Apple wechselt bei Mac von x86 auf ARM

  • Apple hat angekündigt noch dieses Jahr die ersten Macbooks (und iMacs) anstatt mit Intel-x86-CPUs mit ARM-CPUs auszustatten. In den nächsten zwei Jahren sollen alle Macs mit ARM-CPUs ausgestattet sein.


    Vorteile:

    iPad Apps laufen dann auch auf diesen Macbooks

    Nachteile:

    Bootcamp, Windows als VW und Wine sind dann wohl erst einmal Geschichte. Wie und ob einzelne Anwendungen dann noch unter Mac laufen, wird sich zeigen. Gerade bei Plugins und Audiosoftware bin ich allerdings kritisch, ob da ein reibungsloser Übergang funktionieren wird.



    https://www.heise.de/news/Appl…-Prozessoren-4791764.html

  • Mal schauen, ob die User und Softwarehersteller mitmachen. Ich denke, die Akzeptanz wird stark von der 'X86 Emulation' abhängen.

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  • Man könnte es auch als 'Weg vom Desktop' (und wenn man böse wäre als: Weg von Pro hin zum Consumer) Vorgabe interpretieren. Nur noch ein OS entwickeln und pflegen, und zwar die 'mobile' Version. Das läuft dann noch irgendwie auf notebooks/rechnern aber die sind nicht der Schwerpunkt.

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  • Vermutlich wird Rosetta 2 aber ähnlich wie beim Übergang von Power-PC auf x86 nur eine befristete Option sein. Rosetta 1 gab es nur 3 Jahre lang.


    Ich bin ein bisschen verwundert, wie Apple sich jetzt die Zukunft von bspw. dem (in diesem Jahr erst auf den Markt gebrachten) Mac Pro vorstellt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass x86 und ARM eine allzu lange Koexistenz haben.

  • Bootcamp, Windows als VW und Wine sind dann wohl erst einmal Geschichte.

    Ich bin da kein Profi, aber gibt es nicht eine ARM-Variante von Windows, die noch aktiv weiter entwickelt wird? Eine kurze Suche hat allerdings ergeben, dass die sich mit den Programmen schwer tun...

  • Apple hat bisher immer alles getan, das eigene Universum möglichst komplett gegen den Rest der Welt abzuschotten.


    Windows-ARM kannst Du vergessen, daß ist aktuell eher ein Spielprojekt von MS. Und wie Du selbst schon gefunden hast - solange die ganzen Softwarehersteller ihre Anwendungen nicht auch im einer ded. ARM-Version herausgeben wird's da massiv Probleme geben - entweder in der reinen Lauffähigkeit oder in der Performance, sollte eine X86-Umgebung virtuell bereitgestellt werden.

  • Das hängt jetzt ganz davon ab, was Apple so an Unterstützung für die Entwickler bietet. Viele Programme sind ja nicht direkt in Maschinensprache geschrieben, sondern in einer Hochsprache. Bin ja jetzt in der Apple-Welt nicht firm, was da gerade die aktuelle Entwicklungsumgebung ist, und welche Frameworks da gerade benutzt werden.

    Wenn die das gut machen, dann sollten macos-Anwendungen mit relativ wenig Aufwand auf die neue Architektur zu portieren sein.

    Anders sieht's natürlich mit Windows-Anwendungen aus, die per Bootcamp-Windows oder Wine laufen. Es gab aber auch zu PPC-Zeiten schon Virtual PC für Mac. Falls man das wirklich will, kann man das sicher auch für ARM-Chips bauen. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Apple die schon auch in schnell und mit Bumms baut, wenn sie komplett drauf umschwenken wollen.

  • Oha,
    ich bin seit gut einem halben Jahr ausschließlich wegen Logic wieder beim Mac,

    ich wollte da jetzt mal ein paar Jahre geschmeidig bei bleiben, samt neue erworbener Plugins etc.

    Da kann man wohl nur hoffen, dass die genau wissen, was Pro-User wollen, und dass AU-PlugIns

    unter ARM gut performen.

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles

  • ... es zwingt ja aber niemand einen dazu, die Systeme auf der neuen Basis zu kaufen solange

    (a) bestehende Systeme noch tun

    (b) es auch Systeme auf Intel-Basis gibt (was wohl noch einige Zeit der Fall sein dürfte)


    ... es scheint aber ein wenig so zu sein, daß Apple die Pro-User nicht mehr so wichtig sind - "HighPriceEnd-Consumer" sind eben die viel attraktivere Zielgruppe und die Preise, die für die aktuellen "echten Pro-Systeme" aufgerufen werden sind irgendwie so jwd, daß man das eher als Alibi-Vorhandensein werten könnte...

