Moderne Autos und deren Bedienbarkeit

  • Wie das technisch geht ist mir schon klar. Hab ja selber allerlei Schnickschnack im Auto. Ich meinte eigentlich, wie es zu unbemerkten Fehlalarmen kommt.


    na ja, aber wenn man so fahren kann, dass er eben nicht anspringt... für was braucht man ihn dann?

    meiner meinung nach gewöhnt man mit solchen systemen den leuten eher das fahren ab, bzw. man bestärkt sie darin, in ihrer aufmerksamkeit nachlässiger werden zu können.

    Ich sehe das anders. Ich bin um jeden Assistenten froh den ich nicht brauche, der aber da ist wenn ich mal versage.

    Dass sich mancher dabei das aufmerksame Fahren abgewöhnt ist wieder nicht das Problem der Helferlein sondern des Fahrers. Außerdem, wer meint bei der Fahrt mit dem Handy daddeln zu müssen tut das auch ohne Spurhalteassi und Notbremse.

  • ich finde analoge Pulte auch besser, das mit diesen digitalen Mischpulten wird sich nie durchsetzen, klingen auch gar nicht.....


    genau so hört sich das hier teilweise an.

    Ich finde zwar auch das es nicht in jedem Fahrzeug eine gleich gute ergonomie gibt, aber das Thema Touch mit sprach Steuerung ist einfach sinnvoll, aber jetzt eben noch nicht komplett ausgereift.


    der Autoverkehr ist aber heute deutlich heftiger als früher, unser Leben ist hektischer und anders, also ich finde es völlig ok wenn das Auto mir immer mehr abnimmt. Für Nostalgie bleibt ja noch die Freizeit und evtl. Ein Oldtimer.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • @Karel:

    wenn man sich auf den verkehr konzentriert und sein fahrzeug im griff hat, dann kann man auch ohne die ganzen assistenzsysteme problemlos überleben. davon bin ich persönlich überzeugt.


    eine kleine analogie zu mischpulten gibt es aber tatsächlich, wenngleich auch eine andere als du sie vermutest:

    "früher" waren einige mischpultbediener mit dem blick auf die bühne aufmerksamer, heute hängt ihr blick dagegen oft auf dem screen.

    diese erfahrung haben mir damals verschiedene musiker erzählt, die das bemerkt hatten. mittlerweile haben sie sich aber dran gewöhnt.

    vielleicht gewöhne ich mich ja auch mal an den firlefanz in den autos? ;)


    so, ich habe hier genug gesagt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich will auch nicht wissen, wie viele Blechschäden durch "überflüssige" Assistenzsysteme wie Parksensoren, Rückfahrkameras, Notbremsassistenten, etc. pp. verhindert wurden.
    Man kann auch ohne diese ein Auto sicher von A nach B bewegen. Aber schadet es?

  • Man kann auch ohne diese ein Auto sicher von A nach B bewegen. Aber schadet es?

    Nicht wirklich. Bin bald 72 und mein nächstes Auto wird auch nach diesen Sicherheitsfaktoren bewertet. Weiß nicht, ob ich sie wirklich brauche, aber kann ich in die Zukunft gucken? Wenn sie nerven sollten, kann ich sie immer noch abschalten.

    Knöpfe zum Drehen und Drücken sind ok.

  • wora : gute Analogie, auch diverse Pult Konzepte der digitalen ersten und zweiten Generation mit Touchscreen haben das Problem das sie nicht ausgereift sind, und daher genau das passiert was du sagst, der Bediener wird abgelenkt von dem was wichtig ist.
    bei der nächsten Generation wird dieser Fehler hoffentlich besser vermieden.


    aber bei den Pulten ist es wie beim Auto: die Fülle an Funktionen Die es zu bedienen gibt lässt sich nur sehr schlecht mit Hardware Knöpfen regalisieren, und auch beim Pult gibt es immer mehr kleine helferlein die uns das Leben leichter machen trotz gestiegener Anforderungen.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • und dank Spurhalteassis (die sich oft nicht für immer ausschalten lassen sondern bei jedem Neustart aktiv sind) blinken Menschen plötzlich wieder...

    den zusammenhang verstehe ich jetzt gerade nicht.


    die sache mit dem blinken ist aber ein gutes beispiel.

