COVID-19 (Corona) - Abgesagte Veranstaltungen / Messen - wie finanziell mit umgehen?

  • Wenn man den Prognosen glaubt, und deren Logik folgt, werden grössere Veranstaltungen noch länger verunmöglicht werden.


    Bei uns in der Schweiz wird das von Kanton zu Kanton unterschiedlich gehandhabt. Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen sind überall verboten. In einem Kanton wird empfohlen, alle Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen abzusagen. In einem anderen Kanton muss man von allen Gästen die Identität und Kontaktdaten haben, die an der Veranstaltung waren.


    Das Virus könnte uns wohl noch das ganze Jahr die Suppe versalzen.

    Der Ton macht die Musik.

  • ich weiß nicht, was hier für eine Paranoia bezgl. Veranstaltungsabbrüchen geschoben wird - die Eisenwarenmesse war eine der ersten Großveranstaltungen, die gecancelt wurde!

    Nicht, weil es eine Großveranstaltung ist, sondern weil die Aussteller ausstiegen...

    Jeder, der jetzt nicht unbedingt angesteckt werden will, macht doch freiwillig nen Bogen um Menschen.

    Ihr könnt gerne leere Hallen ausstatten - mir wäre das zu viel Aufriss für nix.


    Wir können gerne in nem Jahr nochmal drüber reden, welcher Auftraggeber noch genug Reserven hat, um fett auf Messe zu gehen.

    Momentan haben sie jedenfalls ALLE die Hosen gestrichen voll, wenn es um Erkrankungen der Mitarbeiter geht - zu recht.

    Die Panikwelle ist jedenfalls noch nicht am Höhepunkt angelangt...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Die Panik noch nicht, die Jobausfälle jedenfalls schon ganz weit oben ... ich für mich habe keine Ahnung wie ich die nächsten zwei Monate überleben soll, da ich hauptsächlich Messen mache. Die letzten zwei Tage kam eine Absage nach der anderen rein. Ich muss mich jetzt in erster Linie nach Alternativen umschauen und wenn es nur Regale einräumen im Supermarkt ist.

    Ich schiebe auch ein klein wenig Panik bezüglich drohender Zahlungsunfähigkeit bei Auftraggebern mit offenen Rechnungen. Wenn da jetzt keine Kohle mehr fließt kann ich spätestens im April beim Jobcenter antanzen.

    Von den Messebauern hört man auch wenig gutes, da knirscht es gewaltig. Die ersten selbstständigen werfen bereits das Handtuch, man hört von Entlassungen, ...

  • Mich schon... Da die Quarantäne von 2 Wochen aus Medizinischer Sicht überzogen ist und nicht verhältnismäßig. Das schürt ja die meiste Angst, mit solch einer Maßnahme belegt zu werden. Selbst bei kleinsten Husten schauen einen die Leute böse an... Nur weil man ewt. nur ein paar Erkältungssymptome bekommt. Nur für wenige scheint es gefährlich zu sein und die besuchen auch keine Veranstaltungen.


    Die Politik ist von der Wirtschaft getrieben... Die erwartete Flaute durch die Fastenzeit hat der Handel ja schon überbrückt in dem man die Menschen in Panik versetzt und zum Konsum anregt.


    So drängt man auch ein viel Problematisches Thema "Flüchtlinge" nach unten und ein Versagen der bisherigen Politik "weiter so wie immer" . Auch das Virus hat eine Ursachen in globalen Problemen... Zumal zeigt er deutlich das die Infrastruktur in diesen Land trotz hoher kosten nur unzureichend funktioniert. Es wäre Zeit welche Innenpolitischen Ursachen dies wohl hätte...

  • julian knödler: Das ist krass und tut mir echt leid für dich! Ich hoffe, dass dir das Schicksal doch noch eine gute Lösung bringt.


    Mir auch.. und als nächstes kommt die Festsetzung einer Vorauszahlung aufgrund der guten Gewinne letztes Jahr... Während globale Konzerne sich asozial Verhalten in dem sie Steuern vermeiden und verschieben, macht man den Mittelstand kaputt. "Arbeit muss sich lohnen" war mal ein Spruch der FDP... Man kann Aufgrund er hohen Angaben so seine zweifel haben. Der gesunde Mittelstand schmilzt immer weiter ab, und im alter ist dieser von Armut betroffen. Drei mal Raten wer die Kosten dieses Desasters trägt ? Nicht diejenigen die diese globalen Probleme verursachen...

  • So drängt man auch ein viel Problematisches Thema "Flüchtlinge" nach unten und ein Versagen der bisherigen Politik "weiter so wie immer" . Auch das Virus hat eine Ursachen in globalen Problemen...

