Fragen zu LV1 - Workflow, Setup, Hardware

  • Das Thema ist für mich ernster als es sich so anhört:

    Ich kriege seit vielen Jahren meine kleinen Pulte (früher das GLD80, aktuell immer noch das SD11i, das X32compact, sogar das pro1 und seit neuestem ein Wingchen) mit einem „Reinwipptrick“ in den Kombi. Wie Du Dich vielleicht erinnerst, hatte ich zu genau dem Thema vor Jahren mal einen Thread mit Gewichtsangaben eröffnet. Für mich und meinen Rücken ist das also schon lange ein Thema weil ein Teil meiner Jobs für meinen Part zumindest beim Laden auch ohne Truck und ohne Helfer gehen muß.


    Was mich kolossal nervt, ist das 48er DiGiCo MADI-Rack, das mir selbst ohne äusseres Haubencase nur im Transflex Holzinnencase jedes Mal den Bandscheibentechnischen Angstschweiß auf die Stirn treibt. Das alte 32er D-Rack war zwar handlebarer aber unsinnig groß, und die modularen SD Stageboxen unbezahlbar. Wie oft ging das GLD mit auf den Job (wenn 32 Kanäle auf der Bühne genug waren) obwohl das Pultcase größer war als das des SD11i und obwohl ich mit dem SD11i soundmäßig besser zurecht kam nur weil das 4HE SKB roto molded shallow rack mit der AR2412 und der AR84 so schön handlich war.:rolleyes::rolleyes:;).

    Auch viele dLive Nutzer machen es ja heuer so, dass sie eher die 32- Stagebox mit einer 16er DX kombinieren als eine 48-er zu kaufen, damit das handlebar bleibt.


    Will sagen, ich sehe den Server auch lieber auf der Bühne, würde aber lieber zwei Ethercon patche mehr auf der Baustelle stecken und dafür zwei handliche Cases, eins mit der eigentlichen 32er Stagebox und eins mit dem Rest sehen, was für die Option 64 inputs mit zwei Stageboxen sowieso viel geschickter wäre.

  • Will sagen, ich sehe den Server auch lieber auf der Bühne, würde aber lieber zwei Ethercon patche mehr auf der Baustelle stecken und dafür zwei handliche Cases, eins mit der eigentlichen 32er Stagebox und eins mit dem Rest sehen, was für die Option 64 inputs mit zwei Stageboxen sowieso viel geschickter wäre.

    Jenau, da arbeiten wir gerade dran. Wobei mein blaues 8HE Case geht gerade noch so alleine zum einladen, aber das baue ich demnächst um. Wir machen jetzt Cases, die wie das DT Case aussehen und auch die gleiche Breite haben. Die kann man dann unter ein DT Case stellen, dank Stapelfräsungen. Und natürlich auch für Server, IOs und andere Sachen verwenden. In unser Hardcase passt ein 6HE Case. Oder Kombinationen wie 2He+4HE, oder 3HE+3HE. Sind wir gerade bei, das sieht dann nett aus und lässt sich so auch im Studio verwenden und sorgt da für nen seriösen Auftritt...hoffentlich:-)


    LG
    WW

  • @ WurstWerner :

    Meine Frage schließt zwar an eine Aussage aus dem LiveProfessor-Thread an, ist aus meiner Sicht aber hier besser platziert.


    Du schrubst, dass Du mit LV1 bessere Ergebnisse/Sounds realisierst als mit anderen Mischgeräten, u.a. dem Wing. Könntest Du kurz skizzieren, warum die Ergebnisse aus Deiner Sicht besser sind? Liege ich richtig, wenn ich das Ganze auf zwei Ursachen zurückführe?

    a) Verfügbarkeit von Plugins, die es in Pulten derzeit so nicht gibt (z.B. PSE)

    b) Bessere Soundqualität von Plugins gegenüber den entsprechenden Pulten (z.B. H-Reverb gegenüber internen Effekt in den üblichen Pulten


    Oder gibt es darüber hinaus Aspekte, warum Du für Dich mit der LV1 Lösung zu besseren Ergebnissen kommst?


    Ich vermisse nicht Budget-Shows mit schlecht gestimmten Drums, aber ich vermisse schon manchmal SAC, wenn es um Drum Replacement geht. Das kann aber meines Wissens aktuell kein Pult (im Bereich bis 20.000 €) und auch LV1 nicht. Das ist dann schon ein Game Changer gewesen.


