weiß ja nicht, wer dieses "maß der dinge" festlegt, mich hat man da jedenfalls nicht gefragt. ;)


    sennheiser hat mal vor jahren den fehler begangen, meine karlsruher lieblingsmikros ziemlich dreist optisch zu kopieren. vorher dachte ich eigentlich, sowas machen nur chinesen. das hab ich ihnen nicht vergessen, sie haben mich damals als kunden verloren.

    ich hoffe ihr könnt mir das verzeihen. ;)


    rein klanglich betrachtet empfinde ich persönlich die Neumann kapseln nach wie vor als "maß der dinge". bezüglich klanglicher reinheit habe ich noch kein besseres gehört, da schlagen sie sogar das AE5400. die Neumänner haben allerdings den gravierenden nachteil, einfach zu viel vom rest der bühne aufzunehmen...


    ich habe zu meinen AT sendern natürlich auch AT köpfe, mit denen ich eigentlich sehr gut klar komme. darüber will ich aber jetzt nicht schreiben, hier geht es um das neue DPA.

    jedenfalls:

    die welt dreht sich weiter, vielleicht ist dieses neue DPA ja wirklich ein großer wurf. zutrauen darf man das dem hersteller jedenfalls.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • und natürlich wegen der konstanten Richtcharakteristik über den gesamten Frequenzbereich

    das gibt es bei Schoeps schon seit fast 50 jahren ;)

    da fällt mir ein, hatten die nicht auch eine vocal-kapsel für Lectrosonics...? da muss sich mal drüber nachdenken ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • sennheiser hat mal vor jahren den fehler begangen, meine karlsruher lieblingsmikros ziemlich dreist optisch zu kopieren. vorher dachte ich eigentlich, sowas machen nur chinesen. das hab ich ihnen nicht vergessen, sie haben mich damals als kunden verloren.


    ... naja dreist kopiert finde ich jetzt übertrieben, wenn man an Rundfunkhäuser & TV verkaufen will ist so etwas wie nichtreflektierende Oberfläche halt wichtig ... hat Schoeps halt nur früher gemerkt. Und die 8000er sind je keine Kopie, obwohl sie klanglich durchaus ebenbürtig sind. Du bist da schon sehr sehr hart ... ;-)))

  • klar bin ich da ein bisschen hart, aber über den umfang der kopie täuschst du dich auch ein wenig.

    ich meine nicht einfach nur die beschichtung der mikros. nein, ich meine schon das (fast)gesamte systemdesign.


    ein kleiner vergleich:


    beispiel kapsel-gelenkstück:

    https://schoeps.de/produkte/zu…zubehoer-colette/gvc.html

    https://de-de.sennheiser.com/mzg-8000


    beispiel rohrgelenk:

    https://schoeps.de/produkte/zu…ubehoer-stative/rg-8.html

    https://de-de.sennheiser.com/mzge-8000


    beispiel aktives kabel:

    https://schoeps.de/produkte/zu…/zubehoer-colette/kc.html

    https://de-de.sennheiser.com/mzl-8003

    vielleicht verstehst du mich jetzt etwas besser. da könnte ich jetzt noch weiter machen... will ich aber nicht!

    denn hier geht es um das neue DPA 2028 ^^


    PS: es ist noch nicht da, vermutlich kommt es im laufe der woche

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • so, ich hatte es heute zum ersten mal im einsatz. zwar nur an einer Shure SLX funkstrecke, aber immerhin.

    im direkten vergleich zur beta87A kapsel, die bei uns normalerweise drauf ist, zeigten sich wirklich deutliche unterschiede. so ist die DPA kapsel etwa 5dB lauter - das muss man beim direktvergleich natürlich zwingend ausgleichen.

    im vergleich klingt die 87er kapsel eher bissig, die 2028 klingt deutlich wärmer, druckvoller. in halliger umgebung hat mir die 87er aber spontan besser gefallen, weil sie sich besser durchgesetzt hat. aber das war nur der erste eindruck, denn wenn man der 2028 ein bisschen die unteren mitten rausnimmt, wird es da sofort besser - und dann funktioniert sie auch in dieser umgebung wunderbar.


    ausserdem ist mir beim besprechen über kopfhörer aufgefallen, dass die rückwärtsdämpfung (beide kapseln sind supernieren) der 2028 deutlich hörbar besser ist. damit könnte sie in akustisch schwierigen umgebungen ein stück lauter vor feedback gehen.

