COVID-19, Aspekte ausserhalb der Veranstaltungswirtschaft

  • Es ja so, dass Abstand auch Auswirkung auf andere Krankheiten hat. Und das RKI zum Beispiel jedes Jahr zur Grippezeit die gleichen Infos rausgibt wie zur Corona: Abstand halten, Menschenansammlungen meiden, Husten in die Ellenbeuge, wer krank ist bleibt daheim, aber es niemanden interessiert hat.

    Auf der RKI Website findet sich auch eine Dokument, dass einen 'Massiven Rückgang' anderer Pneumonaler Infektionen beschreibt. So werden wir dieses Jahr, dank Corona, deutlich weniger Grippeopfer haben...

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  • Ich finde es viel erschreckender, dass so manches allgemeinbildendes Grundwissen, in diesem Fall des Faches Biologie, nicht wirklich (mehr) vorhanden ist und zum Teil auch nicht mehr gelehrt wird.


    Auszug Bildungsplan BW, Realschule 2004, Klasse 8, Mensch und Umwelt

    Zitat


    3. ERNÄHRUNG

    Die Schülerinnen und Schüler könnenUnfallgefahren in der Küche erkennen und berücksichtigen.

    Ausgewählte Regeln zur Küchenhygiene anwenden und diese begründen.

    Mit Lebensmitteln sachgerecht umgehen.

    Als ich noch auf der Realschule war, wurden in Biologie unter anderem Bakterien und Viren, deren Verbreitung und Gegenmaßnahmen thematisiert.

    Auf dem Gymnasium nachfolgend wurden in Biologie auch RNA Viren und deren Vermehrung durchgenommen.


    Exemplarisch Lehrplan von 1994

    http://www.deutsch-gymnasium.d…teBildungsplaene/bpg9.pdf

    Genetik Seite 769 ff.

    Hygiene im Allgemeinen Seite 308, 410 (insbesondere Epidemiologie).


    Letztendliche simple, alltagsbezogene und dem gesunden Menschenverstand ohne Probleme zugängliche Maßnahmen, welche, wenn man sie einhält, auch ohne Fremdsteuerung für jeden gelten und umsetzbar sind. Man hat es schließlich mal gelernt, zumindest theoretisch.


    Dies alles ist keine Raketenwissenschaft.


    Zum Glück gibt es ja RTL und RTL2 und dort insbesondere die ganzen volksaufklärenden Sendungen direkt aus dem Leben gegriffen wie Klinik am Südring, Auf Streife, Die Spezialisten und was weiß ich noch für einen geistigen Dünnschiss. Da kann sich der Bürger ja sehr fachmännisch weiterbilden und Informationen beziehen. Danke RTL.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Es zeigt sich ein teilweise gefährliches Halbwissen. Ich spreche hier niemanden persönlich und auch nicht unterschwellig an !

    Es ist verständlich, dass je nach Interessenlage die Informationen "genommen" werden die den eigenen Wünschen dienlich sind.

    • Fussballspiele müssten wieder zugelassen werden oder...
    • Clubs und Restaurants sollten wieder geöffnet werden...
    • Fitnescenter möchten die Volksgesundheit unterstützen....
    • Kirchen, Moscheen und Gläubiger Versammlungen möchte wieder loslegen....
    • Hotels und der gesamte Feriensektor möchte am liebsten uneingeschränkt loslegen....

    Durch Einfluss, Lautstärke und funktionierenden Lobbyismus haben es ja schon geschafft:


    • Autohäuser, Möbelhäuser, Baumärkte, Blumenläden, Fahradcenter, ....
    • Schulen werden in recht flexible Möglichkeiten wieder teilweise geöffnet....
    • Zahnärzte können ohne Einschränkungen machen was sie wollen und bekommen in Jedem Fall eine Aufstockung bis zu 90% Ihres Vorjahreseinkommens.
    • Bauern und Landschaftsgärtner, Baugewerbe und Straßenbau war nicht oder nur teilweise betroffen.

    Leider ist die Veranstaltungsbranche nach dem Motto "First Out - Last In" arg betroffen. Auch die gesamte Kultur und Künstlerszene wird an der aktuellen Situation besonders zu knacken haben.


    Bediente man sich nun der Argumenten der oben genannten Gruppen so würde auf dem ungeprüften Markt der Wissensvermittler und Verschwörungstheoretiker sicher fündig werden. Virologen und Mediziner sollte man in dieser Hinsicht besser meiden.


    Ob das der Lage gerecht würde entscheide jeder für sich selber. Und an ApresSki , Karneval müssen wir ja im Moment nicht denken. ...