    Viele Grüße

    Jan

  • @ WurstWerner :

    Meine Frage schließt zwar an eine Aussage aus dem LiveProfessor-Thread an, ist aus meiner Sicht aber hier besser platziert.


    Du schrubst, dass Du mit LV1 bessere Ergebnisse/Sounds realisierst als mit anderen Mischgeräten, u.a. dem Wing. Könntest Du kurz skizzieren, warum die Ergebnisse aus Deiner Sicht besser sind?

    Bis hierhin habe ich die selbe Frage, die ich mir bisher aber verkniffen habe, um jetzt nicht all die schrecklichen Wahrheiten hören zu müssen, die mich dazu veranlassen könnten, zu denken, ich müsse unbedingt ein LV1Rig haben8);):)

    a) Verfügbarkeit von Plugins, die es in Pulten derzeit so nicht gibt (z.B. PSE)

    Das gibts ja schon bei Yamaha und eben im Wing und PSE im Wing funktioniert hervorragend!

    Ich vermisse nicht Budget-Shows mit schlecht gestimmten Drums, aber ich vermisse schon manchmal SAC, wenn es um Drum Replacement geht. Das kann aber meines Wissens aktuell kein Pult (im Bereich bis 20.000 €) und auch LV1 nicht.

    ???

    Gibts nicht gerade bei WAVES auch Instumenten-Libraries, mir denen man realtime den Instrumenten-Oton auf der Bühne „unterstützen“ kann?

  • Das gibts ja schon bei Yamaha und eben im Wing und PSE im Wing funktioniert hervorragend!

    ???


    Gibts nicht gerade bei WAVES auch Instumenten-Libraries, mir denen man realtime den Instrumenten-Oton auf der Bühne „unterstützen“ kann?

    @PSE: Ups. Da bin ich dann nicht mehr Up-to-date gewesen.

    @Drum-Replacement: Ich habe grade heute bei Waves geschaut, was mal wieder günstig im Angebot ist. Da gibt es in der Kategorie "Drums" einiges, aber kein Drum-Replacement. Für Gitarre gibt es dagegen schon einiges.

  • habt ihr wirklich so schlechte bands vor der nase, dass sowas nötig ist?

    Bei "meiner" Band definitiv nicht. Aber mein Dad hat im Ruhestand beschlossen, seine Kapelle von 1973 bis 1977 wieder zusammenzutrommeln. Vor Corona haben die "Jungs" alle sechs Monate jeweils eine Bühne gefunden. Und hier gibt es durchaus "Bedarf" an allem was helfen könnte.


    Und Drum Replacement kann echt ein Game Changer sein; auch bei guten Sounds. Originalsnare bei "Owner of a lonely heart" oder das Tambourine bei "Heat of the moment" in der Strophe dazu mixen. Das kann einem durchaus ein Grinsen ins Gesicht zaubern.

  • Drum Replacement jibbet bei Waves nicht, manche nutzen Slate Trigger oder AppTrigga mit LiveProfessor als LV1 insert. Kannste Dir nicht ausdenken:-)


    Neben Drum Replacement vermisse ich nicht besonders viel. Wer einmal mit Melda AutoAlign gearbeitet hat, möchte nicht mit dem umständlichen Waves InPhase plugin rumhampeln. Vermisse im Grunde nur den Wilkinison DeBleeder und nen guten Clipper wie den Venn Audio V-Clip.

    Aber dat ist halt der Deal mit "Waves only".


    Zu der Frage, warum ich mit dem LV1 bessere Mix als mit nem X32/Wing hinbekomme, gibt es zwei Antworten. Ich weiß nicht wat es is, aber die AudioEngine des LV1 klingt einfach klasse. Ihr kennt mich, ich bin kein MicPreAmp Verschwörer. Ich arbeite in nem Studio mit ner Harrison 4032C Konsole und nem Rack mit 16 x Neve 1073 PreAmps. Ich nutz trotzdem sehr oft nen X32 als Aufnahme Lösung, besonders wenn es schnell gehen muss oder das Budget kein langes Experimentieren zu lässt. Wenn ich den THD eines scharf angefahren 1073 vermisse, inserte ich in der DAW einfach den kostenosen Softube Saturation Knob und habe ein sehr ähnliches Ergebnis. Ich geb nix auf Markennamen sozusagen, aber was mir sofort aufgefallen ist, ist der Unterschied wenn man nen X32Core mit nem virtual Soundcheck anfährt und das gleiche Setup (X32Core mit X-WSG) als Frontend für nen LV1 nutzt. LV1 klingt besser, organischer, wärmer, einfach "richtiger". Keine Ahnung warum, die Antwort hat mich auch nicht weiter interessiert. Ich nehm das einfach als gegeben hin.


