COVID-19 (Corona) - Abgesagte Veranstaltungen / Messen - wie finanziell mit umgehen?

  • Ich gehe davon aus, dass wir ab einem Zeitpunkt X wieder einen ordentlichen Bedarf an Material und Personal in der Veranstaltungstechnik haben werden, der zumindest nicht wesentlich unter dem heutigen Bedarf liegen wird.


    Die Herausforderung für Firmen und Personal wird sein, in der Zwischenzeit Aufträge/Arbeit/Geschäftsfelder zu finden, um Erlöse zu generieren. Denn der Staat wird aller Voraussicht nach diese (und andere) Branche(n) nicht bis zum Zeitpunkt X so stützen können, dass alle wirtschaftlich überleben.


    Der Arbeitsmarkt wird sich nach meiner subjektiven Einschätzung sowohl kurz-, als auch mittel- und langfristig ändern. Wer in der Krise aktuell in der Selbstständigkeit wirtschaftlich nicht "überlebt", wird sich gut überlegen, ob er sich "danach" langfristig wieder in die Selbstständigkeit begibt. Ich glaube auch daran, dass durch Corona ein so hoher wirtschaftlicher Schaden entsteht, dass zahlreiche Arbeitsplätze dauerhaft verloren gehen. Die aus meiner Sicht in vielen Bereichen wirtschaftlich guten letzten 10 Jahre sind wohl mit einem "Knall" zu Ende.


    My 2 Cent

  • Zitat

    Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) spricht sich laut einem Medienbericht dafür aus, dass einige Corona-Auflagen noch für lange Zeit andauern werden. «Großveranstaltungen, bei denen die Menschen eng zusammen sitzen oder stehen, werden zum Beispiel auf lange Sicht nicht mehr durchgeführt werden können», sagte der Regierungschef in einem Interview in der «Thüringer Allgemeinen» (Mittwoch). Bis ein Impfstoff massenweise zur Verfügung stehe, müssten die Menschen mit einer neuen Realität zurecht kommen.Damit spricht er aus, was die meisten eh schon lange denken.



    was mich nur ärgert: man könnte schon seit mindestens einer Woche die Sicherheit haben. Bspw. mit einer Anordnung "Veranstaltungen über 50 Personen bis mindestens Ende Juli untersagt" - dann hätten Besucher und Veranstalter die Sicherheit. Dass man andere Aspekte des Lebens täglich bewerten muss, wie die Öffnung von Schulen und Geschäften ist ja logisch, aber wenn man sich schon sicher ist, dass bestimmte Aktivitäten in absehbarer Zeit nicht stattfinden werden dürfen kann man ja das auch gleich anordnen.
    So stehen Veranstalter und Künstler im Dunkeln, theoretisch dürften ab 20.4. wieder Veranstaltungen stattfinden, zumindest hier

  • Das wundert niemanden.... Warum ? Man hätte sich sonst die ganzen restriktiven Maßnahmen sparen können und das ganze einfach so laufen lassen. Man kann jetzt in die Glaskugel schauen und bewerten was besser gewesen wäre oder die Situation so hinnehmen. Alleine um diese restriktiven Maßnahmen zu rechtfertigen wird die Politik dazu neigen Veranstaltungen als letztes wieder zu zulassen.


    Öffentliche Kultur wie sie wir kannten wird vermutlich in diesen Jahr nicht zu erwarten sein.


  • So stehen Veranstalter und Künstler im Dunkeln,

    leider, ja ?(

    Öffentliche Kultur wie sie wir kannten wird vermutlich in diesen Jahr nicht zu erwarten sein.

    ...die Hoffnung stirbt zuletzt...

    ...aber sie stirbt...


    wäre schade, aber ich gebe die Hoffnung noch nicht auf und bereite die diesjährige Spielzeit weiterhin vor. Man kann nur einmal 30-Jahr-Feier mit ausgiebigem Rahmenprogramm und Neuerungen haben.



