Presonus StudioLive III versus Soundcraft Si versus X/M32 versus A&H SQ

  • Die SQ Remotesteuerung Verhält sich etwas eigenwillig. So sind Funktion im offline Modus verfügbar, aber nicht im online Modus und umgekehrt. Dazu kommt dass einiges erst mit dem Pult richtig funktioniert, weil eben die Antwort vom Pult notwendig ist.

    Das Verhalten der DCAs ist auch im online Modus nicht anders, zumindest was die Oberfläche am Pult und in der App betrifft. Die Fader der zugeordneten Kanäle bleiben dort wo sie auch ohne DCA sind. Das ist aber bei vielen Pulten nicht anders. Ich kenne es nur von den Yamaha, wo man mehrere Kanäle über einen Channel Job verknüpfen kann und wenn man dann einen Fader bewegt, bewegen sich die anderen proportional mit. Finde ich aber nicht gut gelöst, da damit einige Fallstricke verbunden sind.

    Das Monitorsignal ans Tablet zu senden wäre denkbar, aber nicht mit den SQ Bordmitteln alleine. Die dabei entstehende unkontrollierbare Latenz macht das ganze aber imho sowieso fragwürdig.

    Und um dem Vergleichscharakter dieses Threads gerecht zu werden kann ich hinzufügen dass bez. DCA und Monitoring das X32 und SQ ziemlich gleich aufgestellt sind. Und beide können inzwischen auch DCA spill, was schon eine recht brauchbare Eigenschaft ist.

  • Zitat

    Das Monitorsignal ans Tablet zu senden wäre denkbar, aber nicht mit den SQ Bordmitteln alleine. Die dabei entstehende unkontrollierbare Latenz macht das ganze aber imho sowieso fragwürdig.

    Als Monitorsignal im klassischen Sinn sicher nicht brauchbar. Für Fehlersuch-SItuationen der Kategorie "ist dieses Störgeräusch noch da, wenn ich in der Küche nebenan die Spülmaschine abschalte?" vielleicht schon nützlich. Und sowas gibts halt leider auch, gerade kleine Gemeindehallen haben manchmal eine "interessante" Elektrik, besonders wenn man mal etwas weiter nach Ost- oder Südeuropa kommt.

  • 1) Die DCA-Gruppen scheinen die Slave-Fader nicht mitzubewegen - hab ich da irgendwo den Button "traditioinal DCA" übersehen (gibts beim Presonus) oder "gehört das so"? Auf den Tutorial-Videos scheint der DCA-Fader die verbundenen Fader mit runterzuziehen. Beim Presonus gabs dafür nen Button "Traditional DCA", der das abgestellt hat.

    also traditionell ist eine DCA die digitale Version der VCA. Und sollte sich deswegen auch genauso verhalten. Da bewegen sich keine Slave Fader. Das ist ja genau der Trick, das sich das Mixverhältnis relativ zu allen Kanälen und in allen Postfade Auxen gleichmäßig verändert.

    Practice, Practice, Practice

  • genau.

    DCA ist vom verhalten her gleich VCA.


    die fader bewegen sich nur in den MCA gruppen im jeweils ausgewählten monitorweg.

    also zumindest in der dLive ist das so. bisher ist mir diese funktion in der SQ nicht aufgefallen, deshalb gehe ich jetzt mal davon aus, dass es die nur in der dLive gibt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • es gibt einige Apps/Pulte die den virtuellen Stand des faders nach Verwendung einer DCA Gruppe anzeigen. Meistens als leicht durchsichtiger Fader hinter dem eigentlichen.


    So hat man einen guten Überblick was man da macht, ist auch für Anfänger toll um das Verständnis für das DCA Konzept zu fördern.


    sicher weiß ich das von der Mackie DL Serie und Avid Venue

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Bisher liest sich das alles so, dass es das Pult mit den von dir gewünschten Features zu dem Preis und dem Gewicht/Transportvolumen nicht gibt.

    Ein Ansatz, der für dich funktionieren könnte, wäre Tomy's Vorschlag, ein SAC-System aufzubauen. Damit kriegst du deine Features, wahrscheinlich auf zu einem für dich vertretbaren Preis, und auch so modular, dass alle Teile definitiv durch eine Person handlebar bleiben.

    Nachteile dabei:

    - Es ist ein Bastelansatz, und es kommt kein System dabei raus, dass du einfach mal so einem anderen Techniker überlassen kannst. Dafür, das System aufzubauen und stabil zum Spielen zu bringen, bist du ganz alleine selbst verantworlich.

    - Du hast nicht "ein Pult" am FOH, sondern ein Batterie an Geräten (PC/Laptop, Bildschirm (evtl. Touch), Tastatur, Maus, Faderboards). Das kann man natürlich schöner lösen, indem man alles in ein Case baut, das dann das "Pult" ist.


