Erdung von Metallkonstruktionen

  • Ein Beispiel, damit die Unterscheidung hoffentlich klarer wird:

    Der Unterschied zwischen Potentialausgleich und Erdung?


    Wir haben ein Open-Air mit relativ langer Zuleitung, das ganze als TN-C-S Netz, d.h. der PEN wird an der Endverteilung aufgeteilt auf N und P.

    Die Erdung wird 'vergessen', denn zum einen sind ja RCD verbaut und zum anderen ist durch die Netzform der Schleifenwiderstand niedrig. Die Kontrollmessung ergibt ein normgerechtes (zeit + Berührspannung) Auslösung der RCDs.
    Die Bühnenkonstruktion steht auf der Erde, hat also 'gutes' Erdpotential.


    Nun ereignet sich in einer Unterverteilung ein unvollständiger Kurzschluss zwischen einem Außenleiter und N. Den RCD's ist das egal, denn zum einen sind sie nur in den Endstromkreisen verbaut und zum anderen fließt ja erstmal kein Fehlstrom.
    Der zuständige C-Automat braucht 'etwas länger' zum Auslösen, da durch die recht lange Zuleitung und den unvollständigen Kurzschluss der Strom nicht ganz so hoch ist.

    Hoher Strom + Leitungswiderstand des PEN ergeben einen Spannungsabfall. Dies führt zu einem erhöhten Potential gegen Erde, auch am PE. Somit habe ich einen Potentialdifferenz zwischen Truss und den mit dem PE verbundenen Metallgehäusen diverser Geräte. Selbst wenn der RCD auslöst, bleibt diese Potentialdifferenz erhalten.

    Um soetwas zu vermeiden, braucht man einen Potentialausgleich, in diesem Fall zwischen Truss und dem 'Vorort PE(N)'.


    Das Problem ist aber diese "vergessene" Erdung und somit liegt das Problem ja eigentlich bei dem Stromverteiler und nicht bei der Metallkonstruktion. Sinnvoll (und soweit ich weiß auch vergschrieben) wäre es also den Stromverteiler zu Erden (zumindest den, in dem die Aufteilung des PEN erfolgt). Außerdem besteht die Gefährdung ja nicht erst durch die Metallkonstruktion, es reicht schon wenn ich barfuß in einer Pfütze stehe und den fehlerhaften Stromverteiler berühre. Diesen quasi über die Bühne zu "erden" (da diese Ja Erdpotential hat) kann meiner Meinung nach nicht die Lösung sein. Genau das scheint mir ein Fall zu sein, für den der PE nicht vorgesehen ist.


    zur Errichtung eines lokalen Stromnetzes (Unterverteiler, Kabel etc) bedarf es ebenfalls einer Elektrofachkraft

    Ich errichte ja garkein Stromnetz, ich stelle nur ein paar Podeste hin. Und genaugenommen schaffe ja auch nicht ich die Gefahrenquelle ("Elektrisch leitfähige Teile, zwischen denen Potentialunterschiede auftreten können"), da diese erst eintritt, wenn Elektrik in der Nähe ist. Und was ist dann mit den Schulen die ihre Podeste selber aufbauen, müssen die dann jetzt jedes mal den Elektriker rufen?

  • Gegenfragr: Wer die Elektrik hinstellt, behauptet die Gefahrenquelle kommt ja erst wenn es leitfähige Teile in der Nähe gibt?


    Von demjenigen der eine Bühne aufbaut erwarte ich auch, dass er/sie mit dem grün/gelben Kabel ankommt und es zur Not dem Auftraggeber/Veranstalter mit entsprechendem Hinweis in die Hand drückt...


    Aber ja, in der Praxis und dem Schulbespiel mag es übertrieben oder eher praxisfern erscheinen - aber kein Grund nicht auch dort besser zu werden. Die Erdungsmöglichkeit beim nächsten Umbau, RCDs für alle(s)... Und wenn für den RCD kein Geld da ist, sollte man besser eh aufhören.