    Heute Abend sollte das Volk und wir alle (^^) wohl genauer informiert sein.



    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Die aus meiner Sicht in vielen Bereichen wirtschaftlich guten letzten 10 Jahre sind wohl mit einem "Knall" zu Ende.

    Das sehe ich genauso …


    Die meisten schwelgen derzeit in einer Mischung aus Albernheiten , Challenges und Geschäftemacherein .

    Wenn die mal aus dem Koma sind werden sich die wirklichen Auswirkungen abzeichnen .


    Ich denke ohnehin das die Initiatoren der Krise diesmal ein paar Schippen zuviel aufgelegt haben .

    Tommy und Annika ; "Der Sturm wird immer stärker Pippi"


    Pippi Langstrumpf ; "Macht nichts . Ich auch"


    Astrid Lindgren

  • ich habe mir ein paar beiträge bei KenFM vor zwei wochen auch mal angesehen, weil mich freunde darauf aufmerksam gemacht haben. und dabei habe ich für mich den schluss gezogen, dass ich den argumentationen auf dieser site nicht folgen kann. aber der sprecher macht seinen job leider wirklich gut.


    nachdenklich stimmt mich auch, dass der hier verlinkte beitrag über 11.000 leuten gefällt - und nur 269 dagegen kritisch gestimmt haben.

    und die, die sich kritisch gegen seine argumentation stellen, werden von vornherein als "mainstream" abgetan.

    jungs, da sehe ich noch schwere zeiten auf uns zukommen...



    an einen start der veranstaltungen im august glaube ich übrigens auch erst, wenn das offiziell freigegeben wird.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Irgendwo (bei der Infoflut verliert man derzeit leicht den Überblick) habe ich gelesen, dass man darüber nachdenkt, gewisse Events wieder zuzulassen, sofern man die Schutzmassnahmen garantieren kann. Also zum Beispiel, wenn man im Theater oder Konzertsaal Sitzreihen leer lässt.


    Das würde vermutlich heissen, dass man nur noch etwa 30% Auslastung haben dürfte. Events ohne Sitzordnung könnten nicht statt fnden.


    Entweder würden so die Tickets für solche Events teurer und vielleicht gewöhnt man sich daran, dass Kultur auch kostet. Oder der Preis wird weiter gedrückt, so dass man mit 30% Auslastung noch rentabel bleibt...

    Der Ton macht die Musik.

  • In NRW waren die Seiten 2 x abgephischt worden. 1 x der Link zum Formular, 1 x sogar der Link zum Wirtschaftsministerium


    So wurden die Daten abgegegriffen & dann andere Konten angegeben. Nun werden die dem Finanzamt bereits bekannten Ibans verglichen.


    Nun erfolgen wohl Auszahlungen zu Zuschüssen wieder

  • Super Beitrag, ich würde mal sagen die haben begriffen was unser aller Problem ist.

    Schön wäre es wenn die Branche aus dieser Krise lernt und bei den Preisen endlich mal anzieht.

    Dann können wieder richtig Rücklagen gebildet werden.

    Dazu hält jeder Betrieb endlos Material bereit, anstatt das sich verschiedene Unternehmen zusammen schließen und einen Materialpool bilden, dann muss im gesamten deutlich weniger Investiert werden, es kann alles leichter aktuell gehalten werden und trotzdem hätte man alles im zugriff.

  • Stimme im Prinzip auch völlig damit überein, nur die Forderung nach noch einem Schein (am besten nach eine Ausbildung an der Akademie W+W) als Basis für die Berufsausübung kann ich so nicht teilen.

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Guter Beitrag.

    Einzig übersehen hat der gute Mann; das nahezu einzig Angebot & Nachfrage den Preis bestimmen.

    Und ob DER nach der Krise besser wird; wenn es noch viel mehr Leuten einzig darum geht, abends was im Kühlschrank zu haben...


    Guckt euch das Drama um den Milchpreis an.

