Insolvenz durch COVID 19

  • Schon klar, wenn man nicht davon überzeugt ist seine Kohle später wieder reinzuholen um das private Darlehen auszahlen zu können sollte man den Laden lieber gleich geordnet zumachen bzw rechtzeitig Insolvenz anmelden oder die Kohle an anderer Stelle "ausleihen".


    Es ist ja nicht jedes Jahr und nicht in jeder Firma gleichermaßen Krise.

    Für den der es sich privat leisten kann/will/muss in meinen Augen trotzdem eine Option um das Geld sauber in und später aus den Büchern wieder raus zu bekommen. Es muss ja nicht jede Bude in der Krise gleichermaßen tief im Schlamassel stecken. Keine Miete mehr zahlen können schafft da mitunter noch viel größere Probleme als hoffentlich nur vorübergehend Geld in der Firma zu parken - und wenn es nur dazu dient die Zeit bis zur vollständigen Abwicklung zu überbrücken. Gebrauchtverkauf geht ja auch nicht von jetzt auf gleich - zumindest wenn man nicht alles für einen Euro auf Ebay loswerden möchte.

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  • Wenn du immer wieder privates Kapital nach schieben musst um den Laden am Laufen zu halten sollte man darüber nachdenken ob das FA mit der Liebhaberei nicht doch recht hätte. Schönes Hobby eben ?(..


    Wenn wir ehrlich sind ist die Branche für solche Dinge sehr anfällig.....

  • Wenn du immer wieder privates Kapital nach schieben musst um den Laden am Laufen zu halten sollte man darüber nachdenken ob das FA mit der Liebhaberei nicht doch recht hätte. Schönes Hobby eben ?(..


    Wenn wir ehrlich sind ist die Branche für solche Dinge sehr anfällig.....

    Yepp, sicher im Großen wie im Kleinen.

    Je größer die Firma, desto wahrscheinlicher gehört ein Teil vom Zeug lange Jahre erstmal der Bank....

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  • Insolvenzanfechtung könnte in der Eventbranche ein sehr lustiges Thema werden. Zwar muss derzeit aufgrund der Regelungen keiner zwingend einen Insolvenzantrag stellen (gilt übrigens eh nicht für natürliche Personen, also Einzelunternehmen, auch wenn sie 100 Angestellte haben), aber einer der Punkte der Insolvenzanfechtung ist, dass man dem Anfechtungsgegner eine Kenntnis der Lage nachweisen muss bzw. je nach Vorschrift er das Gegenteil. Bei einer Branche, die bekanntermaßen derzeit keine Einnahmen hat, könnte das lustig werden. Ein Fest für Insolvenzverwalter. Da wird sich auch noch der ein oder andere Immobilienvermieter umschauen, wenn die Anfechtung für die [hier Dauer der Krise eintragen] Monate / Jahre ins Haus flattert. Gilt natürlich auch für dryhirebuden usw...


    Wer Schlafstörungen hat, kann sich ja mal die §§129ff der Insolvenzordnung durchlesen...

  • Insolvenzanfechtung könnte in der Eventbranche ein sehr lustiges Thema werden. Zwar muss derzeit aufgrund der Regelungen keiner zwingend einen Insolvenzantrag stellen (gilt übrigens eh nicht für natürliche Personen, also Einzelunternehmen, auch wenn sie 100 Angestellte haben), aber einer der Punkte der Insolvenzanfechtung ist, dass man dem Anfechtungsgegner eine Kenntnis der Lage nachweisen muss bzw. je nach Vorschrift er das Gegenteil. Bei einer Branche, die bekanntermaßen derzeit keine Einnahmen hat, könnte das lustig werden. Ein Fest für Insolvenzverwalter. Da wird sich auch noch der ein oder andere Immobilienvermieter umschauen, wenn die Anfechtung für die [hier Dauer der Krise eintragen] Monate / Jahre ins Haus flattert. Gilt natürlich auch für dryhirebuden usw...


    Wer Schlafstörungen hat, kann sich ja mal die §§129ff der Insolvenzordnung durchlesen...

    Das ist ein bemerkenswerter Punkt, den man auch als Freelancer auf dem Zettel haben sollte. Es reicht nicht, noch vor einer Insolvenzeröffnung Geld bekommen zu haben.

  • Nach den Beschlüssen des Deutschen Bundestages vom 16. 9. 2020 (BT-Drucks. 19/22593) sowie dem Beschluss des Bundesrates vom 18. 9. 2020 (BR-Drucks. 542/20) zu dem Gesetz zur Änderung des COVID-19-Insolvenzaussetzungsgesetzes bleibt die Insolvenzantragspflicht aufgrund des Insolvenzgrundes der Überschuldung i. S. des § 19 InsO bis zum 31. 12. 2020 weiter ausgesetzt.


    Und wie gesagt: Pflicht gibt es sowieso nur für Gesellschaften...

  • ...was ich mich dauernd frage - werden nach Corona die Karten neu gemischt und der Markt ist völlig anders als vorher, oder wird das mit kleinen Ausnahmen genau so weiter gehen wie zuvor?


    Ich kann die Frage noch nicht mal für meine kleine Realität beantworten. Aber ob es all meine Partner (Firmen) nach Corona noch gibt, und ob die noch alles so leisten können wie vorher, ist für mich nicht ganz sicher. Das wird dann spannend, wenn der erste Event kommt, der mein ganzes Netzwerk beansprucht...

    Der Ton macht die Musik.

  • So, mittlerweile dauert der Corona scheiss in der Branche fast 1 Jahr.

    Insolvenzen ohne Ende habe ich aber in der Branche bisher nicht wahrgenommen, von den großen sind auch alle noch am Start, aktuelles Material wird nach wie vor nicht verkauft oder gar verschleudert...


