Presonus StudioLife Serie III - echt, jetzt?

  • Hallo zusammen,


    um für die Zeit nach der Pandemie gerüstet zu sein wollte ich meine private Bühnentechnik-Ausstattung erneuern. Ziel: eine 32-Kanalige Lösung für Live-Veranstaltungen mit Multitrack-Recording.


    Geworden ist es ein Presonus StudioLive 32SX, eine NSB16.8 Stagebox, ein StudioLive 16R Rackmixer der sich auch als Stagebox nutzen lassen soll, dazu diverse Kabel und Cases und ein 10" Tablet für die Fernbedienung. Zusammen ungefähr eine Investition von 5k€.


    Nungut. Zuhause angekommen hab ich dann alles ausgepackt und erstmal angefangen, mich in den 16R einzuarbeiten.


    Die App-Software "UC Surface" kann zwar IPv4, der Mixer kann DHCP oder statische IP-Vergabe und kennt auch eine Netzmaske und eine Gateway-Angabe. Machtman die App auf, findet sie den Mixer via Broadcast und man kann sich dahin verbinden.


    Das funktioniert natürlich exakt so lange, bis der Mixer in einem anderen IP Segment steht wie das Tablet. Dann nicht mehr. Kein Problem würde man denken - man könnte ja IP oder Hostnamen des Mixers einfach direkt eingeben, so wie bei jedem IPv4-Client auf der Welt üblich.


    Erster Hammer: leider Fehlanzeige. Einen Dialog dafür gibts in UC Surface nicht. Antwort vom Support auf das Ticket "Ihr habt den Dialog vergessen": "This is by design. You may file a feature request." Im Jahr 2020 nach Christus. WTF?


    Nun gut, peinlich aber ich kann damit leben, obwohl es ab und an praktisch wäre. Also weiter.


    Es gibt 16 Mic/Line Combo-Buchsen, einen AVB-Netzwerkanschluß, dem "Control" Ethernet Port, Main Out und 6 Aux Outs in Form von symmetrischen Klinken. Soweit wäre eigentilch alles gut (bis auf den Unfug, daß immer noch kein Hersteller erdfreie symmetrische Anschlüsse verbaut, man also auch 2020 noch mit DI-Boxen rumfummeln muß - auch so eine Peinlichkeit vor dem Herrn).


    Dann gibts einen Dialog "Routing". Da kann man z.B. den 64 AVB-Kanälen jeweils ein Signal vom Mixer zuweisen. Standardmäßig ist ein Teil davon vorbelegt, die Belegung ändern ist eigentlich über einen Matrix-Dialog auch schön gemacht.


    Nur: es ist nicht möglich, einen einmal verbundenen Kanal wieder komplett zu lösen, weil man den z.B. von einem anderen AVB-Gerät beschicken will. Man kriegt eine einmal gesetzte "black Box" in der Matrix nicht wieder weg, nur verschoben :-(.


    Also neues Ticket: Ihr habt da ne Funktion vergessen. Antwort: "This is by design. You may file a feature Request". Ah ja


    Es gibt übrigens auch nen SD-Karten-Recorder. Der kann bei dem Rackmixer nur Stereo. Presonus behauptet im Forum, den multitrack-fähig zu machen hätte die Rack-Mixer massiv verteuert. Komischerweise kann der SD-Recorder in den Deskotp-Modellen 34 Spuren aufzeichnen, und die scheinen bis auf die Controls hard- und softwaremäßig weitgehend identisch zu sein. Die Software dafür existiert also. OK, vielleicht ist der Kartenleser im Rackmixer biliger, aber bei nem Gerät für 800 Euro dann "massiv teurer"?


    Ok, aber das nur am Rande. Interessant ist, daß in der Default-Belegung der Direct Out 1, der FX Return 1 und der linke Kanal vom Main Bus auf den Kanal 1 der SD-Karte geroutet sind, der Direct Out aller anderen Eingänge, der FX Return 2 und der rechte Kanal vom Main Bus auf Kanal 2. Man also im Grunde völligen Mist aufzeichnet, wenn man das so fährt. Deaktivieren kann man aber aus o.g. Gründen keine der Verbindungen, es läßt sich nur der Kanal wechseln. "By Design." Hä?


    Weiter gehts mit den Channel Delays. Erfreulicherweise gibts in jedem Channel Strip einen "Delay" Regler. Sowas ist nützlich, um auf großen Bühnen die Mikros/DI-Boxen entsprechendd em Abstand zur Frontline zu verzögern, um Matsch aus dem Sound zu kriegen und die räumliche Darstellung zu verbessern.


    Dumm nur: bei diesem Mixer (und wohl auch beim 32SX - hab ich noch nicht getestet!) greift der Delay allerdings nicht wie ich das von so ziemlich allen großen DIgitalmixern kenne vor dem Pan Pot, so daß den nur die Post Fader Sends abkriegen, sondern der sitzt direkt hinter dem Gain - die Pre Fader Sends (und zwar egal ob Pre1 "pre-#FX" oder Pre2 "post-#FX") werden also mit dem verzögerten Signal beschickt. Normalerweise verwendet man diese Sends für Monitorsignale. Wer um Gottes willen will auf seinen Monitoren ein verzögertes Signal haben und was soll das werden? Die Band ausbremsen?