    Da würde ich mich doch über diverse Erläuterungen freuen. Wo ist das Thema Flüchtlinge problematisch und was hat das mit der aktuellen Virussituation zu tun? Und wo funktioniert 'die Infrastruktur' in diesem Land nur unzureichend?

  • Und wo funktioniert 'die Infrastruktur' in diesem Land nur unzureichend?

    Kann ich dir sagen. Ich, und viele andere in der Gegend hier können zu Hause nicht mit dem Mobiltelefon telefonieren. Mir ist das ja überhaupt nicht wichtig, aber keine unternimmt was gegen großspurige Aussagen der Provider. Ebenso Internet. Wenn wir hier kein Breitbandkabel hätten, würde ich mit max. 5 MB ins Internet gehen. Die Telekom als Beispiel kümmert sich nur um die Ballungsgebiete, wo man mit wenig Aufwand viel Geld verdienen kann. Und die Bundesnetzagentur scheint bewusst weg zu sehen.

    So neben bei, ich wohne nicht auf dem Mond, im Umkreis von 3-5 kilometer gibt es Orte mit 3-5000 Einwohnern. Die nächsten großen Städte mit 40000-60000 liegen zwischen 10-15 Km entfernt.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Ich bin gerade am Flughafen Zürich. Es scheint hier völlig bizarr, dass der Betrieb läuft wie immer, keine Einschränkung. Hier treffen tausende Menschen aus der ganzen Welt zusammen und verteilen sich innert Stunden wieder auf dem ganzen Globus.


    Dagegen ist jeder Event im Vergleich vernachlässigbar, finde ich. Insbesondere, wenn man der Logik der Verbote folgen will; man will die Ausbreitung eindämmen können, indem nachvollziehbar bleiben soll, wer ggf. potentiell auch gefährded sein könnte. In einem Kanton müssen ja z.B. die Identitäten der Gäste erfasst werden.


    Aber hier am Flughafen? Wenn ich in den nächsten 2 Wochen Symptome habe und positiv getestet werde, kann das auf der ganzen Welt weiter gegangen sein.


    Und wenn man mit der Notwendigkeit argumentieren will - sehr, sehr viele Flüge sind nicht nötig.

    Der Ton macht die Musik.

  • in einem Bericht hieß es dazu das an Bahnhöfen nuns Flughäfen die Menschen nicht so nah beieinander seien wie bei einem Konzert....

    Übersetzt bedeutet das für mich eher: wir machen mal aktionistisch etwas damit es so aus sieht als gäbe es einen Plan.....

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Und wenn man mit der Notwendigkeit argumentieren will - sehr, sehr viele Flüge sind nicht nötig.

    Unsere ganze Branche ist zumindest in weiten Teilen nicht nötig...



    Wer clever ist nutzt jetzt zumindest die freigewordene Zeit - Steuererklärung, PSA und Elektrogeräte prüfen, Staplerschein und erste Hilfe auffrischen, Festplatte und Schreibtisch aufräumen, Freunde treffen die man seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Oder zum Batterie aufladen in den Urlaub fahren - notfalls mit der Bahn und dem Fahrrad oder Wanderrucksack , da ist man alleine auf weiter Flur und steckt sich nicht so leicht an.

    Zu Hause sitzen und nix tun hat mit selbständigem Unternehmertum zumindest nix zu tun.

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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

    Einmal editiert, zuletzt von skyper ()

  • Das muss man sich natürlich auch leisten können, gerade bei mehreren Mitarbeitern. Aber grundsätzlich hast du Recht: man kann es nicht ändern sollte aus der "Zwangsausbremsung" das Beste machen. :)

  • Obacht, wir müssen aufpassen, dass wir hier a) nicht in Larmoyanz und b) nicht in Verschwörungstheorien oder populistischen Bullshit verfallen.


