Vorderlicht mit LED-Pars, Profilern, Moving Heads etc

  • Tach Zusammen,


    hier ist wieder der Veranstaltungstechnik-Laie mit dem gefährlichen Halbwissen. Im Sinne des Dunning-Kruger-Effektes bin ich grad im Tal der Verzweiflung - auf dem Mount stupid war ich glücklicher :D


    Zur Einführung: Es geht um die Beleuchtung in einem Theater- und Konzertsaal mit einer (Vor)Bühnenbreite von ca. 14 Meter. Genauer: Es geht um die Beleuchtung von vorne. Wir haben (in normalen Zeiten) regelmäßig große Orchesterkonzerte, bei denen ich die Bühne auch von vorne beleuchten möchte. Daneben haben wir auch oft Vorträge und hin und wieder auch kleine Konzerte und Kleinkunst. Wir müssen also meistens die Bühne komplett beleuchten und nur gelegentlich einen oder zwei Spots setzen.


    Aktuell haben wir über den Zuschauern 4 alte Halogen-Profiler mit je 1200W, die wir natürlich ersten wollen.

    Dazu haben wir zwei Seitenlichtträger im Saal, die mit jeweils 2 Filmgear LED-Fresnel-Scheinwerfern (150 W) bestückt sind. Mit denen kriege ich die Bühne schön hell, aber viele Musiker (sogar eher die Profis als die Laien) beschweren sich oft über das blendende Licht von den Seiten. Die Halogen-Strahler sind leider in einem Schacht verbaut, aus denen ich sie nicht rausragen lassen kann - daher kriege ich damit zB nicht den Vorbühnenbereich (und damit die Violinen/Celli und den Dirigenten) ordentlich beleuchtet. Dieser Beleuchtungsschacht ist ca. 7 Meter von der Bühne entfernt. Eine andere Aufhängung (zB Traverse über den Zuschauern) ist leider nicht möglich.


    Nun habe ich vermutlich für die Schacht-Profiler einen Fehlkauf gemacht. Wir haben nun nämlich vier Prolights Eclipse Profiler (2x warmweiß, 2x RGB) mit jeweils einer 15-30°-Lenstube. Diese sind schlicht zu groß (zu lang) für den Schacht und wir wollen nicht die Aufhängung erneuern. Ich überlege, diese zurückzugeben...


    Wir haben noch zwei Stairville Z100M Par 64 LED 3000K 100W und zwei Stairville Z120M Par 64 LED RGBW 120W gekauft. Eigentlich wollten wir diese über der Bühne (Beleuchterbrücke) einbauen, um ein paar alte Halogen-Kannen zu ersetzen. Dort setzen Sie kleine Spots auf der Bühne (zB Blumenkübel). Aus Neugier habe ich einen der Stairville RGB-Pars mal in den Beleuchtungsschacht gesetzt und war positiv überrascht, wie sehr schon einer davon die Bühne von vorne beleuchtet.


    Außerdem haben wir gerade einen Cameo ZENIT Z180 G2 zum Testen da - eigentlich auch für eine andere Verwendung, für die er aber zu laut und zu teuer ist. Durch den Motor-Zoom ist der vielleicht auch geeignet für unseren Beleuchtungsschacht.


    1. Frage: Ist es sinnvoll, die LED-Pars und/oder die Cameo-Zentits als Vorderlicht in den Belechtungsschacht zu setzen? Oder sollte ich vielleicht zwei von den Filmgear-Strahlern von den Seiten wegnehmen und in dem Schacht setzen? Oder hat noch jemand eine andere Idee?

    Damit hätte ich denn die flächige Ausleuchtung. Für gezielte Spots und ggf auch als Ergänzung für die flächige Ausleuchtung planen wir, zwei ADJ Par Z Move RGBW unter den Beleuchtungsschacht zu hängen. Wir haben nicht das Budget, eine richtige Traverse in den Saal zu hängen. Damit kann ich zB auch mal einen Referenten der vor der (Vor)Bühne steht (zB bei einer Multivision) anleuchten. Mehrer Lichttechniker haben mir schon gesagt, dass er auf die Entfernung (6 bis 9 Meter) gut dafür geeignet ist. Und außerdem könnte ich den auch für ein paar nette Effekte einsetzen.


