Dante Netzwerk mit 250 Teilnehmern, Geräte tauchen sporadisch nicht in Controller auf.

  • Ich habe ein Netzwerk in einem Museum. Wir sind verpflichtet die Geräte täglich komplett vom Stromnetz zu trennen.

    Sporadisch tauchen nach dem Start unterschiedliche Geräte nicht im Controller auf. Audio wird nicht verteilt. Nur ein Netztrennen von 30sek. hilft.

    Mal sind es Quellen, mal Senken. Von Virtuellen Soundkarten über PCIe Soundkarte über DSP's bis zu Verstärkern von insgesammt 5 Marken besteht das gleiche Problem.

    Der Audinate Support kann das Problem nicht nachstellen.


    Irrgendwelche Ideen?

    Gibt es opensource alternativen zu Dante?

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    Der Wahrheit Macht sind Rätsel.

  • die „open source“ Alternative zu Dante ist das AVB/TSN Protokoll, ich habe aber das unbestimmte Gefühl das du dir das Leben damit nicht zwingend leichter machst ;)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • Ggf. hilft bei sowas, die Start-Up-Sequenz via getriggerte Steckdosen anzupassen - erst mal alles aus der Infrastruktur "Top-Down" hochzufahren und dann die daran angeschlossenen Geräte...

  • Das wäre auch meine Idee. Erst sollte das Netzwerk (Switches etc.) da sein, dann der Rest ohne Computer und am Ende die Rechner.

    Schau mal, ob es bei einem manuellen Neustart in dieser Reihenfolge stabil funktioniert.

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
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    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Sollte genau so funktionieren - war zu meiner EDV-Zeit ebenfalls die effektivste Möglichkeit.

    1. Router

    2. DHCP-Server

    3. Server

    4. Switche / Infrastruktur

    5. Clients


    bei Dante wohl eher:

    5. Dante-Host

    6. Clients / Amps


    Googlen nach "Einschalt Timer Steckdose" oder "steckdose einschaltverzögerung"



    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Ich würde im festen IPs arbeiten. In so komplexen Szenarien gibt's 'den' Dante Host oft nicht.


    In meinem Kleinnetzwerk funktioniert es am besten, wenn ich den 'Master', d.h. den PC mit der AIC-128D Dante Karte als letztes starte (bzw. die Software darauf).


    Tomy

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  • - Wie ist die Netzwerktopologie? Sind da irgendwo Switches an normalen Ports stumpf hintereinander geschaltet oder ist das eine saubere Baumstruktur an der jeder Switch nur über seinen Uplink-Port (ggf. Glas) an einem Zentralswitch hängt?

    - Ist das ein reines Dante-Netzwerk (VLAN bzw. physisch getrennt) oder hängen da noch andere Sachen (Haussteuerung, Videostreaming, Kassen) mit drauf?

    - Wie ist die Leitungsqualität? Sind alle Leitungen und Verbindungen nachweisbar zertifiziert?

    - Sind alle Switches managebar und fernüberwachbar? In der Grössenordnung ein Muss.

    - DHCP oder statische Adressen? DHCP ist zwar bequemer zum Verwalten aber in diesem Fall kontraproduktiv. Es dauert eine ganze Weile bis nach dem Einschalten wirklich alle 250 Geräte ihre IP haben und dann hat Dante ggf. schon aufgegeben.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

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  • Sind die Geräte, nachdem sie nicht mehr in dem Controller auftauchen pingbar?
    ggf mal mit einem UDP port tool überprüfen ob Sie auch hören würden.

    Wenn das eintrifft dann würde ich nochmal mit dem Audionate Team reden und fragen ob man ein rescan machen kann.

    Ggf hilft denen dann ein Netzwerk trace.

  • Sind die Geräte, nachdem sie nicht mehr in dem Controller auftauchen pingbar?
    ggf mal mit einem UDP port tool überprüfen ob Sie auch hören würden.

    Wenn das eintrifft dann würde ich nochmal mit dem Audionate Team reden und fragen ob man ein rescan machen kann.

    Ggf hilft denen dann ein Netzwerk trace.

    Meiner Erfahrung nach klemmt es bei solchen Problemen in TCP/IP-Netzen eher selten an den Endgeräten. Viel häufiger ist vernachlässigte, über die Zeit unkontrolliert gewachsene oder von Anfang an falsch gebaute Infrastruktur. Zu viele Hops durch nachträglich hintereinander gehängte Switches, falsch konfigurierte Switches (passiert gerne wenn defekte Geräte ausgetauscht werden müssen), beschädigte oder falsch aufgelegte Leitungen, Überschreitung der zulässigen Leitungslänge in Kupfer durch "kreatives" Patching, überforderte Zentralswitches und DHCP-Server, "fremder" Traffic auf der Leitung...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • 'Dynamisch gewachsene' Netzwerke sind immer ein Grund zur Freude :)

    vor allem in dieser größenordnung - und dann möglicherweise noch von mehreren "admins" verwaltet ;)


    zur ausgangsfrage:

    hast du schonmal den netzwerktraffic überprüft, während alle geräte in betrieb sind? 250 teilnehmer bzw. geräte ist ja schon eine ansage. nur noch vier weitere geräte, dann wäre ein /24er subnetz komplett voll.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ohne jetzt der Netzwerkspezialist zu sein stelle ich mal folgende Vermutung auf: Mein Cisco Switch, den ich für Dante nutze hat eine sehr lange Bootzeit - sehr viel länger als die Dante-Geräte. Wenn der DHCP-Server noch nicht erreichbar ist (DHCP-Server oder Switch zum DHCP-Server noch nicht hochgefahren), vereinbaren die Dante Geräte dies sich schon sehen eine Private IP Adresse aus dem Bereich 169.254.0.0-169.254.255.255. Alle Dante-Geräte, die sich so gefunden haben, werden dann später fehlen. Ob sich das korrigiert, wenn der DHCP-Server dann erreichbar ist weiß ich nicht.