    Ansonsten ein schöner Thread mit Fachaustausch und hoffentlich Sensibilisierung! :thumbup:dafür*

  • Hier in unserer Ecke gab es vor Jahren einen tödlichen Unfall, bei dem der Gitarrist mit einer Hand an den geerdeten Saiten und mit der anderen am Mikrofonstativ, dass auf einer blanken Stelle eines Stromkabels stand, gefasst hat.

    Der einzige mir bekannte, tödliche Elektrounfall auf einer Bühne ist Drei-Vier Jahre her, und fand in Frankreich statt. Drort ist eine Sängerin barfuß auf ein beschädigtes, nicht mit RCD gesichertes Kabel getreten und ist an Herzversaggen vor Ort gestorben.

    Frankreich ist nicht gerade für seine hohen Elektro-Standards bekannt. In Deutschland ist seit vielen Jahren kein tödlicher Niederspannungsunfall passiert. Solche Vorkommnisse werden sehr massiv thematisiert, daher bekommt es eigentlich auch jeder mit (siehe Casper mit der Led Wand)

  • Der Unterschied zwischen Potentialausgleich und Erdung?

    Ja.
    Eine Erdermessung ist nicht trivial und hat als Grenzwerte 'nur' den Berührungsschutz, d.h bei 30mA RCD maximal 50(?)V AC am Gehäuse. Und selbst wenn der Erder an sich okay ist, habe ich eine räumliche Distanz zur Bühne.
    Das Gemeine an solchen Potenzialproblemen ist auch, dass sie verschiedenste Ursachen haben können, die teilweise nicht in der eigenen Elektrik begründet liegen (Blitzschlag in der Umgebung, 'fetter' Kurzschluss irgendwo im Verteilnetz...

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  • In Deutschland ist seit vielen Jahren kein tödlicher Niederspannungsunfall passiert.

    Daraus zu schliessen das das ja alles nicht so wild sei oder gar einen "Bestandsschutz" für Installationen ohne PRCD in Endstromkreisen herbeizudichten ist gefährlicher Unsinn.


    Die "vielen" Jahre sind in etwa die letzten 15. Genau so lange wird auch zumindest im gewerblichen Umfeld ernsthaft und flächendeckend die PRCD-Pflicht in Endstromkreisen durchgesetzt.

    Parallel dazu ist der Einsatz von Vollröhrenverstärkern, oft olle, schlecht gewartete Kisten durch Amateur- und Semiprofimusiker auf der Bühne stark zurückgegangen. Das verringert statistisch gesehen die Unfallzahlen, ändert aber nichts am individuellen Risiko.


    Zurück zum Thema:


    Auch Normenausschüsse, Versicherungen und Gesetzgeber haben irgendwann eingesehen dass ein 100%iger Schutz durch PA unter allen leitfähigen, berührbaren Metallteilen praktisch nicht realisierbar ist. Auch z.B. Badewannen und Duschtassen werden heute nicht mehr zwangsläufig geerdet, stattdessen führt man die Zu- und Ableitungen aus Kunststoff aus. Die PRCD-Pflicht macht den Rest.


    Übertragen auf die Situation in der VT heisst das: Wo ist ein PA wirklich sinnvoll und auch praktikabel umsetzbar und welche Massnahmen sind ggf. stattdessen zu setzen?


    Beispiel: Steckfussbühne Bütec, umlaufendes Klettband, Verbinder aus Kunststoff.

    Hier einen PA der kompletten Bühne zu fordern würde bedeuten: Ich muss jedes einzelne Bühnenelement nachträglich mit einer flexiblen Leitung mit ausreichend Querschnitt metallisch leitend verbinden...

    Alternativ muss ich mir eben überlegen wie das Auftreten von unzulässig hohen Berührspannungen auf der Bühne verhindert werden kann. Das fängt mit ganz simplen Sachen an wie der Positionierung der Stromverteilung. Dann darf der kleine Baustromverteiler mit der direkt geklemmten 63er Zuleitung eben nicht auf oder unter die Turnhallenbühne sondern hat mit ausreichend Abstand dahinter zu stehen. Und natürlich braucht der darüber gestellte Trusstisch sehr wohl einen ordentlichen PA.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

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  • Nehmen wir mal den umgehrten Fall an, die Bühne steht relativ gut isoliert (Holzunterlagen, Anhängerbühne auf Reifen, etc.). Dann hast du durch diesen PA (der ja eigentlich auch irgendwo geerdet sein muss. Im Handwerk / in der Industrie führt der PA immer zu einer Erdungsschiene) jetzt plötzlich das gefährliche Potential des Stromverteilers auch noch auf der Bühne und gefährdest Jeden, der sich in der Nähe aufhält und Kontakt zum Erdpotential hat.

