COVID-19 (Corona) - Abgesagte Veranstaltungen / Messen - wie finanziell mit umgehen?

  • Ganz so schwarz würde ich das nicht sehen. Die Marktkonsolidierung zieht sich schon seit Jahren durch einige Bereiche, insbesondere, wenn man den Medien folgt, die Luftfahrtbranche und den Onlinehandel. Das wird sich jetzt wohl auch in vielen anderen Branchen bemerkbar machen.


    Viele Veranstaltungstechniker sind auch nicht von klein auf in der VT-Branche gewesen, sondern waren zu einem früheren Zeitpunkt ihres Lebens in einem anderen Beruf tätig. Denen kann es jetzt deutlich leichter fallen, erst einmal woanders Fuß zu fassen.


    Und ein wichtiger Punkt dabei ist immer noch die Korrelation der Menge an Equipment mit dem Bedarf an Personal. Irgendjemand muss das ganze Zeug auch aufbauen und bedienen, egal wem es gehört. Es ist schon länger so, dass viel Equipment von Dry-Hire-Anbietern kommt und nicht mehr lokal im Lager steht.

  • ...ob ich auf dem Gebrauchtmarkt Material und/oder Personal günstig abgreife, bleibt wurscht. Ich würde nämlich nicht darauf wetten, daß VT-Ler mit einer anderen Vorausbildung bei der sich aktuell abzeichnenden Lage irgendwo Fuß fassen...

    D ist zwar bei aktuellen Zahlen nicht ganz so flink, wie USA - im März hat die Zahl stagniert. Aber die Tendenz aus den Unneded States lässt böses ahnen.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Müssten dann die VA-Technik-Firmen umlernen? Oder besser: dazulernen?

    Die Paar VA Firmen die bei den großen (DAX-) Konzeren die HVs veranstalten schütteln so eine Digitale/Stream HV aus dem Ärmel.

    Die haben alle Event IT Abteilungen und jahrelange Erfahrungen mit Livestreams. Auch so Interaktiv Krams mit Fragen Offline/Online ist normales Tagesgeschäft für die Großen der Branche.

    Das ist nicht das Problem.


    Dumm nur das da einfach viel weniger Budget ist, weil es viel weniger Aufwand ist. Für die Konzerne waren die öffentlichen HVs immer nur ungeliebte Pflichtveranstaltungen, wenn die eine Möglichkeit sehen in Zukunft drum herum zu kommen dann werden sie tun. Und ich bin nicht einmal böse drum, auch wenn es einiges an Umsatzeinbußen bedeutet.

  • Die Paar VA Firmen die bei den großen (DAX-) Konzeren die HVs veranstalten schütteln so eine Digitale/Stream HV aus dem Ärmel.

    Die haben alle Event IT Abteilungen und jahrelange Erfahrungen mit Livestreams. Auch so Interaktiv Krams mit Fragen Offline/Online ist normales Tagesgeschäft für die Großen der Branche.

    Bitte nenne konkrete Beispiele wer das wirklich komplett in-house löst. Ich kenne so was nur mit externen und teilweise hoch spezialisierten Dienstleistern aus der Konferenz- und Veranstaltungstechnik.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Mag sein, daß ich Dich oder ihn falsch verstehe: Aber er hat doch nirgends behauptet, daß es eine große Firma gäbe, die sowas rein inHouse löst?


    Er schrub doch, daß für die Umstellung auf "Virtuelle HVs" alle großen VA-Firmen ensprechend vorbereitet sind.

  • Viele Veranstaltungstechniker sind auch nicht von klein auf in der VT-Branche gewesen, sondern waren zu einem früheren Zeitpunkt ihres Lebens in einem anderen Beruf tätig. Denen kann es jetzt deutlich leichter fallen, erst einmal woanders Fuß zu fassen.

    Das ist seit Ende der 90er vorbei. Ich behaupte mal, dass ich (mit Mitte <hüstel> 40) zur letzten Generation gehöre, die noch mit "fachfremder" Ausbildung als Quereinsteiger in die Va-Technik reingerutscht ist. Jemand, der vor 10 Jahren eine Ausbildung als Fachkraft für Veranstaltungstechnik gemacht hat, ist tatsächlich in anderen BEreichen kaum bzw. nur als Anlernkraft verwendbar.


