Leistungsdimmer im Switchmodus - dauerhaft sinnvoll?

  • Guten Tag,


    ich möchte ein paar festinstallierte Lichtsteuerkreise überarbeiten und suche dafür Wallmount-Dimmer, 12 Kanal, min. 12 A je Kanal. Da wir uns nicht 100% festlegen wollen sollte jeder Kanal entweder dimmbar oder schaltbar sein, ohne Hardware umrüsten zu müssen. Natürlich muss beides wenn dann 24/7 und auch bei Vollbelastung zuverlässig spielen. So gut wie alle aktuellen Dimmer können wahlweise Dimm oder Switch je Kanal. Manche Hersteller bieten auch umschaltbare Dimm- oder Switch-Hardware je Kanal. ETC hat dazu was im Programm, SRS scheinbar auch.

    Ferner sollen dieselben Geräte auch in der Lage sein, ganze Stromkreis zu schalten (z.B. Freigabe Bühnenstrom).


    Die Frage an die Experten: ist es empfehlenswert, "Standard"-Dimmer dauerhaft und bei Volllast im Switch-Modus zu betrieben? Mein Ingenieursgefühl würde sich bei der klassischen Lösung Switch via Relais eigentlich wohler fühlen.


    Dank & Gruß!

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Z.b. LSC hat Dimmer die je Kanal ein paralleles Relais haben welches nach ein paar Sekunden Volllast anzieht, um bei 100% die Leitungsverluste im Halbleiter (und damit Abwärme des Gerätes) zu verringern.


    Bei Konfiguration als switch Kanal zieht dann nur das Relais.

    (mal nach GEN VI-DIMMERN googeln, hat LMP im Vertrieb)



    Edit - da war jemand schneller...

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  • Ferner sollen dieselben Geräte auch in der Lage sein, ganze Stromkreis zu schalten (z.B. Freigabe Bühnenstrom).

    Zumindest Letzteres würde ich mir nochmal überlegen. Ich hätte nicht gern meinen Bühnenstrom davon abhängig gemacht, dass mein DMX-Signal störungsfrei steht.

  • Und (fast) jeder Dimmer arbeitet über einen Triac/Thyristor. Dadurch kann ein Gleichspannungsanteil entstehen, der für Trafos tötlich sein kann (Die Älteren erinnern sich evtl. noch an die durchbrennenden Trafos der PAR36 Barbeleuchtungen in Diskos).
    Daher würde ich eine Stromversorgung für Verbraucherstromkreise nie über einen elektronischen Schalter (Triac, Thyristor .. ) schalten, sondern immer über ein Relais / Schütz. Da gibt's z.B. von soundlight schöne Sachen, die man mit DMX ansteuern kann.
    Alternativ eine 'übergeordnete' Haussteuerung, die auch die Beleuchtungsanlage (bzw. das Putzlicht) aktiviert.

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  • Zumindest Letzteres würde ich mir nochmal überlegen. Ich hätte nicht gern meinen Bühnenstrom davon abhängig gemacht, dass mein DMX-Signal störungsfrei steht.

    würde ich auch nicht wollen!

    Fehler im Bühnenstrom (Kurzschluß im schlimmsten Falle) würde den ganzen Dimmer mit allen daran angeschlossenen Stromkreisen vom Stromnetz nehmen... - So was wie Bühnenstrom dann lieber auf 'nem eigenen Automaten...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • würde ich auch nicht wollen!

    Fehler im Bühnenstrom (Kurzschluß im schlimmsten Falle) würde den ganzen Dimmer mit allen daran angeschlossenen Stromkreisen vom Stromnetz nehmen... - So was wie Bühnenstrom dann lieber auf 'nem eigenen Automaten...

    Ist in allen modernen Häusern heute quasi Standard. Pult an, Strom geht an, Pult aus, Strom geht aus.

    Würde entweder die ETC ColorSource ThruPower oder Sensor3 wenn Module mit fester Eigenschaft oder beides bevorzugt sind wählen. LSS PowerDim WM habe ich auch schon installiert, machen ihren Job.