    2. Frage: Ist der ADJ-Moving-Head dafür eine sinnvolle Anschaffung? Ich habe eine günstige Option für zwei dieser Moving Heads. Allerdings müssen wir dafür dann eben eine Aufhängmöglichkeit schaffen, die entsprechend stabil ist. Einer dieser Moving Heads wiegt ca. 15 kg. Wieviel Gewicht muss eine Aufhängung für einen dieser Moving-Heads aushalten? Das doppelte?

  • warum lässt du das nicht einen Profi machen?
    zumindest in persönlicher Beraterfunktion...


    ohne Ortstermin ist alles rumgerate...

    Weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ein Profi hat mir ja auch die vier Profilscheinwerfer verkauft...


    Ich werde auf jeden Fall nur noch neue Scheinwerfer kaufen, nachdem ich ein Demogerät vor Ort probiert habe...

  • IMHO gibt es tatsächlich nur die Option, einen Fachmann kommen zu lassen, der das vor Ort anschaut und euch ausrüstet. Schon die Auflistung der verschiedensten Lampen im Hinblick auf dein Pult-Konzept macht mir Bauchschmerzen.


    Früher war es vielleicht ok, wenn nicht alle Stufenlinsen oder Profiler vom selben Hersteller kamen, denn im Endeffekt konnte man alle mit je einem Kanal über die Dimmer ansteuern.


    Heute hat jede LED-Lampe im dümmsten Falle eine andere DMX-Ansteuerung und ob die ganzen Warmweiss bei den günstigeren Produkten wirklich identisch sind, mache ich auch ein Fragezeichen. Wenn du Pech hast, sieht es dann komisch aus und ist mühsam zu bedienen.

    Der Ton macht die Musik.

  • Das Problem mit der Blendung durch die Filmgears wird vom wahrscheinlich eher flachen Winkel kommen, mit dem diese Stufenlinsen auf die Bühne leuchten. Je flacher der Winkel desto größer die Blendung.
    Ich als Theatermensch (zwar mehr Ton als Licht, aber in diesem Fall ist das gefühlt nicht so wild) finde ich es schwierig mit Farbe von vorne zu leuchten - sei es in Farbe für einen Effekt (da kann man es mal als Special machen) oder sei es in irgendeiner RGB-Mischung, die ein Weiß darstellen soll. Die LEDs werden zwar immer besser und die Scheinwerfer haben auch immer mehr unterschiedliche Farben verbaut um das Spektrum aufzufüllen, aber an ein Spektrum einer Halogenkiste kommen die meisten halt einfach noch nicht ran.
    Wir hatten demletzt am Haus eine Vorführung von nem Systemhaus und dessen Vertriebsprodukten - da waren LED-Stufenlinsen von Elation dabei - die haben eine vernünftige Warm-Weiß-Engine drin und die KL 6 kommt auch an nen 1kW Fresnel ran. Die hat glaub auch nen 1-Ch-Modus, dann würde sich an deinem Pultkonzept wenig ändern. Wie viel da noch auf die 7m aus dem Beleuchtungsschacht ankommt muss man halt ausprobieren.
    Persönlich würde ich bei einer Frontlichtgeschichte immer drauf schauen, dass die Scheinwerfer abschiebbar sind, sei es durch Torblenden bei Fresnels oder durch Blendenschieber bei Profilern. Die Cameos oder die Pars werden dir halt immer nur einen runden Lichtkegel machen, der irgendwo störend übersteht.
    Die Fresnels an den Seitenlichtträgern (Proszenium) würde ich lassen, wo sie sind, denn bei einer Beleuchtung nur von vorne wirken Gesichter schnell platt/flach, da keine/wenig Schatten da sind. Eine Beleuchtung von der Seite gibt Gesichtern eine Kontur.


    Ich würde von den Movingheads abraten und das übrige Geld in vernünftige Frontbeleuchtung investieren. Hast du die Movingheads schon mal live gehört? Die meisten, gerade in der günstigen Klasse, sind nämlich nicht die leistesten. Wir haben zwei Washer der Mittelklasse und die hängen bei uns maximal auf der Bühne in irgendwelchen Zügen, weil sie im Zuschauerraum zuviel Krach machen würden. Dann lieber zwei zusätzliche Stufenlinsen unter den Beleuchtungsschacht um die Vor-Vorbühnen Positionen abdecken zu können.

    Wenn du lüfterlose Zoom-LEDs suchst kannst du mal bei Expolite schauen - die TourLED 28 sind jetzt zwar nicht in der 180W Klasse wie die Cameos, aber sie sind (bis auf den Motorzoom) still.