Ultraschall Bodennebelmaschinen - Erfahrungen?

Und in Theatern und Kunstinstalationen und bei Straßenkünstler:innen und..

UND: Schon wieder ein völlig bescheuerter Seitenhieb. Im Enst, erneut, was soll das?

eine billigere variante für bodennebel als das ganze n2, co2, eis gebastel. das muß man schon zugeben.

Zitat von secluded

...aber grundsätzlich hab' ich die werte Gemeinde nicht vergessen

Ich bin heute dazu gekommen den Bodennebler mal auszuprobieren im Rohbau eines Bühnenbildes, wo es auch dann eingesetzt werden wird im Sommer.

Hier mal 2 Videos - war leicht windig, jedoch ist das Ergbenis für die aktuellen Außentemperaturen (8,8°C) ganz okay, finde ich:

Funktioniert mit normalem Leitungswasser (das war auch einer der Kaufgründe) - Als Fluid hab ich "Smoke Factory Heavy Fog" drinne - Ausstoß war 100%

Grüßle

sec

Inzwischen kann ich auch einiges an Erfahrungen beisteuern.

Mit drei Maschinen hatte ich zu tun. Wir brauchten diese für eine Operette (rund 30 Einsätze mit den Proben). Zuerst hatten wir eine BeamZ LF-1500 (ca. 1600W). Die war unzuverlässig und brauchte nicht den gewünschten Effekt. Ausserdem brach schon nach kürzester Zeit der Ablasshahn kompett ab. Sie wurde ersetzt mit der BeamZ LF-3000 (ca. 1800W).

Diese hatte mehr Output und funktionierte klar besser. Trotzdem versagte sie oft genau dann, wenn sie hätte Nebeln sollen. Beim Test vor der Show war es gut. Bei der ersten Szene auch noch und bei der zweiten Szene kam nix mehr. Weil wir auf den schönen Effekt aber nicht verzichten wollten, wurde diese mit einer Lightmaxx Vector Low Fog (ca. 1800W) ersetzt.

Die Vector Low Fog machte ihren Job schliesslich zuverlässig. Mit ca. 20 Sekunden Vorlaufzeit stösst sie kontinuierlich dichten Bodennebel aus und kann eine kleine Theaterbühne füllen/decken. Sie funktionierte immer auf Anhieb. Der Fluidverbrauch ist minimal, die Geräuschentwicklung ebenfalls. Der Ablaufhahn ist sehr mühsam zu bedienen. Es geht eifacher, die Maschine zu kippen.

Auch wenn alle diese Maschinen auf den ersten Blick so aussehen, als würden sie vom selben Band fallen (was evtl. bei einigen Produkten auch so ist), so gibt es bei den BeamZ und der Lightmaxx doch klare Unterschiede im Design - also wie die Luft im Gerät zirkuliert und auch sonst sind etliche Details unterschiedlich gelöst.

Rost ist ein Thema. Die BeamZ hatten schon nach wenigen Tagen erste Rostspuren. Bei der Lightmaxx sieht man am Ablasshahn ebenfalls Rostspuren (erklärt auch, wieso der Hahn sich quasi nicht mehr öffnen lässt).

In "meinem" Theater hat die Bühne ein Gefälle, was dem Effekt gut tut, da er sich so einfacher steuern lässt. Der Nebel fliesst dann abwärts in Richtung Publikum. Wird der Nebel gestaut, z.B. durch den Vorhang, so wird er in die Höhe gewirbelt und verhält sich dann so wie Haze oder Nebel. Das kann gewünscht sein. Wenn es aber nicht so sein soll, ist es sinnvoll, ein Fluid zu verwenden, das eine kurze Standzeit hat, damit sich der Nebel auflöst, bevor er aufsteigen kann.

Kürzlich habe ich die Maschine auch für einen Partyevent benutzt. Die Maschine stand auf einem Steinboden. Sah auch dort sehr hübsch aus. Allerdings gibt es den "Bodennebel" Effekt nur solange, wie niemand Luftströmungen verursacht - sonst verteilt sich der Nebel fix im ganzen Raum, in allen 3 Dimensionen.

Noch zum Thema Wasser. Ich mache jede Wette, dass sowohl die BeamZ, die Lightmaxx und jede sonst erhältliche Bodennebelmaschine mit Ultraschallvernebler auch mit Leitungswasser funktioniert. Das hat imho auf den Effekt keinen Einfluss.

Destilliertes Wasser enthält aber keine Mineralien. Also auch keinen Kalk. Somit dürfte die Lebensdauer und Funktion der Maschine deutlich länger sein, wenn destilliertes Wasser zum Einsatz kommt. Ausserdem habe ich gehört [Disclaimer: Halbwissen! Vielleicht hat jemand harte Fakten zu dieser Aussage?], dass sich im destillierten Wasser weniger schnell Keime und Bakterien vermehren, wenn die Maschine mit destilliertem Wasser betrieben wird. Sollte das stimmen und die Maschine wird über einen längeren Zeitraum betrieben, wäre das schon auch noch ein gewichtiges Argument, die Investition in das dest. Wasser zu tätigen.

Hier noch ein Bildchen zur Visualisierung:

völlig klar, das sich im destillierten wasser weniger schnell keime bilden.

