Umfrage: Aktion "jetzt...sonst" der Veranstaltungstechnikfirmen wegen CoVid-19-Lage 2020

  • Was haltet Ihr als Betroffene von dieser Aktion? 56

    1. Diese Aktion ist sowohl vom Inhalt der Forderungen her wie auch von der Form das, was wir jetzt brauchen. Ich unterstütze sie 100%ig und finde sie voll in Ordnung. (8) 14%
    2. Inhaltlich haben die Initiatoren zwar recht, sie vergreifen sich aber im Ton. Sowohl die polemische Drohkulisse "Sonst wird's dunkel!" wie auch die Reduzierung der Politiker auf körperliche Merkmale ist fragwürdig und abwertend. (30) 54%
    3. Die Initiatoren schießen mit ihren Forderungen über das Ziel hinaus. Unterstützung durch die Politik wird notwendig sein, aber derzeit haben wir viel wichtigere Themen, die bearbeitet werden müssen, bevor die Veranstaltungswirtschaft Hilfe bekommt. (7) 13%
    4. Ich sehe das für mich unkritisch. Trotz des Umsatzeinbruchs komme ich derzeit noch einigermaßen klar und finde, zur Aufrechterhaltung des Gemeinwesens müssen erst wichtigere Bereiche unterstützt werden. (5) 9%
    5. Jeder Krise wohnt eine Chance inne. Ich habe bereits Pläne, wie ich mein Geschäft anpassen kann, um auch trotz CoVid-19 erst Mal weiter meinen Unterhalt zu verdienen. Die Aktion finde ich unnötig bzw. kontraproduktiv. (6) 11%

    Ein Verbund großer und kleiner Veranstaltungstechnikfirmen hat eine groß angelegte Öffentlichkeitsaktion zur Unterstreichung ihrer Forderungen an die Bundespolitik zum Erhalt weitreichender Förderungsmaßnahmen zur Unterstützung wegen des Auftragsrückganges, bedingt durch die SARS-2-CoV-Krise in Februar und März 2020 gestartet.

    Im Rahmen dieser Aktion werden die Forderungen auf der Website jetzt...sonst dediziert und sehr persönlich an die Kanzlerin und Bundeswirtschaftsminister Altmaier gestellt und ihre jeweiligen "Besonderheiten" (Merkels Raute-Geste, Altmeiers Mundpartie) mit der Forderung "Jetzt! Sofort! Hilfe! Sonst wird's dunkel, Frau Merkel!" verknüpft.


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    Dazu von mir diese Umfrage, weil ich meinen subjektiven Eindruck von Inhalt und Ton der Forderungen gegenprüfen will.

  • Sicher gibt es jede Menge Berufsgruppen, die für das Überleben der Zivilisation wichtiger sind - nur gibt es auch jede Menge Berufsgruppen, an die im Rahmen von "Kollateralschaden" erst mal keiner denkt. Von dem her ist eine solche Aktion sicherlich auch gerechtfertigt (alleine um Aufmerksamkeit und ggf. auch Ausweitung von Hilfsprogrammen jedweder Art zu erreichen) - über die Wortwahl mag mal streiten.


    (scheinbar denkt z.B. auch keiner an die ganzen Alleinerziehenden, die gerade vor dem Problem stehen, daß, wenn man nun mal nicht zu einer der Blaulichtgruppen gehörenden Berufsgruppe zählt, plötzlich komplett ohne Kinderbetreuung dasteht und evtl. dann auch noch einen Job hat, der eben kein Home-Office ermöglicht)

  • Soweit ich das bis jetzt verfolgt habe sind die beschlossenen Hilfsmaßnahmen aber nicht an bestimme Branchen gebunden. Das heißt im Umkehrschluss das Sie auch genau so für die VA Branche gelten. Die Wortwahl des Aufrufs suggeriert halt ein wenig das die VA Branche wichtiger ist als andere. Und genau das glaub ich nicht. Sie ist vielleicht aufgrund Ihrer Struktur ( viele Freiberufler, wenig Rücklagen) viel anfälliger als andere Branchen.

    Ich glaube es wird und darf keine Extrawurst geben. Jeder soll Hilfe kriegen.
    Aber Essen und Medizin ist halt wichtiger als HipHop.

    Practice, Practice, Practice


  • Ich glaube es wird und darf keine Extrawurst geben. Jeder soll Hilfe kriegen.
    Aber Essen und Medizin ist halt wichtiger als HipHop.

    :thumbup:

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Das Problem, dass viele in unserer Branche haben und nicht nur seit heute -

    Sie kaufen und kaufen ein noch größeres Mischpult (weil´s der Nachbar auch hat), noch mehr Lautsprecher usw...….Jeder mögliche € wird investiert.

