"Night of Light" - Mahnmal für die VA-Wirschaft

  • https://www.lk-ag.com/news/det…-ein-leuchtendes-mahnmal/


    im EventElevator unter News gefunden - ich mach' mit (auch wenn wir im Sommer versuchen Theater zu spielen) :)



    sec

    P.S.: Material sollte wohl gerade reichlich in den Lagern stehen - und 'n kurzer Anruf bei der Stadt / im Rathaus könnte auch noch zeitlich drinne sein, um diverse Gebäude zum betreffenden Termin in Rot zu bestrahlen ;)

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Mahnmal.


    Really?


    Ein Mahnmal ist eine Spezialform des Denkmals, das durch seine öffentliche Präsenz mahnend an ein historisches Ereignis erinnern soll. Mahnmale sollen im Betrachter Betroffenheit erzeugen und das Erinnern über die Generationen hinweg tradieren.


    Ich verstehe, dass es derzeit vielen in der Veranstaltungsbranche nicht so pralle geht, wir schreien derzeit auch nicht vor Glück ob der Auftragslage. Persönlich finde ich aber diese Larmoyanz, derer sich hier viele - vor allem die vermeintlichen Branchenleader - befleißigen eher ermüdend.


    Ich denke, viele bedenken bei der einen oder anderen Aktion oder öffentlichen Äußerung nicht, wie das auf die Öffentlichkeit wirken könnte.


    Mit nachdenklichen Grüßen Tobias Zw.

  • nun ja, diese Aktion scheint aber wirklich mal die Branche vom kleinen "Licht" bis zum global Player zu einen


    und irgendwie kann es nicht schaden mal auf uns Aufmerksam zu machen...


    Wortwahl hin oder her...

  • im VPLT ET Now 93 Magazin gibt es eine für uns ziemlich gruselige Graphik. In unserer Branche als Erste zurückgefahren durch Corona & wohl als Letze wieder hoffentlich irgendwann wieder zurück am Markt.


    http://www.etnow.de/etmag/


    Apropos NRW. Zuschuß gilt dann nur für hauptgewerblich Tätige. Sonst Strafe nach § 184 Subventionsbetrug.


    Naja, Hauptsache die Lufthansa bekommt 9 Mrd, möchte aber keinen staatlichen Einfluß. Schön, wenn die immer noch mit steuerfreiem Kerosin rumfliegen können, während wir für jeden L dann Mineralössteuer, MWST & Ökosteuer zahlen müssen

  • das ist auch hier in BaWü so.

    die „Soforthilfe“ ist Bundesgeld, also auch überall letzten Endes unter den gleichen Voraussetzungen gegeben, lediglich die Umsetzung bei der Orga schwankt, das wurde aber nun schon mehrfach hier geschrieben.
    finde ich auch gut, wer einen Regulären Job hat braucht sehr viel seltener diese Hilfe.


    Habe auch von DJs gehört die sich von der Soforthilfe ein neues pioneer Set gegönnt haben, da sag ich mal vorsichtig : das kann unter Umständen ein Böses Erwachen geben ;)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • man kann ja nur hoffen, dass diejenigen, die sich auf kosten der allgemeinheit bereichern wollten, auf die nase fallen.

    ich weiß, schmarotzer ist ein hartes wort. aber ich persönlich finde es mehr als unschön, mit welcher selbstverständlichkeit auch leute die hand aufgehalten haben, die es eigentlich überhaupt nicht gebraucht hätten. incl. der kriminellen banden, die mit geklauten identitäten die stattskassen plündern wollten (und das zum teil sogar geschafft haben).

    für all diese habe ich leider nur dieses eine wort.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • man kann ja nur hoffen, dass diejenigen, die sich auf kosten der allgemeinheit bereichern wollten, auf die nase fallen.

    ich weiß, schmarotzer ist ein hartes wort. aber ich persönlich finde es mehr als unschön, mit welcher selbstverständlichkeit auch leute die hand aufgehalten haben, die es eigentlich überhaupt nicht gebraucht hätten.

    Das sehe ich nicht so.


    Beispiel:

    Firma A hat in den letzten Jahren gut gewirtschaftet. Es ist flüssiges Kapital vorhanden. Vielleicht möchte man demnächst bauen oder eine größere Technik Investition tätigen. Mit viel Eigenkapital muss wenig finanziert werden, und man würde auf sicheren beinen stehen.

    Wenn dann der Corona Geldverteiler sagt: "Ihr habt kein Geld nötig, ihr habt genug Geld für die laufenden Kosten bis zum Tag X", dann ist das eigene Geld am Tag X aufgebraucht.


    Firma B arbeitet seit Jahren hart am Limit. Es wird ständig (oft per Leasing/Kredit) investiert, Material ist recht aktuell, aber es sind keine Finanzreserven vorhanden.