Zitat von zegi

Destilliertes Wasser enthält aber keine Mineralien. Also auch keinen Kalk. Somit dürfte die Lebensdauer und Funktion der Maschine deutlich länger sein, wenn destilliertes Wasser zum Einsatz kommt. Ausserdem habe ich gehört [Disclaimer: Halbwissen! Vielleicht hat jemand harte Fakten zu dieser Aussage?], dass sich im destillierten Wasser weniger schnell Keime und Bakterien vermehren, wenn die Maschine mit destilliertem Wasser betrieben wird. Sollte das stimmen und die Maschine wird über einen längeren Zeitraum betrieben, wäre das schon auch noch ein gewichtiges Argument, die Investition in das dest. Wasser zu tätigen.

Beim Zerstäuben spielt Kalk eine geringere Rolle als beim Verdampfen, weil er nicht ausfällt.

Um das kurz zu machen: nein, destilliertes Wasser macht keinen Unterschied. Ein Großteil des "destillierten" Wassers in Deutschland ist sowieso nur entmineralisiert und hat noch nicht einmal Trinkwasserqualität.

Wasserhygiene ist das A und O und das heißt täglicher Wasserwechsel und regelmäßiges Reinigen.

Die Ultraschallbodennebler machen aus dem Wasser ein Aerosol. Es sollte niemals abgestandenes Wasser verwendet werden.

Ich würde stark davon abraten, destilliertes / entmineralisiertes Wasser zu trinken. Stichwort: Osmotischer Druck.

Zitat von TomyN

Ich würde stark davon abraten, destilliertes / entmineralisiertes Wasser zu trinken. Stichwort: Osmotischer Druck.

❌ Stimmt nicht: Destilliertes Wasser trinken ist tödlich | MDR.DE

Geprüft am 26.07.2022

www.mdr.de

Ich würde weder destilliertes Wasser, noch destillatgleiches Wasser trinken. Aber das hat mit der Bodennebeldiskussion nichts zu tun.

Fragt sich aber, wieso einige Hersteller explizit destilliertes Wasser empfehlen.

Zitat von zegi

Fragt sich aber, wieso einige Hersteller explizit destilliertes Wasser empfehlen.

Weil sich keine Ablagerungen bilden.

Ich hatte mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Ich wollte nicht sagen, dass x-beliebiges (hartes) Wasser keine Spuren hinterlässt. Es ist aber weniger relevant als bei Verdampfern. Wenn es um die Keimbelastung geht, ist es egal ob 6 Wochen abgestandenes Leitungswasser oder 6 Wochen abgestandenes demineralisiertes Wasser verwendet wird.

Destilliert / demineralisiert ≠ keimfrei

Beim Verdampfen hat man den Vorteil, dass Keime zu großen Teilen thermisch neutralisiert werden.

man muß hier mal diese durchinander gewerfe trennen:

destilliertes wasser: das wird verdampft und wieder kondensiert. also eigentlich das sauberste wasser in jeder hinsicht. aber natürlich auch teuer

entmineralisiertes wasser: das läuft über einen ionentauscher säule, die, bis auf eine restleitfähigkeit, die salze entfernt. leitfähigkeit ergibt sich aus der menge an noch gelösten salzen. deutlich billiger

dann gibt es noch eine permanenter und eine tempräre härte des wassers: temorär kann man durch kochen entfernen, gibt den kalk niederschlag im tee wasse kessel. das ist das was man gut mit zitonensäure weg bekommt. HCO3 härte.

das zerstäuben ist hier aber nicht thermisch, deswegen sollten sich die hydrogencarbonate eigentlich nicht zersetzen zu carbonaten und wasser. Ca(HCO3)+Energie zu CaCO3 + H20+CO2

gleich mit Mg(HCO3)2

was die maschienen aufwendig macht ist halt das konsequente sauber machen da das wasser eben nicht abstehen darf. dazu gehört eben auch gut trocknen.

ich bitte um nachsicht, das die formulierung der formel oben nicht nomenklatur gerecht ist.

...bald ist Premiere und nachts sieht's noch toller aus:

Austritt jetzt am Boden - weniger Windanfällig

abgesehen von dem trockenlegen der Maschine, braucht man eigentlich nichts anderes mehr. der Nebel ist sicher nicht ganz so perfekt wie mit co2 aber man wird locker durch das einfache handling entschädigt.

ich habe eine elf 1500, einziger Nachteil ist, das die gelegentlich brummt. das kann in einem Theater von Nachteil sein. beim Hochzeitstanz stört es aber keinesfalls.

Brummen tut die WLF nur beim Umpumpen des Wassers vom 10L-Tank in den internen Tank. Die WLF hat aber einen Schalter für "Water Pump", kann man also getrost erst umpumpen, dann ausschalten, damit die nicht mitten in der Vorstellung pumpt und brummt...

Selbst die großen Lüfter oben drauf sind recht leise. Habe die Maschine direkt auf der Bühne in der Hinteren oberen Mitte hinter SatinCS-Stoff (akustik-Dämmstoff) stehen, und da hört man die Lüfter in der Ersten Reihe nur dann, wenn man genau hinhört und auch weiß, daß man auf Lüftergeräusch achten soll

laut ist die Maschine in keinem fall. aber wenn man sich hier über die Lüfter in Verstärkern ausläßt, dann ist die eben auch 'laut'