Corona-Virus und seine Auswirkung auf unsere Branche

  • Können wir das Stammtischgebabbel und die Verschwörungstheorien bitte mal lassen? Weder die Neonazi-Arschlöcher von der AfD noch die armen Schweine die von unserem grössenwahnsinnigen "Freund" Erdogan missbraucht werden um sich Geltung auf der Weltbühne zu verschaffen tun hier etwas zur Sache. Danke.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Bei uns in Bayern ist bis mindestens 19. April schon mal jede VA mit mehr als 1.000 Personen untersagt worden.

    Ich denke nicht, dass sich das zum Saisonstart großartig verändern wird. Zumindest nicht in diesem Jahr.


    Impfstoffe/Medikamente kommen erst in ca 18 Monaten auf den Markt, da sie zuvor ausgiebig an Menschen getestet werden müssen, vorher gehe ich nicht davon aus, dass sich da wirklich so viel verändern wird.


    Jeder, der in der näheren Verwandtschaft/Freundeskreis besonders anfällige Personen hat ist i.d.R. froh, dass Deutschland zu solchen Maßnahmen greift. In Österreich sind Indoor VA ab 100 Personen, outdoor VA ab 500 Personen bis Anfang April schon pauschal abgesagt.


    Alle, die sagen, dass das alles nur Hysterie und Panikmache ist, sollten sich mal fragen ob China tatsächlich seit mehreren Tagen die halbe Wirtschaft lahmlegt und Verluste einstreicht, wenn's nicht wirklich so schlimm wäre.


    Hoffen wir mal das Beste, aber ich sehe in dieser Saison schwarz für unsere Branche..

  • Lieber marcoboy , ich habe lange überlegt, ob ich darauf überhaupt antworte, aber leider ist die Zeit vorbei, dass man solche Einlassungen lächelnd ignorieren konnte.


    Du bedienst Dich in Deinem Rant mehrerer Narrative der extrem Rechten, die mit implizit geraunten Verschwörungstheorie („Die Politik arbeitet daran, Eure geschäftliche Grundlage zu zerstören!“) im Endeffekt alles derzeitige schlecht machen (die derzeitige Regierung, die „Altparteien“, das „System“ mit den „Regierungsmedien“...), um dann sich selbst auf Basis des „gesunden deutschen Volkswillens“ als Lösung anzubieten und gleichzeitig selber in eine Opferrolle zu setzen („...Dann wisst ihr das die AFD nicht das gefährlichste in diesen Land ist.“) Dann noch eine mutmaßliche Verschwörung zu Gunsten der Flüchtlinge in den brodelnden Populistentopf geworfen, und fertig ist die dampfende braune Suppe.


    Dazu mein Statement:


    1.) Durch den Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus werden zwar Grundrechte der Bürger eingeschränkt, aber vor allem auch Grundrechte geschützt, denn jeder Bürger hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Wenn Du mal ein Seminar bei mir besucht hättest, hättest Du ganz am Anfang gelernt, dass Grundrechte manchmal in Wettbewerb zueinander stehen, und es Aufgabe der Exekutive ist, die Abwägung, welche Grundrechte eingeschränkt werden müssen, auf Grundlage geltender Gesetze zu treffen. Ich denke, noch herrscht Konsens darüber, dass Leben und körperliche Unversehrtheit Vieler wichtiger sind als die individuelle persönliche Entfaltung. Die stehen übrigens beide im selben GG-Artikel.


    2.) Ich finde es unglaublich unintelligent, dass Du in dieser Situation tatsächlich zu einer Demo aufrufen willst, weil Du glaubst, Du wärst ein Opfer „der Politik“, und im selben Satz die klassische neufaschistische Opferrolle bedienst („Mal schauen, ob die Politik wagt auch dieses Grundrecht zu verbieten“). Grundrechte können nicht verboten werden, das Grundrecht der Versammlungsfreiheit, das traditionell sehr hoch gewertet wird, allerdings zum Schutz anderer Rechtsgüter eingeschränkt werden. Das macht Dich und die braune Bande dann aber nicht zum Opfer „der Politik“. Diese Denke ist sachlich völlig haltlos und menschlich widerwärtig.