    Zweiter Grund: Obwohl die Wing schon viele Optionen beitet, geht mit dem LV1 einfach noch deutlich mehr. Zugegeben, ich fahr auch ne ganz schöne Plugin Show. Wenn ich mal Zeit hab, mach ich mal nen Video. Lässt sich schwer erklären.


    Trotzdem mal ein Beispiel: Von Waves gibt es ja auch nen Feedback Destroyer Plugin (X-FDB). Das hab ich gerne in der Summe (!). Nach dem Soundcheck, wenn die Band von der Bühne ist, lass ich alle Mikros offen, aktiviere das Plugin und schiebe langsam den MasterFader hoch, bis es auf der Front anfängt zu kopplen. Ich lass das Plugin zwei oder drei Filter setzten und ziehe dann den Master Fader in die 0dB Stellung. Der Unterschied ist mächtig! Wenn die Band spielt und man das Plugin ein- und aussschaltet hört man erst, wie viel Klarheit man dadurch erhält. Man hat immer Frequenzen, die sich aufschaukeln. Sei es der Raum, die PA oder der Mix - kloppt man die prominentesten Problemfrequenzen mit X-FDB weg, klingt der Mix deutlich klarer - offener.


    Zweites Beispiel: Wer öffters mit Lavaliermikros zu tun hat: Waves NS-1 + PSE ist ne Wunderwaffe - unglaublich, wie man den Raumanteil zurücknehmen kann und wie deutlich die Sprache wird.
    Das will man nicht mehr missen, wenn man das einmal eingesetzt hat.


    LG
    WW

  • Trotzdem mal ein Beispiel: Von Waves gibt es ja auch nen Feedback Destroyer Plugin (X-FDB). Das hab ich gerne in der Summe (!). Nach dem Soundcheck, wenn die Band von der Bühne ist, lass ich alle Mikros offen, aktiviere das Plugin und schiebe langsam den MasterFader hoch, bis es auf der Front anfängt zu kopplen. Ich lass das Plugin zwei oder drei Filter setzten und ziehe dann den Master Fader in die 0dB Stellung. Der Unterschied ist mächtig! Wenn die Band spielt und man das Plugin ein- und aussschaltet hört man erst, wie viel Klarheit man dadurch erhält. Man hat immer Frequenzen, die sich aufschaukeln. Sei es der Raum, die PA oder der Mix - kloppt man die prominentesten Problemfrequenzen mit X-FDB weg, klingt der Mix deutlich klarer - offener.

    Noch besser geht der gleiche Trick mit einem guten Satz parametrischer Filter, einer

    Anneliese und dem Verstand. Der FBD versteht nämlich den Unterschied zwischen Resonanz, Interferenz, einem schmalbandigen und einem breitbandigen Problem nicht.


    Hey klar, ich finde LV1 trotzdem spannend und sehe auf jeden Fall den Zugewinn an Möglichkeiten bei gleichzeitiger Kompaktheit und Gewichtsersparnis. Außerdem haben die Jungs alles das realisiert, was man wünscht also etwas was ich schon seit Jahren auch hier im Forum postuliere: Nennen wir‘s mal 'neue Modularität' zusammen mir einer von mir immer wieder geforderten kompakten Faderbank als Option und exzellenter Graphik und Touchfunktionalität.

    Schön daran finde ich aber auch, daß sich die klassischen Hardwarepulthersteller in punkto software Lösungen für einfache pluginintegration und dem Schreiben eigener plugins mehr anstrengen müssen, wenn sie da auf Dauer mithalten wollen.

  • Noch besser geht der gleiche Trick mit einem guten Satz parametrischer Filter, einer

    Anneliese und dem Verstand. Der FBD versteht nämlich den Unterschied zwischen Resonanz, Interferenz, einem schmalbandigen und einem breitbandigen Problem nicht.

    Jo, aber der Vorteil mit dem F-FBX Plugin im LV1 is halt exemplarisch genau das, warum ich ne Lösung wie den LV1 (oder SAC) halt bevorzuge: Das ist alles in einem Gerät.


