Produktempfehlung Digitalmixer + Dante? Frage zu Dante

  • Hallo zusammen,

    da wir in letzter Zeit des öfteren Konferenzen, Business-VAs abmischen und wir immer wieder an einen Standort kommen, an dem man sich nur über ein Dante-Netz an die bestehende Anlage koppeln kann, sind wir nun auf der Suche nach einem geeigneten Mixer mit Dante-Schnittstelle bis etwa 1600€.

    Mir gefällt ja sehr gut, dass AH Qu-16, welches für unseren Bereich auch absoult ausreichend ist. Allerdings sehe ich dort keine Möglichkeit bzgl. Dante. Habt ihr hierzu Produktempfehlungen die dem Qu-16 ähneln, sowohl preislich als auch technisch?


    Frage zu Dante:

    In dem besagten Konferenzraum sind 4 drahtlose Mics verbaut, die über eine eine AMX-Steuerung kundefreundlich (Ein-/Aus, Leister/Lauter) bedient werden kann.

    Eine feinere Abstimmung der bestehenden Mics wie z.B. EQ-Einstellungen oder die Integration von weiteren Mikrofonen ist dann eben nur noch durch ein Dante-fähiges Mischpult möglich.

    Generell habe ich das Thema Dante auch noch nicht ganz erforscht. Ich weiß nur, dass es einen Ethernet-Port als Schnittstelle zur Anlage gibt. In wie weit dort Konfigurationen am Mixer oder sogar an der verbauten PA vorgenommen werden müssen ist mir noch nicht bekannt. Einen Verantworlichen im Haus gibt es natürlich nicht X(

    Hat jemand von Euch Erfahrung damit?


    Danke und einen schönen Sonntag

  • preislich sehe ich da nur ein X32 (Rack, Producer oder Compact) mit einer Dante-Card. Wobei das Compact mit der X-Dante schon leicht über den 1600€ liegt. Technisch macht es alles notwendige und das auch gut, es hat halt noch immer den Makel des aufgedruckten Namens.

    Dann geht es auch mit dem SQ5, ein Yamaha TF-1 oder (ich trau esmich fastnicht zu sagen) ein Soundcraft Si Expression, jeweils mit der passenden Dante Karte. Aber die kosten dann in etwa das doppelte, also so ca. ab 3000 €.
    wobei das SQ5 den Vorteil hat, dass es sowohl 48 als auch 96 kHz am Dante Netzwerk „kann“. Bei den anderen bist du auf 48 kHz beschränkt.

    Wenn Geld weniger das Problem und hohe Flexibilität gefragt ist, finde ich das SQ5 am besten. Es sieht zudem auch schick aus, finde ich.
    die gute Budget Lösung, die, bis auf die Beschränkung auf 48 kHz, dem SQ technisch mindestens ebenbürtig ist, ist sicher das X32. Schaut aber eher altbacken aus.

  • Grundsätzlich braucht ihr Zugang zum Dante-Patch. Ihr müsst wissen, ob das Netzwerk auf 48 oder 96kHz läuft. Wenn ihr die Hausanlage nutzen wollt, braucht ihr einen Rückweg per Dante.
    Wenn das alles Hardware- und Software-technisch nicht vollständig vorbereitet ist, wird das nix.

    Also: Verantwortlichen ausfindig machen, darüber sprechen ob und wie ein solcher Zugang möglich ist. Dann über Hardware nachdenken.

  • Wie simonstpauli schon geschrieben hat, ist es bei der Dante-Netzwerk-Topologie nicht möglich, "einfach mal kurz" ein Mischpult anzuschließen und dann funktioniert es.
    Falls das Budget wirklich so beschränkt ist, könnte man auch über eine Lösung mit zwei Dante Avio 0x2 nachdenken, die einfach die vier Mikrofonsignale wieder auf analog wandeln. Aber auch hier muss man vorher schauen, ob das funktionieren würde und man hat im Endeffekt einen unnötigen Wandlungsschritt.