  • via https://blog.fefe.de/?ts=a0639d0d: Bild einer Demo "nach Corona-Abstandsrichtlinien":

    https://thenypost.files.wordpress.com/2020/04/israel.jpg


    ... und nun stellt euch das mal bei einem Konzert vor. Da ist ja selbst bestuhlt noch cool dagegen


    Viren lösen sich nach exakt 1,49649554873 m auf. Deswegen ist auch bei solchen Personenmengen, wie auf dem Bild zu sehen, eine Ansteckung ausgeschlossen.



    Vielleicht hätte man etwas mehr Wert darauf legen sollen, diesen Menschen zu erklären warum es eine Abstandsregel gibt. Dieses Bild sollte nicht "Protest" sondern "Blinder Gehorsam" genannt werden.

  • So , mal ein kurzes Update .

    Die Graphik zur Reproduktionszahl aus dem Robert Koch Studio kennt mtlw. wohl jeder .

    Die abfallende Kurve und die Datierung der "Maßnahmen"

    ist selbst klärend und bedarf normalerweise keiner Diskussion .

    Eine , sagen wir mal "individuelle" Erklärung habe ich dennoch im Pay-TV gefunden .

    Die Dame kennen wir ja bereits …


    Link im neuen Tab nach YouTube 4 min


    Dann mal eine Einschätzung zum Umgang mit dem Virus .

    Frau Dr. Susanne Herold ist Professorin für Infektionskrankheiten der Lunge Uniklinik Gießen .

    Professor Martin Schröder ist Soziologe .

    Auch dieser Link sollte political correct sein , da ebenfalls aus dem Bezahl-Fernsehn .


    Link im neuen Tab nach YouTube 2.15 min

    Tommy und Annika ; "Der Sturm wird immer stärker Pippi"


    Pippi Langstrumpf ; "Macht nichts . Ich auch"


    Astrid Lindgren

  • hp

    Und was willst du uns damit mitteilen?


    "Individuell" ist an der Erklärung nichts. Die Zahlen sind, wie dabei steht, geschätzt. Es gibt nicht nur eine Unsicherheit bei der Höhe, sondern auch beim zeitlichen Verlauf. Das Maxima könnte also auch einige Tage früher oder später liegen. Damit ist die Überlagerung der Daten mit dem Inkrafttreten der bundesweiten Kontaktbeschränkung eine - gelinde gesagt - unglückliche Visualisierung. Man hätte besser die X-Achse Dimensionslos aufgetragen und die Kontaktsperre als breiten Bereich eingezeichnet.

    Hinzu kommt, wie auch angemerkt wurde, dass schon seit Anfang März zu Social Distancing aufgerufen worden ist. Daran hat sich zwar nicht jeder gehalten (wie derzeit auch), aber die Einbrüche in der Mobilität der Bevölkerung sind auch schon in den Wochen vor der Kontaktbeschränkung sichtbar.

    Außerdem haben auch Landkreise und Länder vor dem bundesweiten Kontaktverbot individuelle Beschränkungen erlassen. Schulschließungen, Kontaktsperren, Absage von Veranstaltungen - das ist alles weit vor dem 23.03. passiert. Und das zeigen die Zahlen auch.

  • Ja sicher , alles ist relativ , irgendwie ….

    Nicht relativ sind die tatsächlichen Zahlen dahinter , z.B daß das durchschnittliche Sterbealter

    mit Corona höher ist als ohne .


    Quelle: https://www.asscompact.de


    Im Vergleich dazu das Sterbealter mit Corona


    Quelle: https://www.rnd.de


    Seltsam , nicht war .

    Und nur mal rein hypothetisch ;

    Würdest Du Dich in einen vollbesetzten Fahrstuhl zwängen , wenn Du wüsstest das ….


    Auch nicht relativ hingegen sind die Folgen dieses Desasters .

    In der "Krise" 2008 ging es noch um Milliarden mtlw. um Billiarden .

    Interessant ist wohin dieses Geld am Ende fliest und wer dieses Geld erarbeiten soll ....


    cui bono ?


    Und noch was , "neu" ist hier rein gar nichts , es ist immer noch das selbe .

    Tommy und Annika ; "Der Sturm wird immer stärker Pippi"


    Pippi Langstrumpf ; "Macht nichts . Ich auch"


    Astrid Lindgren

  • https://paforum.de/index.php?attachment/3112-pasted-from-clipboard-png/


    Auch ein Kind, das vom LKW überrollt wird, schafft es in die Angaben zum durchschnittlichen Sterbealter. Genauso wie ermordete Menschen und Selbstmorde. Und Krebsfälle. Und alle anderen Arten von Unfällen.

