Corona-Virus und seine Auswirkung auf unsere Branche

  • ja, das hatte ich auch gefunden, dazu braucht man noch nicht einmal google.


    ist trotzdem schwer zu glauben.

    aber im moment kauft eben kaum noch jemand lautsprecher für professionelle beschallungsaufgaben. das macht ja gerade nicht so viel sinn. und da es sich abzeichnet, dass diese krise auf jeden fall noch monate, schätzungsweise mindestens bis in den frühling 21 dauern wird, könnte es tatsächlich auch noch andere treffen, die ihre produkte hauptsächlich auf live-veranstaltungen konzentriert haben.

    wohl dem, der noch andere standbeine hat.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ... könnte es tatsächlich auch noch andere treffen, die ihre produkte hauptsächlich auf live-veranstaltungen konzentriert haben.

    wohl dem, der noch andere standbeine hat.

    So gesehen gewönnen - konkreter wohl "überleben" - wohl (nur?) Diejenigen, die sehr flexibel sind und - Bsp. Gäng-Case- eigene Ressourcen auch anderweitig nutzen können. Bei einer auf zum Beispiel Kongresse spezialisierten Firma wird das schon schwieriger.

    Daß die VA-Branche keine politische Lobby hat, wissen wir seit der "digitalen Dividende".

    Daß selbst ostentative Linientreue im Ernstfall nichts wert ist, wenn man abgehalfterten Abgeordneten im Rahmen nachgelagerter Korruption keine lukrativen "Beraterverträge" oder Vorstandspöstchen anbieten kann, lernt die Branche gerade.

    Da ist es dann auch ganz offensichtlich völlig egal, daß man unterm Strich als Branche nach der Chemiebranche der wohl dritt-grösste Arbeitgeber im Lande (gewesen) ist. Die Beteiligten werden zu Bittstellern degradiert und auf "ihre Ansprüche" gem. Sozialgesetzbuch -also H IV - verwiesen.

    Es gibt lobenswerterweise unter den unterstützenden Prominenten Künstlern auch einige mutige (Beispielhaft Till Brönner), sehr mutige (Dieter Hallervorden) und zu mutige (Uwe Steimle).

    Ansonsten stehen alle Beteiligten auf dem Schlauch, machen zwei "genehmigte" (Wortstamm: genehm) Demos und die einst auf "public address" spezialisierte Branche beleuchtet Häuser rot.


    Bevor man mir hier ob der bösen Realitätsbeschreibung Verbitterung unterstellt: Nein, ich bin schon ein Jahr vor Corona vom lieben Gott in eine andere Branche geworfen worden. Eine mit gutem und festem Gehalt, Urlaubsanspruch und Weihnachtsgeld. Man wird schliesslich nicht jünger.


    Ich kann nur jeden von der Krise betroffenen VA-ler ausdrücklich ermutigen, bewerbt Euch bei Firmen in anderen Branchen! Auch ohne spezifisches Fachwissen sind die in der VA-Branche selbstverständlichen "Skills" wie Koordinationsvermögen und auch (unkonventionelle) Problemlösungskompetenz inzwischen durchaus geschätzt!

  • Daß die VA-Branche keine politische Lobby hat, wissen wir seit der "digitalen Dividende".

    dazu muss man aber auch sagen, dass die VA branche da auch zum teil selbst dran schuld war, weil einfach die wenigsten ihre funkstrecken ordentlich angemeldet hatten!
    dazu fällt mir eine kleine parallele ein, die ich letztes jahr mal bei uns erlebt habe:

    bei uns gibt es seit jahren einen skandal mit durch PFC verseuchtes grundwasser. bei einer öffentlichen gemeinderatssitzung bot die stadt an, einige tausend euro für die bürger bereit zu stellen, damit sie das wasser von ihren eigenen brunnen testen können.
    daraufhin meldete sich ein ziemlich erboster bürger über das rückfragemikrofon und beschwerte sich lautstark, dass die bereitgestellten mittel hinten und vorne niemals reichen würden, um alle brunnen zu testen.

    die antwort eines fachmannes der stadt hatte dann eine ziemliche wucht, so dass sich der herr ganz still wieder auf seinen stuhl setzte: "also nach meinen unterlagen sind bei uns im landkreis 30 brunnen gemeldet, dafür genügen die bereitgestellten mittel ganz locker"

    (die zahl habe ich jetzt erfunden, ich weiß sie nicht mehr, aber sinngemäß stimmt es).

    wenn also die meisten brunnen offenbar ohne genehmigung gegraben wurden - woher sollte das amt dann wissen, wie viele brunnen es wirklich betrifft?

