Presonus StudioLive III versus Soundcraft Si versus X/M32 versus A&H SQ

  • Beim SQ sind die Output Delays in den Bussen (Mixbus, Main und Matrix) angesiedelt. Beim X32 ist das eher so wie bei den Yamaha. da kann ich einen Bus auf mehrere physikalische Ausgänge routen und jedem davon ein individuelles Delay verpassen. Das geht beim SQ so nicht. Da musst du für jeden Delay-Wert einen eigen Bus verwenden.

    Naja, muß man halt für jede Delay Line einen Bus nehmen.


    Ich brauch aber Delays in den Inputs, nicht in den Outputs Weil einfach der Direktschall vom 10m weiter hinten in der Backline stehenden Xylophon ca. 30ms später am FoH ankommt als der vom an der Kante stehenden Tenor. Der verschlafene Typ am Klavier im akustisch ungünstigen Seitenbereich der Bühne will aber halt das Xylophon pünktlich hören, damit er nicht nochmal 30ms zu spät mit seiner Klavierbegleitung einsetzt. Und der braucht nen Monitor, weil die dazwischen stehenden Pauken jedes direkte Hören schwierig machen ;)


    Und was der Bassist nach mir wirft, wenn er die Kick 30ms verspätet auf dem IEM hat, will ich auch lieber nicht ausprobieren. So ein geworfener Kofferverstärker oder das Flightcase vom Fretless könnte schmerzhaft werden...

  • Das mit dem Eingangsdelay ist inzwischen klar. beim X32 ist es zu früh angesetzt, beim SQ nach dem Kompressor.

    Das was ich aber herausstreichen wollte ist dass es auch einen strukturellen Unterschied bei den Ausgangsdelays.

  • Das mit dem Eingangsdelay ist inzwischen klar. beim X32 ist es zu früh angesetzt, beim SQ nach dem Kompressor.

    Das was ich aber herausstreichen wollte ist dass es auch einen strukturellen Unterschied bei den Ausgangsdelays.

    Ja gut, kann man natürlich sehen.


    Finde ich jetzt aber nicht soo tragisch, solang man genug Aux Busse hat, die man dafür verwenden kann. Mehr als 2 Subwooferstandorte und 2 Delay Lines gibts bei kleinen Veranstaltungen eher selten. Und als FoH für ein Stadiongroßes Event ist diese Mixerklasse zwar vielleicht durchaus einsetzbar, aber das ist nicht wirklich die Zielgruppe, oder?


    Daß man Abstände kompensiert ist gerade bei kleineren Events interessant, weil man da aufgrund der kürzeren Wege eigentlich nie vermeiden kann, daß sich Schall von der Bühne und von der Frontline mischen. So leise, daß Du 5m vor der Bühne nur PA-Schall abkriegst, kannste Du eine Triangel oder ein Xylophon ja gar nicht sinnvoll spielen geschweige denn ein Orchester. Die PA kann da eigentlich nur unterstützend arbeiten.


    Und das wäre auch eine Veranstaltungskategorie, die ich innerhalb des Core Use Case für portable Mischpulte dieser Größe sehen würde.

  • Und mit "SQ MIxPad" scheints eine schicke App zu geben - taugt die?

    die MixPad app für SQ ist gut gemacht und für den bühnenmix wirklich gut brauchbar. durch die sehr einfache anpassung der oberfläche (man kann ganz einfach lange oder kurze fader definieren, oder gar keine für besseren zugriff auf kanalparameter) lässt sich diese app sehr schnell an die gerade nötige aufgabe anpassen.

    wenn du noch mehr zugriffsmöglichkeiten benötigst, kann man noch die mix app "Mixing Station" empfehlen

    Kann man mit den A&H-Pulten irgendwie AES50-Stageboxen nutzen?

    nein.