    Die Antwort des Presonus Supports, daß da doch wenigstens ein Switch hingehört um ein Pre-Delay Signal abgreifen zu können: "This is by Design, nothing is broken. You may file a feature Request" - von den "Feature Requests stapeln sich übrigens um die 800 auf der Presonus-Homepage.


    Das ist dann schon ein erster Hammer, bei dem ich mir noch überlege, das Zeug wieder zurückzuschicken. Wahlweise ohne Channel Delays oder ohne Monitore arbeiten zu müssen geht eigentlich gar nicht.


    Aber es kommt noch besser:


    Es gibt zwei "FX" Busse, die sogar mit hochladbaren Plugins bestückt werden können. Zur Auswahl stehen Chorus, Flanger, diverse Varianten von Reverb. Kein Kompressor, was nicht so schlimm wäre weil die FX Busse wie alle Kanäle bereits einen zuschaltbaren Co/Li/Gate und einen 6-Band PEQ haben.


    Hammer A:
    Man kann diese FX Busse frei auf die 6 analogen Aux Outputs oder Network Kanäle routen. Für das Routing auf den Main Out gibts keinen Schalter. Support: "This is by design". Ich habe noch nicht herausgefunden, ob das Routing auf Main dann fest aktiviert oder deaktiviert ist, aber beides ist doch einfach nur Mist.


    Hammer B:

    Diese FX Busse würden sich wunderbar dafür eignen, Parallel Compression zu realisieren. _WENN_ man die Plugins abschalten oder bypassen könnte. Kann man aber nicht. Keines der Plugins hat einen Bypass-Schalter. Den Kompressor und den EQ im Bus kann man abschalten, das Plugin nicht. Man kann auch nicht "kein Plugin" wählen und es gibt kein NULL-Plugin.


    Das heißt: Motown-Compression kriegt man auf diesem Pult mit den FX-Bussen nicht ohne zusätzlich nachgeschalteten Effekt (Hall, Flanger, Chorus).


    Hier die Antwort vom Support:

    If no audio is sent to an FX then it will not generate an effect.

    FX channels can be muted.

    Every plugin has an off/on option on the GUI and in Universal Control there is an off/on button.

    FX busses are for FX only. This is the design of the mixer. Its not possible to use a FX channel for anything else other than FX.

    FX is routed to the main on the main layer.

    Darauf hin habe ich gefragt, wo denn der off/on Button der PLugins ist. Inclusive Screen Shots. Als Antwort wurde mir in den Screen Shots der ON/Off Button vom Kompressor markiert (einfach falsch) und der Mute-Button vom FX-Bus (noch falscher). Signiert war die Auskunft mit "Live Sound Support Lead". Der kennt offensichtlich sein eigenes Produkt nicht :-(.


    Ja, und natürlich kam wieder die Emfpehlung mit, einen feature Request zu machen :cursing:


    Damit nicht genug gabs dann noch einen völlig offensichtlichen Bug in UC Surface. Ich hab da mal ein Video gemacht (ca 90MB):

    http://www.dhv-staufen.de/temp/VID_20201215_191555.mp4


    Es ist nicht möglich, auf meinem Android 10 Tablet einen Limiter Threshold als Wert einzugeben (BTW sitzt der Limiter scheinbar nach Delay, PRe-Fader Send, EQ, Gate und Kompressor im Kanalzug!) - die "-"-Schaltfläche des Tastatur-Controls wird nicht angenommen und positive Werte werden automatisch auf 0 zurückgesetzt (was korrekt ist).


    Antwort im Forum:

    "This is by your device." - gemeint war wohl das Tablet. Ah ja. Das Android 10 keypad Control kann also keine negativen Zahlen eingeben oder wie? Das wär doch sicher schon jemandem aufgefallen?


    Ach ja, für die Kanäle gibts auch "Fat Channel Plugins". Da hat man dann die Wahl zwischen diversen EQ-Varianten und Kompressoren. Delay oder Hall gibts dort wieder nicht - damit hätte man das Pre-Send Problem ja vielleicht umschiffen können.



    So alles in allem bin ich am sinnieren, ob ich das ganze Presonus-Zeug wieder zurückschicke und doch ein Soundcraft-Pult kaufe. Es gibt zwar ein paar interessante Features, insbesondere den Multitrack-Recorder in der Konsole, das eigentlich durchaus übersichtliche Bedienkonzept auch für "Analogies" und auch Maße und Gewicht sind für mich wichtig (ein Midas M32 z.B. wäre viel zu schwer, groß und unhandlich weil ich mein Zeug schon mal alleine durchs Treppenhaus schleppen können muß) und ne gescheite Android App fehlt Soundcraft leider auch.


    Andererseits wäre etwa bei einem Si Impact halt der Delay einfach da in der Signalkette wo er hingehört, man kann einzelne Sends pre/post schalten (beim Presonus geht das nur mit dem ganzen Aux Bus) und man muß sich insgesamt irgendwie nicht ständig fragen, was die Produktdesigner und der Support des Herstellers eigentlich beruflich machen.


