Ins Internet streamen für Laien

  • Einen Gruß in die Runde :)


    Der Kunde fragte mich im Ramen einer Projektdurchsprache nach Möglichkeiten Gottesdienste online zu streamen.

    Da ich in dem Bereich nicht bewandert bin dachte ich zuerste an YouTube. Kennt jeder, läuft stabil usw. Das Dumme ist das Youtube das direktte streaming erst erlaubt wenn der Chanel 1000 Follower hat. Youtube empfiehlt für kleinere Followerzzahlen Streamlabs.

    Hat damit jemand Erfahhrungen?

    Die Hauptanforderung ist die Bedienbarkeit durch absolute Techniklaien.


    Mein Hintergedanke wäre der, das man mit der Software ein Laptop oder Handy als Hardwaregrundlage nutzen kann und an dieses einen der üblichen Empfänger von Headset Sendestrecken am Mikrofoneingang anschließen kann.


    Kann mir da mal jemand Tipps geben?

    Danke jetzt schon

  • Möchtest du auch Video mit streamen? Das geht aus deiner Frage nicht so richtig heraus.

    Ich kann dir als Software OBS empfehlen. Funktioniert sehr gut und ist extrem flexibel.

    Und ist natürlich auch oder hauptsächlich für Video streaming gedacht.

    Du brauchst halt eine Plattform, auf der du den Stream zugänglich machen kannst.

    Direkt von einem Lappi auf die Clients geht nicht wirklich.

    Da braucht es ordentlich Bandbreite des verfügbaren Internet Anschluss und eine Serversoftware die den Stream bereitstellt.

    Das macht dann z.B. YouTube oder Twitch.

    Wobei Twitch hauptsächlich für Gamer oder DJs verwendet wird.

    Gehen würde es aber. So ein Twitch Konto ist kostenlos und Bandbreite ist da kein Thema.

    Ich habe schon öfters kleine Radio Shows über Twitch gestreamt.

    Das kannst du dir ja mal unverbindlich anschauen.

    Auch die Software OBS ist kostenlos.

    Das kannst du mal mit einer Webcam und dem Input von einem Pult (am besten eines mit internem Audio Interface) testen.

  • Ich hatte diese Woche einen Vortrag bei uns im Theatersaal.

    Die Referentin konnte nicht anreisen und hat das dann von daheim gemacht.

    Ich musste von null auf hundert improvisieren (5 h Vorlaufzeit).


    Ich habe dann zu einer Zoom-Konferenz eingeladen.

    Es sind auch weniger Besucher erschienen als ursprünglich geplant war;

    die meisten haben den Vortrag von daheim (Chips&Beer) verfolgt:

    - Wlan Accespoint im Theatersaal

    - Teilnehmer Nr1 (Laptop) für die Administration der Veranstaltung (ohne Videostream)

    ist über die externe Soundkarte und das Mischpult ein Funkmikrofon ( mit

    Teleskopstange) verbunden, um Publikumsfragen zu ermöglichen.

    - Laptop Nr2, Videostream der Referentin (als Teilnehmerin) auf Leinwand gebeamt;

    den Ton über zweite externe Soundkarte und Mischpult auf PA ausgegeben.

    - Handy ohne Simkarte (Moto G7) mit Zoom-App als Kamera auf Stativ, steht unter der

    Leinwand und zeigt das Publikum für die Interaktionen (Fragerunde). Mit der Angabe der

    Kontaktdaten gleich die Genehmigung für den Public-Stream eingeholt (erkennen

    konnte man die Leute aber eh nicht - war alles zu weit weg).


    Die Zuschauer im Saal durften Fragen stellen, die Gäste in der Zoomkonferenz wurden

    konsequent gemutet und auch die Videostreams wurden unterdrückt.


    Hat alles prima funktioniert, lässt sich bestimmt auf Deine Anwendung übertragen,

    machst das halt ohne Beamer und Leinwand . Hilfreich ist halt mehrere Teilnehmer zu

    schalten, also den Vortragenden und die Administration getrennt anzumelden.



    Grüße von Jakobus

    4 Mal editiert, zuletzt von jakobus ()

  • :thumbup::thumbup::thumbup:für OBS

    wir machen das nur via Teams - oder wenn gewünscht, FB...

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • Das Dumme ist das Youtube das direktte streaming erst erlaubt wenn der Chanel 1000 Follower hat.

    Diese Bedingung gilt nur für Streams von der Smartphone-Youtube-App. Generell muss der Channel für Streaming freigeschaltet werden nach Angabe einer Handynummer, das geht aber auch für Channels ohne Abonnenten. Vom Rechner geht dann Streaming z.B. mit dem erwähnten OBS, oder wenn es Hardware sein soll mit einem Blackmagic Atem Mini Pro, vom Mobiltelefon mit jeder App die RTMP streamen kann, dort muss dann Endpunkt und Stream Key manuell eingetragen werden. Mit weniger Handarbeit ist Streamlabs eine gute Möglichkeit, kostet aber auch Geld wenn es keine Streamlabs-Einblendung geben soll.