    Und wie unterscheidet sich das da? Ist der "TRIM" ein nur per Schraubenzieher zugängliches Poti oder wie?

    es wurde zwar schon mehrfach erklärt, aber hier nochmal:

    der "gain" regelt die verstärkung eines analogen preamps.

    der "trim" regelt die verstärkung auf der digitalen ebene.

    wenn eine quelle rein digital herein kommt, gibt es also nur den "trim"


    dann gab es noch die frage nach dem AMM:

    das ist der "Automatic Mic Mixer", also ein tool, das man vor allem für konferenztechnik gebrauchen kann.

    das ding macht nur sinn, wenn man viele gleichberechtigte quellen hat, von denen aber nur eine (oder sehr wenige) gleichzeitig gehör finden sollen. die unbenutzten mikrofonkanäle werden dabei immer unterdrückt - und das macht er wirklich sehr schnell. das funktioniert in der praxis hervorragend, ist aber für ein "heimatkompressor"-orchester eher nix.frech*



    Das mit den Kanal-Delays auf den Sends ist für mich schon ein Knackpunkt.

    damit fällt die X32 lösung definitiv raus.



    Also brauche ich ein Pult, bei dem die Monitorwege ohne Kanaldelays beschickt werden können, der Master fürs FoH und evtl. weitere Mixes für Subwoofer aber (Post-Fader) mit.


    Das Behringer kann das laut Blockdiagramm im Handbuch nicht. Es sei denn es wäre geändert worden und das Handbuch-PDF das ich gefunden habe ist veraltet. Deshalb die Frage.


    Das A&H kann es laut Handbuch bzw. Blockdiagramm im Handbuch, sofern ich Letzteres richtig verstanden habe.

    du hast es richtig verstanden, das blockschaltbild ist definitiv nicht falsch. ;)


    was die preise der stageboxen angeht: die DX168 läuft halt auf 96kHz und hat die preamps der dLive. is klar, dass die nicht so günstig sein wird wie die älteren AB- und AR modelle mit 48kHz und den iLive wandlern.

    die von dir angedachte lösung mit der AR2412 und einer AB168 ist aber schon ok für ihr geld, das sollte so funktionieren.


    wir haben uns gerade für eine Dante-lösung zu unseren SQ pulten entschieden:

    Dante karten für die SQs, plus zwei DT168.

    dazu ziehen wir gerade wie die wilden überall CAT und glasfaser kabel durch das haus... die freie anbindung der stageboxen im ganzen haus wird unsere flexibilität für verscheidenste veranstaltungsarten erheblich verbessern. für deine anwendung wäre das aber sicher übertrieben - auch finanziell ist das wieder eine andere stufe.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ist aber für ein "heimatkompressor"-orchester eher nix.frech*

    Sorry für die Eigenwerbung, aber gGuckst Du hier:

    https://www.amazon.de/Magische…Filderstadt/dp/B08BJ8SFQV


    Das ist ein Projekt von mir.


    "Heimat" kommt da eher nicht vor. Die Streams müßte man auch bei itunes und Konsorten finden, behauptet jedenfalls HOFA. Hab leider grad nix von mir bei Youtube oder so, und die GEMA verhindert leider recht zuverlässig daß ich Dir jetzt irgendwo ein Beispiel auf ne Homepage werfen könnte, das man kostenfrei streamen kann.

  • Beim SQ sind die Output Delays in den Bussen (Mixbus, Main und Matrix) angesiedelt. Beim X32 ist das eher so wie bei den Yamaha. da kann ich einen Bus auf mehrere physikalische Ausgänge routen und jedem davon ein individuelles Delay verpassen. Das geht beim SQ so nicht. Da musst du für jeden Delay-Wert einen eigen Bus verwenden.


    Ein individuelles Delay pro Send wär ja ok. Ich brauch nur kein globales Delay für alle Sends und Main Bus.