    das hat sich über die jahre dahingehend verändert, dass viele fahrer ihren spurwechsel nicht mehr vorher ankündigen, wie es eigentlich sinnvoll ist, sondern sie machen das (wenn man glück hat) höchstens noch während des spurwechsels. und hierbei blinken sie oft nur drei mal, weil das die autoelektronik der deutschen autos beim kurzen antippen des blinkerhebels nun mal so vorgibt.

    statt den kopf zu benutzen und drüber nachzudenken, was aus rücksichtnahme und im interesse eines guten verkehrsflusses sinnvoll wäre, wird also stumpf das gemacht, was die hersteller in ihrer elektronik vorgeben. das meine ich mit dem abgewöhnen des denkens durch zu viel elektronische "hilfe".

    ich habs mal gezählt: wenn man auf der autobahn die spur wechselt, dann muss man ja eigentlich min. 6 mal blinken. das wären 2 mal VOR dem spurwechsel und 4 mal bis man die spur komplett gewechselt hat. zu hektisches spurechseln ist ja auch kontraproduktiv, denn man sollte ja auch einkalkulieren, dass sich die anderen fahrer darauf einstellen müssen. denn möglicherweise sind nicht alle so aufmerksam wie man selbst.

    und so haben wir das eigentlich alle in der fahrschule gelernt - und das nicht ganz zu unrecht ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • stumpf das gemacht, was die hersteller in ihrer elektronik vorgeben

    Dies wäre oftmals gar nicht so verkehrt, vor allem wenn dann gewisse Assistenten wie eine aktive Schildererkennung in Verbindung mit, Abstands- und Geschwindigkeitsregelanlage, welche vor allem das Fahrzeug einbremst, eingebaut ist und sich diese nicht so einfach ausser Betrieb setzen lässt. So mancher Kraftfahrzeugführer ist neben dem Betätigen des Fahrtrichtungsanzeiger oftmals nicht in der Lage die zulässige Höchstgeschwindigkeit oder gar den bei einer gefahrenen Geschwindigkeit notwendigen Sicherheitsabstand zum voraus fahrenden Fahrzeug einzuhalten. Dies ist mindestens oder gar noch gefährlicher, als ein versäumtes Anzeigen eines Richtungswechsels.


    Gerade in Stausituationen sollte das Fahrzeug bzw. die Elektronik, welche dann Stur das auch so macht, in einen Automatikmoduswechseln, welcher den Fahrer, sagen wir mal entlastet und ihm so schwierige Entscheidungen wie planloses Spurwechseln, Drängeln, zu dichtes Auffahren und damit auch das Schliessen von notwendigen Lücken zum Einfädeln von anderen Verkehrsteilnehmern abnimmt.


    Das Knöpfchen zum Abstellen dieser Funktion sollte dann auch so tief in den untiefen eines mehrfach verschachtelten Menüs versteckt werden, so dass man da nicht so schnell dran kommt und sollte sich auch nur nach 3-facher Sicherheitsabfrage deaktivieren lassen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • und hierbei blinken sie oft nur drei mal, weil das die autoelektronik der deutschen autos beim kurzen antippen des blinkerhebels nun mal so vorgibt.

    statt den kopf zu benutzen und drüber nachzudenken, was aus rücksichtnahme und im interesse eines guten verkehrsflusses sinnvoll wäre, wird also stumpf das gemacht, was die hersteller in ihrer elektronik vorgeben. das meine ich mit dem abgewöhnen des denkens durch zu viel elektronische "hilfe".

    ich habs mal gezählt: wenn man auf der autobahn die spur wechselt, dann muss man ja eigentlich min. 6 mal blinken. das wären 2 mal VOR dem spurwechsel und 4 mal bis man die spur komplett gewechselt hat.

    Nur dreimal ist gut. Ohne Blinkassi haben manche nur einmal geblinkt. Dreimal ist Vorschrift. Und das reicht eigentlich auch. Denn wenn man mitten im Spurwechsel ist sollte auch ohne Blinken klar sein was das wird wenns fertig ist. Liegt aber auch etwas am Blinkertakt. Ein Mercedes ist mir immer etwas zu schnell. Ein Peugeot lässt sich da mehr Zeit.

  • Blinken: 1Hz +/- 0.5Hz schreibt die STVZO.

    Was mir an den vollautomatischen Autos fehlt ist die Tempodrosselung, sobald man die Nebelschlussleuchte einschaltet. Und das nirgendwo deaktivierbar - hach, das wäre toll.