    Die können alles so'n bisschen (Elektro, IT,...), aber im überwiegenden Teil der Fälle nichts davon gut genug, um gegen Spezialisten bestehen zu können.


    MfG Tobias Zw.

  • Ich hab sage und schreibe 4 berufliche Abschlüsse VOR dem Veranstaltungsbereich. Das ist aber alles sehr lange her; ich bezweifle, dass jemand einen Ende der 80er, Anfang der 90er hergestellten Außenhandelskaufmann, Sprengmeister, Fernmeldetechniker oder Diplom-Volkswirt einstellt, nach fast 30 Jahren Selbständigkeit.

    Insofern würde ich lieber versuchen, die Veranstaltungsbranche zu stabilisieren, um das zu machen, was mir Spaß macht.



  • Insofern würde ich lieber versuchen, die Veranstaltungsbranche zu stabilisieren...


    Diese arbeitet aber am Menschen und viel gewollter Nähe zueinander :/... Ich wüsste jetzt nicht welche Lösungen hier zielführend wären das Problem zu umgehen ? So lange man Gesellschaftlich,Politisch und Ärztlicher Sicht diese Nähe nicht zulässt sind Veranstaltungen so wie man sie kannte nicht durchführbar.

  • Bitte nenne konkrete Beispiele wer das wirklich komplett in-house löst. Ich kenne so was nur mit externen und teilweise hoch spezialisierten Dienstleistern aus der Konferenz- und Veranstaltungstechnik.

    Neumann&Müller

    Gahrens&Battermann

    Satis&Fy

    (vermutlich) Ambion

    (vermutlich) Velten


    Edit: Vielleicht haben wir uns Missverstanden, ich meine das die VA Technik Firmen die bisher die HVs betreut haben auch die "virtuellen" HVs betreuen können. Nicht die Konzerne selber

  • Ich hab sage und schreibe 4 berufliche Abschlüsse VOR dem Veranstaltungsbereich. Das ist aber alles sehr lange her; ich bezweifle, dass jemand einen Ende der 80er, Anfang der 90er hergestellten Außenhandelskaufmann, Sprengmeister, Fernmeldetechniker oder Diplom-Volkswirt einstellt, nach fast 30 Jahren Selbständigkeit.

    Insofern würde ich lieber versuchen, die Veranstaltungsbranche zu stabilisieren, um das zu machen, was mir Spaß macht.

    ich habe "nur" zwei berufe vor meinem einsteig in die VT branche gelernt. aber beide abschlüsse sind mittlerweile schon jahrzehnte her, so dass ich da ebenfalls nicht mehr fuß fassen könnte. ich könnte aber immerhin noch als LKW fahrer arbeiten, falls die VT branche keinen job mehr für mich hergibt.

    andererseits bin ich ja im ÖD angestellt, und weil ich da auch die DSGVO geschichte betreue, bin ich momentan wirklich schwer kündbar.

    letzen endes mache ich mir da im moment keine wirklichen sorgen, ich komme schon irgendwie durch.


    spannend wird es aber für die ganzen selbständigen kollegen drum herum. denn jetzt, wo immer mehr online-betrügereien aufgedeckt werden, wird es für die sicherlich zunehmend schwieriger werden, an die fördergelder zu kommen. ich hoffe sehr, dass möglichst viele von denen, die mit krimineller energie versuchen an unser geld zu kommen, hinter gitter gebracht werden können. denen gehört so dermaßen der arsch versohlt... ich bin darüber echt sauer!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das ist seit Ende der 90er vorbei. Ich behaupte mal, dass ich (mit Mitte <hüstel> 40) zur letzten Generation gehöre, die noch mit "fachfremder" Ausbildung als Quereinsteiger in die Va-Technik reingerutscht ist.

