Ethik und Job

  • Ich möchte das Thema noch einmal aufgreifen nach den letzten Entgleisungen. Gestern hat ein Ordner seine Arbeit mit Erklärung an die Rednerin eingestellt, weil diese 22jährige sich mit Sophie Scholl verglichen hat.

    Sie konnte aber weiter reden, die Person am Mischpult hat also nicht weiter eingegriffen. Klar kann das alles dryhire sein - das ist mit einer gebauten Podesterie aber eher selten.


    Ich habe das an anderer Stelle schon einmal gesagt: wer politische Veranstaltungen unterstützt, die dafür sorgen, dass nahezu alle anderen Veranstaltungen weiter verboten bleiben, ist hier nicht nur verantwortungslos unterwegs bezüglich der vermittelten Inhalte, sondern gegenüber der ganzen Branche. Wer darüber hinaus gerade bei den Inhalten von gestern nicht sofort den Stecker zieht, sollte dann auch mal hinterfragen, ob er wirklich den richtigen Kundenkreis hat.

  • Ich möchte das Thema noch einmal aufgreifen nach den letzten Entgleisungen. Gestern hat ein Ordner seine Arbeit mit Erklärung an die Rednerin eingestellt, weil diese 22jährige sich mit Sophie Scholl verglichen hat.

    Ehrenordner, für mich der Held des Tages! :thumbup:

    Und unsere Nachwuchs-Widerstandskämpferin hat bei ihrem Abgang sogar noch das Mikrofon gekauft... Hoffentlich sieht sie sich von der Rechnung nicht auch noch unterdrückt... *finger

  • Coole nummer auf jeden Fall.


    Statt abschalten könnte man zumindest 500 ms delay als Bullshit-reflektor einschleifen, dann kann keiner sagen man hat nix gehört, aber der Redner kommt amtlich außer Tritt...

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    Nächstes Meet&greet: Forentreffen am 27.3.2024 in Heilbronn
    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Dass solche Events mit Technik ausgestattet werden, ist ja keine Überraschung. Immerhin gibt es ja auch in der Neonazi-Szene Konzerte, die statt finden. Es gibt also durchaus Leute am rechten Rand des Spektrums, die sowas machen.


    Was mich aber ech schockt in dieser Zeit, ist die komplette Realitätsferne dieser Leute. Wie kann man sich so über die Fakten stellen? Wie kann man zu diesem Vergleich kommen? Ist der Kampf gegen den systematischen Massenmord zu vergleichen mit dem Kampf gegen das Tragen einer Maske (die die Schwachen vor einer Krankheit schützen soll)?



    Der Ordner verdient einen Orden! Solche Leute machen mir Mut!

    Der Ton macht die Musik.

  • Der junge Mann hat es zumindest schon mal in den Liveticker der Tagesschau geschafft.

    https://www.tagesschau.de/news…i-Corona-Demo-in-Hannover



    Bleibt zu vermuten dass Jana aus Kassel in Zukunft noch gegen ganz andere Widerstände als die Corona Maßnahmen zu kämpfen hat - irgendwer aus ihrem persönlichen Umfeld wird das bei einer Million Klicks schon mitbekommen :)

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  • Jana aus Kassel wird das hoffentlich noch eine Weile mit sich herumtragen. Das Internet vergisst sowas nicht, auch wenn man später (hoffentlich) einsieht, was für eine absolute Entgleisung das wohl war.

    Mein Respekt dem Ordner, der mehr als sachlich direkt Konsequenzen gezogen hat.

    Mit Kleinkindern muss man so umgehen: Strafe, bzw. Reaktion direkt auf das nicht richtige Verhalten, angemessen und konsequent. Chapeau!

  • Ich ärgere mich immer, wenn ich auf den blödesten Veranstaltungen professionelle Tontechnik sehe. Ist ein bisschen unangemessen, ich weiß, aber trotzdem. Allerdings: in geschätzt 3/4 aller Fälle sehe ich irgendwelches no-name-Zeug, unprofessionell bedient. Bis hin zum Karaoke-Mikrofon. Am Ton sitzt offensichtlich nur selten ein Profi.

    Ich denke, dass eine ganze Reihe von Kollegen auf die Arbeit auf solchen Veranstaltungen verzichtet; mancher vielleicht grundsätzlich auch auf Aufträge aus der Politik.