  • Witzig wird das ganze, wenn plötzlich APIs so nicht mehr funktionieren, weil sie nur für x86 existieren und teilweise aus Lizenzgründen garnicht auf ARM exportiert werden dürfen.
    Ich bilde mir ein, es gab da z.B. mal einen Streit zwischen Newtek und FFMPEG wegen NDI, der dazu führte dass auf einigen Prozessorarchitekturen die libndi nicht mehr kompilierbar war.
    Auf der anderen Seite, Audinate krebst ja schon seit Monaten mit Problemen mit dem aktuellen MacOS und Dante rum und haben es noch nicht auf die Reihe gebracht - und die sind jetzt kein so kleines Licht.

    Ich halte den Architekturwechsel für falsch. Es gibt in der ARM Welt in Sachen Grafikleistung nichts auch nur annähernd so potentes wie in der x86 Welt - in einer Zeit in der man sehr gut diverse Rechenleistungen an den Grafikprozessor abtreten kann eine interessante Entscheidung. Aber ich bin auch kein Apple Nutzer. Sicher werden sie sagen, die ARM Prozessoren laufen dann viel kühler als die Intel Versionen, nur weil sie selber die Kühlung der Intelversionen boykottieren

  • Es ist doch so - und das sage ich jetzt ausdrücklich als Nicht-Apple-Nutzer:

    Apple bietet ein Ökosystem an. Das können sie viel konsistenter als das beispielsweise Intel/AMD/MS können oder Google mit Android. Warum? Weil es ihre Hardware ist und ihre Software drauf läuft. Da kann man dann auch mal andere Ansätze fahren und Dinge komplett von der CPU auslagern, was wohl künftig auch passieren soll.

    In der PC-Welt dauert es sehr lange, wenn sich sowas durchsetzen soll (und oft genug setzt es sich mangels kritischer Masse eben auch nicht durch). Bei Apple hingegen haben es die neuen Modelle dann einfach alle, wenn es Teil der neuen Architektur ist, und die SW-Entwickler können es auch nutzen, da sie davon ausgehen dürfen, dass es beim signifikanten Teil der Nutzerbasis vorhanden ist.


    Wie gesagt, ich bin selbst kein Apple-Nutzer. Ich fühle mich von dem Konzept eingeschränkt und bevormundet. Aber es gibt sicher viele Menschen, die sich darüber gar keine Gedanken machen wollen und möchten, dass es einfach funktioniert.

    Apple muss nur liefern. Haben sie in den letzten Jahren öfter auch mal verkackt, was man so hört - aber wenn sie das hier richtig machen, kann das durchaus für sie und ihre Userbasis funktionieren. Apple war schon erfolgreich, bevor sie x86 in ihrer Desktop-Hardware eingesetzt haben. Ich sehe also keinen Grund, warum das jetzt nicht klappen sollte.

    Und Grafikkarten, die man mit x86-Hardware ansteuern kann, kann man auch mit ARM-Hardware ansteuern. Warum denn auch nicht?

  • Es ist eine Sache, ob das Macbook mit der mitgelieferten Software funktioniert (wird es bestimmt), aber eine ganz andere, wie Drittanbieter, inbesondere von hardwarenahen Lösungen (Treiber, Plugins, bspw. alles was mit Echtzeitaudio zu tun hat), damit zu recht kommen. Ich bezweifle, dass bspw. der Soundgrid-Treiber über Rosetta 2 emuliert werden kann und sich eine Firma wie Waves die Mühe macht, zwei Versionen (eine für x86 und eine für ARM) zu pflegen.


    Ich habe mir 2011 ein Macbook gekauft und dazu die Apple-eigenen Programme Pages, Numbers und Keynote. Einen Monat nach meinem Kauf, wurden diese Programme eingestellt und durch kostenlose, komplett neu programmierte Versionen ersetzt, die anfangs weniger als 10% des Funktionsumfangs der Vorversionen boten.

    Das nur als Beispiel, was einen bei einem Architekturwechsel erwarten kann.


    Bei Windows findet man den selben Käse bspw. in der Systemsteuerung. Da werden alte Systemsteuerungselemente durch eine neue Version "ersetzt" und dann fehlen auf einmal 90% der Einstellungen.

  • Aber du kannst unter windows 10 immer noch Systemsteuerung eintippen und dann sieht es aus wie unter win8....
    Beide Philosophien haben ihre Vor- und Nachteile. Ob in den Augen der 'Pro-User' die Vorteile bei der Apple-Philosophie überwiegen wird sich zeigen (und ob Apple das wirklich interessiert auch).

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