    Es gibt einfach zuviel davon.

    Die ganze staatliche Hilfe mag gut & richtig sein, der Nebeneffekt ist aber, das auch die noch ein Stückweit überleben, die eigentlich längst tot bzw. "überflüssig" sind.

    Das ist bei den Bauern nicht viel anders.

    Never stop a running System

  • Bezüglich der Gestaltung und Abwicklung (will heißen: späterer Teilrückzahlung) der Soforthilfeauszahlungen tut sich was. Auszug aus der aktuell angepassten/ erweiterten Regelung für NRW:

    Zitat

    Solo-Selbstständige, Freiberufler und im Unternehmen tätige Inhaber von Einzelunternehmen und Personengesellschaften dürfen einmalig einen pauschalen Betrag für die Monate März und April von insgesamt 2.000 Euro für Lebenshaltungskosten oder einen (fiktiven) Unternehmerlohn ansetzen.

    Voraussetzungen:

    • (erstmalige) Antragstellung im März oder April.
    • keine Beantragung von ALG II (Grundsicherung) für März oder April.
    • keine Beantragung des Sofortprogramms für Künstlerinnen und Künstler.

    Abrechnungsmodus: Einstellung eines Betrages von einmalig insgesamt 2.000 Euro bei der Berechnung des Liquiditätsengpasses im Verwendungsnachweis. Dazu erhalten alle Zuschussempfänger ein Schreiben mit einem entsprechenden Vordruck sowie einer Ausfüllung-Anleitung.


    Davon unabhängig gab es die Tage (Altmaier) auch bereits die Ankündigung, für besonders und längerfristig beeinträchtigte Wirtschaftszweige ggfs. noch einmal nachbessern zu wollen; der Bereich Kultur und Veranstaltungswirtschaft wurde dabei explizit erwähnt. Da größere Veranstaltungen ja frühestens ab September (vielleicht aber auch erst im nächsten Jahr?() wieder möglich sein werden könnte ich mir also z.B. vorstellen, dass 'fiktiver Unternehmerlohn' in einigen Fällen nicht auf die Monate März/ April beschränkt bleiben muss/ wird.


    Wenn eines in D nahezu perfekt funktioniert, dann ist das die Sicherstellung umfassender und lückenloser Versorgung der Bevölkerung mit Steuerformularen. Bis zur Ek.-Steuererklärung 2020 ist dafür ja noch reichlich Zeit; spätestens dann wird man als selbständiger Leistungsempfänger (vielleicht in Form einer 'Anlage COV') seinem FA also sehr genau darlegen müssen, inwieweit die eigene wirtschaftliche Existenz infolge der Pandemie tatsächlich beeinträchtigt/ gefährdet war.

    Persönliches Zwischenfazit: offenbar war es richtig, das im April beantragt (und mittlerweile auch tatsächlich ausgezahlt bekommen) zu haben. Genau so richtig ist es aber davon auszugehen, dass (je nachdem, wie sich die Situation mittelfristig weiterentwickelt) ein erheblicher Teil davon früher oder später zurückgezahlt werden muss.

    Also lieber erst mal nicht in Veranstaltungsspielwaren oder Alufelgen für den Firmentransporter investieren. ;)

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • NRW-Soforthilfe 2020 | WIRTSCHAFT.NRW


    Unter 'Allgemeine Fragen und Antworten zur Antragstellung':

    - Darf ich die Soforthilfe auch für meine Lebenshaltungskosten einsetzen oder einen (fiktiven) Unternehmerlohn ansetzen?


    (Musste ich auch erst suchen - aufgeschnappt hatte ich das vorher über WDR Nachrichten. Aber aufgrund eingehender Beschäftigung damit vor eineinhalb Monaten hatte ich zumindest eine ungefähre Vorstellung davon, wo ich fündig werden könnte. Die "2000 Euro" sind neu und orientieren sich offenbar am Soforthilfebetrag für freischaffende Künstler.)

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."