    Es kotzen alle, das ist klar, aber die schon für die Jahresmitte (2020) angekündigte Insolvenzwelle ist doch bisher ausgeblieben.


    Oder habe ich was übersehen?


    Was ich wahrgenommen habe ist ne Branchenflucht vieler techniker. Könnte spannend werden, wenn es irgendwann nochmal losgeht. Entweder gibt es dann kaum noch Personal oder es müssen gänzlich andere Budgets gezahlt werden oder ggfs auch beides...


    Vielleicht kann man ja im Herbst mal wieder ein jazzkokzert machen. Festivals sehe ich bestenfalls 2022.

  • Insolvenzantragspflicht wegen Covid-19 ist mit den Novemberhilfen bis Ende Januar verlängert. Zuerst bis Ende September gewesen, dann bis 31.12. verlängert, nun bis Ende Januar verlängert.


    siehe: https://www.bmjv.de/DE/Themen/…Insolvenzantrag_node.html

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Könnte man dies als staatlich angeordnete Insolvenzverschleppung ansehen?

    Insofern anscheinend (nach Berichten in den Printmedien) die Staatshilfen immer noch ausbleiben bzw. nicht ausgezahlt werden. Das wird uns und allem was dran hängt noch sehr böse auf die Fuße fallen.

    Auch wird es erheblich den Mittelstand treffen, wenn man eben nicht aufgrund der Größe flexibel reagieren kann und andere Felder beackert.


    Ich habe gelesen, dass z.B. Messebauer mittlerweile die allerorts aus dem Boden spriesenden Impfzentren mobiler und temporärer Art mit aufbauen und ausstatten.


    Braucht es da nicht auch Notfalldurchsageanlagen und Intercom?

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Frag' 'mal Skyper - der hat 'ne Ampel gebaut - ob die im Einsatz ist irgendwo weiß ich nicht, aber reagiert hat er ;)


    Könnte man dies als staatlich angeordnete Insolvenzverschleppung ansehen?

    Insofern anscheinend (nach Berichten in den Printmedien) die Staatshilfen immer noch ausbleiben bzw. nicht ausgezahlt werden.

    ja, und siehe:

    Auszahlung der Novemberhilfen verzögert sich wegen einer Peinlichkeit

    Nachtrag: https://www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de/ :



    hrrhrrhrr - nicht nur Schulserver, sondern auch Überbrückungshilfe-Server sind unterdimensioniert :D:D:D

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Das kann ich so bestätigen.

    Ich denke die Endkunden werden versuchen die Preise massiv zu drücken, aber es wird für die VA Firmen nicht so einfach werden niedrigere Preise bei den Freelancern zu verhandeln.

    Ich habe auch einige Kollegen, vor allem sehr, sehr gute, die nicht mehr in die Branche oder auf den freien Markt zurückkommen werden.

    Es stellt sich doch heraus das ein Videooperator in der A-Liga Fähigkeiten ("Softskills") besitzt die in anderen Branchen ganz gut gebraucht werden.


    Für die Firmen wird es hart, ich rechne mit massiven Dumping und gleichzeitiger Personalknappheit wenn es wieder los geht.


    Insolvenzen sind mir auch kaum zu Ohren gekommen.

  • Nun, wenn die Behörden und deren Rechenzentren in den 80ern bei Commodore Amiga (war ein sehr geiler Rechner) stehen geblieben sind, dann ist dem nichts mehr hinzu zufügen, von wegen GURU MEDITATION. Und falls nicht beweist dies doch ein wenig Humor.


    Das mit dem Preisverfall und Dumping ist bei unserer Branche doch obligatorisch. Wo sonst wird man immer wieder gefragt, ob das nicht billiger geht oder gar ein Freundschaftsdienst ist. Die schwarzen Beschallungsmögel stehen ja sowieso unnütze im Lager.


    Eigentlich wäre genau dies der Zeitpunkt den Spies umzudrehen. Ich befürchte allerdings dass da niemand die Eier dazu hat.


    Ich habe auch einige Kollegen, vor allem sehr, sehr gute, die nicht mehr in die Branche oder auf den freien Markt zurückkommen werden.

    Klare Sache, diese Personen haben es satt sich für ein Schnitzelweck am Abend durch die Gegend schubsen zu lassen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Ich glaube, belegbare Prognosen sind derzeit schwer abzugeben. Es wird vermutlich anfangs nicht zu einem sprunghaften Anstieg an Veranstaltungen kommen, sondern einem langsamen. Daher wird in der Anfangszeit das Angebot erheblich über der Nachfrage liegen. Gleichzeitig sind viele Veranstaltungen derzeit nur auf unbestimmte Zeit verschoben und viele Firmen in der Planung zumindest aktuell noch nicht ersetzt worden. Die Situation kann sich also nach ein bis zwei Jahren noch einmal massiv ändern, wenn die Nachfrage steigt oder alte Verpflichtungen nicht mehr berücksichtigt werden müssen.

    Auch bleibt abzuwarten, ob sich Messen und Konferenzn wieder zu Präsenzveranstaltungen entwickeln oder hybride/dezentrale Strukturen beibehalten werden.


    Es bleibt also spannend, aber wer mit seiner Firma flexibel auf geänderte Anforderungen reagieren kann und noch einen zufriedenen Kundenstamm hat, bei dem über die Jahre Vertrauen aufgebaut wurde, muss sich wahrscheinlich keine allzu großen Sorgen machen.

  • Ich fahre mittlerweile als Radkurier und finds geil, mal schauen ob ich damit wieder aufhören kann :D

    Die Pleiten höre ich überwiegend von den Messebauern, eine VT Bude hat den Laden "freiwillig" dicht gemacht, ein anderer hat wegen drohender Insolvenz dicht gemacht. Beide nicht klein.