Leistung der Endstufe im Betrieb messen?

  • Hallo,


    Da ich bis jetzt nur auf Threads gestoßen bin, in denen es um die Ermittlung der Maximalleistung ging, fange ich hier einen neuen an.

    Sollte es schon was zu dem Thema geben, wäre ein Link nett.

    Ich bin auf der Suche nach einer Möglichkeit, die abgegebene Leistung einer Endstufe live (im Normaletrieb, nicht mit einem Messsignal) zu messen.

    Digitale Endstufen scheinen das ja ermitteln zu können, ich habe aber leider nur analoge (Gemini X-03 und Bell CS1300A).

    Es geht mir vor allem um die tiefen Frequenzen, um ermitteln zu können, wie weit ich die Subs auslaste.

    Gibt es da Messgeräte oder kann man die selber bauen?

    Messen der auf der Eingangseite ist glaube ich schwierig, meine Stromzange ist extrem träge.


    MfG,

    Nils

  • Willst du wirklich die Leistung messen, oder tut es die abgegebene Spannung? Für letzteres gibt's so flacker-LED-Dinger mit zwei Beschriftungsreihen für 4 Ohm und 8 Ohm.

    Für Letzteres gibt's sicher was von Rohde und Schwarz, Metrawat,... Aber das sprengt vermutlich das Budget.

    Vielleicht solltest du das Geld lieber in Lautsprecher stecken, die die abgegebene Leistung auch überleben, oder in einen Limiter.

  • Um die Leistung zu messen brauchst Du die Spannung und den Strom. Spannung ist relativ trivial, Strom ist schon etwas aufwendiger.
    Ob ein Lautsprecher kaputt geht oder nicht liegt nicht nur an der Leistung sondern auch an der Frequenzverteilung der Energie. Mit 15 Hz kriegt man mit relativ wenig Leistung einen Bass kaputt aber bei 150 Hz kann er schon viel mehr ab. Und dann ist das auch noch die thermische Komponente (gerade im Bassbereich).
    Oft hilft ein 50 Hz Hochpass mehr als die exakteste Überwachung..

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  • Es geht mir vor allem darum, herauszufinden wie weit ich die PA auslaste, um ein Gefühl für die Leistung zu bekommen.

    Ich mache primär Lichttechnik und habe sonst einfach eine PA hingestellt und dem DJ zwei XLR gelegt.

    Daher wollte ich mich jetzt mit dem Thema Audio auseinandersetzen.

    Und die Grenze der Anlage herauszufinden, in dem man sie bis ins Clipping fährt, ist glaube ich nicht ideal.


    Gibt es Literatur, die ihr empfehlen könntet? "Das P.A. Handbuch" habe ich schon bestellt.

  • Es geht mir vor allem darum, herauszufinden wie weit ich die PA auslaste, um ein Gefühl für die Leistung zu bekommen.

    Na also, jetzt wird klarer, was der Sinn des Ganzen ist...

    Meine Faustformel: Des Verstärkers-Nennleistung sollte ca. 1/4 bis 1/3 größer als die Lautsprecher Nenn- oder RMS-Belastbarkeit sein (Angaben natürlich passend zur Impedanz) Die Clip-LED des Verstärker sollte nur mal kurz aufblitzen, nicht länger leuchten... Wenn's krächzt, kracht, scheiße klingt war's zu laut.

    Spätestens jetzt macht es Sinn, über aktive Limiter, oder einen einfachen DSP-Controller (Lautsprecher-Management) nachzudenken. Den kann man so einstellen, dass die Lautstärke über diesen Pegel nicht weiter ansteigt - vereinfacht gesprochen.

    Solche Geräte werden immer wieder gebraucht angeboten, oder gibt es von den Hausmarken der bekannten online Musikalienhändler für schmales Budget.

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Könnte man ein UI16 als DSP nutzen?

    Die DSPs im unteren Preissegment lassen sich ja nicht fernsteuern (nur die größeren von T.racks haben eine Software für Windows, aber keine Unterstützung für Tablets), zudem könnte das "Pult" in seiner eigentlichen Funktion dann bei kleineren VAs Verwendung finden.

    Ich vermute aber mal, dass das "zwei Fliegen mit einer Klatsche"-Prinzip im Audiobereich nicht so angebracht ist.

  • Naja die Spannung und den Strom der am Lautsprecher anliegt bzw. fließt ist relativ einfach zu messen. Beim Strom behift man sich sich mit einem Shunt Widerstand (0,1 oder 0,01 Ohm) in Reihe zum Lautsprewcher. Der daran gemessene Spannungsabfall entspricht (I=U/R) dem Strom durch den Lautsprecher. Somit kann die Leistung berechnet werden.


    Auch hier "Strom macht klein, schwarz und hässlich !" Die Ausgangsspannungen von Amp´s sind nicht ungefährlich !

    Einmal editiert, zuletzt von Andl77 ()

  • TomyN

    Wenn du mich meinst "JA"


    Man könnte auch runter auf 0,001 Ohm als Shunt. Manche Amp Hersteller lösen das genau so, z.B. QSC

    Der Shunt befindet sich zwischen Netzteil GND und GND Lautsprecherterminal.


    Wenn ich es richtig gerechnet habe ergibt sich bei 0,01 Ohm Shunt eine Dämpfungsfaktorverschlechterung von 5.

    3 Mal editiert, zuletzt von Andl77 ()

  • Doch der "Clip" Detektor macht genau das. Er erkennt wann das Ausgangssignal die maximal mögliche Aussteuerung erreicht hat. Durch den Innenwiderstand des Netzteils geht die Spannung nach unten bei Belastung. Die Schaltung hat immer die aktuelle Betriebsspannung als Referenz, grob erklärt.


    Durch das Ohmsche Gesetz ergibt sich was passiert, kann das Netzteil oder der Leistungsteil den Strom nicht bereitstellen sinkt die Spannung.


    Es gibt zwei Arten wie man Verstärker bauen kann. Im Veranstaltungsbereich sind Endstufen mit fixen Gainfaktor im gängigsten. Das hat den Vorteil das sie egal welche Leistung bei der Eingangspannung x alle die gleiche Ausgangsspannung y abgeben. In Anbetracht der Tatsache das sie die Leistung bei Last auch abgeben können. So ist es möglich die Endstufen ohne Probleme zu tauschen ohne das Setup im DSP verändern zu müssen. Sie müssen wie gesagt nur in der Lage sein die Leistung auch zu erzeugen.


    Die maximale Leistung die bei Last x und Eingangspannung y abgegeben wird steht im Datenblatt. Aus diesem Parametern lässt sich alles zurückrechnen.


    Es gibt aber auch Endstufen z.Bsp von Thomann die machen bei 0,7V voll auf, da klappt das nicht mehr mit dem einfachen tauschen. Hier muss das Setup immer angepasst werden. Zumal beim Behringer DCX es <0,7V schwierig wird mit dem Limiter. Die Endstufen sind Murks in dieser Tatsache... Zumal sich die Wandler so auch nicht ausnutzen lassen wenn man sie nur mit ProAudio unüblichen Pegeln von 0,7V beaufschlagt.

    2 Mal editiert, zuletzt von marcoboy ()