    Ich habe mal eine Beschallungsanlage für ein Podiumsgespräch abgeschaltet - aber nur zeitweilig und ich habe es auch öffentlich erklärt - nachdem eine grüne Politikerin (oder Traumtänzerin) penetrant jeden Diskussionsbeitrag zum Thema "Verkehr in der Innenstadt, entsprechende Bauvorhaben" abgelehnt hat. Ihr Mantra: NIEMAND braucht ein Auto, NIEMALS und NIRGENDS. Auch nicht zum Liefern, für Großfamilien und für den Einkauf von Großgeräten (so die Diskussion). Bürgerbeteiligung also an die Wand gefahren...

    Ich hab ebenfalls kurz das Wort ergriffen, mich für den Transport der "voluminösen" Beschallungsanlage für die Veranstaltung entschuldigt, auch erwähnt, dass ich einen Diesel fahre, und dass ich natürlich reumütig sofort alles einräume und für immer im Lager verstaue und die Arbeit einstelle (weil die immer in Verbindung mit Auto und Parkplatz stattfindet). Dann mal eben kurz Anlage aus und aufgestanden...

  • Ich meine, man muss unterscheiden. Wenn es ein normaler, bezahlter Job ist und das ganze im Bereich der Legalität stattfindet, dann wär für mich die Hürde sehr hoch. Ein Arbeiter kann auch nicht einfach seine Arbeit einstellen, weil er mit einer Ansicht oder Aussage seines Chefs nicht konform geht.

    Bei den 'wir haben keine Geld aber es ist eine gute Sache' Veranstaltungen war mein Sieb im Vorfeld glücklicherweise bisher immer richtig justiert.

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    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • ich habe mal meine Arbeit niedergelegt bei einer Kundgebung zum 1. Mai


    auch da wurde das überschaubare Programm vom anwesenden Azubi weiter geführt, war ja schon alles eingestellt.

    Ich brauche mich aber nicht von der Bühne aus beschimpfen lassen. Thema waren die bösen bösen Unternehmer und schmarotzer die in der PKV sind.


    Ein kurzer Versuch meinerseits zur Klärung und bitte um Mäßigung verlief wie erwartet im Sande.
    da hat der böse Kapitalist ( also ich ) eben auf sein Kapital für diesen Tag verzichtet.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Und dann gibt es noch Buchungen mit grober Täuschung, bei der sich erst im Laufe des Tages herausstellt, wer Ross und Reiter ist. So mir geschehen.

    Vor Jahrzehnten hatten wir auch mal das Vergnügen: per Telefon und Vorkasse engagiert für eine 'Privatveranstaltung mit Livebands‘. Crew: ein britischer Workingclass Hippie namens Dave (mit Matte, Billy Bragg T-Shirt und Davidstern um den Hals) und ein weißer Rastafari mit Verbindungen zur linksalternativen Reggaeszene. Im Laufe des Nachmittags stellte sich so nach und nach heraus, dass Frisuren und Szenesymbole der übrigen Akteure da so gar nicht zu passen wollten. Nach kurzer Krisensitzung mit dem (ebenfalls überrumpelten) Hallenvermieter und der um Rat gefragten Polizei (war noch die Zeit, als nicht unbedingt jeder ein Handy hatte) wurde beschlossen, die Sache irgendwie durchzuziehen, um unnötigen Stress zu vermeiden. Und aber am nächsten Tag bei der Schlussabrechnung dem Veranstalter freundlich erklärt, dass wir wohl doch nicht die richtige Firma für seine Events sind.

    Irritationen mit 'Links‘ gab‘s dagegen höchstens mal am 1. Mai, zur großen Zeit der 35-Stunden-Woche Demos. Dorthin fuhr man auf direktem Wege von 'Tanz in den Mai‘ aus dem Nachbarort zum Aufbau. In vollem Bewusstsein, dass am Tag der Arbeit keiner der seitens der Gewerkschaft für morgens um 6 zugesagten Helfer erscheinen, geschweige denn auch nur einen Finger krumm machen würde. Aber immerhin waren die Kabel ja noch warm.

    Wenn dort dann um 12:00 mittags von allen Seiten die Transparente mit '"35 Stunden sind genug!“ eintrudelten, lautstark die Ausbeutung der Arbeiterklasse durchs skrupellose kapitalistische Unternehmer- und Bonzentum festgestellt wurde und sich das anschließende fröhliche Beisammensein entgegen aller Abmachungen bis zum Sonnenuntergang zog, schaute man doch schon mal heimlich auf die Uhr und dachte "35 Stunden? Ja, passt – aber irgendwie bin ich bei euch vielleicht trotzdem ein bisschen falsch.“

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Endlich: Jana aus Kassel, das Musical:


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    Der Ton macht die Musik.