    Wie sind denn die sonstigen Erfahrungen mit Presonus Pulten? Wird das irgendwann mal besser? Ist damit zu rechnen daß diese WTFs in absehbarer Zeit per Firmware-/Software-Update gelöst werden können? Oder stellen die sich immer so dermaßen unfähig an?

  • Dumm nur: bei diesem Mixer (und wohl auch beim 32SX - hab ich noch nicht getestet!) greift der Delay allerdings nicht wie ich das von so ziemlich allen großen DIgitalmixern kenne vor dem Pan Pot, so daß den nur die Post Fader Sends abkriegen, sondern der sitzt direkt hinter dem Gain - die Pre Fader Sends (und zwar egal ob Pre1 "pre-#FX" oder Pre2 "post-#FX") werden also mit dem verzögerten Signal beschickt.

    Dann musst du dir einen großen kaufen. Beim X32 ist das auch so.


    Diese FX Busse würden sich wunderbar dafür eignen, Parallel Compression zu realisieren. _WENN_ man die Plugins abschalten oder bypassen könnte. Kann man aber nicht. Keines der Plugins hat einen Bypass-Schalter. Den Kompressor und den EQ im Bus kann man abschalten, das Plugin nicht. Man kann auch nicht "kein Plugin" wählen und es gibt kein NULL-Plugin.

    Kann das denn der Kompressor nicht selber? Ein Kompressor, der im FX-Slot steckt ist sowieso kritisch im Parallelbetrieb wegen Latenzen.

    Es gibt übrigens auch nen SD-Karten-Recorder. Der kann bei dem Rackmixer nur Stereo. Presonus behauptet im Forum, den multitrack-fähig zu machen hätte die Rack-Mixer massiv verteuert.

    Isso. Stereo kann man mit dem µC schreiben. Für mehrkanal muss man das wegen der hohen Datenrate völlig anders implementieren.

    Es gibt 16 Mic/Line Combo-Buchsen, einen AVB-Netzwerkanschluß, dem "Control" Ethernet Port, Main Out und 6 Aux Outs in Form von symmetrischen Klinken. Soweit wäre eigentilch alles gut (bis auf den Unfug, daß immer noch kein Hersteller erdfreie symmetrische Anschlüsse verbaut, man also auch 2020 noch mit DI-Boxen rumfummeln muß - auch so eine Peinlichkeit vor dem Herrn).

    Welches Pult, vor allemin dieser Preisklasse hat erdfrei Symmetrische Anschlüsse? Und wer würde den beträchtlichen Aufpreis für etwas zahlen, das man in 99% der Fälle nicht braucht. Außerdem brauchst du für eine Gitarre dann ja trotzdem eine DI, wenn sie nicht direkt neben dem Eingang steht.

  • Zitat

    [Channel Delays auf Pre-Fader Sends]

    Dann musst du dir einen großen kaufen. Beim X32 ist das auch so.


    Also bei Soundcraft Si ist das nicht so. Da sitzt der Delay nach dem Fader vor dem Pan Pot. Wo er im Grunde auch glasklar hin gehört.


    Das Soundcraft SI Impact ist ungefähr mit dem Presonus StudioLive 32SX vergleichbar. Preisklasse 2500 Euro.


    Zitat

    Kann das denn der Kompressor nicht selber? Ein Kompressor, der im FX-Slot steckt ist sowieso kritisch im Parallelbetrieb wegen Latenzen.



    Du mißverstehst.


    Ein "FX" Bus bei den Presonus-Mixern sieht so aus: Send - EQ - Comp - Plugin - Routing


    EQ und Comp sind vertauschbar und an- und abschaltbar. Das Plugin aber nicht. Ein "Null"-Plugin gibts auch nicht, einen Bypass auch nicht. Man muß ein Plugin auswählen, und dafür stehen nur Phaser, Flanger, Chorus und diverse Reverbs zur Auswahl - kein Kompressor. Keines dieser Plugins hat eine neutrale Einstellmöglichkeit, bei allen sind die Controls so begrenzt daß genau das nicht geht.


    Zitat

    Isso. Stereo kann man mit dem µC schreiben. Für mehrkanal muss man das wegen der hohen Datenrate völlig anders implementieren.

    Das mag ja sein, aber bei den Desktop-Mixern wurde das auf praktisch identischer Hardware bereits gemacht. Die Desktop-Mixer 32S, 32SX und 32SL sind soweit ich das sehen kann im Grunde nur ein 32R mit Motorfadern, Drehgebern und diversen Displays dran. Die DSPs sind die gleichen, die Mixing Engine demnach auch. Ergäbe jedenfalls keinen Sinn, das zweimal zu entwickeln.


    Man müßte also einfach nur die dort eingesetzte Software an die Rackmixer anpassen, was im Wesentlichen darin bestünde, die physikalischen Controls rauszunehmen. Auch virtuelle Controls über UC Surface sind da bereits vorhanden, man muß nichts hinzufügen. Das kann nicht so aufwendig sein.