    Der Fehler liegt hier eindeutig bei dem Stromkasten:

    1. nicht geerdet (und nicht gemessen).

    2. auch keine Schleifenimpedanz gemessen, spätestens da hätte einem auffallen müssen, dass man was tun muss.

    3. PA aufgelegt und ebenfalls nicht gemessen (bzw. max. auf Durchgängigkeit, aber eben nicht den Erdungspunkt).


    Gegenfragr: Wer die Elektrik hinstellt, behauptet die Gefahrenquelle kommt ja erst wenn es leitfähige Teile in der Nähe gibt?

    Wenn die Elektrik schon steht, dann würde ich auf jeden Fall erst Recht Erden. Ich hatte überlegt, ob man auch davon ausgehen könnte, dass da garkeine Elektrogeräte hinkommen. Aber ja, da hast du wahrscheinlich Recht.


    Von demjenigen der eine Bühne aufbaut erwarte ich auch, dass er/sie mit dem grün/gelben Kabel ankommt und es zur Not dem Auftraggeber/Veranstalter mit entsprechendem Hinweis in die Hand drückt...

    Das ist nun aber wirklich nicht die Kunst an der Sache, das bekommt jeder HonK hin. Das eigentlich relevante ist ja das Finden, Beurteilen, bzw. Errichten und Messen des Erdungspunktes. Natürlich kennt man das aus der Praxis, der Bühnenbauer deutet bei Übergabe auf die Grün-gelbe Strippe mit den Worten man möge die, wenn die Dimmercity steht, doch bitte mit auflegen. Sehr Spannend wird es dann, wer für die Geschichte haftet, wenn was passiert.


    Ansonsten ein schöner Thread mit Fachaustausch und hoffentlich Sensibilisierung!

    Ja, das hatte ich mir davon erhofft und freue mich ebenfalls über die rege Beteiligung.


    Eine Erdermessung ist nicht trivial und hat als Grenzwerte 'nur' den Berührungsschutz, d.h bei 30mA RCD maximal 50(?)V AC am Gehäuse.

    Naja, so kompliziert ist das aber nun auch nicht. Man steckt zwei Sonden mit den passenden Abständen in den Boden, drückt bei dem Messgerät auf Start und ist dann hoffentlich in der Lage das Ergebnis richtig zu interpretieren. Das dauert keine fünf Minuten und obwohl ich das schon ewig nicht mehr gemacht habe, würde ich behaupten, nach einer halben Stunde Einlesen bin ich in dem Thema wieder drin. Testen können das meines Wissens nach mittlerweile auch alle etwas besseren Installationstester (mindestens die von Fluke und Gossen Metrawatt) und es gibt auch Einzelne Erdungsmessgeräte zu einem überschaubaren Preis.


    Und selbst wenn der Erder an sich okay ist, habe ich eine räumliche Distanz zur Bühne.
    Das Gemeine an solchen Potenzialproblemen ist auch, dass sie verschiedenste Ursachen haben können, die teilweise nicht in der eigenen Elektrik begründet liegen (Blitzschlag in der Umgebung, 'fetter' Kurzschluss irgendwo im Verteilnetz...

    Wenn ein Blitz in der Nähe einschlägt, kommt es auf die Schrittspannung an. Wenn der Abstand einer Person zu z.B. dem Bühnentower exact null beträgt, ist auch die Schrittspannung null, weil beide auf dem selben Potential liegen, AUßER(!) es gibt einen Potentialausgleich, dann hat der Tower nämlich irgend ein anderes Potential und damit eine gefährliche Brührungsspannung.