    Der riesige Vorteil ist, dass dieses System eben unheimlich flexibel ist. Man muss aber die Philosophie mögen. Ich hab selbst ne SAC-Lizenz, die hat noch nie ne Live-Baustelle gesehen. War einfach nicht so meins, mit X32 bin ich deutlich glücklicher.


    Eine andere Idee wäre, die Delays nicht auf Input-Ebene, sondern auf Gruppenebene zu nutzen.

    Bei einem Pult mit 16 Bussen könnte man z. B. 4 davon für FX und 4 für Monitor von FOH nehmen. Dann blieben 8 übrig, aus denen man 4 Stereo-Gruppen bauen könnte, die man jeweils individuell verzögert. Das ergibt 4 verschiedene Tiefenebenen, auf denen man Instrumente positionieren kann. Wenn man den Master selbst noch verzögert (und dann ggf. die Gruppendelays nochmal entsprechend verringert) gibts sogar 5-Delay-Ebenen.

    Die einzelnen Eingänge kannst du dann je nach Position des jeweiligen Instruments auf der Bühne auf die jeweiligen Busse routen.

    Dabei ergeben sich bei deinem Szenario auf den Bussen recht wilde, musikalisch eher unsinnvolle Kombinationen. Daher haben die Busse in diesem Aufbau lediglich die Funktion, Delay-Ebenen bereitzustellen. Die Regelung der Instrumente in musikalisch sinnvollen Gruppen erledigt man dabei über DCAs.

    Aufpassen muss man ggf., dass die Hallprogramme in puncto Pre-Delay entsprechend parametriert sind, dass der Hall nicht vor dem Direktsignal auf der PA einsetzt. Die Inputs sind ja nicht verzögert und gehen direkt auf die Effekte.


    Das würde die Auswahl auf Pultsysteme erweitern, Busse delayen können und genügend davon haben.


    Das lässt sich selbst mit X32 umsetzen, auch wenn man dafür beim Einrichten ein wenig um die Ecke denken muss.

    Das X32 hat ja nun mal leider keine Delays in den Bussen. Mittels Inserts kann man sich da zwar behelfen, aber wenn man gleichzeitig noch Hall- und Delayeffekte benötigt, ist man hier eingeschränkt. Mann könnte zwar sagen, dass man die FX-Slots 5-8 hierfür verwendet und auf die GEQs verzichtet, aber leider gibts für die Slots 5-8 keine Hall- und Delayeffekte. Die gibts nur für die Slots 1-4, und man verliert dann natürlich, wenn man 4x Stereo-Delay braucht, entsprechend alle Hall-Effekte.

    Man kann nun stattdessen externe Effekte mitnehmen, wenn man welche hat und auch aufbauen möchte.

    Es gibt aber noch einen Weg, wie das komplett pultintern funktioniert. Dazu muss man ein paar Eingangskanäle opfern, und zwar welche aus dem Bereich Input 1-32. Man kann beim X32 nämlich pultintern die Busse wieder als Input nutzen. Dann kannst du z. B. für die Kanäle 25-32 die Busse 1-8 als Input patchen. In den Kanälen stellst du dann dein Delay ein und schickst sie auf den Master.

    Damit bist du eingangsseitig zunächst auf 24 Kanäle zurückgefallen. Um trotzdem 32 Inputs zu haben, kannst du für die letzten 8 Inputs die Kanäle Aux1-6 und USB L/R umwidmen. Diesen Kanälen fehlt im Vergleich zum vollwertigen Input Gate, Kompressor und Delay. Das wäre ein Nachteil, wenn du unbedingt auf allen 32 Inputs volles Processing brauchst.

    Der andere Nachteil dabei ist, dass du nicht 32 Inputs auf zwei Ebenen liegen hast, sondern die Inputs 17-32 sich dann auf zwei Ebenen verteilen, und du möglicherweise - je nach Processing-Anforderung - nicht ganz frei in der Verteilung der Inputs bist. Je nachdem, ob du hauptsächlich mit den Input-Ebenen oder eher mit den DCAs arbeitest, ist das mehr oder weniger Nachteil.


    Ganz klar: Ich halte X32 nicht für das geeignetste System für deine Anforderungen, aber um deinem privatpersonenkompatiblen Budget gerecht zu werden, würde ich das trotzdem mal überlegen.


    Vielleicht gibts ja aber auch ein anderes System, mit dem man meinen Vorschlag umsetzen kann - da fehlt mir gerade ein wenig der Überblick. Vielleicht geht's ja sogar mit dem Presonus-Zeug?

  • nach allem was ich hier gelesen habe, sehe ich das SQ6 als die beste Kompromiss Lösung. Brauchbare Grundausstattung und Flexibilität zusammen mit der Erfüllung der Basisanforderungen sollte den Ausschlag geben. Bei den Stageboxen muss man sich halt überlegen, welche genommen werden sollen. Ich sehe die Option AR2412+AB168 oder zwei DX168/X. Die DX bieten halt 96 kHz, die anderen brauchen SRC und haben somit noch etwas extra Latenz. Mit der optionalen Dante-Karte kann man ähnliches wie mit AVB erreichen, nur dass Dante derzeit besser unterstützt wird.

