X32 Rack mit S32 f. IEM auf der Bühne / X32 Konsole FOH / Routing Hilfe / SOS

  • Hallo Robert,


    habe gerade mal ein Stündchen testen können. Szenen über Stick in beide Pulte eingeladen, Sync am FOH auf AES 50 A gestellt, wie beschrieben und ............ Alles funktioniert!!! Super Leistung von Dir, so komplett freihändig. Herzlichen Dank !



    Die Szenen kann sicherlich jeder so für seine Zweck anpassen. Großartig!


    Grüße

    Reiner

  • Moin Reiner,

    super - freut mich, dass es läuft.


    Für mich war das willkommene Abwechslung. Sitze gerade an der Implementierung einer komplizierten SAP-Schnittstelle - da ist es schön, wenn man mal für ne Stunde Beschäftigung mit was anderem hat. Und ob ich jetzt Ostereier anmal oder ein paar Routings für ein oder zwei X32 stricke - egal, Hauptsache die Hirnwindungen werden mal mit was völlig themenfremdem durchgespült. ;)


    Ich würde an Eurer Stelle allerdings jetzt wirklich mal in den beiden Pulten aufräumen. Das ein oder andere hat sich mir in den Szenen nicht erschlossen - z. B. die beiden Vocals, die jeweils eine eigene Subgruppe haben - aber das kann ja gute Gründe haben.

    Die überflüssigen Dinge würde ich allerdings jeweils entfernen. Die genannten Subgroups werden im Rack für den Monitormix ja gar nicht benutzt. Wenn da nicht irgendwann mal PA-Mix gemacht werden soll, kann das also weg. Gleiches gilt für die Monitorwege im FOH-Pult.

    Gerade am FOH würde ich auf jeden Fall darauf achten, dass alles klar strukturiert ist und nix übrigbleibt, was nicht gebraucht wird und den Bediener möglicherweise verwirrt und vom Wesentlichen ablenkt. Stichwort "gemachtes Nest".


    Und dann ist mir noch was eingefallen zum Thema Preamps beim X32:

    Man kann den Gain im Channel ja in 0.5dB-Stufen einstellen. Die Preamps selbst werden allerdings in 2.5dB-Schritten eingestellt. Der Rest ist digitaler Trim. Irgendwann ist auch der Punkt erreicht, an dem bei hohem Gain sowieso nur noch digital aufgeholt wird, da der Preamp irgendwo 20dB (nagelt mich nicht auf diese Zahl fest!) früher aufhört, weiter zu verstärken.

    Ich bin mir nun nicht sicher, glaube aber, dass beim Durchrouten der Inputs aus den AES-Port zum FOH-Pult diese digitalen Trims nicht mit eingerechnet werden. Das nur als Hinweis. Falls die im X32 Rack eingestellten Gains für den FOH nicht so recht passen wollen und immer ein bis zwei dB Abweichung haben oder (im Falle von High Gain) am FOH sogar richtig Pegel fehlt - daran wird es dann liegen. Am FOH kann natürlich via Trim ausgeglichen werden.


    Abschließend noch generell zur Routing-Architektur der X/M32-Reihe:

    Behringer hat die Teile ja als Musikergeräte konzipiert und daher einiges etwas eingeschränkter implementiert, als der gemeine Tontechniker sich das so wünschen würde. Dazu gehört auch das Routing in 8er-Blöcken.

    Offenbar hat man aber, nachdem das Ding ja dermaßen eingeschlagen ist, sich doch überlegt, wie man den Profi-Technikern da entgegenkommen könnte, und das freie Routing eingeführt. Dazu haben die Jungs die User Blocks in das bestehende System eingefügt, was die Sache nicht gerade unkomplizierter macht. Zumal es auf Kanalebene ja schon freie Zuordnung aller Kanäle aus den Achterblöcken auf die Kanalzüge gab. Das irgendwann zwischendrin mal eingeführte Aux In Remap mal nicht zu vergessen.