    Das der Kurzschluss im Verteilernetz meinen PEN belastet, bzw. das Potential verschiebt kann ich mir ja och vorstellen, aber auch dagegen ist hoffentlich der Verteiler der den PEN aufteilt geerdet und nicht der PA der dieses Potential dann munter in meiner Metallkonstruktion verteilt.


    Auch Normenausschüsse, Versicherungen und Gesetzgeber haben irgendwann eingesehen dass ein 100%iger Schutz durch PA unter allen leitfähigen, berührbaren Metallteilen praktisch nicht realisierbar ist.

    Leider haben sie diese Erkenntnis in die DIN 15700 : 2017-04 aber nicht mit einfließen lassen, und ob man vor Gericht Recht bekommt mit der Begründung, dass in anderen Bereichen auch weniger geerdet wird als früher halte ich für sehr fragwürdig.


    Die PRCD-Pflicht macht den Rest.

    Ich musste erstmal nachgucken, was ein PRCD ist. Das P steht für portable, ich vermute du meinst nur RCD?

    Der Vorschlag RCDs einzusetzen zieht sich ja nun schon mehr oder weniger durch das ganze Thema und wie ich selbst ja schon schrieb, hielt ich es zwischenzeitlich für einen annehmbaren Workarround nur die, die mit Leitungen ohne 30mA RCD in Berührung kommen in den PA einzubeziehen.

    Dabei gibt es mehrere Probleme:

    1. Der PA Schütz hauptsächlich vor Potentialunterschieden, die z.B. durch Induktion oder statische Aufladung zustande kommt, da hilft auch kein RCD.

    2. Der RCD löst im Zweifelsfall erst in dem Moment aus, in dem eine Person einen Schlag bekommt. Er verhindert dies also nicht, sondern reduziert lediglich die Einwirkdauer, daher glaube ich nicht, dass dies als gleichwertige Maßnahme angesehen werden kann (zumal ich vermute, dass da dann sogar die Gesetzgeber selber drauf gekommen wären, wenn sie dies als gleichwertige Maßnahme ansehen würden, der Aufwand ist ja doch deutlich geringer).


    Übertragen auf die Situation in der VT heisst das: Wo ist ein PA wirklich sinnvoll und auch praktikabel umsetzbar und welche Massnahmen sind ggf. stattdessen zu setzen?

    Leider ist der Gesetzgeber da ja recht eindeutig, das Weglassen des PA sollte man dann schon sehr gut begründen können (Unpaktikabilität würde vor Gericht vermutlich nicht anerkannt). Alternativmaßnahmen würden mich auch sehr interessieren, RCDs scheinen mir aus den oben beschrieben Gründen alleine da nicht ausreichend.


    Beispiel: Steckfussbühne Bütec, umlaufendes Klettband, Verbinder aus Kunststoff.

    Hier einen PA der kompletten Bühne zu fordern würde bedeuten: Ich muss jedes einzelne Bühnenelement nachträglich mit einer flexiblen Leitung mit ausreichend Querschnitt metallisch leitend verbinden...

    Alternativ muss ich mir eben überlegen wie das Auftreten von unzulässig hohen Berührspannungen auf der Bühne verhindert werden kann. Das fängt mit ganz simplen Sachen an wie der Positionierung der Stromverteilung. Dann darf der kleine Baustromverteiler mit der direkt geklemmten 63er Zuleitung eben nicht auf oder unter die Turnhallenbühne sondern hat mit ausreichend Abstand dahinter zu stehen. Und natürlich braucht der darüber gestellte Trusstisch sehr wohl einen ordentlichen PA.

    Die Bütecs haben immerhin großflächige Metallkanten, die sich berühren. Warum siehst du den Stromverteiler als gefährdeter an, als z.B. den Bühnenstrom? Der Stromverteiler ist im Idealfall wenigstens ordentlich geerdet und ich würde behaupten es ist deutlich wahrscheinlicher irgendwo eine Schukoleitung zu beschädigen, als die dicke 63A Zuleitung. Induktion und statische Aufladung mal noch garnicht berücksichtigt. Und bei der großen Bühne, wo alleine 63A Bühnenstrom ankommen erde ich dann trotzdem wieder jedes einzelne Podest? Warum eigentlich die Bühne nicht, das Truss aber schon? Hat eigentlich schon mal jemand ausprobiert, wie so die Übergangswiederstände bei Traversen sind, so nach zehn Verbindungsstellen zum Beispiel? Ich kann mir kaum vorstellen, dass da noch brauchbare Werte bei rauskommen.