  • was die preise der stageboxen angeht: die DX168 läuft halt auf 96kHz und hat die preamps der dLive. is klar, dass die nicht so günstig sein wird wie die älteren AB- und AR modelle mit 48kHz und den iLive wandlern.

    die von dir angedachte lösung mit der AR2412 und einer AB168 ist aber schon ok für ihr geld, das sollte so funktionieren.

    Naja.


    In der AES50-Welt gibts ein 16/8 ab knapp über 500 und 32/16 knapp über 750 Euro (Behringer).


    In AVB sind wir schon bei 750-800 Euro für 16/8 (und das ist dann buggy Presonus).


    A&H ruft nen 1000er für 16/8 auf. Mit 48 kHz (würde mir ja reichen).


    Bei Dante reden wir von 1200€ für 16/8 aufwärts.


    Nicht daß mir nicht klar ist daß Dante mehr kann als AES50. Aber die Differenzen sind schon heftig. Und ist ja nicht so daß das SQ6 in der Klasse gemessen an I/Os das billigste Pult wäre.


    BTW: am Pult selbst würden mir 8 Preamps mehr als völlig reichen. Die "Musik" spielt eh auf der Bühne, und da sind die Stageboxen.

  • "Heimat" kommt da eher nicht vor.

    jo, das war nicht böse gemeint.

    das ist einfach einer meiner begriffe für akkordeon, die ich lustig finde und daher immer weider gerne benutze:


    - wanzenpresse

    - quetschkommode

    - heimatkompressor


    ;)


    BTW: am Pult selbst würden mir 8 Preamps mehr als völlig reichen. Die "Musik" spielt eh auf der Bühne, und da sind die Stageboxen.

    na ja, wenn dir die produkte von A&H zu teuer sind, kannst du ja zu behringer gehen. die sind in allem billiger. das Wing wäre dann für dich doch gar nicht so verkehrt. ok, es ist deutlich größer als von dir gewünscht, aber irgend einen kompromiss muss man eben immer eigehen. es gibt kein pult, welches alle bedürfnisse gleichermaßen erfüllen kann.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • Daß man Abstände kompensiert ist gerade bei kleineren Events interessant, weil man da aufgrund der kürzeren Wege eigentlich nie vermeiden kann, daß sich Schall von der Bühne und von der Frontline mischen. So leise, daß Du 5m vor der Bühne nur PA-Schall abkriegst, kannste Du eine Triangel oder ein Xylophon ja gar nicht sinnvoll spielen geschweige denn ein Orchester. Die PA kann da eigentlich nur unterstützend arbeiten.


    Und das wäre auch eine Veranstaltungskategorie, die ich innerhalb des Core Use Case für portable Mischpulte dieser Größe sehen würde.

    hm...ich hab irgendwie den Eindruck, das der TE sein Pult an der Zuschauermenge bemisst und nicht an der zu leistenden Aufgabe...gerade bei so einer mehr oder weniger diffizilen Aufgabe ist es doch wichtig, dass einem das Pult soviele flexible Features bietet wie möglich. Und genau dieses bieten mehr oder weniger kleine portable Pulte nicht unbedingt.


    Ein kleines Beispiel aus meiner Praxis: Ich betreue ein Theaterstück bei dem die Akteure zu einem Teil auch hinter einer Leinwand spielen und zu diesem Zweck mittels Lavaliers mikrofoniert sind um im Saal eine Sprachverständlichkeit zu gewährleisten und parallel dazu gibts noch für jeden Spieler eine Handfunkstrecke - aus inszenatorischen Gründen. Klar könnte ich das mit der A&H QU16 irgendwie wuppen aber da bietet mir eine GLD viel mehr nutzbare Möglichkeiten mit denen ich auch präziser arbeiten kann.

    Anderes kurzes Beispiel: Bei einer 20-köpfigen Experimental Jazz Band mit vielleicht 50 Gästen würde auch niemand auf die Idee kommen mit nem 32CH-Pult anzurücken. Umgekehrt reicht bei einer 5-Köpfigen Rockcombo für schnell und laut auch vielleicht eben das angesprochene QU-16. Egal wie groß die Venue wird, weil irgendwann passiert das Prozessing der einzelnen Wege in den Amps/Controllern.