  • Nein, natürlich über Schalt oder Dimm / Schalt Kanäle.

    Mit "schnödem DMX-Dimmerkanal" meinte ich alles, was irgendwie über DMX angesteuert wird und eine Steckdose oder ähnliches schaltet oder dimmt.

    Irgendwie dreht sich mir der Magen um, wenn ich dran denke, dass der ganze Strom für Backline, Ton etc. daram hängt, dass ein bestimmter DMX-Wert nicht unter 127 geht.


    Meine bevorzugte Herangehensweise dafür wäre immer noch ne separate Leitung (ob das jetzt ne analoge Steuerleitung ist oder irgendwas digitales à la KNX sei mal noch dahingestellt) mit nem ordentlichen Schütz hintendran.

  • Mit "schnödem DMX-Dimmerkanal" meinte ich alles, was irgendwie über DMX angesteuert wird und eine Steckdose oder ähnliches schaltet oder dimmt.

    Irgendwie dreht sich mir der Magen um, wenn ich dran denke, dass der ganze Strom für Backline, Ton etc. daram hängt, dass ein bestimmter DMX-Wert nicht unter 127 geht.


    Meine bevorzugte Herangehensweise dafür wäre immer noch ne separate Leitung (ob das jetzt ne analoge Steuerleitung ist oder irgendwas digitales à la KNX sei mal noch dahingestellt) mit nem ordentlichen Schütz hintendran.

    Darum plant und installiert solche Systeme in der Regel auch kein Leihe ;)

  • Darum plant und installiert solche Systeme in der Regel auch kein Leihe ;)

    Gut, ich oute mich jetzt mal: Ich bin elektrotechnischer Laie. Ich hab zwar nen gewissen Überblick und bin nicht ganz doof, habe aber keine Ausbildung in dem Bereich - bin mehr bei der 10010010-Fraktion zu finden.


    Aber wenn du das schon so süffisant anmerkst: Wie baut man das denn heutzutage? Und wie stellt man sicher, dass bei gestörtem DMX-Signal der Bühnenstrom nicht unvermittelt ausgeht (oder an...)? Ich meine jetzt nicht, dass das DMX-Signal weg ist oder nicht interpretiert werden kann. Dafür gibts schon seit Ewigkeiten Dimmer, die das letzte korrekt empfangene Signal halten. Einfach nur so ein Smiley mit dem Unterton à la "Du weißt halt nicht wie das geht" bringt einen ja hier nicht weiter. Wenns da heute Möglichkeiten gibt, finde ich das schon interessant. Oder ist das schützenswertes Betriebs- und Geschäftsgeheimnis der "Nicht-Laien"? Darauf würde ich mich schon gleich 3 mal nicht verlassen wollen.

  • Männer, um hier etwas Dynamik herauszunehmen. Das Beispiel "schaltbarer Bühnenstrom" war schlecht gewählt. Viel mehr geht es hier um Lampengruppen (Movingheads) und ähnliche Endgeräte, die schlicht nicht immer an sein müssen und drum auf schaltbare Stromkreise gelegt werden sollen.

    Ansteuerung via dedizierter DMX-Steuerung mit grafischer Oberfläche und keinerlei Manipulationsmöglichkeit für den Endverbraucher.

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Die Systeme sind entsprechend ausgerüstet, haben zusätzliche Softwaresteuerungen und Schalteingänge sowie ausfallsicherungen. Darum - wer die Systeme nicht kennt sollte nicht anfangen sowas installieren zu wollen. ETC hat dafür hervorragendes Fachpersonal welches eine solche Installation für die plant.

  • Hallo,


    Um wieviel Kanäle geht es denn in Summe? Oder sind die von Dir angesprochenen 12 Kanäle bereits das maximale?