  • Die Bütecs haben immerhin großflächige Metallkanten, die sich berühren. Warum siehst du den Stromverteiler als gefährdeter an, als z.B. den Bühnenstrom?

    Weil das in der Praxis nicht funktioniert wenn die Hakenbänder zum Befestigen des Bühnenverkleidung da noch zwischen sind. Ich hab's auch schon mal messtechnisch korrekt (mit Milliohmmeter) von einem Haustechniker nachgewiesen bekommen. Der Kompromiss war dann das wenigstens das Bühnengeländer nen PA bekommt...

    Zitat

    Der Stromverteiler ist im Idealfall wenigstens ordentlich geerdet und ich würde behaupten es ist deutlich wahrscheinlicher irgendwo eine Schukoleitung zu beschädigen, als die dicke 63A Zuleitung.

    Die direkt geklemmte, daher nicht unbedingt mit RCD gesicherte Zuleitung richtet aber erheblich mehr Schaden an wenn das Zuleitungskabel z.B. von einem abstürzenden, vollen Case an der Bühnenkante gequetscht wird.


    Zitat

    Induktion und statische Aufladung mal noch garnicht berücksichtigt. Und bei der großen Bühne, wo alleine 63A Bühnenstrom ankommen erde ich dann trotzdem wieder jedes einzelne Podest?

    Grosse Bühnen haben in der Regel einen Layher-Unterbau, und der muss selbstverständlich an den PA angeschlossen werden.

    Zitat

    Warum eigentlich die Bühne nicht, das Truss aber schon? Hat eigentlich schon mal jemand ausprobiert, wie so die Übergangswiederstände bei Traversen sind, so nach zehn Verbindungsstellen zum Beispiel? Ich kann mir kaum vorstellen, dass da noch brauchbare Werte bei rauskommen.

    Doch, das ist immer noch ein ziemlich guter metallischer Kontakt. Die Bolzen schaben ja beim Reinschlagen die Oxidschicht an, das reicht bei ordentlicher Befestigung der PA-Schelle für Widerstände deutlich unterhalb von 0,5 Ohm.

    Traversensysteme sind schon aufgrund der darauf meistens installierten elektrischen Anlage mit dem PA zu verbinden.

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  • Ich musste erstmal nachgucken, was ein PRCD ist. Das P steht für portable, ich vermute du meinst nur RCD?

    PRCD = 0,03/0,01A-Personenschutz-RCD. Sauber zu unterscheiden von den in vielen Installationen vorhandenen 0,1/0,3/0,5A-RCDs an denen CEE32/63/125-Anschlüsse hängen und die zwar vorgeschrieben sind, aber alleine noch keinen effektiven Personenschutz gewährleisten.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Die direkt geklemmte, daher nicht unbedingt mit RCD gesicherte Zuleitung richtet aber erheblich mehr Schaden an wenn das Zuleitungskabel z.B. von einem abstürzenden, vollen Case an der Bühnenkante gequetscht wird.

    Das stimmt, das Schadenspotential ist deutlich größer. Dafür würde ich die Eintrittswahrscheinlichkeit bei den Schukos deutlich größer ansetzen. 100% rechtskonform scheint leider einfach nicht möglich.


    Grosse Bühnen haben in der Regel einen Layher-Unterbau, und der muss selbstverständlich an den PA angeschlossen werden.

    Ich habe jedenfalls schon größere Stadtfestbühnen (ich glaube 12m x irgendwas) ohne Layher gesehen, und da zieht der Tonmann auch seine 63A Zuleitung drauf.

