Kleinkondensatormikros - Anwendungen mit Gelenk

  • floger


    Ja, eins mit Knick ist schon schick :)


    Für Deine Aufgaben, kleinen Geldbeutel und als optisch unauffälliges Universalmikro würde ich Dir heute zu 4 Stück lineaudio CM4 raten. Das ist in jeder Hinsicht linearer und eben kein so ein Brocken wie das Hummingbird. Das CM4 mit einem abgewinkelten XLR trägt deutlich weniger auf. ;)

  • floger

    Part two:

    Ich hole mal bisschen aus: In den Achtzigern hatte ich beim Beschallen mal eine Zwangsunterbrechung weil ich merkte, dass ich mit bis zu 100 shows im Jahr mein Studium in den Sand setze und habe mein gesammtes Equipment also auch die Mikros bis auf mein erstes (MD441) und drei Beyerdynamic M69, die keiner haben wollte, verkauft. Heute denke ich manchmal an die Zeit vor diesem 'Reset' zurück und frage mich, was ich mit meinem heutigen Wissen über Mikrofone damals anders gemacht hätte.

    Klar gab es damals nicht so viel Auswahl aber ich habe es hier 2014 schon mal beschrieben:

    Du hast es heute viel leichter, da es eine unglaubliche Auswahl an auch preiswerten exzellenten Kondensatormikros gibt … sei nicht so dumm, wie ich es damals war… stecke möglichst wenig Geld in kurzlebige Elektronik und kauf Dir statt dessen gute Kondensatormikros. ;)

  • Zitat:

    "Stecke möglichst wenig Geld in kurzlebige Elektronik"

    Ich möchte nicht wissen was in den Leuten vorging, die sich als "sichere Investition" z.B. einen MIDAS Heritage Analogmischer gekauft haben und dann war das wunderbare Pult trotz bester Pflege und voller Funktionsfähigkeit einige Jahre später praktisch nichts mehr wert.


    Wenn man das mit den Gebrauchtpreisen für ein uraltes Neumann Mikrofon vergleicht....

    Viele Grüße,
    Fux

  • das mit den analogpulten ist natürlich ein sonderfall, weil es anfang des jahrtausends eben zu einer richtigen revolution im mischpultbau kam. analog wurde von digital verdrängt.

    eine solch einschneidende revolution gab es bei mikrofonen bisher nicht - was den tipp mit der anschaffung von guten kondensatormikros aber auf keinen fall schmälert ;)


    ich habe erst ende der 90er begonnen, wirklich hochwertige mikros anzuschaffen. vorher fehlten mir dafür schlicht die mittel. aber die richtig guten mikros, die ich damals angeschafft habe, besitze und nutze ich heute immer noch. mir war damals durchaus bewusst, dass es eine anschaffung für´s leben sein könnte - und habe es bisher keine sekunde bereut.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • So habe ich es eigentlich auch gemeint.

    Die Elektronik ist so einem schnellen Wandel unterworfen, dass man da eigentlich nicht "auf Vorrat kaufen" kann. (abgesehen von irgendwelchen antiken Studiokompressoren etc.)

    Dagegen ist ein Neumann Großmembran, aber auch ein EV RE20, ein AKG Sennheiser MD421 oder z.B. die Schoeps Kleinmembraner, um nur mal ein paar Bekannte zu nennen, praktisch eine Wertanlage.


    Die kritische Stelle, wo etwas Vernünftiges nicht ganz so einfach zurealisieren ist, ist halt immer die Umwandlung von Schall zu elektrisch oder hinten raus wieder zurück von elektrisch zu Schall.

    Da liegt der Hase im Pfeffer. ;)

    Viele Grüße,
    Fux

    Einmal editiert, zuletzt von Fux ()

  • Das mit dem Service hab ich schon abgeschrieben. Wenn da mal eins stirbt, dann kann ich entweder selber was basteln oder es ist halt einfach tot.