    3.) Wir haben die freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht zur Verteidigung unseres jeweils individuellen Spaßes, sondern um die Gemeinschaft und den einzelnen Menschen vor den Übergriffen des Staates, der Mächtigen und der Übergriffigkeit anderer Menschen zu schützen. Wir können uns darüber streiten, wie gut das funktioniert, aber die FDGO, die Du da bemühst, hat die Aufgabe, eine Seuche einzudämmen - nicht, Dein Unterhaltungsprogramm zu gewährleisten. Im übrigen gibt es Schadenersatzansprüche bei behördlichen Anordnungen, und nach meinem letzten Kenntnisstand werden ja auch gerade Konjunkturprogramme zur Abfederung der finanziellen Auswirkungen der Krise aufgelegt.


    4.) Die Flüchtlingsthematik in dieser Form als Argument einzuführen, zeigte dann, woher bei Dir der Wind weht.

    Die Flüchtlinge sind kein Problem.

    Die Flüchtlinge haben ein Problem.

    Wenn Du mal schaust, steht in dem von Dir zitierten Grundgesetz auch was über Recht auf Asyl. Das gehört auch zu unserer FDGO, und im Moment bekleckern sich die europäischen Staaten echt nicht mit Ruhm im Umgang mit dieser humanitären Krise.

    Aber, und das ist jetzt entscheidende: Diese humanitäre Krise hat nichts mit der Seuchenbekämpfung zu tun, wir hätten die Pandemie, egal, ob Tausende an unseren Außengrenzen um‘s Überleben kämpfen würden oder keiner. Dass Du sie als Argument bringst, um sie als Strohmann und Mitschuldige für die derzeitigen Maßnahmen und Einschränkungen aufzubauen, zeigt, dass Du rechtsradikale und neofaschistische Propaganda bewusst oder unbewusst verbreitest und dann noch, dass Du eine kleine, kalte Seele hast.


    Ich wünsche mir, in diesem Forum nie wieder diese neurechte, menschenverachtende Grütze und dieses Opferrollenverschwörungstheoriegeschwurbel lesen zu müssen. Das ist off topic, brandgefährlich, menschenverachtend und widerwärtig. Das hat nichts mit Zensur zu tun - bevor Du anfängst mit erneutem Opferrollennarrativ der Neofaschisten -, sondern mit dem Umstand, dass dies hier nicht der Ort ist, wo wir diese gequirlte Rechtspropaganda gegen unser Gemeinwesen und gegen unsere Grundwerte lesen wollen. Du darfst gerne Deine Meinung äußern. Du musst dann aber auch damit leben, das andere die dämlich finden.


    Ich fände es schön, wenn die Moderatoren meinen Post löschen würden. Zusammen mit dem von Marcoboy, denn das ist dieses Forums unwürdig, verstößt vermutlich gegen die Forenregeln und hat in einem Forum, in dem Menschen allen Alters, Herkunft, Geschlecht und Kultur schreiben meines Erachtens keinen Platz.


    Tobias Zw.

  • In Berlin werden mit dem heutigen Tag die Theater geschlossen, bzw. die Saalvorstellungen abgesagt bis in den April hinein. Das sind nicht unbedingt alles Häuser mit mehr als 1.000 Plätzen, aber die Ansteckungsgefahr im geschlossenen Raum wird wohl als relevant betrachtet.


    Nun gut, das sind öffentliche Häuser und der Senat wird sie nicht nur stützen, sondern auch dazu beitragen, dass vorverkaufte Karten zurückerstattet werden.


    Jetzt schauen alle auf PRIVATE Veranstalter, also z.B. auf das große "Rock meets Classic". Hier würde eine Absage m.E. zur sofortigen Insolvenz des Veranstalters führen, denn die Kosten (z.B. Gagen für die Weltstars, Hotelbuchungen etc.) sind ja zu einem großen Teil bereits im Vorfeld angefallen. Gleiches gilt für große Veranstaltungen und Konferenzen, z.B. im riesigen Estrel-Hotel (woran dann auch Hunderte Zimmerbuchungen hängen). Cash Flow ist in solchen Unternehmen einfach mal die entscheidende Kennziffer.