    ich hoffe ihr versteht, worauf ich hinaus wollte. so ähnlich war es ja auch mit den funkmikrofonen.



    ansonsten stimme ich deinem beitrag im groben aber durchaus zu. wir werden offensichtlich nirgends wirklich ernst genommen.


    aber man kann sich auch von der selbständigkeit lösen und trotzdem in der branche bleiben.

    so hatte ich ja das glück, zufällig rechtzeitig in eine festanstellung gewechselt zu haben: städtischer veranstaltungsbetrieb, öffentlicher dienst, urlaub, weihnachtsgeld, lohnfortzahlung im krankheitsfall. dazu wertschätzung der geleisteten arbeit - und, was wirklich nicht zu unterschätzen ist: unglaublich tolle kollegen!

    es geht also schon, auch innerhalb der branche finden sich plätze für gut ausgebildete kollegen.

    allerdings könnte es im moment gerade ein schlechter zeitpunkt für eine bewerbung sein.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Genau diese politischen Parteiten, die Beschäftigte der Veranstaltungsbranche bislang als nicht relevant genug erkannt haben, könnten nächstes Jahr im Wahlkampf dumm aus der Wäsche gucken, wenn Ihre Aufträge für Veranstaltungen nicht beachtet werden.

    Einfach mal den Spieß umdrehen - oder wenigstens die Verluste großzügig kompensieren.

    Schön wärs...

  • Einfach mal den Spieß umdrehen - oder wenigstens die Verluste großzügig kompensieren.

    Schön wärs...

    Daran wird sich zeigen ob die Branche lernfähig ist.

    Entweder werden Jobs noch mehr als je zuvor um jeden Preis angenommen,

    oder es wird endlich (zumindest beim Personal) die Preisschraube so gedreht, dass man von seiner Hände arbeit auch wirklich leben kann. Es ist bittere Ironie dass man seiner IT Firma einen dreistelligen Stundensatz zahlt, während man auf deren Sommerfest das Personal für sehr wenige hundert Euro am Tag stellen muss um konkurrenzfähig zu sein.


    Ich hab leider einen Verdacht...

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  • Genau so ist es nach meinen Hintergrundinformationen bei der Digitalen Dividende I gelaufen.

    Die RegTP hat geschaut, wie viele Primär- und Sekundärnutzer in dem Frequenzbereich angemeldet sind.
    Primärnutzer war ja das analoge terrestrische Fernsehen, da konnte man durch Umstieg auf DVB-T das Spektrum effektiver nutzen.
    Bei den Sekundärnutzern kam man auf eine recht geringe Zahl an angemeldeten Funkstrecken, konnte also diesen Feequenzbereich guten Gewissens freigeben.
    Dazu kam auch, daß die Entscheidung auf der WRC 2007 für einen sehr großen Kreis an Ländern getroffen wurde, in denen die Belegung des Frequenzbereiches noch entspannter war. Deutschland hätte also sehr gewichtige Argumente vorbringen müssen, um diese Entscheidung zu verhindern.

  • Aber ein wenig Angst macht das schon immer wieder ...

    Bei knapp 20 min Akkulaufzeit musst du nur länger laufen können, als der Roboter. Das wäre vielleicht ein Vorsatz fürs neue Jahr? Man müsste auch definitiv am Ball bleiben und die eigene Kondition der technischen Entwicklung anpassen. ;)

  • Bei knapp 20 min Akkulaufzeit musst du nur länger laufen können, als der Roboter. Das wäre vielleicht ein Vorsatz fürs neue Jahr? Man müsste auch definitiv am Ball bleiben und die eigene Kondition der technischen Entwicklung anpassen.

    beim aktuellen entwicklungsstand hast du da aber nur noch eine chance, wenn du durch den wald läufst - auf ebenem gelände wohl eher nicht, es sei denn du bist ein traineirter langläufer. und der entwicklungsstand in wengen jahren wird vermutlich auch die gelendegängigkeit erhöhen, denn das ist ja eine zentrale forderung des militärs. und die geschwindigkeit auf ebenem gelände wird parallel dazu auch zunehmen.

    also: freut euch nicht zu früh ass*finger

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das doofe ist, dass der Robi beim Laufen auch noch seine Knarre/Laserschwert/Wurfnetz/Blitzleuchte /Piezotweeter und seinen Support - Dronenschwarm Millimetergenau im Griff hat, selbst wenn Du ihm im Wald ein paar Meter abringen kannst stehen die Chancen zukünftig leider eher auf Seite der Maschinen... Abgesehen davon dass er das alles auch im Dunkeln kann, und dank IR vermutlich sogar noch besser als tagsüber.