  • Ich bin mir gerade nicht sicher, ob das Grundprinzip Dante klar ist: Aus einem Datenstrom (via IP-Netzwerk) kann man sich die Signale raus ziehen oder einspielen die man will. Wenn die Empfänger irgendwie ihre Signale in das Dante-Netzwerk einspielen, der Mischer hinter der AMX-Oberfläche aus diesen Signalen ein entsprechendes Ausgangssignal generiert und wieder ins Dante einspielt und die Lautsprecher/Endstufe sich dann aus diesem Datenstrom bedient und eben dieses Ausgangssignal des Mischers verstärkt, dann ist das alles so konfiguriert und fest gelegt. Dante ist eigentlich nur ein modernes Multicore (mit paar Zusatzfunktionen) aber eben nur ein Multicore.
    Das Mischpult mit Dante kann jetzt natürlich die Mikrofonsignale aus dem Datenstrom ziehen und auch ein Ausgangssignal generieren und wieder in den Strom einspielen. Um die Lautsprecher auf das andere Signal umzuschalten, musst du da aber die Konfiguration ändern, quasi die Strippen vom bestehenden Mischer auf dein Pult umstecken. Dante ist nicht in der Lage, den bestehenden Mischer fernzusteuern.

  • also am Besten mal ein Dante basic course machen alles auf Youtube oder via Audionate.

    Dann lade dir den Dante manager und mach mal ein Screenshot, bitte erstmal nix ändern.


    Ich verstehe es auch so dass du nur die PA (Output) LR ansteuern willst?
    dann könnt ihr es echt so machen mit dem XLR Dante conenctor.

    Dante AVIO Analog Input Adapter 2x0
    Und Ihr müsst keine 1.6k investieren, kenne gerade keine Firma die irgendwas großes Investiert es sei denn es sind fix zusagen vom Kunden. (immer noch alle Mitarbeiter Kurzarbeit)

    Ansonsten macht vlt erstmal sogar DH sinn, so viele Firmen haben Pulte rumstehen (am besten ein QL1) und mache bestimmt super Preise.


    Grüßle Technikfreak

  • Also: Verantwortlichen ausfindig machen, darüber sprechen ob und wie ein solcher Zugang möglich ist. Dann über Hardware nachdenken.

    das muss man hier erstmal ganz groß unterstreichen.


    ich habe in den letzten jahrzehnten auch viele installationen in konferenzräumen gemacht, das war zeitweise auch mein haupterwerb.

    in aller regel haben die endkunden von der eigentlichen audiotechnik keine ahnung. die installationsfirma errichtet ihnen das system nach wunsch und stellt es dann ein, so dass die user nicht zu viel falsch machen können ;) dafür ist so ein AMX touchpanel ein segen, denn hier können sie wirkich nur das verstellen, was für den einfachen betrieb unbedingt nötig ist. ich hab das z.b. immer so eingestellt, dass der kunde am ende einfach kein feedback erzeugen kann, selbst wenn der den regler ganz nach oben schiebt. wenn die redner dann zu leise sind, reagieren für gewöhnlich die teilnehmenden und sagen etwa sowas: "bitte lauter sprechen, wir verstehen sie nicht". insgesamt funktioniert das in der regel ganz gut. beschwerden hat es jedenfalls nie gegeben und viele kunden kauften danach auch noch andere räume.

    aber ich schweife ab... ;)


    der besitzer der anlage, in aller regel also die firma, die den konferenzraum benutzt, weiß nicht viel über die technik. das ist völlig normal. aber sie müssen wissen, wer die anlage installiert hat, bzw. wer sie wartet. und sinnvollerweise solltest du dich dann an diesen wenden, wenn du genauere details wissen willst.


    erst nach der klärung dieser frage kann man ernsthaft mit der suche nach der WIRKLICH PASSENDEN technik beginnen. :)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wenn die Machbarkeit geklärt ist kann man sich mal das Wharfedale WDP M16 ansehen, das liegt mit der Dante Karte ziemlich genau im Budget:


    https://www.audiolust-pro.de/p…aerker/?p=1&o=5&n=12&s=14

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Thomann hat jetzt ein Bundle mit dem Midas M 32 R Mixer + Case für ca. 2000 € brutto. Die Dante Card kostet wohl als DN 32 155 € mit momentan 16% MWST