    Ausschalten der Dante Geräte löst das Problem, denn dann holt sich das Dante-Geräte im inzwischen erreichbaren DHCP-Server seine Adresse. Könnte also zum beschriebenen Fehlerbild passen.

    Lösung wäre eine manuelle Vergabe der IP-Adressen oder sicherstellen, dass die Infrastruktur zuerst läuft bevor Dante-Geräte starten.

    Ob dieses Problem vorliegt könnte man mit einem IP-Scan in dem Private IP-Adressenbereich bestimmt feststellen.

    Aber es gibt bestimmt ein paar Netzwerkspezialisten, die hier mitlesen und die Vermutung durch Wissen ersetzen können.

  • Ohne jetzt der Netzwerkspezialist zu sein stelle ich mal folgende Vermutung auf: Mein Cisco Switch, den ich für Dante nutze hat eine sehr lange Bootzeit - sehr viel länger als die Dante-Geräte. Wenn der DHCP-Server noch nicht erreichbar ist (DHCP-Server oder Switch zum DHCP-Server noch nicht hochgefahren), vereinbaren die Dante Geräte dies sich schon sehen eine Private IP Adresse aus dem Bereich 169.254.0.0-169.254.255.255. Alle Dante-Geräte, die sich so gefunden haben, werden dann später fehlen. Ob sich das korrigiert, wenn der DHCP-Server dann erreichbar ist weiß ich nicht.

    Ausschalten der Dante Geräte löst das Problem, denn dann holt sich das Dante-Geräte im inzwischen erreichbaren DHCP-Server seine Adresse. Könnte also zum beschriebenen Fehlerbild passen.

    Lösung wäre eine manuelle Vergabe der IP-Adressen oder sicherstellen, dass die Infrastruktur zuerst läuft bevor Dante-Geräte starten.

    Ob dieses Problem vorliegt könnte man mit einem IP-Scan in dem Private IP-Adressenbereich bestimmt feststellen.

    Aber es gibt bestimmt ein paar Netzwerkspezialisten, die hier mitlesen und die Vermutung durch Wissen ersetzen können.

    Ich bin Hauptberuflich ITler. Von Dante habe ich keine Ahnung.

    Aber was mslr da schreibt, halte ich für sehr wahrscheinlich.

    Mit festen IPs sollte das Problem (wenn es nicht von etwas anderem kommt) gelöst sein.

  • ich arbeite schon immer grundsätzlich mit festen IPs. das hatte ich mir so angewöhnt, bevor DHCP auf den markt kam. das hat auch noch immer funktioniert - aber ehrlich gesagt hatte ich noch nie 250 geräte gleichzeitig im einsatz ;)


    die sache mit dem starten der geräte nach funktionsgruppen ist eine sehr gute idee!

    zuerst muss ja das rückenmark des systems komplett kommunizieren (also router/switche), bevor man die endgeräte in betrieb nimmt. das macht absolut sinn.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Audinate hat für Dante grundsätzlich erst mal Adressverteilung per DHCP vorgesehen um dem Endbenutzer das Konfigurieren einzelner Geräte (die oft gar keine eigene Benutzeroberfläche haben...) zu ersparen und zumindest kleinere Systeme "Plug`n`Play" lauffähig zu bekommen. Optional gibt es natürlich die Möglichkeit alles manuell mit statischen IP-Adressen aufzusetzen was in grösseren Festinstallationen auch dringend anzuraten ist. Machen leider selbst grosse Festinstallationsfirmen oft nicht weil dann nicht mehr jeder Hausmeistergehilfe defekte Geräte einfach so auswechseln kann...

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  • oder DHCP komplett raus und im Zero-Config-Modus laufen lassen - DHCP-Adressvergabe am besten in den Switches aussperren, wenn die das zulassen.


    Aber hier fehlt dann doch noch etwas Input vom Threadstarter für Kristallkugelleserei...

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Ein Netzwerk mit mehreren hundert Clients in zconf laufen zu lassen ist völliger Irrsinn, egal ob Audinate behauptet dass sie das mit ihren Tools (die sehr gut sind...) noch beherrschen oder nicht.

    So was gehört sauber sektionalisiert: Infrastruktur und ortsfeste Geräte statische IPs, mobile Geräte die zur Installation gehören (Kassenterminals, Steuertablets etc.) DHCP gelockt auf die jeweilige MAC und nur öffentlich zugängliche Teile bekommen eine eigene DHCP-Range mit vergänglichen Leases.

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