  • Erderwiderstand messen ist meistens nicht ganz so einfach, gerade in einer VA Situation und im TN-CS Netz. Da passt dein Schleifenwiderstand im übrigen auch, und zwar so gut, das nach TAB kein Erder nötig ist, solange der PE(N) nur als Schutzleiter verwendet wird (er darf dann nicht mit dem Blitzschutz verbunden sein und auch nicht als Funktionserder dienen (was bei der heutigen Schaltnetzteilflut eigentlich nicht mehr realistisch ist, aber genauso wie die 1.5kW maximal (ohne Anmeldung/Genehmigung) zulässige Dimmerleistung, nicht so exakt gesehen wird).

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  • Doch, das ist immer noch ein ziemlich guter metallischer Kontakt. Die Bolzen schaben ja beim Reinschlagen die Oxidschicht an, das reicht bei ordentlicher Befestigung der PA-Schelle für Widerstände deutlich unterhalb von 0,5 Ohm.

    Traversensysteme sind schon aufgrund der darauf in der Regel installierten elektrischen Anlage mit dem PA zu verbinden.

    < 0,5 Ohm auf die 10 Verbindungen, pro Verbindung oder an der Entferntesten Stelle der Traversenkonstruktion?

  • Da passt dein Schleifenwiderstand im übrigen auch, und zwar so gut, das nach TAB kein Erder nötig ist, solange der PE(N) nur als Schutzleiter verwendet wird

    Du schriebst von sehr langer Zuleitung und daraus resultierendem hohen Leitungswiederstand und Spannungsfall, da gehe ich davon aus, dass der Schleifenwiederstand zumindest grenzwertig ist.

    Das nach TAB kein Erder notwenig ist, ist mir neu, soweit ich weis, muss der Aufteilungspunkt des PEN immer geerdet werden, warum haben wir sonst in jedem HAK (bei TN C-S) und bei jedem Baustromkasten einen Erder? ich bin mir relativ sicher, wenn das nicht vorgeschrieben wäre, würden sich das einige Firmen sparen.

    Ich würde ungerne die ganze TAB durchsuchen, hast du eine Stelle? Ich komme übrigens aus NRW, falls das woanders anders sein sollte.

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    Ich hoffe, man kann es verstehen :)

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  • uff. Und was will mir das sagen? Ohne dir damit jetzt zu nahe treten zu wollen, aber in solchen Diskussionen geht es mir um Gesetzestexte und nicht um "Irgendwer auf Youtube hat erzählt" und zwar 1. um selber Rechtssicherheit zu erlangen und sich nicht irgendwann mal von einem Richter das Gegenteil erklären zu lassen und 2. selber fundiertes Wissen aufzubauen und weitergeben zu können und nicht "irgendwas, was ich mal auf Youtube gehört habe".


    Zum Inhalt:

    soweit ich weiß muss der PEN im HAK geerdet werden. Danach kann ich natürlich TN-C weiterführen und muss die Stelle an der aufgeteilt wird nicht nochmal erden, das war vielleicht von mir unklar ausgedrückt.

  • < 0,5 Ohm auf die 10 Verbindungen, pro Verbindung oder an der Entferntesten Stelle der Traversenkonstruktion?

    Traversen haben nicht nur einen riesigen Querschnitt und damit einem sehr geringen "Leitungswiderstand", auch die Übergangswiderstände sind winzig, da die Verbindung spielfrei (der Bolzen übt eine Spannung auf die Verbindung aus) und großflächig geschehen muss. Selbst bei beschichteten Traversen sind die Verbindungspunkte blank. Ich habe es zwar noch nicht gemessen, aber 0,5 Ohm über 10 Verbindungen hinweg klingt plausibel.

  • Sofie Um was geht's hier eigentlich?

    Mit der Schutzerdung wird eine sichere Verbindung von elektrischen Anlagen und Geräten zum Erdreich erstellt, damit bei fehlerhafter Gerätefunktion das Auftreten von gefährlichen Berührungsspannungen vermieden wird. Die Schutzerdung kann auch der Funktionserdung dienen, nicht jedoch umgekehrt.

    Die Funktionserdung dient dazu, elektrische Einrichtungen sicher zu betreiben. Mit der Funktionserdung sollen Störströme sicher abgeleitet und elektrische Störeinkopplungen vermieden werden.

    Ein Zitat aus Wikipedia.
    Da ein Bühnenteil kein Teil einer elektrischen Anlage und auch kein elektrische Gerät ist, braucht es keine Erdung. Punkt.
    Was es evtl. braucht ist ein Potentialausgleich. Punkt.