    Zitat

    Welches Pult, vor allemin dieser Preisklasse hat erdfrei Symmetrische Anschlüsse? Und wer würde den beträchtlichen Aufpreis für etwas zahlen[...]



    In der Tat hat peinlicherweise fast kein Gerät auf dem Markt solche Anschlüsse. Auch angebliche "Profi" Keyboards und Synthesizer nicht.


    Der "beträchtliche Aufpreis" besteht allerdings in Material für ungefähr einen Euro pro Kanal. Man braucht letztlich nur passende Ausgangsübertrager, die es bei Abnahme von Tausenderstückzahlen für Centbeträge in guter Qualität gibt, und eine erdfreie Spannungsquelle für die Phantomspeisung (wobei das optional wäre, man könnte auch einfach mit der Phantomspeisung eine Erdung schalten - Mikrophone, die Phantomspeisung brauchen, machen eigentlich nie Brummschleifen-Probleme.


    Und ganz ehrlich: für nen 32 Kanal Mixer, bei dem ich nie wieder mit DI-Boxen rumfummeln muß, weil er einfach erdfreie Eingänge hat, lege ich gerne nen 100er mehr hin.


    Denn das würde bedeuten: Keine DI-Boxen mehr für Keyboards und Synths, nie wieder Brummschleifen suchen und "Ground Lift Bingo", in jedem betroffenen Kanal ein Kabel und damit eine Fehler- und Unfallquelle weniger, zwei Teile weniger die man schleppen muß und zwei Teile weniger die man vergessen kann oder die geklaut werden können.


    Eigentlich sollte man jeden Produktdesigner eines "professionellen" Bühnengeräts, der keine erdfeien Anschlüsse einplant, eine 32-Kanal DI-Box im heavy duty Flight Case um die Ohren hauen. Und zwar 50 mal pro Sekunde.

  • Also ich hab für eine meiner Bands ein Studiolive Series III 16-Ch. + 32R (als Stagebox oder Rackmixer, je nach Gig) angeschafft. Bisher muss ich sagen, daß sich mit dem Equipment eigentlich sehr gut arbeiten lässt. Ausschlaggebend war damals das SDCard-Multitrackfeature, die kompakte Bauform der Konsole sowie die (vor 3 Jahren) aus meiner Sicht zeitgemäße Bedienung und der gute Sound.

    Ich arbeite derzeit auch relativ viel mit einem X32 und hab einen ganz guten Vergleich. Wirklich störend sind aus meiner Sicht beim Presonus zwei Dinge:


    - keine Inserteffekte. Gar keine. Nix! D.h. weder De-Esser, Transient Designer noch Multibandkompressor möglich.

    - Qualität der Halleffekte: ich finde, die klingen alle nicht.


    Gut finde ich hingegen:

    - Vintage-Simulationen in allen Kanalzügen und Bussen für Comp./EQ möglich. Das kostet beim X32 jeweils einen FX-Slot.

    - Limiter in jedem Kanal/Bus (wie oben)

    - Gute Integration in Studio One

    - Sound

    -


    Presonus hat in den letzten Jahren einiges an Features nachgerüstet, die oben genannten zwei Punkte sind aber echt störend und unverständlich. Insgesamt bereue ich den Kauf aber nicht, wir haben eigentlich nie Probleme, Sound stimmt und für ein klassisches Bandsetup bei kleineren Gigs finden wir das Pult gut. Das X32 ist aber insgesamt mächtiger.


    Sonst noch Presonus-User hier? :)

  • Zitat

    Limiter in jedem Kanal/Bus (wie oben)

    Ja, aber wenn man es genau nimmt auch an der falschen Stelle der Signalkette. Eigentlich will man nen Limiter entweder "ganz vorne" sitzen haben oder "ganz hinten". Ganz vorne sitzt aber (für mich völlig unverständlich weil so eigentlich kontraproduktiv) das Delay.


    Die praktisch meistens sinnvolle Anordnung wäre für mich Gain - Limiter - EQ - Send - Compressor - Plugins - Gate - Send - Fader - Delay - Send - Pan - Master. An Stereo Sends gehört ein eigener Pan Pot, der per Default mit dem vom Main Bus gelinkt ist. Und natürlich gehört _überall_ ein schaltbarer Bypass und ein Metering Point hin.


    Damit hat man ganz klassisch Pre Fader Sends für Monitorwege, Post Fader Sends für parallele Effekte, kann die Delays zur Laufzeitkompensation für die Frontline benutzen ohne die Monitore zu verzögern. Das ist für 99,9% der Live- und Recordingsituationen ein sinnvoller Ausgangspunkt ohne böse Quirks. Wenn der Drummer unbedingt noch ein Phasing Delay auf dem Set-Monitor haben will, kann man das ja in seinen Monitorbus einschleifen, Delays für Delay Lines oder Subwoofer gehören in die entsprechenden Ausgänge oder gleich ins Speaker Management System.


    Wer unbedingt die Motown Compression pre Fader beschicken will (kann sinnvoll sein, muß aber nicht), kann das über den zweiten Send-Punkt Post-FX machen oder am ersten Send abgreifen und ggf. noch nen EQ in den Kompressorbus schleifen. Beides sind weithin übliche Techniken. Das Gate nach dem Plugin-Slot ermöglicht gated Reverb.


    Man kann drüber streiten, ob EQ vor oder nach Kompressor. Ich plädiere für vorher weil der Kanal-EQ auf den Pre-Sends in der Praxis meistens doch ganz nützlich ist. Ein Insert entweder gleich nach dem Gain oder vor dem Plugin ist hilfreich für externe Effekte. Man kann vielleicht auch noch einen Plugin Slot vor dem Kompressor haben wollen, um etwa Hallfahnen von In-Channel-Reverbs damit zu kontrollieren, aber das sind dann schon eher spezielle Aktionen.


    Das Delay ganz vorne hingegen ist aus meiner Sicht totaler Nonsense. Kein Drummer will die 30ms Kanaldelay seiner Snare oder Bass Drum, die man für die tiefe Bühne vielleicht am FoH braucht, auf dem IEM haben (und kaum einer könnte damit noch sinnvoll spielen).

  • also wenn Gewicht, Kompaktheit und brauchbare Ausstattung ein Thema sind, dann wäre ein System rund um ein SQ6 (mit zwei DX168X oder einer AR2412+Ab168 z.B) die deutlich bessere Wahl gewesen. Obwohl ein M32 jetzt auch nicht so deutlich schwerer als das Presonus sein würde. Aber es kommt ja oft auf jedes Gramm an.


    Für mich persönlich sind zwei Hersteller derzeit komplett aus dem Rennen, das sind Oresonus und Soundcraft. Irgendwie sind deren Produkte derart unausgegoren, selbst wenn man heute Pultherstellern noch einen Reifeprozess nach der Produktlaunch zugesteht, von den beiden kommt da nix vernünftiges nach.

  • Das SQ6 ist mehr als 700 Euro teurer als das 32SX. Und die A&H Stageboxen sind auch nochmal deutlich teurer (NSB 16.8 ca. 760€, AB168 über 1000€). Da bin ich dann locker 1200€ mehr los wenn ich zwei 16/8 Stageboxen haben will.


    Gewicht SQ6: 13,3kg. Gewicht 32SX: 13,6kg.

    Das sind gerade mal 300g Unterschied.


    Ob der SLink-Anschluß mit dem AVB-Netzwerk gleichwertig ist, kann ich nicht beurteilen, scheint aber wohl ungefähr hinzuhauen. AES50 hat das A&H scheinbar nicht, da wären die Stageboxen billiger aber das kann auch deutlich weniger soweit ich das sehe.


    Schön an der Presonus Lösung war noch, daß ich ohne Umverdrahten einen Rackmixer im Normalbetrieb als zweite Stagebox oder Monitormixer und für den Havariefall als Ersatzmixer nutzen kann. Der 16R hat zwar weniger Kanäle, hängt aber am gleichen AVB-Strang wie die Stagebox und kann auf deren Inputs zugreifen.


    Außerdem ein Argument für mich: ich brauch kein teures und proprietäres ipad, die Fernbedienung läßt sich mit einem billigen 10" Android Tablet für 180€ machen. Tut bis auf den einen Bug auch. Den hat Presonus mittlerweile tatsächlich mal aufgrund des Videos als solchen anerkannt und an die Technik weitergegeben.


    Bin jetzt gespannt, ob der Support auch bei den anderen Punkten noch lernt, daß man nicht mit der Kundschaft rumdiskutiert sondern einfach zugibt, wenn die Techniker oder Designer schlicht elementare Dinge vergessen haben (einen Bypass-Schalter an allen FX Plugins zu vergessen _ist_ einfach Verpennen elemendarer Dinge), und eine zügige Lösung ankündigt.


    Ich hab ja kein Problem damit wenn man sagt es ist grad Corona deshalb gibts die nächste Firmware erst im Februar, aber sich ernsthaft hinzustellen und offensichtlich fehlende routing sources oder Bedienelemente als "this is by design, no bug" zu propagieren, ist einfach das Gegenteil von kundenfreundlich. Zumal alle reklamierten Mängel mit Sicherheit in Software zu beheben sind und zu einem elementar besseren Produkt führen würden, ohne daß man dabei die Hardware anfassen oder einen Riesenaufwand betreiben müßte.

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  • Darum schafft es Presonus nie wirklich über den Hobby Bereich hinaus.


    Sind einfach zu viele Kompromisse. Von der Akzeptanz am Markt mal abgesehen.

    Kommt darauf an, was Du damit machst, aber sobald Fremdtechniker im Spiel sind, wirst Du mit Presonus nicht glücklich.


    Hatte auch schon spezielle Erlebnisse mit den Dingern - ist schon ein paar Jahre her, irgendeine 32 Kanal Surface- Stagebox Kombi. Kleiner Club, der Haustechniker aufgrund Krankheit spontan ausgefallen, 3 Bands, ich war mit 2 Bands dort, der Headliner überzog den Soundcheck massiv aufgrund des Presonus und seiner eigenwilligen Bedienung. Nix Intuitiv.