    Unter seuchenhygienischen Gesichtspunkten war das Vorgehen Chinas mit der Abriegelung ganzer Städte und Ausgangssperren eigentlich die ideale Vorgehensweise. In Deutschland ist das halt (leider) nicht so einfach umsetzbar; das liegt einmal an den (erfreulicherweise) stärker geschützten Grundrechten und andererseits der (bedauerlicherweise) größeren Egozentrik, Besserwisserei, Nörgelei und schlechteren Kooperation der Bevölkerung. Die Führung durch Behörden und Politik ist im Moment auch so konfus und nicht zielgerichtet, so dass sich die Infektion ungehindert ausbreiten wird. Wir können also davon ausgehen, dass es zu einer großen Anzahl infizierter Personen mit dem bekannten Outcome kommen wird. Heißt: Bis ein Impfstoff entwickelt und flächendeckend in der Bevölkerung angewandt wurde, werden in Deutschland ca. 32.000.000 Personen infiziert werden; davon werden rund 4.800.000 Krankheitszeichen zeigen und rund 640.000 sterben (diese Zahlen sind jetzt erst mal eine überschlägige Schätzung meinerseits auf Grundlage der öffentlich verfügbaren Daten hinsichtlich R0, Morbidität und case fatality rate). Wenn's weniger werden, ist das erfreulich - ich würde aber derzeit nicht meinen Lamborghini drauf verwetten.


    Das heißt für uns in der Branche zweierlei:

    1. Unser Geschäft in bestimmten Bereichen, insbesondere der "klassischen" Kultur und Massenveranstaltungen (Konzerte, Touren, Messen, Breitensportveranstaltungen, Großveranstaltungen...) wird einbrechen, ein Teil der Kunden in dem Bereich verschwinden. Es ist jetzt die Aufgabe jedes Selbständigen und jedes Geschäftsinhabers, auf Grundlage dieser Daten strategisch zu planen: Welches Geschäft kann an Stelle des bisherigen Geschäftes treten?
      Ich denke, es wird in Zukunft vermehrt Bedarf an Pressekonferenzen, Telekonferenzen, Online-Meetings / Webinaren, Produktion von Schulungsvideos etc. geben.
    2. Wie planen wir strategisch mit unserer eigenen Leistungsfähigkeit? Wer von uns ist materiell und finanziell hinreichend abgesichert für einen Ausfall der eigenen Arbeitskraft für die Dauer mehrerer Wochen oder für den Ausfall des Personals? Weiterhin wird es eventuell zu Versorgungsmängeln in Teilbereichen kommen - okay, die Anschaffung eines neuen Tonpultes kann man schieben, aber was ist mit Verbrauchsmaterial? Böse gesagt: Die meisten Batterien und Akkus kommen aus China... ;)

    Speziell Punkt 2 sollte eigentlich bei jedem Firmeninhaber schon lange im Rahmen seiner Störfallplanung und business continuity managements geklärt sein, aber wir wissen ja, wie die Menschen sind...


    Eine Bitte hätte ich noch für diesen Thread: Ich fände es erfreulich, wenn wir a) politische Meinungen und b) alle "Nachrichten" und "Erkenntnisse", die auf Facebook, Telegram-Gruppen, BILD, WELT, FOCUS und ähnlichen Quellen basieren bitte ausklammern würden. Lasst uns lieber prospektiv in die Zukunft planen: Welches Geschäft könnte an Stelle der im Verlauf der kommenden anderthalb Jahre wegbrechenden Veranstaltungen treten?


    Mit freundlichen Grüßen Tobias Zw.

    - "...ich hab da 'n Plan für..." -

  • Was mich an den Zahlen sehr beruhigt:

    Tobias kann sich -trotz Arbeitsdiversifikation- auch keinen Lambo leisten.

    Ich finde 30Mio Infizierte und 640.000 auch nur bedingt erschreckend. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 80 Jahren und 80Mio Bürgern sterben auch ohne CoV2 ca 1Mio im Jahr, der Rest mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch gegen Ende ihres Lebens.


    Das klingt ketzerisch und Lebensverachtend - ist aber eigentlich das genaue Gegenteil.

    Wenn wir die Panik wieder gegen etwas mehr Rationalität tauschen und uns klar werden, dass Krisen, Krankheit und Tod ein wirklich elementarer Teil unseres Lebens sind, können wir damit viel besser umgehen.


    Die technische Basis, die die allermeisten in der Branche haben, dürfte ausreichen um mal neben dem Tellerrand nach ähnlichen Aufgaben zu suchen. Damit findet sich immer was, womit man wenigstens den Brotkorb füllen kann, wenngleich der Weinkühlschrank dann eben mal leer bleibt.

    dass m

    Lasst erstmal ein halbes Jahr ins Land ziehen - dann weiß jeder, wie er sich wo zu verhalten hat, und wenn nicht mehr jeder in Schockstarre verfällt, eröffnen sich unzählige Lösungen.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Sehe ich auch so. Und da die meisten Messen dieses Jahr nachgeholt werden, habe ich dann wenigstens im Herbst richtig dicke zu tun :D Da gehen dann hoffentlich auch die Preise mal wieder was nach oben.

    Und bis dahin trinke ich eben den Weinkeller (Regal) leer.