    Die Stagebox kostet leider noch mal fast so viel


    Waren die 1600 € netto ? Dann paßt das ja. 16 in 8 direkt am Mixer noch über meine analoge Stagebox von Sommer Cable + Klinke + Cinch + Talkback Mic (rückseitig)

  • der besitzer der anlage, in aller regel also die firma, die den konferenzraum benutzt, weiß nicht viel über die technik. das ist völlig normal. aber sie müssen wissen, wer die anlage installiert hat, bzw. wer sie wartet. und sinnvollerweise solltest du dich dann an diesen wenden, wenn du genauere details wissen willst.


    erst nach der klärung dieser frage kann man ernsthaft mit der suche nach der WIRKLICH PASSENDEN technik beginnen. :)

    Kleine Anekdote hierzu, erst gestern passiert:

    Ich war als Pianist in einer Kirche unterwegs (Hochzeit). Während ich (vor der Hochzeit) mit der Sängerin noch leise die letzten Einsätze durchgehe, dringt plötzlich ein ohrenbetäubendes Fiepen an mein Ohr. Kurzer Schreck, alles ausgemacht, Fiepen bleibt. Okay, liegt nicht an uns, muss die Kirchenanlage sein.


    Das Personal in der Sakristei probiert noch ein bisschen rum, kriegts aber nicht hin. Da ich mittlerweile fertig mit meinen Vorbereitungen bin, beschließe ich, mal nachzusehen, ob ich helfen kann.


    In der Sakristei folgendes Bild: Großer Holzschrank, in dem die Kirchenbeschallungsanlage eingebaut ist (klassischer analoger 19"-Mischer von Steffens). Plexiglasscheibe davor. Einzig zugänglich ist ein großer Ein-Aus-Schalter. Diakon schaltet ein, es dauert dann paar Sekunden, dann ohrenbetäubendes Pfeifen.


    Meine Theorie nach Sichtung der Dinge dazu: Es gibt hier ein Funkmikro (EW100 G3), das aber heute nicht benutzt wird. Empfänger dazu ist nirgends zu sehen, es gibt aber einen mit "Funk" beschrifteten Kanal am Mischer. Aufschrauben des Handsenders ergibt: E-Band.

    Draußen auf dem Kniebänkchen für die Brautleute liegt ne Grenzfläche mit T-Bone-Taschensender dran vom Videomenschen, der das Ganze aufnehmen soll. Frequenz irgendwo bei 823MHz. Mit ziemlicher Sicherheit fängt der hauseigene Funkempfänger die Grenzfläche ein und produziert dadurch ein schönes Feedback.


    Mein Vorschlag: Funkempfänger aus oder Kanal runterdrehen, dann ist Ruhe im Karton. Bzw. wenigstens mal den Empfänger ein Augenschein nehmen, ob die Theorie stimmt.


    Da hättet Ihr den Diakon mal sehen sollen. "Nein, auf keinen Fall. Das hat hier eine Fachfirma eingestellt, da wird NUR der Ein-Aus-Schalter bedient!".


    Es wurde dann die Entscheidung getroffen, dass der Videomensch seine Funke laufen lässt und der Diakon ohne Mikrofonanlage arbeitet. (Die hat er auch wirklich nicht gebraucht - der war auch oben auf der Empore ganz hinten noch deutlichst zu verstehen. Klang auch besser als die meisten mir geläufigen Kirchenanlagen...)