    Wenn dann der Corona Geldverteiler sagt: "Oh, ihr habt kein Geld und dicke laufende Kosten, dann bekommt ihr sofort etwas von uns", dann kommt die Firma vorübergehend über die Runden.


    Nun kommt irgendwann der Tag X, und das Geschäft geht wieder halbwegs weiter. Jetzt haben beide Firmen kein Geld. Firma A steht jetzt aber technisch zurück, und kann keine eigene Halle bauen, und das ersparte Geld ist weg. Bei Firma B hat jedoch der Corona Geldverteiler die Leasing/Finanzierungs Kosten gezahlt (oder einen Teil davon) .

    Nun ist Firma B im wirtschaftlichen Vorteil. Das sollte nicht sein.


    Darum halte ich es für richtig, dass alle Firmen das gleiche Geld bekommen (abhängig der Größe). Denn so stehen alle Firmen nach dem Tag X genau so da wie vor Corona.


    Die o.g. Beispiele sind natürlich sehr theoretisch. Bei etwas größeren Firmen reichen die Soforthilfen teilweise noch nicht mal einen Monat. Und jetzt, wo die 3 Monate der Soforthilfe vorbei sind, haben wir noch lange nicht den Tag X.


    Solche staatlichen Hilfsmaßnahmen darf man nicht vergleichen mit z.B. einer Umweltkatastrophe. Wenn der Privatmensch sein Hab und Gut verliert, dann sollte man nach tatsächlichem Bedarf zahlen.

  • Ich verstehe, dass es derzeit vielen in der Veranstaltungsbranche nicht so pralle geht, wir schreien derzeit auch nicht vor Glück ob der Auftragslage. Persönlich finde ich aber diese Larmoyanz, derer sich hier viele - vor allem die vermeintlichen Branchenleader - befleißigen eher ermüdend.


    Ich denke, viele bedenken bei der einen oder anderen Aktion oder öffentlichen Äußerung nicht, wie das auf die Öffentlichkeit wirken könnte.

    Das sehe ich auch so. Schon zu Beginn der Krise hat mich der offene Brief der großen Player gewundert. Eigentlich sollte die PR Abteilung sagen :"Nicht mit der Fahne winken, nicht jedem sagen das es uns schlecht geht und öffentlich um Geld betteln". Unter uns Kollegen ist das egal, da wir alle die gleichen Nöte haben. Die Live Entertainment Kundschaft wird auch nicht komisch schauen, denn auch die haben die gleichen Probleme.

    Anders ist es jedoch bei der Corporate Event Kundschaft. Da es bei denen selber noch halbwegs läuft, ist es denen kaum bewusst, das wir fast auf 0 sind. Somit könnte es einen Image Schaden geben, wenn sie nun mitbekommen, dass ihr Technik Dienstleister öffentlich um Hilfe bittet.


    Wenn ich mir die Night of Light Karte anschaue, dann bestätigt sich auch meine Erwartung. In meinem Landkreis machen nur ca.40% der hauptberuflichen Vermietungsfirmen mit. Bei den Gesamtteilnehmern in unserem Kreis sind über die hälfte Nebenerwerbsfirmen. Auch in den Nachbarkeisen vermisse ich einige der größeren Firmen. Ein Kollege liefert Material an eine Veranstaltungshalle. Er will seinen Namen jedoch nirgendwo lesen.


    Auf der anderen Seite haben wir jedoch das Problem, dass wir keinen großen Dachverband haben, der für uns Lobby Arbeit betreibt. Da diese Aktion inzwischen recht Groß geworden ist, und schon im Vorfeld für mediale Aufmerksamkeit (nicht nur bei FB) gesorgt hat, und dies auch noch im nachhinein so seien wird, sehe ich das ganze inzwischen recht positiv. Das erhöht die Change, dass für unsere Branche vielleicht doch noch ein Topf auf gemacht wird.

    Ich mache inzwischen auch mit. Meine Kundschaft ist weit verteilt, und wird davon nicht viel mitbekommen.

    mfG


    Uwe

  • Grundsätzlich finde ich Aktionen wo mit Herz und Ehrlichkeit auf die eigene Situation hingewiesen wird gut.
    Allerdings ist Corona anders. Es betrifft mehr oder weniger alle. Selbst die große Cooperate Welt ist betroffen.
    Man ist nicht als einzige Branche in Schwierigkeiten und es gibt mittlerweile eine Müdigkeit in der Bevölkerung für genau solche Veranstaltungen.
    Das ist bei mir nicht anders. Ich kann diese “Danke das Ihr für uns da seit” Werbung im Supermarkt auch nicht mehr ertragen.

    Um es kurz zu machen. Man ist in der VA Branche wenig bis garnicht Systemrelevant und muss jetzt damit klarkommen das man nicht gebraucht wird.

    Die Gedanken sollten sich mehr darum drehen wie man für die Zukunft mehr Systemrelevant wird und sich Finanziell besser wappnen kann.

    Die VA Branche die hier bemahnmalt wird ist einfach Geschichte.