  • Der Zusammenhang blinken und Spurhalte-Assistent ist ganz einfach. Wenn man beim abbiegen nicht blinkt, will das Auto weiter geradeaus. Und dann lenkt der Assistent auch geradeaus.

    oha.


    :D:D


    Dreimal ist Vorschrift. Und das reicht eigentlich auch.

    wo steht das denn?

    wir haben in der fahrschule gelernt, dass man erstmal blinkzeichen gibt, um die absicht des abbiegens oder des spurwechsels kund zu tun. und dann blinkt man so lange, bis das manöver abgeschlossen ist. und das ist logisch. wie man das mit drei mal blinken schaffen will, ist mir ein rätsel. deshalb glaube ich nicht, dass das stimmt.



    wenn es irgendwann mal zuverlässig möglich ist

    - sich in ein auto zu setzen

    - ihm das ziel zu sagen

    - und sich dann ohne weiteres zutun zurückzulehnen und sich um die wirklich wichtigen dinge im leben zu kümmern darf...

    dann bin ich mit sicherheit einer der ersten, die diese möglichkeit nutzen werden!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich meine natürlich mindestens drei mal. Kann dir den Paragraph leider nicht zitieren. Dass das nicht für alle Situationen reicht ist klar. Aber für die meisten Spurwechsel blinkt es lange genug. Zumindest wenn der Blinker nicht zu hektisch ist.

  • wie gesagt, ich hab es oft ausprobiert. wenn man es so macht wie es ursprünglich mal erlernt wurde, dann sind drei blinkzeichen deutlich zu kurz.

    ich muss mir da jedenfalls keinen abbrechen, um das hinzubekommen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ein Segen ist ein Ausparkassistent. Ich parke oft auf der Mittelinsel einer mehrspurigen Hauptverkehrsstrasse. Da ist eine Kamera und Querverkehrswarner wirklich hilfreich. Insbesondere, wenn man als einziger kein SUV oder Sprinter fährt.


    Es gibt schon tolle Sachen...

  • An die Kritiker, Verweigerer und Kopfschütteler von modernen Sicherheit Assistenzsystemen:


    Ich möchte gerne etwas in die Geschichte blicken.


    Groß geworden bin ich in einer Zeit, da hatten die Autos überwiegend keinen Sicherheitsgurt. Auch mein erstes eigenes Auto hatte keinen Gurt.

    Was war das damals ein Aufschrei, als der Gurt dann endlich zur Pflicht wurde. Die Männer fühlten sich der Freiheit beraubt, die Frauen hatten Sorgen um ihre Möpse und die Kreativität der Gurtgegner war bei ihren Begründungen groß. Und auch fast jeder Gegner kannte einen Fall, in dem ein Unfallopfer im Auto verbrannt ist, weil man den Gurt nicht auf bekam.

    Heute zweifelt die Zweckmäßigkeit von einem Gurt wohl keiner mehr an, und die jüngeren Menschen können die Abneigung von damals nicht verstehen.


    Etwas später kam ABS. Der Mann fühlte sich entmannt, weil ihm plötzlich eine Technik beim Bremsen hilft. Auch hier gab es Gegner und Kritiker. Die Gegner waren der Ansicht, dass ihr eigenes Bremsverhalten sicherer und besser zu beherrschen wäre als eine eingebaute Technik.

    Ich glaube, heute stellt das keiner mehr in Frage, und wir sind alle froh, dass es ABS gibt.


    Dann kamen die Airbags. Dies sorgte auch bei vielen für Abneigung. Manch einer wollte keinen "Sprengstoff" im Auto transportieren. Andere hatten Angst, dass der Airbag schon bei kleineren Unfällen auslöst, und damit mehr Verletzungen als nötig verursacht. Die lauten Kritiker kannten auch immer Fälle, bei denen ein Airbag versehentlich ausgelöst hat, und dies zu einem Unfall geführt hat.

    Heute redet darüber keiner mehr. Wir sind alle froh, wenn wir möglichst viele davon im Auto haben.


    Jetzt haben wir 2020. Die aktuellen Sicherheitssystem sind:

    Spur/ Lenkassistent, Bremsassistent, Müdigkeitswarner etc.

    Und es gibt wieder Kritiker und Gegner. Und genau wie früher sind sie wieder kreativ in der Suche nach Begründungen. Und das, obwohl viele Menschen (wie hier im Forum) die Zweckmäßigkeit gut begründen können.