    Ich hab mich noch gewundert, warum der solange and er Kick rumdoktert, bis ich selbst am Pult stand.


    Aufgrund des massiven Delays noch ca 45 min für 2 Bands Zeit für Soundcheck.
    Das Ende vom Lied war, dass das Pult den Scene Recall verweigerte, obwohl wir nach Soundcheck anhand der Bedienungsanleitung die Szenen gespeichert hatten. Der Headliner sogar auf 3 Speicherplätze, damit da ja nix ist.

    Die erste Band war kein Probleme, klar die Einstellung nach dem Soundcheck blieben bestehen.

    Umbau auf die 2. Band, Scene recall - WtF?? Name der Scene stand da, nur die Settings wurden nicht geladen.

    Ich hatte insofern Glück, da ich 2 Rockbands mit ähnlicher Besetzung hatte und so die 2. Band on-the-fly in den ersten beiden Songs nochmal einstellen konnte.

    Der Headliner war allerdings am A.... zu Hause. Ich glaube 7 Musiker, inkl. 2 x Background, teils mit inEar... Arme Sau.


    Seitdem mach ich da einen großen Bogen um die Dinger.



    Edit: Es war der StudioLive CS18AI - mit dem "intuitiven" Touch and Turn One for all Settings - Poti!

    Beim EQ besonders lustig

    Einmal editiert, zuletzt von kimix ()

  • Was nützt es wenn es leicht ist, aber noch voll von Kinderkrankheiten „by design“ ist


    Es ist mir eigentlich völlig egal, ob das Ding by design, by implementation, by transportation, by intention, by inspiration, by transpiration, by mood oder by moon phase kaputt ist. Fakt ist, daß bestimmte Dinge nicht in "brauchbar" funktionieren und daß ich vom Hersteller-Support einfach nur erwarte, daß er das erstens als Fehler anerkennt wenn man es mit klaren technischen und fachlichen Argumenten darlegt bzw. demonstriert und sich zweitens zügig um Korrektur bemüht, anstatt eine Diskussion mit dem Kunden darüber anzufangen, ob das Design oder die Implementierung kaputt ist.


    Beides ist bei 4 von 5 Support-Anfragen an Presonus derzeit leider (noch?) nicht zu erkennen, bei einer mußte ich 3x nachkegeln bis dann mal die Antwort "wir geben das an die Technik weiter" kam. Das ist kein professioneller Umgang mit fundierten Kundenbeschwerden. Und es ist nicht so, daß ich nicht in jedem einzelnen Punkt eine einfache Möglichkeit aufgezeigt hätte, das software mäßig schnell zu lösen. Man braucht nur einzelne Dialoge um einzelne Funktionen oder Bedienelemente zu erweitern und schon würde es tun.


    Daß die Hardware es nicht hergeben soll, z.B. ein Plugin zu bypassen, ist eigentlich unvorstellbar (und selbst wenn dann tauscht man das Plugin hinter den Kulissen halt durch ein Null-Plugin wenn der bypass eingeschaltet wird).


    Ich sage auch explizit nicht, daß ich die Lösung heute noch brauche. Die Antwort "wir schedulen die Korrektur für das übernächste Release von Firmware und App im Februar" wäre schon völlig akzeptabel für mich - wobei ich überzeugt bin, daß sie das für viele professionelle Anwender nicht wäre.


    Einfach nur die Kundschaft ernst nehmen und sich um Probleme kümmern statt die Leute abzuwimmeln. Mehr will ich gar nicht. Ok, ein "Lead Support", der nicht funktionierende "Lösungen" vorschlägt und den Unterschied zwischen einem Plugin Bypass und einem Bus Mute nicht kennt ist auch nicht dolle. Aber selbst das wär ja egal, wenn der einfach nur seinen Job macht und das Problem an jemanden weitergibt, der sich damit auskennt.

  • Da hat sicher jeder seine eigene Meinung.


    Daß ich Kriterien priorisieren muß ist ja keine Frage und war mir völlig klar. Der Kompromiss aus Gewicht, Größe und Funktionsumfang sah halt so erstmal am besten aus. Die UC Surface App ist sogar eigentlich ziemlich gut - wenn man nicht vor der kompletten Fertigstellung mit dem Programmieren aufgehört hätte.


    Meine Kritikpunkte gehen auch nicht an Dinge, die direktes Auswahlkriterium waren. Das sind eher Sachen, wo einfach vor lauter Featuritis und time-to-Market ein paar elementare Funktionen vergessen wurden. Ob vom Designer oder Programmierer ist an sich völlig egal, aber anders ist der Blödsinn der da verkauft wird nicht plausibel zu erklären.


    Praktisch nichts von den nötigen Lösungen würde mehr Geld kosten wenn man es einfach von Vorne herein richtig gemacht hätte (das mit den erdfreien Anschlüssen hab ich nicht speziell bei dem Pult bemängelt, sondern ist ein genereller Seitenhieb an _alle_ Gerätehersteller, das wär natürlich mit begrenzten Mehrkosten verbunden). Sparmaßnahmen als Ursache sind da unplausibel, Eigenkonkurrenz bei Presonus auch denn wir reden übr deren Top-Modellreihe, was sollen die also kannibalisieren? Die Konkurrenz?