    Einmal editiert, zuletzt von pegler ()

  • hm...ich hab irgendwie den Eindruck, das der TE sein Pult an der Zuschauermenge bemisst und nicht an der zu leistenden Aufgabe...gerade bei so einer mehr oder weniger diffizilen Aufgabe ist es doch wichtig, dass einem das Pult soviele flexible Features bietet wie möglich. Und genau dieses bieten mehr oder weniger kleine portable Pulte nicht unbedingt.

    Bei ner Veranstaltung mit 400 Zuhörern hast Du einfach nicht das gleiche Geld für Technik zur Verfügung wie bei einer mit 20000. Es muß natürlich trotzdem nicht sein, daß die mit den 20000 höhere Anforderungen an das Können des Mixers stellt, keine Frage.


    Aber man muß immer mit dem arbeiten, was eweils zur Verfügung steht. Auch was Geld und Manpower betrifft. Deshalb kommt Gerät, für dessen Aufbau man mehr als eine Person zwingend braucht, nur sehr bedingt für mich in Frage. Gigs, die ich mit meinen Gerätschaften nicht stemmen kann, muß ich dann halt entweder lassen oder wenn Budget vorhanden ist werden entsprechend Gerätschaften und Manpower zugekauft/gemietet.


    Das Pult um das es hier geht soll aber eben meins sein. Und ich glaube daß ich mit der angepeilten Geräteklasse für eine Privatperson schon verdammt gut ausgestattet sein werde. Und es ist KO-Kriterium, daß ich das Ding selber ins Auto und wieder in den Keller kriege.

  • Bei ner Veranstaltung mit 400 Zuhörern hast Du einfach nicht das gleiche Geld für Technik zur Verfügung wie bei einer mit 20000.

    ...ist auch ne Milchmädchenrechnung. Weitere Milchmädchenrechnungen:

    Du kaufst ein Pult für einem Club, in den 400 Zuhörer passen. Du machst 200 Veranstaltungen im Jahr. Wenn Du 20 € Pro Veranstaltung für das Pult abzweigst, hast Du nach 2 Jahren das Geld für ein 8.000 € Pult eingespielt. Hört sich gut an?

    Nee falsch, Du hast blöderweise nur 5€ pro Besucher genommen, es sind im Schnitt nur 50 Leute pro Veranstaltung gekommen, Du hast 18.000 € Miete und 90.000 € Personalkosten gehabt. Hört sich schlecht an? Du hast Geld für gar kein Pult?

    Wieder falsch. Dein Dad ist CEO von SAP und es macht nix, denn der Club macht den Sohnemann glücklich ... *finger


    Du hast das Welttreffen der Accordeonorchester in Deiner Stadt. Es kommen 20.000 Besucher.... u.s.w.


    Du darfst uns gerne mit Milchmädchenrechnungen verschonen und statt dessen einfach Deinen Privatetat angeben. Das mit dem Gewicht haben wir bereits verstanden. ;)

  • Bau Dir einen SAC-PC, kauf zwei TIO-1608 von Yamaha und so viele x-touchs wie Du willst, brauchst oder in dein Auto gehen. Da kannst Du Delay hinpatchen wo Du willst und Du kannst auch das Xylophon-Simulator Plug-In einsetzen (solange es VST-2 ist :)

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Die Frage ist auch, was Du eigentlich willst. Wenn Du ein 1:1 Abbild der Bühnensituation schaffen willst (so lese ich Deine Posts), dann solltest Du vielleicht in eine andere Richtung denken. Z.B. an ein Mikropärchen in A/B oder X/Y oder oder... Anordnung mit dem Du den Grundklang machst. Dazu dann noch einige wenige Instrumente, die Du 'featuren' willst und, falls wirklich nötig noch ein paar Kanäle nur fürs Monitoring.
    Der Versuch, einen schlechten Grundklang von der Bühne in der von Dir angepeilten Saalgröße bei lautem Geschehen auf der Bühne (inkl. Übersprechen der Quellen) zu korrigieren funktioniert evtl. auf der Aufnahme, aber im Saal nur sehr, sehr selten.
    -> Erkennen, was wichtig ist und entsprechend handeln. Manchmal helfen 10ms auf dem Master schon sehr viel.