    Practice, Practice, Practice

  • Man ist in der VA Branche wenig bis garnicht Systemrelevant und muss jetzt damit klarkommen das man nicht gebraucht wird.

    Die Gedanken sollten sich mehr darum drehen wie man für die Zukunft mehr Systemrelevant wird und sich Finanziell besser wappnen kann.

    absolut richtig!

    allerdings habe ich schon mitbekommen, dass es bereits heftige preiswettkämpfe um jobs gibt, bei denen sich manche firmen gegenseitig unterboten haben.

    und genau das ist eindeutig der falscheste weg, um als ernsthafte branche wahr genommen zu werden.

    so schneiden wir uns schon wieder ins eigene fleisch!


    oder in "ketzerisch":

    ist es vielleicht sogar eher gut, dass wir nicht systemrelevant sind...?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • OP-Livestream Talk zur Lage


    Livestream gleich, am 22.06.2020 um 20:00 Uhr, mit


    Arwed Fischer, Geschäftsführer Flashlight Veranstaltungstechnik
    Gero Braach, Geschäftsführer Kulturladen kfz
    Josh Emmert, Geschäftsführer Konzertbüro Emmert
    Frieder Gottwald, Bassist, u. a. Laith al-Deen, Guildo Horn, Michael Sagmeister, Haddaway et al

    OP-Talk zur "Night of Light"

    Das Erwin-Piscator-Haus ist bei dem Event „Marburg b(u)y Night“ in rotes Licht getaucht. Am Montag beteiligt sich das EPH an der bundesweiten Aktion „Night of Light“ und wird von innen heraus rot leuchten, um auf die existenzielle Bedrohung der Veranstaltungsbranche durch Corona hinzuweisen. Foto: Thorsten Richter


    Marburg

    Arwed Fischer vom Marburger Unternehmen Flashlight, der Konzertveranstalter Josh Emmert, der Musiker Frieder Gottwald und KFZ-Geschäftsführer Gero Braach sprechen mit OP-Kulturredakteur Uwe Badouin im OP-Talk, der per Livestream übertragen wird, über die Lage der Veranstaltungsbranche.

    Bundesweit beteiligen sich Konzerthallen, Stadthallen, Klubs und Theater an der Aktion „Night of Light“. Die Nacht des Lichts soll ab 21 Uhr auf die existenzielle Bedrohung einer ganzen Branche durch die Corona-Pandemie hinweisen.

  • den Frieder Gottwald schätze ich sehr, wir hatten einige schöne gigs miteinander. ein sehr angenehmer zeitgenosse!

    das hätte ich daher wirklich gerne gesehen - aber ich musste arbeiten.

    na ja... "musste" ist ja nicht ganz richtig ;)


    aber immerhin haben wir eine unserer hallen auch rot gemacht :)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich habe das Glück, nicht von meinen VA Jobs leben zu müssen, habe jedoch gerne mitgemacht.

    Ich bin sehr viel für kleinere Locations und Vereine tätig und diese haben ja im Endeffekt das gleiche Problem. denen wurde die Arbeitsgrundlage entzogen und es gibt nur wenig Aussicht, dass es dieses Jahr noch Änderungen gibt.

    Die Großen der Branche, die in meiner direkten Nachbarschaft ihren Sitz haben, haben auch große Probleme....Bevor die wieder mit Helene, dem Papst oder Iron Maiden auf Tour dürfen, hat meine Kundschaft sicher wieder das eine oder andere Gartenfest/Hochzeit/Geburtstag durchgeführt.

  • den Frieder Gottwald schätze ich sehr, wir hatten einige schöne gigs miteinander. ein sehr angenehmer zeitgenosse!

    Klar. Ist ja auch Marburger. ;)


    Und auch Arwed, Josch und Gero sind - wie Frieder - Menschen, die ich seit 25 Jahren und länger kenne, die ich mag und die wissen, was sie tun. Interessant war weniger, was sie gesagt haben, sondern welche Stimmung über dieser Gesprächsrunde hing.


    Wenn die Talkrunde auf dem YouTube-Kanal der Oberhessischen Presse eingestellt wird, verlinke ich das hier mal.


    Mit besten Grüßen Tobias Zw.

  • Es gibt von der Aktion ja in den Medien div. Bilder und Berichte - durchaus interessant wie das jeweils unterschiedlich umgesetzt wurde und meistens auch sehr beeindruckend.


    Evtl. hätten aber die Leute (ich will mal absichtlich nicht Veranstaltungstechniker schreiben), die gerade mal 8 Par-56-LED vom großen T oder S besitzen sich evtl. überlegen sollen, ob es der Sache dienlich ist, damit dann ein auswachsenes Gebäude aus Formatabteilung "mittlere Stadthalle" anstrahlen zu wollen (wobei das Bild natürlich genau den traurigen Zustand wiedergibt, in dem sich die Branche gerade befindet)