Schlagzeug Abnahme in der Kirche

  • Hallo Wolfgang,

    ich bin neu hier im Forum.

    Du hattest hier und in einem anderen thread wiederholt begeistert über das AE2300 berichtet. Ich überlege, ob es auch als (Mono-) Overhead in Frage käme - die Eigenschaften sprächen m.E. durchaus dafür. Anwendung: "kleines Besteck" mit z.B. noch einem zweiten AE2300 am Snare-Rim und einem Beta 91A in der BD, ohne Einzelmikros an Toms, HH und Ride. Das wäre zudem optisch sehr dezent.

    Was meinst Du dazu? Hast Du es vielleicht schon mal als OH (gemeint ist nicht nur das Blech) probiert?

    Beste Grüße

    Andreas

  • Ich glaube, da müssen wir tatsächlich wora fragen, ob das Sinn macht. Ich habe das so noch nicht probiert.

    Bei Drei-Mikro-Anordnungen bin ich kein Freund von „Snare + OH“ es sei denn, es gibt keine Toms. Ich habe schon erfolgreich A-B + Kick, Glyn Johns + Kick, und zwei Achten ins Set + Kick benutzt aber immer mit guten Kleinmembranen oder 414en oder 4050en.

  • Danke guma!

    Vielleicht sollte ich hier ergänzen, dass ich kein Profi-Tonmann bin, aber bereits seit rund 3 Jahrzehnten im innerkirchlichen Bereich mische - aufgrund der ohnehin meist schwierigen Kirchenakustik mittlerweile vorzugsweise in mono; dafür lieber mit etwas mehr Aufwand für Delay-Line, sowie Subwoofer kanalweise ggf. über Aux-Weg. OHs in stereo würden folglich eigentlich garnicht gebraucht. Zudem wird insbes. von katholischen Gemeinden häufig dezenter Materialeinsatz gewünscht, wenn nicht gar gefordert.

    Die Niere, der vorbildliche off-axis Frequenzgang und die kleine Bauform des AE2300 brachten mich daher auf die eingangs gemachte Überlegung, Toms und Bleche über ein einziges dafür geeignetes Mic abzubilden.

    Das zusätzliche Snare-Mic. (ggf. per Rim-Clamp) hatte ich als Soundformungs-Option erwogen, wobei das sonst übliche "Problem" betr. gleichem Abstand zu beiden OHs bei solchem Mono-OH entfallen würde.

    Mit meinem 91er in der BD wäre folglich im Hinblick auf die Optik auch nur ein einziges Stativ nötig.


    Der Gedanke, ein dynamisches als OH zu nehmen, ist sicher erst einmal ungewöhnlich. Leider ist gerade keine Veranstaltung in Sicht, um es mal auszuprobieren.

    Alternativ könnte man als Mono-OH vielleicht auch ein AE3000 in Betracht ziehen (?), wobei ich damit wohl Euer Thema sprengen würde ...


    Lasst mich an Eurem Erfahrungsvorsprung teilhaben!


    Andreas

    5 Mal editiert, zuletzt von Andreas S. ()

  • eine drum-abnahme mit nur drei mikros mache ich z.b. für unser InEar in der eigenen band. dazu stelle ich zwei kleinmembran-mikros relativ niedrig links und rechts von der bassdrum auf, mit blickrichtung zur snare bzw. auf der anderen seite auf das floortom. dazu ein mikro in die bassdrum, fertig.

    das habe ich mal in einem kleinen notbehelfs-studio ausprobiert (ein proberaum, der als studio herhalten musste), weil der musiker mit dem mischpult viel zu spät kam und ich zusammen mit dem drummer blöd rumgesessen bin. er hatte so einen kleinen roland-recorder mit acht mikroeingängen - zwei davon mit phantomspeisung. das ergebnis hat uns später besser gefallen als die anschliessende abnahme des ganzen sets mit vielen mikrofonen.
    natürlich muss man da ein klein bisschen rumprobieren, bis man die beste mikroposition gefunden hat. dann klingt das aber sehr ausgewogen und räumlich.

    und so war ein notbehelf geboren, den ich seither immer wieder mal einsetze. ;)


    aber ich schweife ab...


    das AE2300 habe ich bisher noch nicht an so wahnsinnig vielen positionen getestet, obwohl ich seit längerer zeit vier stück davon habe.

    bisher hatte ich es, wenn mich meine erinnerung nicht täuscht, an der snare, tom, timbale, bongos und für bläseranwendungen im einsatz. dort hat es überall sehr gut funktioniert.

    OH anwendungen mit viel abstand zur quelle habe ich aber noch nicht versucht, das wäre ja durchaus mal interessant. ich habe da auch das Sennheiser MD441 in guter erinnerung, das ist ja auch ein dynamisches mikro. prinzipiell sollte dem also nichts im wege stehen.

    aber ich schätze, wenn tatsächlich mal wieder ein gig zu mischen sein sollte, dann werde ich da sicher erstmal auf die gewohnten mikros zurückgreifen. für experimente hab ich da momentan keine luft 8)


    das AE3000 hatte ich vor 10 jahren auch öfter mal als OH eingesetzt. aber es hat mir an der position dann doch nicht soo gut gefallen, hier sind die AT4051a, neben den Schoeps Colette, meine favoriten. auch das AT4050 macht hier einen interssanten sound, vor allem für rockmusik, aber die sind mir dafür meist zu klobig/zu schwer. ich mag da lieber die leichten und eleganten lösungen, die sich optisch nicht so aufdrängen. in sofern wäre das kleine AE2300 sicher nicht die schlechteste option.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    6 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • Andreas S.