    Auch ich bin 20 Jahre diesem Wahnsinn verfallen gewesen (Midas Pult kaufen usw.)

    Irgendwann habe ich mir gedacht, noch ein Mischpult oder (nach 150 Boxen im Lager) macht mich das nicht mehr glücklicher, ich hebe mir das verdiente Geld auf und kaufe mir lieber eine Wohnung und noch eine.

    Heute, bin ich froh darüber. Durch unseren Virus sind auch meine Aufträge um 100 % eingebrochen.

    Kaufen will ich so schnell nichts mehr - weil wenn die meisten hier im Forum ehrlich sind, sind die Lager voll und braucht man immer gleich wieder das neueste Mischpult oder Line Array? Die vorhandenen Systeme funktionieren gut, die neuen vielleicht marginal besser, aber das Alte verdient Geld und sei es für schlechte Zeiten, die jetzt da sind.

  • Das mag ja alles stimmen. Aber was ist mit den Freiberuflern, wie soll das mit denen aussehen? Denen die kein eige es equipment haben sondern "nur" ihre Arbeitsleistung zur Verfügung stellen?

  • Das mag ja alles stimmen. Aber was ist mit den Freiberuflern, wie soll das mit denen aussehen? Denen die kein eige es equipment haben sondern "nur" ihre Arbeitsleistung zur Verfügung stellen?

    denen wird man die (möglicherweise berechtigte) Frage stellen warum sie nicht angestellt sind,
    dann würde es nämlich wie bei allen anderen Arbeitnehmern auch entsprechende Maßnahmen vom Staat geben.

    Je mehr Fokus gerade auf die "ich kann das nicht selber stemmen" Situation bei den Einzelunternehmen gelenkt wird,
    desto mehr Wasser ist das auf Mühlen, deren Geklapper man in unserer Branche nicht hören will.


    (Dass damit eines der wesentlichen Probleme unserer Branche - dem stark saisonalen bzw. eventbezogenen Personalbedarf - nicht gelöst wird steht auf einem anderen Blatt.
    Ändert aber nix daran dass sich die "Selbständigen" m.M.n. gerade selber ein Stück weit die Karten legen)

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    Nächstes Meet&greet: Forentreffen am 27.3.2024 in Heilbronn
    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Das mag ja alles stimmen. Aber was ist mit den Freiberuflern, wie soll das mit denen aussehen? Denen die kein eige es equipment haben sondern "nur" ihre Arbeitsleistung zur Verfügung stellen?

    Mag kleinlich klingen, ist aber tatsächlich wichtig: "Veranstaltungstechniker" findet sich nicht auf der Liste der freien Berufe. Das hat auch gute Gründe, unter anderen den Mangel an einem funktionierenden Versorgungswerk. Also sind alle von uns die nicht in irgendeiner Form angestellt sind Unternehmer und damit in DE komplett aus dem Sozialsystem (mit Ausnahme von H4) entlassen. Mit allen Vor- und Nachteilen die das hat.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Das mag ja alles stimmen. Aber was ist mit den Freiberuflern, wie soll das mit denen aussehen? Denen die kein eige es equipment haben sondern "nur" ihre Arbeitsleistung zur Verfügung stellen?

    Wer kein eigenes Equipment hat, sollte ja auch sehr geringe laufende Kosten haben. Kein Kredit für das Material, keine Lagermiete, keine Gehälter.


    Das sind dann jetzt vielleicht drei Monate keine Einnahmen.


    Pardon, wer das nicht aus den Reserven überbrücken kann, macht etwas falsch.


    (Ich rede jetzt nicht von dem Einzelfall, den es sicher auch geben mag, von dem Kollegen, der mit gebrochenen Fuß ein paar Monate nicht arbeiten konnte, dessen Reserven jetzt aufgebraucht sind, und der jetzt auch nicht an Einnahmen kommt. Ich rede von den 98% Nicht-Einzelfällen, die sich viel zu wenig Gedanken darum gemacht haben, was passiert, wenn sie einfach mal ein paar Monate ausfallen.)



    Zur Eingangsfrage: Ich halte die Wortwahl für unangemessen und die Forderung für überzogen - aber das ist ein Symptom, nicht das Problem. Das Problem ist eine viel zu geringe Eigenkapitalquote, um mal ein paar umsatzfreie Monate durchstehen zu können. Dass die dafür Verantwortlichen jetzt "etwas nervös" werden, liegt in der Natur der Sache, daraus mache ich keinen Vorwurf.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess