Erfahrungen mit OpticalCon Quad

  • Wir haben Quadcons in einer größeren Installation, die ältesten Teile davon sind rund 10 Jahre alt, schätze ich. (Genutzt für Dante, Madi und Video)


    Bisher gab es keine nennenswerte Probleme. Die Stecker werden regelmäßig gereinigt. Patchkabel haben wir in der Zeit eine Handvoll ersetzt.


    Im Touring ist eher Dualcon verbreitet, dafür halten wir Adapter (Quad auf 2* Dual) bereit.


    Insgesamt gibt's erstaunlich wenig zu berichten, die Verkabelung tut brav was sie soll

  • Der grosse Vorteil von OC Duo ist halt dass sie ohne irgendwelche Sonderpigtails mit handelsüblichen LC Duplex Armaturen kompatibel sind. Die grössere Packungsdichte (2:1) von Quad gegen Duo wiegt das mMn noch nicht auf. Anders sieht es erst bei grösseren Multis (12er OC / MTP) aus.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Ich kenne nur die Duo aus dem Touring und ich hasse sie hauptsächlich wegen ihrer unzuverlässigen Verriegelung. Einziger Vorteil in meinen Augen: die Kompatibilität mit LC. Dem Quad traue ich diesbezüglich auch nicht mehr zu, weil wahrscheinlich das selbe schwächliche Verriegelungssystem verwendet wird.
    Das klingt ein wenig wie ein Rant, ist es auch, weil ich es so unnötig finde, an dieser Stelle nicht konsequent zu sein. Federn haben im Feld an dieser Stelle nichts verloren.

    Ich bevorzuge wirklich robuste Systeme wie HMA, Fiberfox oder Firefly (wobei das Single Mode ist, aber sehr ausgefuchst, gerade für Video- und Datenverbindungen (Gigabit Ethernet über EINE Faser)

    Wenn es aus Kundengründen der Quad sein soll: immer auf die Verriegelung achten.

  • Ich würde auch eher Duo nehmen, weil es weiter verbreitet ist und es eben die Kompatibiltät zu LC Fasern gibt. Damit sind Breakouts sehr günstig machbar.


    Ich kenne das System als ausgesprochen zuverlässig, es gibt von Neutrik dazu ein Reinigungs- und Inspektionsset, damit kann man zur Not die Fasern reinigen und begutachten.

    Bei den Steckern habe ich wirklich noch nie einen defekt gesehen obwohl ich wirklich schon viele in der Hand hatte. Allerdings eher im Messe/Industrieumfeld, da aber gerne in zweistelliger Anzahl.


    Beachten würde ich bei der Planung das es nicht zu viele Übergänge bzw. Adapter im Einsatz sind, jede Verbindung macht gerne nen halbes db Dämpfung, in Verbindung mit langen Hauskabeln kann das ein Problem werden.

    Wenn ihr Singlemode verwendet ist es egal, aber im Sinne der Kompatibilät wäre MultiMode vemutlich mittelfristig besser.

    Das ist aber bei allen System gleich.

  • wir sind gerade dabei Multimode fasern zu verlegen, weil wir bei allen strecken deutlichst unter 500m bleiben. manche wege sind sogar nur 30m, die längste strecke wird um die 100m haben. singlemode ist hier noch nicht nötig.


    natürlich könnten wir das auch mit normalen CAT leitungen machen, aber mit glas fühlen wir uns da einfach für die zukunft sicherer aufgestellt. es ist wirklich viel arbeit, die kabel in unserem haus zu verlegen, das will man nicht alle 10 jahre machen. stellenweise muss man die leitungen wirklich von einbaulampe zu einbaulampe über die decke schieben...

    weil wegen der corona-lage nicht ständig veranstaltungen sind, ergreifen wir jetzt die chance, diese arbeiten in ruhe durchführen zu können.


    zudem legen wir immer 8fach LWL leitungen, also 4 netzwerke in einem kabel.

    zwei davon sind für Audio und Video vorgesehen, der rest ist spare. wir werden Cisco switche mit SFP modulen einsetzen, die in kleine cases kommen. diese werden dann dort im haus angeschlossen, wo sie für die jeweilige VA gebraucht werden.

    an den bodentanks soll dann erstmal nur eine buchse mit opticalCon Quad angebracht werden. das ist einfach effektiver, weil wir immer zwei getrennte netzwerke haben wollen. die OpticalCon Quad einbaubuchsen kommen auch mit den LC steckern vom kabel klar, weil diese hier nicht als doppelstecker ausgeführt sind.