    Das Meiste ist schnell zu beheben, wenn man einfach nur will. Für den Routingdialog gibts wohl sogar weitgehend vorhandene aber umständliche Workarounds, d.H. die Funktionalität ist vorhanden, es fehlt nur am GUI der App.


    Ok, ob man das Channel Delay weiter nach hinten legen kann kommt vielleicht noch drauf an wie viel vom Routing in der Hard- und wie viel in der Software stattfindet. Aber wenigstens ein Pre Send vor dem Channel Delay muß eigentlich per Software machbar sein.


    Ein Bypass für ein Plugin hingegen ist nun wirklich reine Software. Und ein GUI-Element zum Eingeben einer Ip-Adresse auch. Wozu haben diese Mixer eigentlich ein Gateway in der Konfiguration vorgesehen, wenn man sie eh nur in der lokalen Broadcast Domain ansprechen kann? Das ergibt ungefähr so viel Sinn wie eine LKW-Zugmaschine mit dem Kupplungssattel im Motorraum.


    Ebenso ist es höchstwahrscheinlich reine Software, das Routing eines FX Bus auf den Main Bus abschaltbar zu machen. Üblicherweise realisiert man sowas hardwareseitig mit FPGAs, einer frei konfigurierbaren Crossbar oder ähnlichen Bausteinen. Denen quasi extra eine Drahtbrücke aufzulöten wäre _weit_ mehr Aufwand als per Software, das tut niemand bei Verstand. Und wenns per Software gemacht wurde, kann man es auch schaltbar machen.


    Damit, daß Sends nur Busweise pre oder post schaltbar sind, kann ich erstmal leben. Das war auch beim Kauf schon klar und einer der Kompromisse die bewußt eingegangen wurden. Da hab ich nichts zu reklamieren.


    Auch das Multitrack Recording im Rackmixer brauch ich nicht wirklich, solange es im Desk Mixer geht. Auch das habe ich nicht reklamiert, mir fiel nur die Diskussion im Forum auf.


    Mechanisch hab ich nichts zu meckern, das sieht alles solide genug aus. Nur in die 19"-Bleche für die Stagebox hätte neben den Ethercon-Buchsen auch eine Kaltgeräte- oder Powertwist-Buchse für die Stromversorgung vorgesehen gehört, damit man das Ding sinnvoll in nem Stagebox Case betreiben kann, aber die 5 Bohrlöcher dafür kann ich sicher irgendwo machen lassen oder das Case kriegt halt ne seitliche Anschlußplatte für die Stromversorgung.

  • Es scheint sich also inden letzten Jahren bei Presonus nichts wirklich verbessert zu haben.


    Den Kompressor Bug in den ersten Pulteserie haben sie trotz erdrückender Beweislast bis zuletzt geleugnet (vieleicht gibt es den auch in Nachfolgern noch).


    Mit so einer Mentalität ist die Bude noch deutlich unter Behringer anzusiedeln.

    Die pflegen zwar auch nicht gerade engen Kundenkontakt, aber verstehen es wenigstens ein weitestgehend Bugfreies Pultsystem zu pflegen.

    Meine Erfahrungen im Bereich günstiger Digitalmixer ist Finger weg von Presonus und Soundcraft.

  • Also ich habe jetzt endlich auch mal Platz und Zeit gefunden, die ganze Anlage anzuschließen und mich mit dem 32SX zu beschäftigen.


    Das ergab ein paar Lichtblicke. Das UI am Mixer selbst erscheint weitgehend schlüssig, auch wenn mir ein paar Funktionen noch nicht so ganz klar sind. Und man kann wohl trotz der nicht abschaltbaren Plugins parallele Kompression über jeden AUX-Bus realisieren, was auf dem großen Teil nicht gar so weh tut weil 24 Aux Busse vorhanden sind. Auf dem 16R gibts halt nur 6 und da ist das dann schon arg dünn dafür nen Aux-Weg zu opfern, wenn man auch noch Monitore haben will.


    Korrektur: sind nur 16 Aux Busse. Reicht aber auch.


    Immerhin scheint mal das Verbinden mit den beiden anderen Geräten als Stagebox auf den ersten Blick reibungslos zu gehen und auch die LAN-Anbindung funktioniert (bis auf den auch hier fehlenden Host/IP-Eingabedialog in der App) soweit ich sagen kann auch über WLAn ordentlich.


    Die Channel Delays konnte ich jetzt noch nicht antesten, mal schauen was das wird. Und auch das Problem individueller Pre/Post-Einstellungen scheint zu bleiben. Dafür ist das "Gain Control" Feature ganz nett, das ermöglicht, daß im Prinzip gleichzeitig zwei verschiedene Gain-Einstellungen an FoH und Monitormischer für einen Stagebox-Eingang benutzt werden können, so daß man sich da nicht ins Gehege kommt.