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Zitat

    Wenn Du ein 1:1 Abbild der Bühnensituation schaffen willst (so lese ich Deine Posts), dann solltest Du vielleicht in eine andere Richtung denken. Z.B. an ein Mikropärchen in A/B oder X/Y oder oder... Anordnung mit dem Du den Grundklang machst. Dazu dann noch einige wenige Instrumente, die Du 'featuren' willst und, falls wirklich nötig noch ein paar Kanäle nur fürs Monitoring.


    Das ist der häufigste Ansatz wenn professionelle Tonleute mit solchen Orchestern konfrontiert werden.


    Rückblickend kann ich aus der Musikersicht sagen: in ca. 25% der Fälle funktioniert das perfekt. In ca. 25% der Fälle so lala. Ungefähr jedes zweite Mal war nicht nur ich deutlich unzufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn es formal durchaus keinen Relamationsgrund im Sinne von erkennbaren groben technischen Fehlleistungen gibt. Und zwar meistens nicht, weil man gar nix gehört hätte, sondern weil man das Gefühl hat, vor so einer Art massiver "Klangwand" zu sitzen, wenn Du verstehst was ich meine?


    Natürlich gibts auch schlechte Tonleute, aber ich denke nicht daß jeder zweite wirklich als unfähig zu sehen ist, das wäre ein übles Zeugnis für die Zunft ;)


    Es gibt ein paar korrelierende Beobachtungen:


    Erstens funktioniert Haupt-/Stützmikrophonie besser in einem akustisch sehr guten Saal mit leisem Publikum. Wenig überraschend. Da braucht man auch meistens am wenigsten Unterstützung, weils einfach schon akustisch sehr gut klingt.

    Zweitens hilft es meiner Erfahrung nach, wenn am Pult ein Musiker sitzt und nicht "nur" ein reiner, formal professionell ausgebildeter Techniker. Vermutlich, weil Musiker beim Hören auf andere Dinge achten und weil die Kommunikation mit den Akteuren auf der Bühne (die ja Musiker sind) besser klappt.

    Drittens verliert man gegenüber einem Ansatz mit relativ konsequenter Multimikrophonie einiges an Bearbeitungsmöglichkeiten beim Mitschnitt. Ich bin zwar auch der Meinung, daß ein Mischpult keine Kläranlage ist, aber bei Live-Aufnahmen fällt halt doch auch mal irgendwo was runter oder es passiert ein Spielfehler - und wenn man dann für jede Stimme eine Spur hat und vielleicht noch Material aus der Generalprobe, dann sind die Chancen ganz gut daß man das nacher mit wenig Aufwand zumindest sehr leise kriegt.


    Speziell beim Akkordeon ist vermutlich erschwerend, daß das Instrument eigentlich keinen wirklich hohen Schalldruck liefert. Eine guter Mezzosopran-Belter oder geschulter Tenor singt völlig mühelos lauter. Das bewirkt, daß man im Fernfeld auch nicht soo viel Schalldruck kriegt, also mit mehr Gain und/oder empfindlicheren Mikros arbeiten muß. Und damit steigt zwangsläufig auch der Pegel aller möglichen Nebengeräusche. Rauschen und der Einfluß des Diffusschalls aus dem Raum.


    Es ist ein bißchen vergleichbar mit Chorabnahmen. Einen gemischten Chor in einem Bierzelt wirklich klar und laut zu kriegen ist ja auch eine eher anspruchsvolle Aufgabenstellung. Und die möglichen Ansätze sind nicht so unähnlich.

    Mit meinen eigenen Ergebnissen bin ich natürlich auch nicht immer total zufrieden, aber auf 90% "Trefferquote" komme ich für mich persönlich schon. Und meist teilen professionelle Musiker im Publikum diesen Eindruck, wobei ich da natürlich wie jeder in einer gewissen Filterblase leben dürfte. Nachteil ist natürlich daß man recht viele Mikros braucht, das ist schon ein gewisser Aufwand. Aber wenn ich die sich entwickelnde Qualität meiner Aufnahmen so anhöre hat sich speziell der Schritt zur engen Multimikrophonie mit Delaying und künstlichem Hall schon sehr gelohnt, keine andere technische Neuerung hat die Aufnahmen musikalisch so viel besser gemacht - allerdings um den Preis von mehr Aufwand bei Aufnahme und Bearbeitung. Aber ich hab da natürlich dann auch den "Amateurvorteil", die Zeit nicht abrechnen zu müssen um leben zu können.

  • Man kann die gesamte PA auch einfach virtuell hinter die Musiker delayen und (bis auf Effekte) komplett Mono fahren. Dabei erhält man bis zu einer gewissen Veranstaltungsgröße eine natürliche Ortung. Echtes Stereo funktioniert in diesen Dimensionen sowieso nicht. Und die mühevoll eingestellten und den Schall-Laufzeiten angepassten Delays stimmen halt auch nur für einen Platz in der Mitte.

    also suchen wir eigentlich ein Pult mit integrierter Lisa? ?

    Ist das so ne Wellenfrontsynthese? Weißt du wie gerne ich sowas hätte? Andererseits funktioniert das ja nur mit einer menge geflogener Lautsprecher, was deutlich außerhalb meines Budgets und Veranstaltungsgrößen liegt.

  • also suchen wir eigentlich ein Pult mit integrierter Lisa? ?


    Das wär natürlich schön aber die Lautsprecher dafür hab ich in aller Regel nicht zur Hand ;)


    Ist ja auch nicht so daß ich mit meiner Methode unzufrieden wäre, die hat sich ja als brauchbar und gut funktionierend rausgestellt, auch wenn sie vielleicht nicht ganz dem Lehrbuch entsprechen mag. Daß die Delayzeiten nie 100%ig für die ganze Fläche stimmen können ist zwar richtig, scheint aber dann jedenfalls für meine Ohren nicht das Riesenprblem zu sein.


    Der Ansatz, die ganze PA virtuell komplett hinter die Bühne zu delayen, ist nen Versuch wert, das werd ich bei Gelegenheit al testen. Allerdings hab ich ein Wenig die Befürchtung daß das dann doch Gefahr läuft eher eine "Schallwand" zu werden. Momentan setze ich meist ein, zwei ms (plus das Delay des Mixers) auf die grob errechneten Werte drauf und bin dann meistens schon ganz gut im Ziel damit. Da dürfte dann im Kleinen der gleiche Effekt schon greifen.


    Sitzordnung und Sitzabstände sind außrdem einigermaßen einheitlich und man hat dadurch irgendwann ganz gute Erfahrungswerte. Meist nehm ich möglichst die Mixereinstellung vom letzten Konzert der gleichen Veranstaltungsreihe und passe die paar Sachen, die diesmal anders sind, entsprechend an. Alleine die Speichermöglichkeiten der Digitalmixer sind da ech schon ein Gewinn gegenüber der analogen Welt.

  • So, jetzt habe ich mal ein Wenig mit dem SQ Mixpad im Demo-/Offline-Modus rumgespielt und muß sagen, ich bin beeindruckt.


    Die Dinge, nach denen ich bei UC Surface suchen mußte oder wo dort das GUI einfach völlig unklar war, funktionieren hier nahezu auf Anhieb so wie ich mir das vorstelle.


    Binnen einer halben Stunde hatte ich ein recht großes Basis-Setup zusamme , mit dem ich m.E. nach ein paar Anpassungen vor Ort einen Sound Check starten und ein Konzert aufzeichnen könnte.


    Was mir stellenweise abgeht ist eine Möglichkeit, Werte auch als Zahlen eingeben zu können statt mit Schiebereglern hinzufummeln, aber durch die gute Reglerlogik sind auch feine Einstellungen eigentlich kein Problem, das ist schon praktikabel.


    Zwei Dinge kommen mir noch komisch vor, aber das könnte dem Offline-Modus geschuldet sein:


    1) Die DCA-Gruppen scheinen die Slave-Fader nicht mitzubewegen - hab ich da irgendwo den Button "traditioinal DCA" übersehen (gibts beim Presonus) oder "gehört das so"? Auf den Tutorial-Videos scheint der DCA-Fader die verbundenen Fader mit runterzuziehen. Beim Presonus gabs dafür nen Button "Traditional DCA", der das abgestellt hat.


    Und wie muß ich das denn anstellen, um im Mixpad z.B. einen Aux-Send an eine DCA-Gruppe zu binden? Oder geht das beim SQ6 gar nicht? Kann auch sein daß ich es geschafft habe, aber aufgrund der Fader-Problematik nichts davon sehe.



    2) die "PAFL"-Schaltflächen scheinen nichts zu bewirken. Muß ich da noch irgendwas routen oder einstellen oder geht das einfach in der Simulation nicht weil ihm jetzt der Kopfhörer fehlt?


    BTW: kann man das PAFL- oder sogar ein beliebiges Stereo-Signal auch auf die Kopfhörerbuchse vom Tablet routen? Gäbe wahrscheinlich ziemliche Latenz, aber um "unterwegs" mal nen Kanal auf Verzerrungen oder Störungen zu checken oder backstage das Bühnengeschehen im Auge zu behalten würds reichen.



  • Die DCA-Gruppen scheinen die Slave-Fader nicht mitzubewegen - hab ich da irgendwo den Button "traditioinal DCA" übersehen (gibts beim Presonus) oder "gehört das so"?

    Das hätte ich jetzt eigentlich so erwartet. Das was du willst nennt sich meistens "Grouped Faders" oder so ähnlich.

    Allerdings sehe ich darin mehr Nachteile als Vorteile, denn man verliert Faderweg und erhält im Gegenzug ein nicht nachvollziebares Verhalten in den Grenzbereichen.

  • Zu 2)

    Bei der App handelt es sich wie bei allen anderen Herstellern auch um eine REMOTE. Das bedeutet

    1. Die App braucht, um richtig zu funktionieren, Antworten aus dem realen Pult. Ohne synchronisiertes Pult funktionieren erwartungsgemäß bestimmte Sachen nicht.
    2. Bei einer REMOTE werden nur Steuerungsdaten hin und her geschickt, keine Audiodaten. Um in professioneller Qualität eine mobile Abhörstrecke zu realisieren, brauchst Du eine drahtlose inear-Strecke.
    WICHTIG

    Wenn Du jetzt den Drang verspürst, einen Nebenschauplatz „AUDIO über wLAN“ zu erzeugen, eröffnest Du bitte einen neuen Thread unter „sonstiges“ oder suchst mal in Ruhe, ob es dazu nicht schon einen Thread gibt.

    Wir legen Wert auf Themendisziplin. Dazu gehört ebenfalls, dass Du, wenn Du die vergleichende Ebene verlässt und Dich auf Fragen zur SQ Serie stürzt, den vorhandenen A&H SQ Thread Allen & Heath SQ-5, SQ-6 und SQ-7 - Fragen, Tipps und Tricks in diesem Board aufsuchst. Solltest Du das ignorieren, würde ich aufhören, das für Dich zu managen und wir würden uns von Dir trennen.