    Bislang gibt es keine sinnvolle Äußerung von politische Seite (also z.B. Wirtschaftsministerium), wie die besonders betroffene Veranstaltungsbranche unterstützt werden soll. Es gibt eine lasche "Ausweitung des Kurzarbeitergeldes". Aber wem soll das helfen? Wie viele von uns - und mehr noch von den Künstlern - sind denn fest angestellt bei einem Arbeitgeber, der sich das Durchschleppen der Mitarbeiter auch noch leisten können muss?

    Allein schon die fehlende Datenlage über die entfallenden Einkommen Tausender Freiberufler und Gewerbetreibender dürfte ein Problem darstellen. Und ja, es kann sehr kleinteilig werden: der Pubmusiker, der jetzt 2 Monate lang seine Samstag-Abend-Gigs nicht mehr machen kann; der kleine Beschaller, dem jetzt Wochen ohne Einkommen (aber natürlich trotzdem laufenden Kosten) bevorstehen; die studentischen Helfer, die ihr Nebeneinkommen als Helfer oder Host/essen für ihren Lebensunterhalt brauchen - sie gehören alle dazu.

  • In den Medien haben die uns gar nicht auf dem Schirm...

    Da kommt : leere Hotels, Anspruch auf Geld zurück...

    Aber :

    Wen diese Verbote alles in der Existenz bedrohen?

    Der kleine Künstler, Techniker, Verleiher und so weiter... Werden nicht gezeigt!


    Ich bitte hier die Kollegen, die mit den vielen Terminen, die gestrichen wurden, sich an die Medien direkt zu wenden. Am besten Fernsehen. Bilder von vollen Lagern, Bilder von Kollegen die man zu Amt schicken muss. Bilder von Reaktionen von Banken und Leuten deren Rechnung nicht mehr bezahlen kann.

    Je mehr das machen, desto öffentlicher werden unsere Zukunftsaussichten....

    Am besten mit Verabredung sich in 2-3 Monaten wieder zu treffen

    Auch geht es dabei zu zeigen wie umständlich, aufwendig sind die Anträge... Und was bewirken sie...

  • Danke fürs ausformulieren, ich glaube in all dem Alltagstrott mit den ganzen "News" von sonstwo her sind die Grundlagen unseres Wohlstandes und unserer Sicherheit nicht jedem so wirklich klar.

    Einmal editiert, zuletzt von ERICH ()

  • Bei uns in Österreich sind ab sofort jede Veranstaltung über 500 Leute Outdoor und über 100 Leute Indoor abzusagen/abgesagt. Es drohen auch Strafen.

    Es traut sich aber kein einziger Politiker vor den Öffis zu Warnen.

    In den Öffis sitzen/stehen die Menschen zusammengepfercht, jeder 3. hustet, schnäuzt sich und versprüht seine Viren.

    trotzdem keine Warnung!

    Darum empfinde ich die Absage von 100 Personen Indoor als "Verarsche".

  • Was bisher noch nicht in Betracht gezogen wurde ist, dass die Schausteller mit fast den selben Argumenten wie die VA Branche an die Bundesregierung heran tritt und um Hilfe bittet. Ich denke wir haben diverse "kleine Nischenbranchen" gar nicht im Blick, wir sind mit der VA Branche nur eine von vielen ...


    Am Ende wollen aber alle überleben und die Sisyphosarbeit bleibt dei den jetzt schon überlasteten Ämtern liegen. Egal wie rum man es dreht und wendet, es werden viele nicht schaffen und die Auswirkungen kann niemand wirklich einschätzen. Vom kleinen "Hobby-DJ" bis zum Weltkonzern mit xxx.xxx Mitarbeitern wird es jeder direkt oder indirekt spüren. Fehlendes Klopapier im Laden ist nur eine vorübergehende Auswirkungen (dafür hat die Klopapierindustrie inkl. Zulieferer wie z. B. Papierhersteller, Holzfäller, Forstbetriebe, ... grade einen kleinen Boom).


