COVID-19 (Corona) - Abgesagte Veranstaltungen / Messen - wie finanziell mit umgehen?

  • Zitat

    so eine ein mann fa. kann dann im schlimmsten fall einfach den Gürtel enger schnallen. das kann man mit festem Personal nicht.


    Das ist im Grunde richtig. Eine "Ein-Mann-Firma" (nehmen wir das mal als Synonym, können natürlich auch 3-4 Leute sein), die im Idealfall nicht mit Leasing- und Finanzierungskosten belastet ist, überlebt im physischen Sinne natürlich leichter. Bei Auftragslage "Null" bleibt z.B. der Weg zum Arbeitsamt oder ein kleinerer Überbrückungskredit.

    Eine große Firma wird i.d.R. hohe Finanzierungskosten haben, zudem laufende Kosten durch Angestellte. Während letztere im Ernstfall "zum Amt" pilgern bzw. pilgern müssen, dadurch aber auch am Leben erhalten werden, ist bei einer Insolvenz die Firma eben einfach weg. Verschwunden. Nitschewo.

    Deshalb - so meine Ahnung - wird die Rettung von größeren Firmen sehr viel stärker auf der Agenda der Wirtschaftspolitik stehen als das Befassen mit Einzelschicksalen.

  • wie kommst du darauf, dass gerade die billigheimer überleben werden?

    denen sollte doch als erstes das geld ausgehen.


    ok, ausgenommen die, welche das geld vom papa oder vom opa verheizen können...

    Ein-Mann-Buden die effektiv für Umme arbeiten weil ihre Einkünfte gerade mal die Kosten decken gab und gibt es schon immer. Denen hab auch ich grundsätzlich mal nix am Zeug zu flicken (persönliche Freiheit und so...) so lange sie nicht nach dem Zusammenbruch der Bude Hartz4 beantragen (anderes Thema...).


    Böse wird es wenn "VT-Firmen" in Wirklichkeit nur noch ein umwegrentabler Nebenerwerb und willkommenes Abschreibungs- und Kapitalverschiebungsobjekt von Leuten sind die ihr Geld ganz wo anders verdienen. Die können auch dauerhaft professionelle Produktionen zu Preisen durchführen bei denen klar ist dass das unterm Strich ein dickes Minusgeschäft sein muss. Das wirre deutsche Steuerrecht macht's möglich.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Um den aktuellen Stand der deutschen Intensivmedizin zu beurteilen, muß ich überhaupt kein Portal besuchen ...


    Deinen aktuellen Betrag habe ich deaktiviert, weil Du einen Trittbrettfahrer zitiert hast. Peepshow können wir gerade überhaupt nicht brauchen. Das ist auch in Deinem höchst eigenen Interesse.


    Wenn Du als Profi etwas hilfreiches zur Rettung der Branche oder zur Verbesserung der Situation der einzelnen Kollegen beitragen kannst, d.h. passend zum Board z.B.

    - was kann ich noch zu meiner Absicherung tun

    - was muß mein Arbeitgeber tun, um ggf staatliche Unterstützung zu erhalten

    - wie müssen Ausfälle dokumentiert werden

    u.s.w.

    bist Du wie immer willkommen.

  • Ich glaube wir können nun aufhören Einzelfälle zu posten. Im deutschsprachigen Raum gibt es keine Events mehr, somit (praktisch) keinen Umsatz. Und bitte diskutiert auch nicht über das wie lange, denn das ist alles orakeln. Zwischen 4 Wochen bis 2 Jahre halte ich alles für möglich (beide Eckpunkte halte ich für extrem unwahrscheinlich). Ab nun ist interessanter: Welche staatlichen Hilfen gibt es, wo, wie,...


    Ein paar Tips gleich von meiner Seite.

    • Firmenkredite lassen sich, wenn bisher alles glatt ging, normalerweise sofort 6 Monate bezüglich Tilgung aussetzen.
    • Hauskredite lassen sich nur aussetzen, wenn es schon einmal Sondertilgungen gab. Die Gesamtlaufzeit darf sich nicht verlängern.
    • Kurzarbeitergeld in DE wurde vereinfacht, sollte jeder in unserer Branche ohne Problem bekommen
    • Bei Quarantäne gibt es auch Lohnfortzahlungen inklusive dem eigenen Gehalt (Gewinn) teilweise vom Staat ersetzt.
    • Schon vor Corona gab/ gibt es für solche Fälle KFW Kredite, mit folgenden Vorteilen:
      • Man kann viel beantragen und dann gestaffelt abrufen und auf Abruf verzichten, ohne Bereitstellungszins/ Strafzins
      • Teilweise Risikofreistellung für die Bank, weshalb die Vergabe recht leicht geht (Geht zu Eurer Hausbank)


    Direkte staatliche Hilfe ähnlich wie z.B. bei den Ernteausfällen kenne ich noch nicht. Das war aber ein Szenario, das bewiesen hat, dass unser Staat grundsätzlich zu solchen Leistungen bereit ist.


    Viele Grüße

    Tobias

  • Ich habe das finanzielle Thema beantwortet ... naja wie auch immer ...

  • Also vorab: ich bin kein Steuerberater, daher ist das kein verbindlicher Tip. Es ist nur meine Meinung:

    - Nutzungsdauern dürfen völlig beliebig festgesetzt werden, wenn dies aus der tatsächlichen Nutzung so begründbar ist (da kommt es aber zu Nachfragen des FA, selbst schon erlebt)

    - Nutzungsdauern dürfen sich unter besonderen Umständen ändern, wenn die tatsächliche Nutzungsänderung auch begründbar ist.

    Ab jetzt kommt noch mehr Ansicht, denn bis hierher war ich mir schon eher sicher: Aus meiner Sicht ist das jetzt der Fall und es ist möglich. Man hätte aber ja jetzt Zeit bis Ende des Jahres das zu "klären"

    Tobias

  • Ich habe jetzt mal versucht, soweit das möglich ist, die Beiträge der letzten Tage so um zu sortieren, dass 'Sicherheit, die damit verbundenen Regelungen und unmittelbaren Auswirkungen' im Veranstaltungssicherheitsboard zu finden sind und 'finanzielle Auswirkungen und deren Management im Cash & Co-Board.


    Bitte das mit Verstand weiter zu führen.

  • Es gibt eine Petition an den Deutschen Bundestag und das Finanzministerium.

    Wer sich angesprochen fühlt ......

    Oder - wie ich viel mit professionellen Musikern, Veranstaltern und Akteuren aus dem Theater und Kleinkunst-Bereich zu tun hat.

    https://www.openpetition.de/pe…nd-des-corona-shutdowns-2

    danke.

    ich habe das gleich mal an viele kollegen und musiker weitergeleitet.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Warum willst Du das machen? Du machst dieses Jahr durch die AFA vielleicht Verluste, die Du aber ins nächste Jahr mitnehmen kannst.

    Das ist natürlich auch eine Möglichkeit. Bei progressiver Besteuerung (Einkommenssteuer) oder Freibeträgen, ist allerdings eine gleichförmige Minderung besser, als ein einmaliger Verlust. Aber da wird man wohl nicht drum herum kommen, dass für den Einzelfall zu berechnen.