    Keine Ahnung, warum das so kompliziert sein muss - ich vermute es liegt an Hardwarebeschränkungen, für die hier irgendein wirklich cleveres Kerlchen in der Entwicklertruppe Workarounds geschaffen hat.


    Ich schaffe es jedenfalls nicht, das auf ein Schaubild zu bringen, das wirklich alles zeigt. Grundsätzlich routet man in 8er-Blöcken von den physischen Inputs auf die 32 Pult-Inputs.

    Diese können dann frei den Pultkanälen zugewiesen werden. Ebenfalls frei zugewiesen werden können FX Returns, USB In, Bus 1-16 (Achtung Feedbackgefahr!) und die 6 Aux Ins.

    Letztere sind normalerweise fix den 6 Aux-In-Anschlüssen zugewiesen, können aber per Aux in Remap in Zweierschritten jeweils aus den ersten 2/4/6 Kanälen des jeweils ersten 8er-Blocks einer Inputklasse gespeist werden (XLR, AES50A, AES50B, Card).

    Neu dazugekommen in V4: User Ins. Davon gibts 4 8er-Blöcke, die komplett frei aus allen verfügbaren Eingängen zusammengestellt werden können, und dann ebenfalls als 8er-Block den Inputs zugewiesen werden können. Sie ziehen also quasi noch eine Ebene zwischen dem Routing der physischen Inputs und der Verteilung auf die Kanäle ein. User Input Block 1 Kanäle 2/4/6 können seitdem auch für Aux in Remap verwendet werden.

    Wenn man maximal 32 Kanäle braucht und daher nicht auf die 6 Aux Ins angewiesen ist, kann man sich das Leben hier auch einfacher machen und stur die 4 User-In-Blöcke auf die 32 Eingänge routen und das physische Routing dann allein auf Ebene der User Ins machen.


    Bei den Outs siehts dann ähnlich aus. Auf Out 1 - 16, Ultranet Out 1 - 16 und Aux Out 1 - 6 + AES3 L/R können frei Direct Outs, Mixbusse, Main, Mono, Matrix geroutet werden. Bei Out 1-16 kann dann noch die Phasenlage invertiert oder ein Delay eingefügt werden.

    Diese Outputs können dann in 4er-Blöcken auf die lokalen XLR Outs geroutet werden, in 8er Blöcken auf alle anderen Outs (AES50). Ebenfalls können alle physischen Eingänge in 4er (XLR) oder 8er-Blöcken (alle anderen Outs) dorthin geroutet werden. Die physischen Aux Outs und der AES3 sind fix geroutet.

    Auch hier hängen die User Outs nun dazwischen.

    Es gibt 6 8er-Blöcke, die frei aus allen physischen Eingängen sowie Outputs zusammengestellt werden können. Diese *und die User Ins* können analog wie oben nun in 4er (XLR) bzw. 8er-Blöcken (alle anderen) ebenfalls auf die alle physischen Outputs geroutet werden.


    Es ist also kompliziert - aber man kann mittlerweile fast alles damit machen, was einem so einfällt.

  • Hi Robert,


    vielen Dank für die Ergänzungen. Zu vorgerückter Stunde nur eine etwas kürzere Antwort.

    Ja, vollkommen richtig, in der jetzt gesplitteten Pultanordnung muss noch aufgeräumt werden.


    - die sonderbaren Splitts der beiden Gesangskanäle 17+18 auf eigene Subs, dienten dazu, dass Aushilfsmischer den gesamten Mix auf der Konsole vor sich liegen haben, ohne Layer zu wechseln. 1-16 in, dann 1-8 als Suns auf der rechten Seite. Ging beim Erklären und Übergabe schneller.


    -Mit dem Thema Routing bei Behringer, selbst für Musiker, muss ich mich mal auseinander setzen. Da habe ich die Sperrre in den Hirnwindungen und steige bislang nie so ganz durch.

    Aux in Remap erschließt sich bislang garnicht.


    Eigentlich will ich ja nur spielen :) ( vorzugsweise Live )


    Werde weiter berichten.