    Und dann muss man sich wirklich nicht wundern, wenn das Durchschnittsalter der mit Corona verstorbenen etwas über dem durchschnittlichen Sterbealter liegt. Es trifft eben auch überdurchschnittlich oft alte Menschen.

  • Interessant ist wohin dieses Geld am Ende fliest und wer dieses Geld erarbeiten soll ....


    cui bono ?

    Sowas ist meines Erachtens immer schnell gesagt.

    Jetzt bin ich nur ein popeliger kleiner Ingenieur und kein Profi-Volkswirt, aber das Retten/Erhalten/Unterstützen von Unternehmen ist für mich völlig nachvollziehbar.

    Leute ohne Job zahlen keine Lohnsteuer und geben sonst auch eher weniger Geld aus (Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer, ...), verursachen dafür aber Kosten.

    Am Ende ist der Erhalt von Arbeitsplätzen also eine Sicherung der Einnahmequellen des Staates und der Erhalt von Unternehmen der effektivste Weg das zu erreichen.


    Die Vorstellung vom bösen Unternehmer, der sich durch Ausbeutung und krumme Dinger auf Kosten anderer die eigenen Taschen voll macht, begegnet mir in dem Zusammenhang deutlich öfter als derartige Unternehmer selbst.

    Sowas gibt es auch, ganz klar, aber allgemeine Vereinfachungen wie oben sind in meiner Wahrnehmung meistens nur eine (zu) bequeme Antwort auf die Schuldfrage bei eigener Lebensunzufriedenheit.

  • Die Vorstellung vom bösen Unternehmer, der sich durch Ausbeutung und krumme Dinger auf Kosten anderer die eigenen Taschen voll macht, begegnet mir in dem Zusammenhang deutlich öfter als derartige Unternehmer selbst.

    Ja. Wobei sich einige Unternehmen (insbesonders größere) hier nicht sehr positiv zeigen, indem Gewinne und Dividenden im gigantischen Maßstab ausgeschüttet werden, andererseits auf Staatshilfe gepocht wird.

  • ich denke er meint eher die mittelständischen unternehmen, diese sind auf jeden fall deutlich unauffälliger, was ausbeutung angeht.

    natürlich gibt es auch dort schwarze schafe, klar.


    aber die wirklich schlimmen dinge werden doch hauptsächlich bei den ganz großen konzernen gedreht, ich denke gerade spontan an den herrn Ackermann, den ehemaligen vorsitzenden der Deutschen Bank, der vor etwa 20 jahren sagte: "wir haben den besten jahresgewinn jemals erzielt" ... und im selben vortrag: "um die aktionäre in zukunft noch mehr zufrieden zu stellen, planen wir 5000 arbeitsplätze zu streichen..."

    und genau der selbe herr hält aktuell "staatshilfen für die banken für möglich".

    dabei bremsen die banken gerade in hohem maße die auszahlungen der KfW kredite für unternehmen, wodurch die unternehmen noch mehr probleme bekommen.


    und gestern habe ich einen beitrag vom aktuellen chef der Deutschen Bank gehört, in dem er besonders betont hat, wie sehr die bank für den steuerzahler da ist - ähem, wie war das nochmal mit diesen CumEx geschäften...?


    man merkt vielleicht: ich bin kein wirklicher fan des großkapitals.

    aber ich schliesse mich phlownd an: wer das alles über einen kamm schert, der macht sich das alles zu leicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Letztlich ist eine Unternehmensführung verantwortlich für den Fortbestand und den Erfolg des Unternehmens. Verantwortlich weniger in dem Sinne, als dass diese die Leistungserbringung selbst übernehmen, sondern in dem Sinne, dass sie den Hut nehmen dürfen, wenn Ziele nicht erreicht werden.


    Daher ist es auf individueller menschlicher Ebene nachvollziehbar, wenn entsprechende Herren (seltener Damen) um Staatshilfen "betteln" und gleichzeitig Aktionäre großzügig bedienen. Moralisch und ethisch wird man solches Vorgehen anders bewerten. Aber Moral und Ethik stehen in der heutigen Geschäftswelt bei den wenigsten Unternehmen vor den ökonomischen Zielen.


    DAS bekommt man nur mit einem umfangreichen und tiergehenden Wandel in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik etc. hin. Wünschenswert wäre ein Wandel. Nur schnell wird das nicht gehen und so wirklich dran glauben tue ich leider nicht. Gregory Gysi (1993): "Der Kapitalismus hat nicht gesiegt, er ist übriggeblieben."