    Dafür hab ich gestern Abend nochmal 4 zu 80€/STK bestellt, nach dem mir noch einige Anwendungen für diesen Schwenkhals eingefallen sind.


    Mit 8 Stück komm ich auch gut hin, wenn über die Zeit mal ein...zwei ausfallen.


    War vermutlich ein guter Zug - die würfeln scheinbar stündlich die Preise neu aus, jetzt kostet eins 105€.

  • Die Kolibris sind gelandet.


    Woher auch immer der Name kommt - zierlich sind sie nicht, aber haben ihren eigenen Charme.


    Klanglich finde ich sie vom ersten Eindruck her nicht so offen, wie andere Kleinmembraner - dafür mit mehr Substanz in den Mitten und die Höhen kommen auch unaufdringlich, wenn man per EQ was nachschiebt.


    Damit komme ich sicher klar, wenn mal mehr Zeit ist, dann hör ich sie mir mal genauer an.


    Ich bin am überlegen dafür ein paar XLR Schwanenhälse ala K&M 230/3 zuzulegen, da ich die Mikros in der Klemme optisch für einige Einsatzgebiete nicht wirklich schön finde.


    Hat da jemand evtl. einen Tipp dazu?

    Der K&M ist ja nicht gerade der günstigste und vor allem ohne Kabel dran.


  • Keine Sorge, das mit der Größe war klar.

    Mir ist beim Auspacken nur die Ironie, aufgefallen diese doch recht raumgreifenden Artgenossen nach dem kleinsten Piepmatz der Welt zu benennen.


    Der Gedanke mit den Schwanenhälsen kam daher, das man dann nicht noch extra Klemme und Kabel an einer optisch auffälligen Stelle hat. Durch die Flexibilität des Schwanenhalses und der Schwenkbarkeit sollte da einiges gehen.


    Testen wollte ich damit mal div. Instrumentenabnahmen (Akkordeon, Flöten, Geigen,...) und auch mal Chor.


    Selbst manche Drum Overheads könnte ich mit damit vorstellen.


    Mal sehen - einen solchen Schwanenhals hab ich hier. Mit 3m Kabel dran soll der zusammen mit einem anderen Kondemsator Stäbchen für den Einsatz an Rednerpulten mit ins Gepäck.

    Damit werd ich demnächst mal etwas rumprobieren.

  • Na dann bin ich ja beruhigt ;)


    Wie ich floger oben schon mal geantwortet habe:


    Ich halte das Mikro nicht für einen Kleinkondensator-Allrounder, sondern eher für einen Spezialisten, eine Klangfarbe im Farbkasten, die mir gut gefällt eben mit dem Feature 'Gelenk'.

    Rednerpult eher nicht sondern ich werde es zu Jazz/Rythm‘n Blues Jobs mitnehmen.

  • Wie sind inzwischen die Erfahrungen mit den Mics hinsichtlich Sound (im Vergleich zu bekannteren Mics) und Robustheit der Konstruktion?

  • Bisher alles positiv.


    Abgenommen hab ich damit z.B Saxophon, Cayon Front/Back, Hihat, Becken und div. Percussion.


    Hat alles wirklich gut funktioniert.

    Scheint auch Recht gut feedbacksicher zu sein.

    Klanglich im Vergleich zu den NT5 deutlich runder und wärmer. Unauffällig und etwas gefärbt, was mir aber gut gefällt.


    Unschön ist der Windschutz, der fällt gern ab und alles in allem fummelig.


    Die Drehmechanik funktioniert gut, hält ihre Position bisher sicher.


    Wie langlebig das ganze ist kann ich aber nicht beurteilen, bin da auch etwas skeptisch. Runtergefallen ist auch noch keines, das ist meine größte Sorge, was das Gelenk angeht.


    Für mich steht zumindest fest, das ich alle 8 behalte und nicht wie gedacht 4 als Zubehör für Installationsprojekte irgendwann weiter verkaufe.