    Grüße

    Reiner

  • -Mit dem Thema Routing bei Behringer, selbst für Musiker, muss ich mich mal auseinander setzen. Da habe ich die Sperrre in den Hirnwindungen und steige bislang nie so ganz durch.

    Aux in Remap erschließt sich bislang garnicht.

    Sagen wir mal so: Durch die Erweiterungen ist das Routing eher komplizierter geworden, als wenn es gleich von vornherein freie Zuordnung von physischen Input zum Kanalzug gegeben hätte. Wenn man die User Input Blocks nutzt, sind es vom physischen Input bis zum Kanal ganze 3 Routingebenen, durch die das Signal durch muss. Bei dem Preis, den man für die Pulte bezahlt, sage ich für mich dann allerdings, dass das okay ist.


    Das Aux In Remap hat Behringer irgendwann bei Firmware 2 oder 3 eingeführt, um ein bisschen flexibler mit den Inputs zu werden. Du kannst ja in jedem Kanalzug wählen, ob er aus In 1-32, nem Bus oder neben anderem aus einem der Aux 1-6 gespeist werden soll. Aux 1-6 war bis zur Einführung des Aux In Remap fix mit den 6 Aux Input-Klinkenbuchsen verbunden. Der Aux In Remap erlaubt nun, die ersten 2/4/6 Auxe von den ersten 2/4/6 Kanälen der lokalen XLRs, AES50 A/B, Card In und neuerdings auch erstem User Input Block speisen zu lassen.

    Es ist beim X32 die einzige Möglichkeit, mehr als 32 Kanäle (nämlich dann bis zu 38) über AES50 von der Bühne zu holen. Außerdem erlaubte diese Methode es auch bereits vor Einführung der User Blocks, nicht nur in 8er-Gruppen zu routen. Dafür musste man dann etwas kreativ patchen, aber es ging. Oder man konnte Playback-Spuren, die über die USB-Karte vom Rechner kamen, auf die Auxe bringen, ohne gleich 8 Kanäle von der Karte routen zu müssen.

    In Zeiten von User Blocks braucht man das eigentlich nur noch, wenn das Pult wirklich voll belegt ist (also mehr als 32 Ins genutzt werden müssen).

    Einmal editiert, zuletzt von robert müller () aus folgendem Grund: Autokorrektur korrigiert

  • Ich persönlich habe die Blockstruktur eher als Vor- denn Nachteil empfunden. Man ist damit super schnell mal eben von local ins auf AES50 Ins oder auf USB Ins usw umzurouten. Das Einzelrouten ist da deutlich umständlicher.

    Was viele aber auch nicht verstehen dass man damit ja „nur“ den Pool an verfügbaren Eingängen festlegt. Die in den Kanälen benutzten Signale sind ja wieder flexibel auswählbar.

  • Ja, die Blockstruktur hat auch ihre Vorteile. Wobei es dafür ja auch noch die Play- und Record-Settings gibt. Oder man baut dafür Snippets.

    Der Hauptkritikpunkt war ja, dass man ohne Aux In Remap oder jetzt die User-Blöcke nicht sowas wie "22 Inputs von der Bühne per AES50, 10 lokal" bauen konnte. 23/9 geht auch mit Remap nicht, da brauchts schon User Blocks.

  • Hi,


    ich hätte da noch eine ergänzende Denksportaufgabe.


    Im Mon X32 Rack steckt eine X-Live SD Recordingkarte zum Mitschnitt bei der Probe.

    Kriegt man das Signal irgendwie auf die Eingänge der X32 FOH zum virtuellen Soundcheck.


    Grüße

    Reiner

  • Und jetzt kommt der spannende Teil der Aufgabe:

    Bau dir zwei Snippets, um das Routing komfortabel umzuschalten.

    Wobei - mir fällt da gerade noch was ein. Du könntest am Rack auch parallel zu dem bestehenden Routing die ersten 24 Card-Kanäle auf AES50B 25-48 routen.