    Das Ding mal eben drüber laufen zu lassen dauert eine Minute mit durchweg gutem Ergebnis. Monitorleute kennen das: Die Frequenzbereiche, die komisch aus den Wedges tönen, sind fast immer die, welche auch als erste koppeln. Daher klappt das mit dem F-FDBK wirklich gut. Zehn Sekunden laufen lassen und danach händisch diejenigen Filter etwas zurücknehmen vom Gain, wo das Teil vielleicht zu krass eingreift. Das Ergebnis ist immer besser als ohne.


    Schön daran finde ich aber auch, daß sich die klassischen Hardwarepulthersteller in punkto software Lösungen für einfache pluginintegration und dem Schreiben eigener plugins mehr anstrengen müssen, wenn sie da auf Dauer mithalten wollen.

    Genau das! Ich seh das sogar noch radikaler. Die Einteilung Live-Pult/Studio-Pult verschwimmt immer mehr. Der LV-1 kann beides, SAC konnte mit dem SAW Link immer schon beides. Und gerade jetzt in Pandemie Zeiten, wo man bei Streaming- und Autogigs auf einmal Studiomixe abliefern muss, wird einem schnell klar, wie beschränkt man mit einem klassischen LivePult ist. Nen LiveProfessor oder Superrack muss dann als Rollator herhalten. Klar das hilft, ist aber fragmentiert in Puncto "Mischarbeit". Dann gehe ich lieber "All In".


    LG
    WW

  • ich glaube guma meinte, dass man zum herausfinden problematischer frequenzen nicht zwingend ein plugin braucht, sondern das auch, mit ein bisschen erfahrung, mit den heute in jedem mischpult vorhandenen EQ möglichkeiten in den griff bekommen kann.

    dem würde ich mich anschliessen.


    eine frage habe ich aber bezüglich live vs. studiopulte:

    als reiner livemischer würde mich da mal interessieren, was man bei studiopulten anders gemacht hat, bzw. wo die unterschiede hier wirklich liegen?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Eine frage habe ich aber bezüglich live vs. studiopulte:

    als reiner livemischer würde mich da mal interessieren, was man bei studiopulten anders gemacht hat, bzw. wo die unterschiede hier wirklich liegen?

    Mir fällt spontan mal der Signalfluss ein. Bei einer Live-Veranstaltung hört der Tontechniker ja naturgemäß das was er mischt... Im Studio gibt es da schon 2 relevante Abhörwege... Das Signal auf dem Weg zur Aufzeichnung und das Signal nach der Aufzeichnung...


    Damit es möglich ist dass Signal das gerade aufgenommen wird nach der Aufzeichnung zu kontrollieren ("Hinterbandkontrolle" sind im Studio häufig Inline-Mischpulte zu finden, die eben pro Kanal beide Signalwege verwalten und abhörbar machen.


    Ein zweiter Aspekt den ausgewachsene Studio-Konsolen mitbringen ist das Thema der Automation. Das Thema ist deswegen manchmal etwas "frickelig", da externe Kompressoren (um ein Beispiel zu nennen) gepaart mit Lautstärke-Automation in der DAW natürlich ständig andere Eingangspegel bekommen... Da hat dann eine Konsolen-Fader-Automation halt schon manchmal ihre Vorteile...


    Dritter Aspekt ist die schiere Kanalzahl. In größeren Musikproduktion (von Filmvertonung ganz abgesehen) sind Kanalzahlen 100+ nicht ganz so selten wie man glauben könnte...


    Wie Wurstwerner richtig sagt verschwimmen in DAW-Zeiten die Unterschiede teils aber stark.

  • eine frage habe ich aber bezüglich live vs. studiopulte:

    als reiner livemischer würde mich da mal interessieren, was man bei studiopulten anders gemacht hat, bzw. wo die unterschiede hier wirklich liegen?

    Ich glaube da gibt es eigentlich gar nicht mehr so die krassen Unterschiede auf die Pulte bezogen, die Studios arbeiten ja auch einfach immer mehr in der DAW. Da wird es dann natürlich spannend Pro Tools mit einem Livepult zu vergleichen, da geht schon einiges mehr. Die wildesten Routings mit nahezu unbegrenzter Bus-Anzahl, Sidechains und automatischer Delay-Compensation, die ganzen Plugins und vor allem auch die Möglichkeit die Plugin-Reihenfolge zu bestimmen oder zu wählen welchen von meinen 20 EQs ich denn jetzt gerne hätte...


    Ob man das immer braucht sei mal dahingestellt. Ich würde aber schon sagen, dass ich meine Studio-Sessions teilweise vom Bus-Routing her schon nicht auf jedem Beschallungspult umgesetzt bekommen würde. Da kann ich meistens nicht Bus auf Bus routen, dann ist das Processing dort wieder beschränkt, usw.