    Wer kein Geld verdient, kann auch kein Geld ausgeben. Da hilft dann nur Geld leihen als Kredit bei der Bank und schon haben wir wieder einen der Gewinner der Krise .... (ok der Absatz ist OT)


    Es wird auch in der jetzigen Zeit diverse Chancen geben um weiter zu machen, es ist nur ein anderes "Out of the Box" Denken gefragt.


    https://boostyourcity.de/schau…kWkOtXH3Esi9HiT1MbJrgYl3M

    Einmal editiert, zuletzt von niko remy ()

  • Es wird auch in der jetzigen Zeit diverse Chancen geben um weiter zu machen, es ist nur ein anderes "Out of the Box" Denken gefragt.

    Genau das. Mir brechen ja auch die ganzen Veranstaltungen gerade weg, dafür ist technische Unterstützung bei der Krisenbekämpfung und organisatorische Hilfe im Bereich Störfallmanagement / Business Continuity Management stark gefragt...


    Irgendwo anders hat schon einer geunkt, dass der Betreiber einer Versammlungsstätte vielleicht demnächst eine Behelfshospital stattdessen betreibt. Ja, so sei es denn halt! Ob der Veranstalter oder die Behörde bezahlt, ist dann doch wumpe. Aus eigenem Erleben in der Flüchtlingslage 2015 in Sachsen kann ich sagen: Auch eine Krise kann für flexible Dienstleister eine Chance sein.


    Oder, um es mit der großen Philosophin Gloria Gaynor zu sagen: I will survive.


    Beste Grüße vom ernsten, aber optimistischen Tobias Zw.

  • http://brkbtd.drkcms.de/was-wir-tun/strukturen/btp-500.html


    https://www.idf.nrw.de/service…0731_konzept_bhp_b_50.pdf


    Ein gutes weiteres Suchstichwort ist MANV (Massenanfall von Verletzten).


    Hauptproblem ist dass unser reguläres Gesundheitssystem in den letzten 25-30 Jahren dermassen kaputt"optimiert" wurde dass eine zwar sehr ernste, aber unter medizinischen Gesichtspunkten eigentlich durchaus berechen- und beherrschbare Epidemie de facto zum Katastrophenfall werden wird. Und das angesichts einer Veränderung der Altersstruktur die das Problem noch deutlich verschärft und einer enorm beschleunigten Verbreitung von Erregern durch billige, weltweite Mobilität.


    Wirtschaftlich befürchte ich leider dass genau die Fremdgeldverbrenner und Querfinanzierer die seit Jahren die Budgets bei kleinen und mittleren Standardveranstaltungen in Richtung Abgrund drücken die Krise am ehesten überleben werden. Erwischen wird es einige Grosse die sich schon etwas länger verspekuliert haben und viele Einzelkämpfer die nur von der Hand in den Mund lebten.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

    3 Mal editiert, zuletzt von niggles ()

  • Jeder in unserer Branche ist betroffen, ohne Ausnahmen.

    Ich kann es persönlich zwar finanziell ganz gut auffangen, aber viele Kollegen die hart am Limit spekulieren kommen in den nächsten Wochen wohl an ihre Grenzen.

    Auch ich blicke mit großer Sorge in das kommende Jahr und habe kartonweise mich mit Isopropanol eindeckt.

    Nur komisch das man von den ca. 25.000 Toten der Grippewelle 2018 kaum etwas mitbekommen hat.

    Und die 25.000 waren nicht weltweit, sondern alleine in Deutschland.

    Bis heute gibt es noch immer keine allgemeine Impfpflicht für Grippe / Influenza, obwohl die Kosten von jeder Krankenkasse übernommen werden.

    Unser Gesundheitsminister ist gelernter Bankkaufmann, möge er gute Berater haben.

    Wat mutt, dat mutt