    Einmal editiert, zuletzt von eschwenk ()

  • Oje, immer wenn ich dieses Preamp Gerede höre wird mir echt schlecht.
    Also ich stehe total auf DI boxen. Die richtige an der richtigen Stelle kann Signale noch mal so richtig aufpeppen. Und Erdfrei heißt auch keine Phantomspeisung, oder willst Du Batterien ins Pult einbauen?

    Da sehe ich ich das RealWorld Problem einfach nicht. Verkabel Deine Bühne ordentlich, mit ordentlichen Kabeln und Di Boxen, dann brummt es auch nicht.


    Du kaufst doch nicht ernsthaft Presonus und fängst hier ne Preamp Diskussion an.
    Da gibts auf ner Livebühne aber grössere Feuer auszutreten.


    So gut wie der billigste Preamp muss ich erst mal werden.


    A tidy Stage is a happy Stage

    Practice, Practice, Practice

    3 Mal editiert, zuletzt von gert () aus folgendem Grund: Wat vergessen

  • Du kaufst doch nicht ernsthaft Presonus und fängst hier ne Preamp Diskussion an.
    Da gibts auf ner Livebühne aber grössere Feuer auszutreten.


    So gut wie der billigste Preamp muss ich erst mal werden.


    Also abgesehen davon daß ich zur Qualität der Preamps in den Presonus Mixern noch gar nichts gesagt habe, weil ich die schlicht noch nicht ausreichend testen konnte (und das derzeit mangels Gelegenheiten auch schlecht möglich sein wird) habe ich keine Preamp Diskussion angefangen, sondern lediglich nebenbei darauf hingewiesen, daß man sich das Gehampel mit DI-Boxen generelll sparen könnte wenn die Hersteller einfach mal vernünftige Anschlüsse verbauen würden.


    Ich habe mich auch nicht "mangels Info verkauft", sondern vor dem Kauf u.A. Handbücher und diverse Testberichte durchgeschaut und Geräte gekauft, die im Grundsatz meinen Anforderungen entsprechen müßten. Die bemängelten Punkte gehen daraus allerdings gar nicht oder nur bei sehr genauem Nachlesen hervor und konnte man so auch nicht erwarten.


    Mein Fehler war sicher, es für selbstverständlich zu halten, daß auch Presonus Grundfunktionen wie man das in den häufigsten Fällen braucht sinnvoll umsetzt und nicht LKW-Zugmaschinen liefert, bei denen die Sattelkupplung am Unterboden montiert ist, und sich dann noch ziert, den verantwortlichen Mechaniker zu treten, daß der das korrigiert.

  • Edit

    -- Aufgrund der Abtrennung der Diskussion über Eingangsstufen Design ist der Beitrag sonst missverständlich geworden. --


    Wenn ich so eine Presonus-Gurke bedienen müsste, dann würde ich mich aber auch von der Realität angepisst fühlen.

    Einmal editiert, zuletzt von ERICH ()

  • Für mich persönlich sind zwei Hersteller derzeit komplett aus dem Rennen, das sind Oresonus und Soundcraft. Irgendwie sind deren Produkte derart unausgegoren, selbst wenn man heute Pultherstellern noch einen Reifeprozess nach der Produktlaunch zugesteht, von den beiden kommt da nix vernünftiges nach.

    Das ist jetzt aber auch nix Neues. Presonus bekommt seit dem Abgang von Kundrus 2014 softwaremässig nix mehr auf die Kette. Die neuen Pulte wirken auf mich auch von der Hardware wie bei irgendeinem ostasiatischen OEM zugekauft, mit entsprechendem Support.

    Wenn Soundcraft irgendetwas noch nie konnte dann ist es die Entwicklung von Digitalpulten. Die ersten Versuche (Spirit Digital 328) waren ähnlich katastrophal zu bedienen wie die heutige Si Depression. Die Ui-Serie wurde zugekauft von einem australasischen Hersteller von eher günstigem Studiozeug (SM Pro Audio) dem das Geld ausgegangen war um die Kiste fertig zu entwickeln. Studer und damit die Technologiebasis der Vi-Serie wurde von Harman komplett abgewickelt nachdem sie festgestellt hatten dass mit den Stückzahlen der Broadcast- und Theaterbranche keine komplette Entwicklungsabteilung mit Schweizer Gehältern finanzierbar ist.

    Der Threadstarter möge bitte vor dem nächsten Pultkauf nicht nur online-Reviews lesen sondern auch mal die Leute fragen (gern auch hier) die ihren Lebensunterhalt damit verdienen so was zu bedienen und/oder zu vermieten.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Hmm mal ne Frage für doofe: wo find ich denn in UC Surface oder auf dem 32SX einen Balanceregler für den Main Out? Gibts den echt nicht?

  • Hmm mal ne Frage für doofe: wo find ich denn in UC Surface oder auf dem 32SX einen Balanceregler für den Main Out? Gibts den echt nicht?

    Lt. Anleitung, indem Du am Master-Fader "Select" drückst und dann im Fat-Channel das 2. Poti verwendest...