    Und wenn ich jetzt auf meiner Gruppe das 1176 Plugin haben will, hampel ich nicht ewig rum im Insert-Routing sondern habe den auf Knopfdruck wie alles andere in meiner Signalkette. Das ist schon eine Schnelligkeit, die ich so beim klassischen Pult nicht habe.


    Wenn’s ums Streaming geht, finde ich den Vergleich mit den Broadcast-Pulten (Stagetec, Lawo und co.) nochmal interessant. Wenn man die gut kennt und dann einen Stream auf einer CL oder Vi umsetzen muss, war das zumindest für mich echt eine Umstellung. Schieb mal einen Fader bei der Vi auf exakt 0dB zum Pegeln. Es geht nur mit Augenmaß. N-1en für irgendwelche Zoom-Schalten kann ich mir nur über Aux-Wege basteln. Alles möglich, wenn das Pult genug Aux-Wege hat. Bestimmte Gruppen/Summenroutings gehen nicht, die Processing-Reihenfolge ist oft starr oder es gibt nur feste Presets (da fällt mir der Presonus Thread von vor ein paar Wochen ein mit dem Delay-Punkt...), die Pegelskalen oder Arbeitspegel von vielen Beschallungspulten sind eine Katastrophe - warum brauche ich im digitalen Zeitalter noch Analog-Skalen mit x dB Headroom? Master/Slave Gruppen habe ich auch noch nirgendwo gesehen. Die Abhörmatrix ist oft nicht so ausführlich, Audio follows Video spielt in manchen Anwendungen eine Rolle, Faderstart, Input A/B, die Möglichkeiten der Faderbelegung mit Bänken pro Block oder Layer-Umschaltung pro Fader...


    Das sind alles so Kleinigkeiten, die man sich natürlich alle hinbiegen kann. Mit LV1 geht das dann aber teilweise schon und man sieht wie die Hersteller da zb mit der Wing auch kräftig nachjustieren.

    Jetzt wünsche ich mir nur noch eine bessere Hardwareoberfläche fürs LV1 und eine Dante/MADI-Stagebox, die man ohne extra Programm steuern kann 8)


  • Der Herr Boche sind einfach oft einer Meinung, stelle ich immer wieder fest ;)


    Drum Replacement hätte ich auch wirklich gerne, ich mache das immer wieder gerne, genau wie beschrieben mit Slate Trigger, und das ist einfach ein weiterer Schritt Richtung "Studiosound" ... und zwar ein recht Großer, der imho oft einiges ausmacht, jedenfalls in meinen Ohren ... ist aber so sehr fummelig, ich weiß das der Wusch sehr groß ist, und Waves so etwas normalerweise dann auch irgendwann umsetzt.


    Was den "Klang" des LV1 angeht stimme ich ihm ebenso bei, und das wird ja von sehr vielen LV1 Usern auch immer wieder beschrieben ... es klingt einfach "gut". Ich nehmen stark an, das Waves hier schlicht keine technisch perfekte und lineare Aufsummierung macht, sondern genau wie in vielen irer Plugins mit Obertönen, simulierten Nichtlinearitäten und Verzerrungen arbeitet, sie sich für uns dann halt besser anhören ... sprecht ja auch nichts dagegen.


    X-FDB verwende ich inzwischen sehr intensiv, ob Monitor oder Front, und kann auch da Christian nur zustimmen, Regler hoch, pfeifen lassen, kurz nachkorrigieren und gut. Bring so gut wie immer auf Anhieb gute Ergebnisse, ohne ewig "händisch" herumzufummeln ... fand ich auch am Anfang etwas scary, aber wenn etwas so gut funktioniert, und mir so viel Zeit spart, immer her damit.


    Ebenso die erwähnten NS-1 und PSE, das nimmt selbst einer Sprachbeschallung in einer gruseligen Akustik den Schrecken ... ich hatte letztes Jahr einen Industriejob, in München, in einer alten umgebauten Kirche, mit Ansteckern, Headsets, Rednerpultmikro, das ich zum ersten Mal gemacht habe, aber für die gleiche Firma, die die Veranstaltung schon öfters gemacht hat, mit Kollegen die auch genau wissen was sie tun ... ich hatte aus einer sehr ähnlichen Veranstaltung schon ein fertiges Setup im Multirack, das ich nur noch kurz anpassen musste, Sprache voll auf der Nase, mit dem F6 dahintergeschaltet dann auch tonal sehr ausgewogen, und ich habe noch nie erlebt, wie viele der Zuhörer zum Pult kamen und sich explizit über die Sprachverständlichkeit bedankt haben ... scheint also auch der NichtPlugInVoodoo Zuhörer zu bemerken ... ;)