    Das führt in diesem Thread ein bisschen zu weit aber Du könntest ja einen eigenen Faden zu Abnahmetechniken in einer Kirche eröffnen:

    Beide Techniken Glyn Johns und meine Technik mit den zwei Achten sind einigermaßen Mono kompatibel, wenn die Mikros äquidistant zur Snare aufgebaut werden. Die Technik mit den zwei Achten hat außerdem den Vorteil, dass sie auf ein gut sichtbares Overhead-Stativ verzichtet und relativ nah an den Trommeln bleibt, sodaß weniger Raumanteil aufgenommen wird. Hier hatte ich mal Bilder eingestellt:

    Das irrationale Verhältnis des gemeinen Beschallers zur Acht

  • Den Faden abzutrennen fände ich nicht schlecht. Habe ähnliche Erfahrungen wie Andreas S. Der Raumklang kommt dann sowieso vom Raum. Ich nehme ein akustisches Set gerne nur mit 2 Mikros auf. Eines in der BD und als Zweites eine Keule (KMR82i) von oben hinten, etwas weiter weg (2-3m). Das bringt einen recht homogenen Klang und ich gehe Positionierungsproblemen aus dem Weg, weil der Abstandunterschied zu den einzelnen Quellen nicht mehr so stark unterschiedlich ist. Ich kollidiere auch nicht mit dem Bewegungsraum des Drummers (bzw. er mit dem Mikro). Durch die Keule bleibt die Trennung der Instrumente auch noch gut genug.

  • gerade in halligen Räumen nutze ich gerne das C430 von AKG als Drum OH, da ich damit noch bei moderaten Lautstärken die Toms und Snare definiert übertragen kann. Allerdings weiß ich nicht inwieweit die Harman-Übernahme und die damit verbundene Verlagerung nach China sich auf das C430 ausgewirkt hat, da ich noch welche aus österr. Produktion nutze.

  • womit ich recht gite Erfahrung hab', ist folgenden Kombi:
    Rode NT4 (ist ein XY Mikro) auf großem Stativ über der Snare ("gedreht" Richtung akustischer Mitte des Gesamtschlagzeuges), ein Rode NT5 an der Snare (phasenaligned zum XY) und ein Audix D6 in/an der Kick (ebenso phasenaligned zum XY).:saint:

    Natürlich geht's auch mit mehreren/anderen Mikros, aber der Aufwand steigt dann zunehmends - ob's dann auch "gehört" wird... ;)

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • Wenn es dir hauptsächlich um optische Dezenz geht, hab ich für mich im Theater mit Band auf der Bühne folgende Konstellation als recht tauglich herausgefunden:
    Tellerstativ, ohne Galgen, darauf ein Audio Technica AT450 (die kleinen Side-Adressed Kondensatoren) und diese als relatives Close-Micing. Stativpositionen links und rechts der BD mit den Micros Richtung Set angewinkelt.

    Hier ein Bild dazu:

    Out_of_Allgaeu_1-Forster.width-1500_Bx8TnkA.jpg


    Ist halt nicht ganz Mono und hauptsächlich läuft halt das Blech drüber - aber optisch dezent

  • Tellerstativ, ohne Galgen, darauf ein Audio Technica AT450 (die kleinen Side-Adressed Kondensatoren) und diese als relatives Close-Micing. Stativpositionen links und rechts der BD mit den Micros Richtung Set angewinkelt.

    ha, ganz genau so mache ich das zur zeit auch für unser InEar ;) die 450er hatte ich halt "übrig".

    bild kann ich aber gerade nicht liefern, weil wir wegen corona diesen monat nicht proben.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ha, ganz genau so mache ich das zur zeit auch für unser InEar ;) die 450er hatte ich halt "übrig".

    bild kann ich aber gerade nicht liefern, weil wir wegen corona diesen monat nicht proben.

    Hört sich das auf der PA auch gut oder ist das eher eine Lösung für InEar?

  • na ja, jazz-drums nehme ich gerne so ab, dann auch über die PA.

    aber wie gesagt: man muss da evtl. ein bisschen mit der genauen mikroposition experimentieren, diese zeit hat man ja nicht immer. das klingt aber schon ganz ordentlich.

    im gegensatz zum kollegen habe ich die mikros aber nochmal deutlich tiefer angebracht.


    und für rock- und popmusik würde ich trotzdem die normale abnahme der einzelnen trommeln machen, einfach auch damit man da mehr einflussmöglichkeiten hat. die abnahme mit drei mikros ist für mich nicht in jeder situation interessant.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Sagt bitte - gehört hier zwar nicht her - wie starte ich ein neues Thema?

    Bisher hatte ich mich nur bei bereits vorhandenen eingeklinkt.


    Konkret würde ich gerne eines zu "Erfahrungen mit dem Shure KSM109 bzw. baugleichem SM137" starten.


    Beste Grüße

    Andreas