    Dann kenne ich wirklich viele Einhörner. :)

    Ich habe zu den Thema keine Zahlen und unterhalte mich auch nicht mit jeder Person, die ich treffe über den Lebenslauf. Aber unter den unter 35-jährigen, mit denen ich zufällig darüber gesprochen hatte, haben bestimmt ein Drittel vorher etwas komplett anderes gemacht. Es ist nicht unüblich, dass man sich in den 20ern oder 30ern beruflich neu orientiert.

  • Ich kenne da auch einige Kollegen, die vor/nach ihrer Ausbildung zur Fachkraft was anderes gelernt haben. Aber i.d.R. ohne Berufserfahrung...

    Das sind -anders als Herr Zweckerl- keine Quereinsteiger, sondern eher im Erstberuf gescheiterte, die nicht zur ersten Wahl für Personalabteilungen gehören.

    Früher war das VTlern eher eine Zusatzqualifikation und Weiterbildung, weil es keine passende Ausbildungsverordnung gab und sich jeder erstmal selbst drum kümmern musste, das was aus ihm wird.


    Der Arbeitsmarkt ist aber nicht mehr das, was er noch vor 4 Wochen war! Da werden sich bestimmt keine Tausend Stellen für 'halbgare' Fachkräfte auftun. Erst recht nicht für den nur 'halb motivierten Teil', der es bei der Fachkraft belässt und sich nicht rechtzeitig um eine Meisterschule gekümmert hat.

    Spezialisten haben vielleicht noch Chancen - aber die Pleitewelle und Kurzarbeit pressen zu viel Manpower in den schrumpfenden Arbeitsmarkt...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

    Einmal editiert, zuletzt von treibsand () aus folgendem Grund: Autocorrect macht echt manchmal Mist.

  • Meine Erfahrung auf dem normalen Arbeitsmarkt ist, dass man mich als seit 30ig Jahren Selbständigen nicht in eine abhängige Arbeitswelt integrieren möchte.


    Das kann ich weitestgehend verstehen, für Scheiße von links nach rechts schieben bin ich weniger geeignet und von meinem Vorgesetzten verlange ich schon einige Qualitäten.


    Will sagen: Die meisten von uns sind eher unbequem als angestellte Arbeitskraft und auch deutlich zu teuer.


    So ist es halt, wenn hochgradigen Spezialisten das Spezialgebiet genommen wird.

  • man muss da natürlich ein bisschen glück haben.

    ich hatte auch ein paar schlechte erfahrungen mit "vorgesetzten" gemacht, weshalb ich mich 1993 selbständig machte.

    aber vor wenigen jahren hat mich eine stelle gefunden, wo man meine macken akzeptiert und meine arbeit wertschätzt. natürlich musste ich auch bereit sein, kompromisse einzugehen. unter dem strich fühle ich mich da aber schon ganz gut aufgehoben - vor allem in der jetzigen situation.

    was ich damit sagen will: keine angst vor anstellungen, wenn es die richtigen kollegen und vorgesetzten sind, dann geht das schon. ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Nee, nee, als VWLer kannste zwar die Lottozahlen erklären, aber keinen Betrieb praktisch führen. Was mir im Leben am meisten geholfen hat, war die Ausbildung (in der DDR) zum Außenhandelskaufmann. Inklusive Buchhaltung, Arbeit am Computer und 10-Finger-Schreiben.

  • ...wer nix wird, wird Wirt...

    Und ist ihm auch dies mislungen, macht er in Versicherungen...



    [...] die Ausbildung (in der DDR) zum Außenhandelskaufmann. Inklusive Buchhaltung, Arbeit am Computer und 10-Finger-Schreiben.

    Da habt ihr ja in der SBZ noch richtig was gelernt!

    Zum ausgehenden Jahrtausend im Westen war nix mehr mit 10 Fingern... Wobei: ich komm auch heute noch tagtäglich gut mit meinem 4 Finger+ Daumen System auf meiner Bing-Orga Privat hin. Da staunt so mancher Kunde, daß es selbst heutzutage noch mit solcher Technik funktioniert - unwesentlich langsamer.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.