    und an den racks, in denen die switches untergebracht sind, soll es jeweils eine peitsche von LC auf OpticalCon geben.



    kompatibel zu anderen stecksystemen muss es nicht unbedingt sein. für fremdproduktionen stellen wir dann die switche mit ihren RJ45 buchsen zur verfügung - zur FOH position legen wir zusätzlich eine doppelleitung CAT7. das sind dann 6 unabhängige netzwerke.



    zunächst dachte ich ürigens auch spontan an fiberfox.

    doch als wir die preise für die Fiberfox erfahren haben war schnell klar, dass das mit den geplanten 14 anschlusspunkten im haus ziemlich teuer wird. deshalb schauen wir uns gerade nach alternativen um.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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  • kompatibel zu anderen stecksystemen muss es nicht unbedingt sein. für fremdproduktionen stellen wir dann die switche mit ihren RJ45 buchsen zur verfügung - zur FOH position legen wir zusätzlich eine doppelleitung CAT7. das sind dann 6 unabhängige netzwerke.

    Für Video bringt dir das leider gar nix. Wenn die nicht gerade mit NDI arbeiten brauchen sie immer direkten Zugriff auf die Faser, idR heutzutage als OC Duo/LC (Lightware, Yellowbrick, alles was mit SFP-Modulen arbeitet) oder aber SC (Ophit und deren diverse Derivate). Adapter auf OC Quad hat da seltentst jemand dabei.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Wenn ihr schon Kabel verlegt, ist es leider schon zu spät für Firefly. Das hätte Dir gefallen. Ich hab das erst nicht geglaubt, aber die brauchen nur eine Faser pro Netzwerk. Sowohl bei den eigenen Switches als auch bei den SFP-Modulen für Standard-Switche.
    Und haben wirklich gute Lösungen für Video-Übertragungen.
    Und in jedem 4-er Kabel sind 6 Fasern, 2 als Spare.

    Aber nun seid ihr auf Multimode, dann ist es so.

    Meine Abneigung gegen das Verriegelungssystem von OpticalCon basiert auf mehreren konkreten Erfahrungen. Es ist mechanisch anderen Systemen (die genannten Firefly, HMA und Fiberfox) unterlegen. Wenn man es einsetzt, ist es wichtig, daß die Blenden, auf denen die Einbaubuchsen sitzen, wirklich stabil sind.
    Kauft direkt ein Messgerät für die Dämpfung und ein Putzset mit. Später werdet ihr es brauchen. Penibler Einsatz von Schutzkappen versteht sich von selbst.

  • Wenn ihr schon Kabel verlegt, ist es leider schon zu spät für Firefly.

    wir haben uns da von der firma Klotz beraten lassen, die uns dann zu einer installateurfirma vermittelt hat, die eng mit Klotz zusammen arbeitet...

    hmmm.


    die idee mit OpticalCon ist aber auf unserem mist gewachsen, weil die kosten für Fibrefox anschlüsse einfach sehr hoch sind. da ist das letzte wort noch nicht gesprochen, aber es könnte halt gut zu unserem bedarf passen.



    was die kompatibilität mit touring-gewerken angeht:

    ich schätze es wird immer gelegenheiten geben, wo der vor ort installierte anschlusstecker nicht passt. man kann es wohl kaum allen echt machen.

    die meisten locations, die ich so kenne, bieten lediglich ein paar kupfer-netzwerkverbindungen per RJ45. das ist der standard.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • Ich fand es im Longstay-Touring teilweise hilfreich, Strecken mit LC-Buchsen vorzufinden. Die kann man mit Pigtails auf quasi jedes Multimode-System adaptieren.
    Von der Steckverbindung her sehe ich keinen Vorteil von OpticalCon, die Steckzyklen sind identisch, wenn ihr mechanisch halbwegs geschütze Orte für die Patchfelder habt, spricht überhaupt nichts gegen LC.
    Fiberfox ist da auch mit Kanonen auf Spatzen, weil ihr am Ende öfter adaptiert und den Vorteil von Fiberfox, die Robustheit, verliert.
    Weiterer Vorteil von LC: Die Komponenten sind Standardware beim IT-Händler, Pigtails etc sind schnell, einfach und preisgünstig zu beschaffen.

    Also ein Patchpanel, was für mich Vieles abdecken würde:

    4 Doppelfasern LC Multi Mode (Luxus: Pigtails LC-LC, LC-Fiberfox)
    4-8 Kupfer-Netzwerk
    4-8 XLR analog
    4 BNC

  • +1 für gängige, massenkompatible Stecker. OpticalCon Duo wäre halt LC-kompatibel. Da kann jeder mit Multimode-irgendwas andocken.