    Die SRS Geräte sind sehr gut und bieten alle Möglichkeiten die Du beschrieben hast in der NDP Serie, die etwas günstigere DDP Serie gibt es nur als Dimmer und es wird auch davon abgeraten ihn dauerhaft als Switchpack zu nutzen. Schön bei SRS ist das sie sehr flexibel auf Sonderwünsche reagieren können.


    Eine Alternative, wenn es ein größeres System ist, ist sicherlich auch das EC21 System von StrandLighting. Neben Schnittstellen zu den bekannten Protokollen bietet er zusätzlich das Vision.NET System als eigene Hauslicht Steuerung.

    Beides vermutlich eher Unbekannt in Deutschland aber sehr leistungsfähig.


    Gruß Daniel

    Daniel Frigger

    Sales&Support

    Vari*Lite//Strand Lighting

    GreenHippo


    CAST C.Adolph & RST Distribution GmbH

  • Ist in allen modernen Häusern heute quasi Standard. Pult an, Strom geht an, Pult aus, Strom geht aus.

    Quatsch. In aller Regel gibt es da eine Gebäudesteuerung (AMX/Crestron/QSC Q-Sys...) die per Touchpanel und GPIO von der Zentrale aus die entsprechenden Schütze steuert. Kein vernünftiger Installateur verlässt sich darauf so Sachen wie Bühnenstrom oder Videoprojektoren über eine vom Lichtpult abhängige DMX-Leitung zu steuern. Was ist wenn das Pult abschmiert oder spinnt?

    Ich würde das Ganze stumpf per Hotpatch am Dimmer lösen. Speiseseite alle Dimmerkanäle und ein paar schützgeschaltete Feststromkreise; wenn möglich die Dimmerkanäle doppelt und die Feststromkreise vierfach oder sechsfach aufgelegt. Verbraucherseite alle Versätze, ein Schwung Patchkabel und Abfahrt.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Ich beziehe mich da ohne weitere Nennung auf das ETC System mit Paradigm - eine Gebäudesteuerung die direkt mit der EOS Software und Pulten verknüpft ist. Ansonsten hast du natürlich völlig recht.

    ETC geht nach wie vor davon aus dass die Mehrzahl der Scheinwerfer in einem Saal Glühlicht sind und daher pro Versatz zumindest die Möglichkeit bestehen muss ein Dimmermodul einzusetzen. Engländer halt. Die glauben ja auch noch dass 30A Ringe über 2x2,5er Stegleitung mit blankem PE das Mass aller Dinge sind...

    Das ist 2020 ausserhalb von Altinstallationen und Sonderfällen wie grossen Opernhäusern wirtschaftlich völlig an der Praxis vorbei. In der Regel werden überwiegend flexibel schaltbare Feststromanschlüsse benötigt und hier und da mal ein Dimmer. Das lässt sich mit Hotpatch viel effizienter lösen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • In der Regel werden überwiegend flexibel schaltbare Feststromanschlüsse benötigt und hier und da mal ein Dimmer. Das lässt sich mit Hotpatch viel effizienter lösen.

    Oder mit den bereits von mir weiter oben zitierten Schaltschränken (Dimmern) ;) Noch viel schneller als mit einem Hotpatch irgend wo im Haus. Ich betreue eine große Paradigm Installation in einem Studio. Das ist ein Traum.

  • Oder mit den bereits von mir weiter oben zitierten Schaltschränken (Dimmern) ;) Noch viel schneller als mit einem Hotpatch irgend wo im Haus. Ich betreue eine große Paradigm Installation in einem Studio. Das ist ein Traum.

    Wirtschaftlich eher ein Alptraum. Was soll denn an simplen Schützen so oft kaputt gehen dass man die alle in Schnellwechselmodule einbauen muss?

    Das Feature "Kanäle per Mausklick zentral zwischen Dimmer und echtem Switch umschalten" lohnt sich mEn nur in einem Opernhaus oder richtig grossen Theater mit teilweise mehreren Umbauten am Tag. Da spart man sich dann den Mann am Steckfeld.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."