    Gab da mal ein krasses Video zum Thema Mikrodrohen, wurde damals als Scifi verkauft, den Status glaube ich aber nicht (mehr). Die schütten Dir einfach ein dutzend tennisballgroße Drohnen durchs gekippte Fenster und lassen die den Rest die kleinen Biester erledigen... Bisschen Kameratracking, Gesichtserkennung und los geht es. Irgendeine platzt schon nahe genug am Kopf, oder hat ein paar Stacheln mit irgendwas ungesundem dran und geht auf Kuschelkurs.. .



    Es bleibt trotzdem die stille Hoffnung auf eine zivile Restnutzung der batteriegetriebenen Zweibeiner - wenn zukünftig ein Roboter Oma Ilse den Brei füttern und den Sabber abwischen und ein paar tröstende Worte sprechen kann ist das vielleicht immer noch "menschlicher" als es in so manchem Pflegeheim jetzt zugeht...

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    Einmal editiert, zuletzt von skyper ()

  • wenn zukünftig ein Roboter Oma Ilse den Brei füttern und den Sabber abwischen und ein paar tröstende Worte sprechen kann ist das vielleicht immer noch "menschlicher" als es in so manchem Pflegeheim jetzt zugeht...

    das sehe ich genau so. wer sich kein 1A pflegeheim leisten kann, der hat am lebensende wenig spass. ich habe da mit meinem vater auch ein paar unschöne dinge mitbekommen.

    aber wer weiss, vielleicht ist das, wenn wir soweit sind, dann auch gut gemacht und diese robbies sind sehr nette zeitgenossen? ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Aktueller Stand:


    Ethikrat lehnt Sonderregeln für Geimpfte ab:
    https://www.ethikrat.org/mitte…ere-regeln-fuer-geimpfte/


    Nach knapp einem Monat sind ganze zwei Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft:

    https://www.rki.de/DE/Content/…Daten/Impfquoten-Tab.html


    Die vermutlich höher ansteckenden Varianten sind mittlerweile hierzulande weit verbreitet:

    https://www.rki.de/DE/Content/…df?__blob=publicationFile


    Es zeichnet sich ab, dass man von 2021 auch nicht zu viel erwarten darf. Die Mutationen bergen sogar die Gefahr, dass der Sommer dieses Jahr mit mehr Einschränkungen einhergeht als der Sommer 2020.

  • Der Ethikrat sagt „derzeit“ und das schon zum zweiten Mal, das finde ich eigentlich sehr deutlich.


    Ich halte es für dumm die Diskussion über Vorteile für geimpfte auf den den Moment zu verschieben wo es soweit ist, das kostet unnötig Zeit.


    Mal abgesehen vom privatwirtschaftlichen Aspekt der Eventim Aussage.


    Das es jetzt langsam geht nervt, aber wenn dann bald Israel fertig ist gibt ja auch für andere mehr Impfstoff, und es kommen ja noch ein paar Hersteller dazu. Mich beunruhigt die 2% nicht wirklich.


    Was die Varianten angeht müssen wir leider wirklich erst mal abwarten, Lockerungen sind aber glaube ich vorerst fehl am Platz

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Das es jetzt langsam geht nervt, aber wenn dann bald Israel fertig ist gibt ja auch für andere mehr Impfstoff, und es kommen ja noch ein paar Hersteller dazu. Mich beunruhigt die 2% nicht wirklich.

    Neben Impfstoffmangel gibt es auch andere Limitierungen. Wenn wir bis Ende September 60% Impfquote erreichen wollen (ca. 96 Mio. Dosen) müssen ab März im Tagesmittel 430.000 Dosen verabreicht werden (Sonntage eingeschlossen). Ich bezweifle, dass das realistisch ist.

  • Das es jetzt langsam geht nervt, aber wenn dann bald Israel fertig ist gibt ja auch für andere mehr Impfstoff, und es kommen ja noch ein paar Hersteller dazu. Mich beunruhigt die 2% nicht wirklich.

    Wobei Israel ein recht kleines Land hat. Nur zum Vergleich:

    Zur Zeit hat Israel 5 Mio Dosen verimpft, daß sind 66 pro 100 Einwohner.

    Die USA hat 35 Mio verimpft, entspricht 10 pro 100.

    Deutschland 3 Mio, entspricht 3,6 pro 100.


    Wenn also Israel durch ist, verteilt sich die Produktion auf sehr viele wartenden.