    Was ich damit sagen will: Die meisten Betreiber solcher schlüsselfertig übergebener Anlagen sind extrem ängstlich, da fremde Leute auch nur irgendwas dran machen zu lassen. Klar, man weiß ja nicht, ob der vermeintliche "Techniker" wirklich Ahnung von dem hat, was er tut, oder ob nachher alles so verkurbelt ist, dass die Anlage nicht mehr wie vorgesehen funktioniert. Insofern würde ich *vorher* mit dem Betreiber *auf jeden Fall* abklären, was du vorhast. Und stell sicher, dass die Anlage nachher wieder so ist, als wärst du nie da gewesen! Wenn bei der nächsten Veranstaltung alles stumm bleibt, weil du vergessen hast, im Dante den Output des Hausmischers wieder zu den Amps zu routen, ist Ärger vorprogrammiert.


    P.S.: Ich weiß bis heute nicht, wo dieser Funkempfänger steht. ;)

  • P.S.: Ich weiß bis heute nicht, wo dieser Funkempfänger steht.

    wahrscheinlich einfach im schrank, hinter dem mischpult ;)


    aber ich kann den pfarrer da gut verstehen. wenn man keine ahnung hat und nicht weiß, ob der "ratgeber" wirklich kompetent ist, dann lässt man einfach besser die finger davon.

    so eine reaktion wäre mir als installateur jedenfalls am liebsten. viel besser als: "kennen sie sich wirklich aus? ja dann machen sie mal..."


    auch noch ne kleine anekdote:

    in den 90ern haben wir ja noch analoge geräte in schränke eingebaut. die in den schränken befindlichen 30band equalizer wurden in der ein oder anderen installation durchaus mal von irgendwelchen leuten, die zuhause eine gaaanz tolle stereoanlagen haben, gnadenlos nach "optischen erwägungen" verstellt... nein, das ergebnis war nicht immer schön.<X

    wir haben dann irgendwann angefangen, blindplatten vor die EQs zu bauen, damit die spielkinder die nicht verstellen.

    aber erst der einsatz der ersten mediamatrix war dann für uns (und auch den kunden!) ein großer segen!

    endlich konnte der laie einfach gar nix mehr verstellen. :Ddafür*frech*


    so, jetzt aber zurück zum thema

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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  • Darum schreibe ich ja: XD-Variante. X ohne „D“ ist die Normale. Die XD wurde 2019 angekündigt - bis dato aber noch nicht gelaunched. Deshalb: Vertrieb anfragen. OK? :)

  • Wer irgendwo mit Ernsthaftigkeit etwas installiert und einen Audioeingang auf die installierte Anlage nur per Dante zulässt... Also sorry. Planerisch völlig daneben. In beide Richtungen.


    1.) Möchte ich, dass meine Installation betriebssicher ist. Das ist sie nicht mehr, wenn ich zulasse, dass Externe sich an mein Dante NW anschließen und erstmal per Dante Controller schauen "was Sache ist". Es sei denn, ich habe immer einen meiner Techniker vor Ort. Was so gut wie nie der Fall ist (so wie hier).


    2.) Ich als Gast würde das schlicht nicht nutzen. Da kann so unendlich viel schiefgehen, dass es beinahe eine Frechheit ist, so eine Schnittstelle für Externe bereitzustellen. Am Ende bist du der Dumme, wenn es nicht spielt (möglicherweise sogar ohne dein zutun).


    Ganz klassisch ein Fall von: hier muss Technik mitgebracht werden. Punkt.


    Beste Grüße!

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Ganz klassisch ein Fall von: hier muss Technik mitgebracht werden. Punkt.

    Grundsätzlich gebe ich dir da Recht. Aber wir kennen ja die Situation nicht. Vielleicht kennen sich der OP und der Hausmeister der Location gut und das nötige Vertrauen - und die nötige Vorsicht! - sind da. Wenn dann die Menge der Konferenzen an diesem Standort stimmt, kann sich das schon lohnen. Und wenns nur ist, dass man mit nem günstigen Dante-fähigen Mischgerät wirtschaftlich günstiger anbieten kann als mit separater Tontechnik.


    Also: Ja, komplett eigene Tontechnik ist die bevorzugte Variante. Im konkreten Einzelfall *könnte* das auch anders aussehen.