    Baustellen sehe ich hauptsächlich in den Remoting Apps, vor allem wenn man Offline-Editing machen will. Auch die Effekte sind nicht so gut aufgestellt im Vergleich zum X32, aber durchaus brauchbar.

  • Also mittlerweile hab ich mich eigentlich relativ klar für die Kombi SQ6/AR2412 entschieden, mit der Option, eine AB168 später zu ergänzen, vielleicht auch als Gebrauchtkauf. So bleib ich auch vorerst mal noch in meinem Budget, auch wenn mich das jetzt erstmal den zweiten Anfahrpunkt und 8 Inputs auf der Bühne kostet, aber das geht schon.


    Abmessungen und Gewicht sind noch im akzeptablen Bereich, der Preis ist durch den Verzicht auf die zweite Stagebox dann grob in der Größenordnung der Presonus-Ausstattung - allerdings mit 8 Eingängen weniger auf der Bühne und ohne Rackmixer, der auch als Havarie- oder separates Monitorpul oder für kleinere Sachen standalone nutzbar wäre, aber so wie das Presonus-Zeug sich jetzt grad darstellt ist es halt einfach nicht sinnvoll benutzbar und damit dann egal zu welchem Preis zu teuer.


    Das SQ6 bietet auf jeden Fall von den Signalwegen her alles was für mich relevant ist - insbesondere vernünftiges Routing von der Stagebox, Multitracking ohne separate Hardware und reichlich Delay-freie Monitorwege. Die Stageboxen sind halt deutlich teurer und zumindest in der SLINK-Version deutlich weniger flexibel zu kombinieren. Alles über Dante zu machen würde klar das derzeitige Budget sprengen, aber mittelfristig wäre das evtl. eine Option, zumindest wenn ich irgendwo günstig an Gebraucht-Hardware käme.


    Die Latenzen dieses Pults sollten aus meiner Sicht kein Problem sein, zumal ich fürs FoH ja eh die meisten Signale etwas delaye. Auf den Monitorwegen möchte ich nicht mehr als 5-10ms Latenz haben, das wird auf jeden Fall erreicht, jedenfalls solang man sich nicht unsinnig mit Monster-FX im Monitorweg austobt.


    48kHz reichen mir dicke, zumindest die Herstellerangaben sind was die sonstigen technischen Daten betrifft weit mehr als unproblematisch, die App hab ich ja ausführlich ausprobiert und die ist auf jeden fall logischer und aufgräumter als bei Presonus. Auch das Abspielen von Material vom USB-Stick scheint sinnvoller gelöst zu sein, so daß man den auch mal für ein Zuspiel oder für etwas Pausenmusik nutzen kann.


    Was mich neben dem Preis von dem Pult ursprünglich etwas weggebracht hatte war daß die Fader halt alle in einer Bank liegen, aber damit kann ich eher leben als mit rumhüpfendem Routing. Die DCA-Gruppen beim Presonus scheinen durch das proportionale Mitbewegen der Slave-Fader etwas anschaulicher zu sein (man kann das auch einfach abschalten, dann ist es so wie "gewohnt") und es gibt halt mehr davon. Aber die 8 werden mir schon reichen, und notfalls gibts halt mal ne konventionelle Subgruppe für den einen oder anderen Zweck, das kann das SQ6 ja auch noch.


    Wie gut das dann wirklich funktioniert werd ich aber erst sehen wenn ich nach Treppendorf fahren und die Hardware tauschen kann, was bedingt durch die derzeitigen Reise- und Ausgangsbeschränkungen wohl erst Mitte/Ende Januar gehen wird.

  • Die Latenzen dieses Pults sollten aus meiner Sicht kein Problem sein, zumal ich fürs FoH ja eh die meisten Signale etwas delaye. Auf den Monitorwegen möchte ich nicht mehr als 5-10ms Latenz haben, das wird auf jeden Fall erreicht, jedenfalls solang man sich nicht unsinnig mit Monster-FX im Monitorweg austobt.

    ich habe die latenz unserer SQ6 (mit DX168 per Slink) mit etwa 0,6ms gemessen. die genau zahl weiß ich gerade nicht mehr.

    die 48kHz-stageboxen dürfte etwas mehr latenz haben, aber von den von dir genannten 5ms wirst du damit wirklich noch seeehr weit weg sein ;)


    an die eine faderbank wirst du dich, dank der völlig freien faderbelegung der SQ6, schnell gewöhnen. vor allem auch, weil das hier sensationell einfach zu machen ist, auch am pult selbst. und zum anderen, weil alle auxsends auf der rechten pulthälfte immer im direkten zugriff sind.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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