    Natürlich muss man die ganzen Plugins auch erst mal kennenlernen und bedienen können, und seine Erfahrungen sammeln, und da haben Studio/Live Zwitter-Techniker wie Herr Boche und ich vielleicht auch unsere Vorteile ... aber lernen kann man ja alles, wenn man will .. ;-))

  • Natürlich muss man die ganzen Plugins auch erst mal kennenlernen und bedienen können, und seine Erfahrungen sammeln, und da haben Studio/Live Zwitter-Techniker wie Herr Boche und ich vielleicht auch unsere Vorteile ... aber lernen kann man ja alles, wenn man will .. ;-))

    Jenau dat is der Knackpunkt, profitieren von den Plugins kann man im Grunde nur wenn man weiß, was die Dinger machen und wie man sie bedient. Und klar...es gibt immer Kapellen, die klasse Signale anbieten und in Venues mit guter Akustik + PA spielen. Die kann man auch mit ner Schinkenwurst mischen, aber solche Konstellationen hab ich leider selten.


    oton: Schön zu wissen, dass ich nicht alleine im meinem Plugin Autismus bin;-)


    LG
    WW

  • Auf jeden Fall konsequent, die Liebe zu bestimmten Gerätschaften auch ins Plugin-Zeitalter zu übertragen. :)


    Nix für ungut Kalle, aber was Du sagst ist "Quark".


    Ich hatte schon desöfteren Sprachbeschallungen (z.B. Kirche), wo einzelne Frequenzen um 30 oder gar 40 dB abgesenkt werden mussten, um auf einen passenden Pegel zu kommen. Da kommst Du mit einem herkömmlichen Terz- oder Para-Eq nicht weit. Klar kann man Tagelang mit den Boxenpositionen rumprobieren, aber das ist ja gerade der Punkt: Wann hat man dafür schon genügend Zeit und darf außerdem sein Holz dahin stellen, wo es aus akustischer Sicht am sinnvollsten ist??? In solchen Fällen kommst Du mit einem herkömmlichen Terz- oder Para-Eq nicht weit. Mit einem Feedback Ferret oder einer "Sabine" ist das dagegen vollkommen unkompliziert. Das man mit Holz und EQs umgehen können muss, dass versteht sich doch von selbst.

  • Auf jeden Fall konsequent, die Liebe zu bestimmten Gerätschaften auch ins Plugin-Zeitalter zu übertragen. :)

    Wie zum Teufel findest du einen achtzehn Jahre alten Post...und wo ist überhaupt die Zeit geblieben?


    BTW: Kollege macht Musicals mit Hobby Darstellern und hat packt die Headsets getrennt nach Männer und Frauen jeweils inne Gruppe und haut dat Ding hier ryn-->

    https://www.klarkteknik.com/product.html?modelCode=P0BRV


    5-6 dB GBF macht dat immer sacht er, und es hat nur zwei Taster.

    Manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss.


    LG
    WW

  • Wie zum Teufel findest du einen achtzehn Jahre alten Post...

    Hm, es ist etwas in meinem Kopf ... nein es ist kein Plugin

    ...und wo ist überhaupt die Zeit geblieben?

    Jau erschreckend ... =O

    Manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss.

    Yeah, in grauer Vorzeit habe ich auf meinen Seminaren die Sabine gegen mich antreten lassen:

    Was soll ich sagen:

    Die Sabine hat gegen mich immer verloren! *finger

  • Die Sabine hat gegen mich immer verloren! *finger


    Gegen mich auch immer ... oft lagen da Welten dazwischen ... inzwischen, wie wir ja alle festgestellt haben, sind viele Jahre vergangen, und Dinge ändern sich ... vor 10 Jahren hat auch noch kein Gitarrist ernsthaft ein Simulation nur ANGESEHEN, und man konnte sich auch nicht für 2000,- Euro ein ausgewachsenes Mischpult +40 Kanäle kaufen ... Ich ganz persönlich bin der Meinung, das vieles, was wir jetzt nch als Handwerk benutzen und wissen, in 10-20 Jahren oft obsolet sein wird .. schiere Rechenleistung ht schon mehr Berufsfelder gekillt als unseres ... aber wieder zurück zum LV1 ;)