    Ich finde, mit der Zwangsbeglückung mit nem Cisco-Switch schränkt man sich da sehr ein.


    Bei Cat-Leitungen käme man ja auch nicht auf die Idee, das so zu machen. Nicht jeder hat ethernetbasierte Protokolle wie Dante oder AVB. Das Dank Behringer und Midas sehr weit verbreitete AES50 würde dann z. B. gar nicht laufen. Bei Glas dann halt MADI optisch oder die schon erwähnten Videogeschichten.


    Ich persönlich finde es halt schade, wenn schon Geld in eine ordentliche Kabelinfrastruktur gesteckt wird, sich da unnötig künstlich einzuschränken.


    Aber gut, das ist meine Meinung. Die ist sicher nicht allgemeingültig.

  • Also ein Patchpanel, was für mich Vieles abdecken würde:

    4 Doppelfasern LC Multi Mode (Luxus: Pigtails LC-LC, LC-Fiberfox)
    4-8 Kupfer-Netzwerk
    4-8 XLR analog
    4 BNC

    BNC strecken, also koaxkabel, werden wir sicher nicht mehr verlegen. ich kann mich an keine einzige produktion in den letzten 5 jahren erinnern, die sowas brauchte.

    über XLR analog denke ich nochmal nach. da wir auf der bühne drei verschiedene anschlusspunkte haben, wir das aber gleich wieder aufwändig.

    2x kupfer-Netzwerk ist eingeplant.

    4x doppelfasern mit LC sind dann kein problem.


    OpticalCon haben wir nur aus einem grund ausgesucht: diese steckverbindungen sind ganz gut staubgeschützt. und staub ist ein sehr großer feind von LC verbindungen.


    +1 für gängige, massenkompatible Stecker. OpticalCon Duo wäre halt LC-kompatibel. Da kann jeder mit Multimode-irgendwas andocken.

    Ich finde, mit der Zwangsbeglückung mit nem Cisco-Switch schränkt man sich da sehr ein.

    die Cisco-switche müssen von externen produktionen ja nicht zwingend benutzt werden. im übrigen können es auch Ubiquiti switche werden, das ist noch nicht fix beschlossen. wir können das aber auch so einrichten, dass sich die produktionen direkt auf LC aufstecken können.

    wie gesagt: wir bieten da 8 multimode leitungen, also 4 netzwerke.

    den hinweis von euch, dass man zwecks kompatibilität vielleicht doch besser auf LC setzen sollte, werde ich bei den weiteren planungen berücksichtigen. bisher wurden ja nur kabelstrecken gezogen, die anschlusspunkte sind noch anzufertigen. deshalb hatte ich ja diese frage gestellt.


    und vielen dank schonmal für die guten anregungen!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Ich fand es im Longstay-Touring teilweise hilfreich, Strecken mit LC-Buchsen vorzufinden. Die kann man mit Pigtails auf quasi jedes Multimode-System adaptieren.
    Von der Steckverbindung her sehe ich keinen Vorteil von OpticalCon, die Steckzyklen sind identisch, wenn ihr mechanisch halbwegs geschütze Orte für die Patchfelder habt, spricht überhaupt nichts gegen LC.

    Das blöde an normalen LC-Einbaudurchführungen ist ihre Staubempfindlichkeit. Das ist vor allem in Bodendosen ein Quell ständigen Ärgernisses weil kein Mensch da zuverlässig die Kappen drauf macht. Da ist die Neutrik OCON BU erheblich besser, selbst wenn man dann doch nur LC vorne rein steckt.

    Ob man dann seine eigene Hausverkabelung in OC ausführt ist Geschmacksache. Klar ist die Push-Pull-Verriegelung Bajonett- oder Schraubsystemen mechanisch unterlegen; Ob sich das in der Praxis auswirkt hat aber auch viel mit dem Handling und der Wartung zu tun. Die Verriegelungseinheit am Stecker ist ja im Zweifelsfall innerhalb von Sekunden werkzeuglos ausgetauscht.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • über XLR analog denke ich nochmal nach. da wir auf der bühne drei verschiedene anschlusspunkte haben, wir das aber gleich wieder aufwändig.

    Das würde ich auf jeden Fall mitziehen, und zwar bitte komplett erdfrei (Schirm durchgehend, Armaturen isoliert montiert). Es gibt jede Menge Sonderkram für den so was noch gebraucht wird: alte analoge Intercomsysteme, Shoutboxen, Timecode, Bühnentimer und - Ampeln, mal schnell noch eine analoge Tieline...