    Dann kann der FOH umschalten, wie es ihm passt. Dazu braucht man dann keine Snippets, sondern kann das am FOH mit dem Play- und Record-Inputrouting einfach umschalten.


    Ein Snippet erfasst immer das ganze Routing - die Play/Record-Umschaltung nur die 32 Ins. Somit wäre man gegenüber Routing-Änderungen etwas flexibler, da nicht jedesmal die Snippets aktualisiert werden müssen.

  • Die Card Ins sind die Signale die über die Karte IN das Pult kommen, die Card Outs die vom Pult zur Karte und darüber hinaus eventuell auch zu einem Rechner, oder was auch immer, (also vom Pult RAUS) gehen.

  • Hallo Gemeinde
    ich bin beim Verbinden und Routing auch leider noch nicht so erfahren daher die Fragen hier im Forum
    Aufgabestellung:
    ich möchte ein X32Rack mit einem weiteren X32Rack als inputerweiterung nutzen und eine X32 Konsole als FOH Mix und eine weitere X32 Konsole als Stream-Mix Platz in einem Anderen Raum
    alles per Cat Kabel verbunden über ASE50


    Spricht da was dagegen?

    Wie stecke ich die Pulte zusammen (AES50A/AES50B)?

    Wie muß das Routing aussehen?


    Liebe Grüße Andreas

  • Ich wollte hier schon zur Antwort ansetzen, aber ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich die Fragestellung richtig verstanden habe.

    Du hast 2x X32 Rack (quasi als Stagebox) und dazu zwei weitere X32 mit Bedienoberfläche?

    Wozu die X32 Rack als Stagebox? Sollen sie auch noch was machen? Oder einfach, weil die schon da sind?

  • Hi Andax,


    joa das ist mit AES50 alles kein Problem.


    X32Rack (als Stagebox 2) AES A > AES B (X32Rack als Stagebox 1)


    Dann hast du schonmal deine 32 In und 16 Out als Stagebox fertig.


    Dann packst du nun das erste X32 (was Verkabelungstechnisch näher dran ist) von AES A in den AES A Port von X32Rack 1.


    Und das zweite X32 verbindest du mit Port A an das andere X32 Pult in Port B.


    Fertig.


    Das Routing hier im Post zu erklären find ich in Worten aufwändig...


    Eingangsseitig holste dir von jedem X32 Rack die lokalen Inputs und leitest sie auf den jeweiligen AES Port weiter.

    Beim Sammle X32 Rack (also 1) holste die einmal die lokalen 16 und die Remote 16 von Port B und schickst sie über Port A gemeinsam weiter.


    Beim X32 patch du einfach auf Port B alles was von Port A rein kommt, so dass beim zweiten X32 auch alles an Port A verfügbar ist.


    Das ganze für die Outputs entsprechend rückwärts.. fertig.

    Live Dabei - Eventtechnik aus 59457 Werl.

    Audio-Zenit XP/ND, RCF TT, Coda N-RAY, Shure QLXD, Sennheiser EW500, AT IEM 3000, Chamsys MQ500, GLP X4, Cameo Z300

  • Stimmt. Alle Pulte auf Remote Gain stellen außer eines. Vom Bauchgefühl würde ich sagen, das was den FOH Sound macht.


    Der Stream-Mixer kann dann ja trimmen, falls überhaupt nötig.

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  • Danke für die schnelle Antwort


    Gain macht das erste Rack (Bandpult) da darauf per Ultranet/ Personal Monitor auch der IRM Mix gemacht wird


    Spricht etwas gegen das Update auf 4.0.2 und müssen alle Pulte die selbe Firmware haben

  • Okay, dann am zweiten Rack Remote Gain für den AES-Port einstellen, an dem das andere Rack dranhängt.

    Gegen das Update auf 4.02 spricht m. E. nichts. Gleiche Firmware auf allen Pulten muss für Audio nicht sein. Wie's mit Remote Gain aussieht weiß ich da nicht. Schaden kannst sicher nix.