    Ich verwette viele Kisten Bier darauf, dass sich die nächste Generation in 10-15 Jahren an den Kopf packt, wenn wir ihnen erzählen, welche sicherheitsrelevante Techniken einige Menschen 2020 für überflüssig/unsinnig gehalten haben.


    Ich selber fahre auch ein halbwegs modernes Auto mit vielen Schaltern und Assistenten.

    Gleichzeitig fahre ich auch noch einen Oldtimer von 1965 (aus dem Baujahr war auch mein erstes Auto).

    Der Oldtimer hat am Lenkrad Hupe und Blinker, mehr nicht. Im Armaturenbrett sind Licht und Scheibenwischer. Fernlicht geht über Fußschalter. Mehr Schalter gibt es nicht (auch keine Gurte).

    Zum gelegentlichen cruisen über Landstraßen ist das ok. Aber im täglichen Verkehr möchte ich mit so etwas nicht fahren müssen.


    Jetzt ein paar Fakten:

    1970: 21.300 Verkehrstote (102 Tote je 100.000 KFZ)

    1990: 11.000 Verkehrstote (25 Tote je 100.000 KFZ)

    2019: 3.050 Verkehrstote (5,3 Tote je 100.000 KFZ)

    Ein Grund für diese positive Entwicklung werden verschärfte Verkehrsregeln (und Überprüfungen) und eine bessere Verkehrsinfrastruktur seinen.

    Aber einen sehr großen Anteil wird die immer weiter verbesserte KFZ Technik seien.

    Warum sollen wir uns dagegen sträuben?

  • Wenn man für alle Möglichkeiten eines modernen Autos einen Schalter einbauen müsste, würde man wie im Cockpit eines Flugzeugs auch noch den Fahrzeughimmel mit Schaltern füllen müssen.

    Im Flugzeugcockpit werden aus guten Gründen Schalter für wichtige Funktionen genutzt. Das Mensch-Maschine-Interface im Flugzeug ist sicherheitskritisch. Bestimmte Funktionen müssen in allen Betriebszuständen unmittelbar bedienbar sein. Irrwege gibt es da aber auch: Immer billiger nach Malle machte sowas wie 737Max erst möglich.

    Komisch, dass sich diese Erkenntnis im Kfz erst verzögert durchsetzt. Insofern ist das autonome Fahren wohl eher ein Hirngespinst, da diese Sicherheitsanforderungen wie im Flugzeug wohl nur schwer in Consumerprodukten abbildbar sind.

    Touchscreens sind halt billig. Ist wie bei Mischpulten...

  • Ein Segen ist ein Ausparkassistent. Ich parke oft auf der Mittelinsel einer mehrspurigen Hauptverkehrsstrasse. Da ist eine Kamera und Querverkehrswarner wirklich hilfreich. Insbesondere, wenn man als einziger kein SUV oder Sprinter fährt.


    Es gibt schon tolle Sachen...

    Den Querverkehrswarner liebe ich auch, sehr praktisch, auch auf großen Parkplätzen.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Im Flugzeugcockpit werden aus guten Gründen Schalter für wichtige Funktionen genutzt. Das Mensch-Maschine-Interface im Flugzeug ist sicherheitskritisch. Bestimmte Funktionen müssen in allen Betriebszuständen unmittelbar bedienbar sein. Irrwege gibt es da aber auch: Immer billiger nach Malle machte sowas wie 737Max erst möglich.

    Komisch, dass sich diese Erkenntnis im Kfz erst verzögert durchsetzt. Insofern ist das autonome Fahren wohl eher ein Hirngespinst, da diese Sicherheitsanforderungen wie im Flugzeug wohl nur schwer in Consumerprodukten abbildbar sind.

    Touchscreens sind halt billig. Ist wie bei Mischpulten...

    Es werden tatsächlich derzeit im Flugzeugcockpit dedizierte Schalter für alle Funktionen genutzt. Richtig eingesetzt bietet aber ein Touchscreen eben auch Vorteile. Das Interface kann auf die aktuell wichtigen Funktion umgeschaltet werden und die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Aus guten Grund findet man Touchscreens immer häufiger. Das diese sich im Mobiltelefon durchgesetzt haben, ist kein Zufall.

    Die 737 Max ist eine etwas andere Geschichte.