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  • Es gibt für D-Norm auch den gefederten Klappdeckel von Neutrik (SCCD-W). Damit sollte Staub keine Chance haben.
    Die Verriegelung bei Opticalcon ist wirklich nicht perfekt, allerdings kann man die Verriegelung auch manuell einrasten lassen und ihre Funktion durch (sanftes) Ziehen überprüfen. Das erfordert natürlich mehr Aufmerksamkeit, ist aber in meinen Augen kein Ausschlusskriterium.

  • Das würde ich auf jeden Fall mitziehen, und zwar bitte komplett erdfrei (Schirm durchgehend, Armaturen isoliert montiert). Es gibt jede Menge Sonderkram für den so was noch gebraucht wird: alte analoge Intercomsysteme, Shoutboxen, Timecode, Bühnentimer und - Ampeln, mal schnell noch eine analoge Tieline...

    Auch DMX wäre so ein typisches Kaninchen...

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächstes Meet&greet: Forentreffen am 27.3.2024 in Heilbronn
    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • bei bedarf könnte ich das aber auch über die kupfer-CAT leitungen machen, da habe ich ja gleich 4 kanäle. frech*

    ich werde mich dafür einsetzen, dass wir statt zwei kupferCAT leitungen gleich mal vier einziehen.


    und wenn gar nix passt, müssen sie eben ihre eigene strippe an der wand entlang legen - wie bisher *finger

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das blöde an normalen LC-Einbaudurchführungen ist ihre Staubempfindlichkeit. Das ist vor allem in Bodendosen ein Quell ständigen Ärgernisses weil kein Mensch da zuverlässig die Kappen drauf macht. Da ist die Neutrik OCON BU erheblich besser, selbst wenn man dann doch nur LC vorne rein steckt.

    Ob man dann seine eigene Hausverkabelung in OC ausführt ist Geschmacksache. Klar ist die Push-Pull-Verriegelung Bajonett- oder Schraubsystemen mechanisch unterlegen; Ob sich das in der Praxis auswirkt hat aber auch viel mit dem Handling und der Wartung zu tun. Die Verriegelungseinheit am Stecker ist ja im Zweifelsfall innerhalb von Sekunden werkzeuglos ausgetauscht.

    Wenn ich Personal habe, was die Schutzkappen nicht SOFORT wieder auf LC-Buchsen und Stecker draufmacht, habe ich das falsche Personal. Da habe ich keinerlei Verständnis, das ist Grundkurs Glasfaser. Und wer das nicht versteht, sollte die Finger davon lassen.

    Ich finde, das Push-Pull des OC ist viel zu schnell zu schwach verriegelnd und das Steckergewicht tut sein Übriges. In vielen Fällen hält ein LC-Duplex sicherer in einer OC-Buchse. Dafür brauche ich so ein teures System nicht. Richtig haarig wird es mit nach unten geneigt eingebauten Buchsen, dann zieht der Stecker mit seinem Gewicht an der Verbindung und das kann sehr schnell zum Show-Stopper werden.

    Im Übrigen habe ich den Eindruck, daß Nicht-Fach-Personal (auf Glasfaser bezogen) mit LC & Co besser umgeht als mit OC, FF und MHA. Da kommt anscheinend das Gefühl "ist doch robust" auf. Was aber gerade für die Steckverbindungen nicht gilt. Schutzkappe vergessen kann schon bedeuten, daß die Verbindung massiv Pegel verliert. Und irgendwann ist Schluß. Mit Glück kriegt man das mit einem Putzset wieder hin aber irgendwann ist dann auch endgültig Schluß. Und in dem Fall ist dann natürlich die Frage, ob ich mit IT-Standard-Ware (LC) nicht besser fahre.

    Ach ja, Bodendosen empfehle ich tatsächlich auch nicht. Wenn dann aufrecht montiert und in staubarmer Umgebung. Versteht sich ja eigentlich auch von selbst.

  • Ach ja, Bodendosen empfehle ich tatsächlich auch nicht. Wenn dann aufrecht montiert und in staubarmer Umgebung. Versteht sich ja eigentlich auch von selbst.

    der haupt-anschlusspunkt für FOH befindet sich leider unter dem boden. daran kann ich leider nix ändern.

    alle anderen anschlusspunkte sind an wänden oder säulen, alle etwa in hüft- bis kopfhöhe.


    bezüglich der anschlusslösungen werde ich mich nochmal mit der installationsfirma unterhalten. allerdings haben die bei der vorberatung auch nicht wirklich geglänzt ...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang