COVID-19 (Corona) - Abgesagte Veranstaltungen / Messen - wie finanziell mit umgehen?

  • Alles oberhalb des Mindestlohnes dürfte ein schöner Traum sein.


    Hier in NRW dürfen die Physiotherapeuten derzeit noch auf Rezeptbasis arbeiten, im Gegensatz zur Thai Massage.

  • Auch Mindestlohn ist Lohn und besser als kein Lohn. Mindestlohn als Aushilfe ist nicht einmal so unattraktiv, wenn man ehrlich rechnet. Denn damit ist Netto gleich Brutto und es gibt (leider) Berufsgruppen die durchaus weniger als 9,50 Euro Netto von Ihrem Lohn haben.

    Wenn man nun z.B. 5000,00 Euro (in Bayern) vom Staat kassiert hat und zusätzlich im Monat auf 450 Euro Basis Regale einräumt, sollte man doch z.B. selbst bei halbwegs gutem Lebensstil zwei Monate aushalten (= 3000,00) Euro je Monat. Wenn man alleine lebt und sich auf Hartz IV Niveau herunterschraubt, überlebt man damit evtl. schon 5 Monate (hängt sicher z.B. von der Miete ab).


    Dann kann man immer noch evtl. mal irgendeinen Mini Auftrag zu irgendeinem schlechten Geld aufnehmen und schon werden daraus evtl. 3/6 Monate.


    Aber man muss JETZT anfangen, nicht erst, wenn alle Reserven verbraucht sind.


    Und:

    Scheinselbstständigkeit lässt sich durchaus umschiffen, wenn man projektbezogene Aufgaben übernimmt und diese auch so abrechnet (z.B. als Erntehelfer). Sonst wäre nach wie vor fast jeder Handwerker, der z.B. regelmäßig für die gleichen Firmen arbeitet, bereits scheinselbständig. Das war er nie, ist er nicht und dafür wurden diese Regeln auch nicht gemacht. Klar hat das Scheinselbständigending so seine Auswüchse, die ich auch nicht gut finde, aber es ist nicht so, dass ein Freelancer nicht mehr seiner Arbeit nachgehen kann, ohne dass er gleich Sozialleistungsbetrug begeht.


    Viele Grüße

    Tobias Kammerer

  • Also ich sehe da schon einen Unterschied zwischen dem Handwerker der zu Firma XY sagt: "ich komme dann und dann und mach dir das fertig, Material bringe ich selbst mit" und dem Erntehelfer oder dem Regaleinräumer, der genau gesagt bekommt, was er wann und wie zu tun hat.

    Sicher ist es hilfreich und gut solche Aufgaben jetzt zu übernehmen aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das als Selbstständiger klappt. Vorausgesetzt man findet in den Bereichen überhaupt Arbeitgeber, die solche Aufgaben an einen Selbstständigen übergeben.

  • Vorausgesetzt man findet in den Bereichen überhaupt Arbeitgeber, die solche Aufgaben an einen Selbstständigen übergeben.

    bevor ich mich in die festanstellung begeben habe, hatte ich mehrere jahre hintereinander einen tätigkeitseinbruch in den monaten januar und februar. ich hatte damals mit faschingsveranstaltungen nichts zu tun. und auch meine profimusiker ächzten in dieser zeit.

    deshalb habe ich damals kurzerhand für einen befeundeten landschaftsgärtner gearbeitet, das hat mir meine löchter gestopft - und ich war mal wieder an der frischen luft ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich für meinen Teil habe auch genug zu tun.

    Zur Zeit auf der herrlich leeren Autobahn.


    Aber mal kurz ein anderer Amsatz:

    Woher kommt eure Kohle, wenn ihr mal 3 Monate aus irgendwelchen Gründen flach liegt oder nicht so könnt, wie ihr wollt?

    Sagt jemand mit 2 Leistenbrüchen in den letzten 10 Jahren.

    Ein Bekannter von mir, selbständiger Handwerker, ist beim Äppelpflücken von der Leiter gefallen und konnte sich 4 Wochen lang nichmal den Arsch abwischen.

    Nich alles bezahlt irgendeine Versicherung.

    Vor allem temporäre eigene Dummheit nicht.


    Soll heißen; man sollte sich rechtzeitig finanziell kümmern...

    Never stop a running System

  • Aber mal kurz ein anderer Amsatz:

    Woher kommt eure Kohle, wenn ihr mal 3 Monate aus irgendwelchen Gründen flach liegt oder nicht so könnt, wie ihr wollt?

    Also die 2-3 Monate sehe ich jetzt nicht als unlösbares Problem. Eher die 12-16 Monate die es werden, wenn es nach dem Virologen

    Drosten geht.

    Einmal editiert, zuletzt von meister_k ()

  • Was abwarten?

    Die Zeit danach, oder dass die "Herrschaft der Virologen" überhaupt erstmal vorbei ist?!?

    Ich glaube, die 'Grossveranstaltungsindustrie' wird nochmal deutlich länger warten müssen...

    Das Virus tobt seit Monaten um die Welt - das wird nicht bis Mai verschwunden sein, zumal wir ja ganz massiv auf Verlangsamung der Ausbreitung setzen.

    Selbst, wenn Impfstoffe gegen Ende des Jahres in großen Stil verfügbar sind, dauert das noch ein Dreiviertel Jahr...


    Und: das Virus ist im Sommer nicht verschwunden! Die Abwehrkräfte der Menschen sind vielleicht etwas besser und man erkennt diejenigen, die Husten schneller - aber die Ansteckung bleibt die selbe.




    Lediglich die Klopapierkriese ebbt nach ca. 4 Monaten ab, wie man seit 1974 aus den USA weiß.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • ich lasse jetzt mal jede politische Situation...


    Also das mit der Soforthilfe wird wohl so ablaufen das diese ohne Bedürftigkeitsprüfung recht unbürokratisch beantragt werden können. ABER... Die Prüfung erfolgt im Nachhinein, wenn man nicht "bedürftig" war wandelt sich die Hilfe in ein Darlehen um, erfüllt man die Bedingungen muss diese nicht zurückgezahlt werden.


    Genaues weiß man erst morgen !


    Tja und mit den KFW Krediten ist es so das Hausbanken nicht gewollt sind diese Kredite zu vermitteln. In der Regel lehnen sie diese ab um eigene Produkte zu verkaufen. Da die Gebühren ihnen zu gering erscheinen...


    Das Problem besteht bei euch vor allem das ihr nicht wisst ob es jemals weitergeht ? Die Branche war so schon wenig ertragreich somit schätze ich das nur eine Hand überhaupt Kredite bekommt. Die meisten sind Einzelunternehmen und da steht die gesamte Existenz auf dem spiel.

  • vielleicht lernen jetzt manche Kleinbetriebe mit dem Geld zu wirtschaften, damit in Zeiten wie diesen Geld da ist um einige Monate zu überstehen.

    D. h. auch, dieses Wettrüsten sein zu lassen.

    Ich habe bei meinen Jobs immer geschaut, dass mindestens 50 % des Umsatzes als Gewinn übrig bleibt. Arbeit und Transport und anteilig Kredit muss mit den restl. 50% bezahlt sein.

    In den letzten Jahren auch manche Jobs allein gemacht, da blieben 90% über.

    Aber nur so ging es gut, die letzten 40 Jahre.

    Dafür bin ich auch nie ein „Großer“ geworden.