Geschätzte Kollegen,
jetzt möchte ich mich auch mal an euch wenden mit der Suche nach einer Kamera. Den anderen Thread zur "latenzfreien" Übertragung habe ich natürlich gesehen, mein Schwerpunkt liegt aber ganz woanders, daher ein neuer Thread.
Wir möchten in unserem Konzertsaal gern eine Kamera fest installieren und mit dieser von jedem Konzert eine Totale aufzeichnen und archivieren. Sobald wir den Betrieb wieder aufnehmen dürfen, dann ja sicher nur mit beschränkter Platzzahl, wird sehr sicher auch Webstreaming ein Thema. Latenz spielt also absolut keine Rolle - mich interessiert vielmehr Lichtstärke und einfache Bedienung. Ziel soll eine "One-Touch"-Lösung sein - wir schalten an der Regie den Strom ein, drücken am Recorder auf einen Knopf, fertig. Alles andere soll im Automatikmodus laufen, die Kameraperspektive wird nicht geändert, womöglich ist die Kamera auch gar nicht in greifbarer Nähe installiert.
Mal als Referenz für Funktionsumfang und preisliches Oberlimit, was ich mir rausgesucht habe:
Sony PXW Z150 -> 3G-SDI -> BlackMagic HyperDeck Studio Mini -> Speicherung auf SD-Karte
Die SD-Karte würde nach der Aufnahme auf ein NAS kopiert (vielleicht sogar direkt per FTP) und kann dann von den Künstlern gegen kleinen Obolus mitgenommen werden.
Mit dieser Lösung hätten wir standardmässig eine FullHD-Aufzeichnung, was für reine Archivierung erstmal ausreicht, aber bei Bedarf auch die Möglichkeit, für einzelne Produktionen 4K zu nutzen. Oder später mit HDMI->12G-SDI-Wandler generell 4K aufzuzeichnen.
Was mich an dieser Lösung aber stört ist die Grösse der Kamera. Theoretisch kann es ja auch ein kleineres Gehäuse sein. Wir brauchen keine Akkus, keine Bedienelemente, kein Display an der Kamera, Mikrofone kann man ggf. anderweitg einspeisen...
Ins Auge gefallen ist mir deswegen noch die Blackmagic Micro Studio 4K - von dieser wurde mir aber gesagt, sie sei weniger lichtstark als die Sony-Kamera (wobei laut Datenblatt der Sensor nur minimal kleiner ist). Kann das jemand bestätigen/widerlegen?
Manch szenische Konzerte oder Musiktheater-Aufführungen sind wirklich ziemlich dunkel geleuchtet, auch haben wir nicht selten recht starke Helligkeitskontraste - damit muss die Kamera auch im Automatikmodus klarkommen, ohne das Bildinhalte völlig absaufen oder rauschen wie die Hölle. (mir ist klar, dass wir keine UHD-Kinoproduktion damit machen können - aber deutlich besser als Handykamera soll es schon sein)
An dieser Stelle eine Anmerkung zum Licht: wir machen hauptsächlich Neue Musik/Zeitgenössische Klassik - also keine Effekt-Beam-Gegenlicht-BlinkBlink-Shows, sondern viel Weisslicht, statische Stimmungen, langsame Wechsel.
Und meine andere Überlegung geht dahin, eine spiegellose Fotokamera (MicroFourThirds) zu nutzen - neue Modelle können ja auch 4K über HDMI ausgeben und haben dabei teils nochmal deutlich grössere Sensoren.
Frage: bringt mir die grössere Sensorfläche hier überhaupt etwas (in Bezug auf Lichtstärke) oder wird die durch die ebenfalls höhere Auflösung wieder zunichte gemacht? Hat da jemand Erfahrung?
Das man hier ausserdem schauen muss, ob die Kamera auch über lange Zeit ein cleanes HDMI-Signal ausgibt, ist mir bewusst.
Und zuguterletzt landet man natürlich auch bei diversen CCTV-, Box-, PTZ-, Industrie- und ähnlichen Kameras. Hier ist aber einerseits 4K noch nicht ganz so häufig anzutreffen und andererseits haben alle, die ich fand, kleinere Sensoren als die Sony oder BMD Kameras. Aber wenn jemand ein konkretes Produkt empfehlen kann, das qualitativ mithält, bin ich gerne dafür offen.
So, ich hoffe, das war jetzt nicht alles zu durcheinander und ihr versteht, worauf wir hinaus wollen. Ich freue mich auf euren Input!