    überhaupt ist die klangliche veränderung bei verschiedenen einsprechwinkeln angenehm gering. und ab etwa 90° off axis ist das mikro gefühlt so gut wie ausgeschaltet. zur ehrenrettung der 87er verhielt sie sich hier aber auch ähnlich. nur die rückwärtige empfindlichkeit (also bei 180°) ist bei der beta87 definitiv höher.


    ich werde die beiden kapseln jetzt übers wochenende weiter benutzen - sie kommen hier für die moderation zum einsatz.


    leider kann ich nicht gegen KSM8 oder KSM105 vergleichen, aber tests mit meinen eigenen funkstrecken mit audio-technica AE3300, AE6100 und AT710 kapseln werden definitiv noch folgen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich hab auf der ISE mit einem Dänen sprechen können der mir die Unterschiede erklärt hat.

    2028 und 4018 sind unterschiedliche Kapseln, auch wenn sie klanglich ähnlich sind.


    Die 2028 ist einfacher in der Produktion um den niedrigeren Preis zu ermöglichen.

    DIe Aufhängung der Kapsel ist auch anders.

    Der Griff der Kabelgebundene Version ist nur lackiert, während die 4018 irgendeine kratzfestere Beschichtung hat.


    Die Komponenten werden wohl noch in Dänemark gefertigt, aber die Endmontage ist in einem anderen Land.


    Klanglich bleibt es sicherlich ein sehr gutes Mikrofon das alles macht was man von einem DPA erwartet, aber ein 1:1 Ersatz für ein 4018 ist es nicht.

  • Das 184 ist ja eher der Nachfolger des 84 wenn ich das richtig verstanden habe.

    das KM84 war eine modulare mikrofonserie, das 184 war dann die abgespeckte (und deutlich günstigere) version, die es danach gab (und seither gibt). wir haben vor etwa 20jahren mal beide miteinander verglichen und festgestellt, dass das 84er obenrum hörbar feiner klang.

    heute würde ich das aber vermutlich auch nicht mehr wahrnehmen ;)

    deshalb hatte ich den vergleich angeführt, da die sachlage ja durchaus ähnlich sein könnte.


    morgen ist die show, ich bin mal gespannt ob sich meine beobachtung bestätigt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • so, die shows sind gelaufen, keine negativen erfahrungen zu vermelden. diese kapsel macht einen unauffälligen und daher guten job.


    und heute hab ich das DPA 2028 auch mal auf meine AT sender geschraubt und mit zwei kapseln von AT verglichen, die mir gerade zur verfügung stehen.

    einmal die dynamische kapsel des AE6100 (hyperniere):

    die 6100er verhält sich im direkten vergleich klanglich recht ähnlich wie das Shure beta87A: es klingt aggressiver als das DPA. auf lauten bühnen muss das nicht unbedingt ein nachteil sein, weil sich die sprache im ersten moment sofort besser durchsetzt als mit dem DPA. das kann man aber am EQ nach wunsch zurecht biegen, in dem man der DPA die lomids etwas rausnimmt. dann wird sie natürlich auch aggressiver. aber die grundabstimmung der DPA kapsel ist eben erstmal deutlich smoother. für rockmusik werde ich vermutlich trotzdem die dynamische 6100 kapsel vorziehen.

    was das rückwärtige einsprechen angeht, verhält sich die DPA kapsel aber auch hier sehr gut: von hinten ist sie sogar noch etwas ruhiger als die 6100er von AT, die das ja auch schon deutlich besser kann als das beta87A.


    dann folgte noch der vergleich mit der ATM710 kapsel.

    das ist bekanntlich eine kondensatorkapsel mit nierenförmiger richtcharakteristik.