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  • Aus den TAB 2007 ( Kapitel 12)

    ...

    (2) In Neubauten wird ein Fundamenterder nach DIN 18014 eingebaut.

    (3) Der PEN-Leiter bzw. Neutralleiter (N) darf nicht als Erdungsleiter für Schutz- und Funktionszwecke

    von Erzeugungsanlagen, Antennenanlagen und Blitzschutzanlagen verwendet

    werden.
    ...


    Heißt für mich, dass es Altanlagen gibt und geben darf, die keinen Fundamenterder haben und bei denen der PEN Leiter als Schutzerde verwendet werden darf, solange keine Antennen oder Blitzschutzanlage vorhanden ist.

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  • Um was geht's hier eigentlich?


    Mit der Schutzerdung wird eine sichere Verbindung von elektrischen Anlagen und Geräten zum Erdreich erstellt, damit bei fehlerhafter Gerätefunktion das Auftreten von gefährlichen Berührungsspannungen vermieden wird. Die Schutzerdung kann auch der Funktionserdung dienen, nicht jedoch umgekehrt.

    Die Funktionserdung dient dazu, elektrische Einrichtungen sicher zu betreiben. Mit der Funktionserdung sollen Störströme sicher abgeleitet und elektrische Störeinkopplungen vermieden werden.

    Ein Zitat aus Wikipedia.
    Da ein Bühnenteil kein Teil einer elektrischen Anlage und auch kein elektrische Gerät ist, braucht es keine Erdung. Punkt.
    Was es evtl. braucht ist ein Potentialausgleich. Punkt.

    Es geht um den Potentialausgleich von Metallkonstruktionen in der VT. Mir ist zwischenzeitlich aufgefallen, das ich in der Überschrift und im ersten Beitrag von Erdung geschrieben habe. Das trifft natürlich nicht zu, wie du ja schon ausgeführt hast.

    Mir geht es tatsächlich darum, die aktuell bestehende Gesetzeslage rauszubekommen und zu gucken was Kollegen so machen und sich für Gedanken dazu gemacht haben. Tut mir leid, wenn die Fragerei teilweise etwas provokativ rüberkommt, mir geht es nur darum, mir nicht selber irgendein Halbwissen anzueignen, weiterzugeben und darauf meine Entscheidungen zu fassen. Daher bin ich gerade was rechtliche Fragestellungen angeht davon überzeugt mich auf Gesetzestexte zu verlassen und nicht auf Meinungen aus einem Forum oder Youtube videos. Bei dem Rest stimme ich dir definitv zu, allerdings war da noch keine auskunft zu mobilen Stromverteilern dabei.


    Schelle bis Ende der Traverse.

    Bitte verzeih, dass ich das nochmal nachfrage, hast du jetzt eine Traverse gemessen oder wie viele?


    Ich freue mich, dass sich so viele rege hier beteiligen und wirklich einige (für mich) neue Erkenntnisse zu Tage bringen. Leider scheint es in der Praxis keine sinvolle Weise zu geben die Vorschrift 100% einzuhalten.

  • :) Passt schon.
    Das Thema Potentialausgleich ist sehr interessant. So habe ich auch gelesen, dass man inzwischen die Metallleitungen, die ins Gebäude kommen, nicht mehr miteinander verbinden soll. Sondern da muss ein isoliertes Zwischenstück rein und dann kann der 'In House' Teil miteinander verbunden werden. Anscheinend gibt es wohl im städtischen Bereich solche Potentialunterschiede in der Erde, dass relevante Ausgleichsströme fließen würden.
    Die DIN 15700 hat den 'Vorteil', dass man in Reihe schalten darf, d.h. man muss nicht von jedem Teil zur Potentialausgleichsschiene, sondern kann auch Brücken setzen.
    Im Bereich von DB-Netz wird im übrigen jedes Metallteil in der Nähe einer elektrifizierten Strecke mit 70mm2 auf 'Schienenpotential' gebracht, also auch Geländer, Metallüberdachungen, Lampenmasten etc.

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