  • Wichtig, die Freischaltung brauch einen Tag Vorlauf. D.h. Konto anlegen und 'losstreamen' geht erstmal nicht, man muss sich verifizieren und einen Tag warten (einfach mal versuchen zu streamen und dann kommt schon die entsprechende Meldung).
    Ansonsten geht es mit OBS wirklich einfach, das Problem ist eher wie das Signal / die Signale in den Rechner kommen.

    Und wichtig: Aktuell dürfen Liedtexte kurze Zeit (zwei Tage?) im Video zu sehen sein, danach müssen sie weg, d.h. das gespeicherte Video darf nicht mehr aufrufbar sein.
    Daher wenn möglich auf die Einblendung von Liedtexten verzichten.
    Und auch beachten, dass Live-Sound und Streaming - Sound (je nach Situation) sehr unterschiedliche Anforderungen stellen und eigentlich immer von unterschiedlichen Personen gemischt werden sollten.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Du kannst auch über YouTube Streamen, nur eben keine geplanten Streams etc., musst den Stream also mit Beginn des Programms starten.

    Wir machen das schon eine Stunde früher und haben solange ein Standbild stehen.

    Das ist unser Setup um aus dem Studio zu streamen, ist eigentlich die kleinst mögliche professionelle Herangehensweise.

    Drei Kameras über Mischer, ein Notebok für Grafik, eines für die Steuerung und Recording, eines um den Stream zu verfolgen und den YouTube Chat an die Band über den 86"er auszuspielen, quasi das Publikum, so kann die Band direkt mit Blick nach vorn mit dem Publikum interagieren.
    Dann hat die Band noch ein kleines Display um den Stream zu sehen.

    Gestreamt wird über den LiveU Solo direkt über Netzwerk, der kann aber auch über zwei USB LTE Modems mobil streamen.

    Audio geht als gemischte Stereo Summe in den Roland Video Mischer.


  • Wir streamen Gottesdienste mit einem Blackmagic Atem mini (pro).

    Dort gehen über HDMI die Kamerasignale rein.

    Je nach Anforderungen dazu 1x Totale, ein bedientes Tele, evtl. Beamerbild.

    Daran hängt noch ein Vorschaumonitor.

    Der Sound wird mit Delay versehen da der Atem Mini + Kameras schon merklich Delay erzeugen.


    Der Sound für den Stream wird über Kopfhörer gemixed inkl. Stereo-Atmo aus dem Zuschauer-Bereich.


    Bei uns gibt es aber Momentan beides Präsens Gottesdienst + Streaming.


    Das ist die günstigste einigermaßen professionelle Art einen Gottesdienst zu streamen.


    Wenn es größer wird muss man halt zu SDI wechseln und braucht dann Wandler oder einen anderen Videomixer.

    Einmal editiert, zuletzt von Scyte ()

  • Ich habe dann mal ATEM mini Pro mit Micro Cinema Cameras des gleichen Herstellers und Tamron Objektiven vorgeschlagen.


    Mal schauen was draus wird ;)


    edit:

    @ Scyte: hast Du im Kopf was Du an Delay eingstellt hast?

    Verstehe ich Dich richtig? Du gehst mit Ton und Kamera in das ATEM und es kommt zu einem merklichen Versatz zwischn Bild und Ton? Ich habe ein QU16 als Mischer davor mit dem ich das Korrigieren kann, aber merkwürdig finde ich das schon.


    Grüße Wolf

    Einmal editiert, zuletzt von Pfälzer ()

  • Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, die Kameras selber haben eine eigene Latenz von einigen Frames und der ATEM (Production Studio) 1 Frame. Wenn man jetzt mal von 25 fps ausgeht, dauert jeder Frame 40ms. Im Audiobereich liegt die Latenz normal nicht höher als 5ms. Der Unterschied ist schon deutlich wahrnehmbar.


    Zum Synchronisieren verwende ich das Video auf einem Tablet.

    https://www.ballastmedia.com/audio-video-sync-test.html


    Einfach mit der Kamera und einem Mikrofon draufhalten. Beim Videobus am Mischpult die Verzögerung hochdrehen bis das Klicken kommt, wenn Punkt und Linie sich berühren.

    Natürlich sollte dafür das Bild und der Ton am Multiview- oder Kontrollmonitor hergenommen werden.

    Ich liege normal so im Bereich von 180ms, kommt aber auch auf das Gesamtsystem an.