    das rückwärtige einsprechen war hier naturgemäß noch etwas weniger wie bei der DPA, die hier als superniere auch empfindlicher sein muss. aber der unterschied ist nicht sehr groß, so dass ich die DPA hier wirklich gut aufgestellt sehe. dieses mikro dürfte in lauten umgebungen eine gute performance liefern, weil es bei weitem nicht so viel von der bühne aufnimmt wie beispielsweise die KK105 von Neumann.

    was mich aber wirklich erstaunt hat, ist dass ich bei frontaler einsprechung quasi keinen klanglichen unterschied feststellen konnte. die DPA und die ATM710 kapseln klingen hier so ähnlich, dass man fast meint ein und das selbe mikro in der hand zu haben. ich habe sie auch ein paarmal in der hand getauscht ohne hinzusehen, so dass ich dann nicht wirklich wusste, welches mikro ich jetzt in welcher hand halte. ich konnte keinen für mich hörbaren unterschied feststellen.


    abgehört habe ich mit kopfhörer und mit ordentlichem pegel, um die kopfgeräusche meiner eigenen stimme ein stück weit ausblenden zu können. und gaaanz wichtig: die gains habe ich so angepasst, dass auf beiden kanälen stets der gleiche pegel vorherrschte. das ist ganz wichtig bei solchen vergleichen, denn sonst legt man sich schnell ein kukucksei ins nest, da die lautere kapsel immer erstmal besser klingen wird.


    nun ja, mein kleines fazit:

    diese neue DPA 2028 kapsel sollte ein guter allrounder sein, mit dem man in allen musikstilen gut aufgehoben ist und auch auf lauten bühnen sehr gut arbeiten kann. allrounder bedeutet aber auch, dass sie für mich persönlich nichts hat, was sie zum spezialist für bestimmte anwendungen macht. aber es nervt auch nichts, so dass sie eben sicher überall eingesetzt werden kann und ihr geld verdient.

    diese kapsel bietet eine tolle präszison (vor allem im lomid bereich) und die rückkopplungsfestigkeit dürfte sich auf hohem niveau bewegen.

    eben ein allrounder in der höheren preisklasse.


    es würde mich aber nach wie vor freuen, auch andere erfahrungsberichte dazu zu lesen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • uuupps ... da hatte ich noch ein wichtiges detail vergessen:

    als ich beim testen die handsender mal kurz auf meiner dLive ablegte, hörte ich über den sender mit der DPA kapsel ein sirren.

    das passierte mit den anderen mikrofonkapseln von AT nicht. ich habe dann auch die kapseln umgeschraubt, um sicher zu gehen, dass es nicht vom sender kommt. der effekt blieb nachvollziehbar und war eindeutig der DPA kapsel zuzuordnen. die HF entstörung scheint hier also nicht 100% gut gelungen zu sein.

    trotzdem ein gutes mikro, keine frage!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Moin,


    So, heute hab ich das 2028 auch das erste Mal im Einsatz, gute Frauenstimme, laute Percussion auf der Bühne. Was sofort auffällt ist, dass man fast nichts von den Percussion auf dem Mikrofon hat. Es klingt sehr neutral, gerade auch was S und F Laute angeht und färbt nicht so wie ein ksm9. Kleinste Details der Stimme werden sauber übertragen, wie es sonst ein kms105 kann. Trotzdem bleibt es sehr direkt im Mix, auch auf dem Monitor verhält es sich unauffällig und geht erstaunlich laut, wenn es muss.


    Achso, ich hab die se2 Version als Wechselkopf für Sennheiser 2000er Serie.


    Ich mag es ?

  • danke, ich dachte schon ich wäre der einzige, der dieses mikrofon mal testet ;)


    dann habe ich das also richtig erkannt, dass die ausblendung von "störgeräuschen" hier sehr gut gelungen ist.



    Achso, ich hab die se2 Version als Wechselkopf für Sennheiser 2000er Serie.

    die anschlussversion sollte eigentlich keine rolle spielen, die kapsel bleibt ja die gleiche.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang