Studie über Aerosol-Ausbreitung in Veranstaltungsräumen

  • Zwei Fazite für mich:
    1. Wenn man den Sommer genützt hätte, Schulen mit entsprechenden Lüftungssystemen auszustatten oder nachzurüsten, hätte eine Schließung der Schulen wohl vermeiden können

    2. Für Open-Air Veranstaltungen (z.B. bestuhlt, oder mit entsprechenden Platzkonzepten) gibt das doch große Hoffnung

  • Hast Du schon mal versucht,
    einen großen öffentlichen Auftrag (Eine schulraumlärmpegelkonforme, Covid19 zertifizierte, Schülergesundheitsgefährdung ausschließende (Mein Kevin muss immer im Luftzug sitzen, drum wird er immer krank) Lüftungsanlage) innerhalb weniger Monate zu planen, auszuschreiben, zu vergeben und zu realisieren?
    Ich vermute, allein die Planung der Lüftung (ohne Fragen des Brandschutzes oder der Stromversorgung) für eine größere Schule wäre in der gegebenen Zeit kaum möglich gewesen.

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  • Mit den Mühlen, die in Deutschland in den genannten Bereichen mahlen, ist das in der Tat ein Problem.


    Aber ja, Zeit wäre wohl genug gewesen. Einige Elternvertreter und "Macher" hatten da schon die wildesten Ideen umgesetzt. Zum Teil gut gedacht und ausgeführt...und dann von den Behörden wieder außer Betrieb genommen, weil nicht konform hier und nicht genehmigt da und zu groß, zu laut usw... :sleeping:


    Wäre die Energie, mit der man den großen Lockdown proklamiert und durchsetzt mal in eine schnelle Problemlösung in den Schulen geflossen, dann könnten Kinder in die Schule gehen und man müsste jetzt nicht den Bildungsnotstand mit Ansteckungsgefahr bejammern. Stattdessen lässt man die Eltern mit ihren Problemen alleine und macht lückenhaften online-Unterricht, mit Schülern, die teilweise weder geeignete Geräte, noch Räume und Möglichkeiten dazu haben.


    Gut...ist nicht mein Fachgebiet, deshalb bin ich ja schon still :rolleyes:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • das traurige daran ist ja, dass die fachleute anfang november gemahnt hatten, den lockdown richtig zu machen, nicht nur so wachsweich "ein bisschen lockdown light".

    hätte man das anfang dezember wirklich ernsthaft umgesetzt, dann wären die probleme heute deutlich geringer.

    aus diesem fehler hätte man lernen können, aber die industrie warnt ja schon wieder sehr lautstark, dass man sie ja bloss nicht ausbremsen soll. und da sehr viele politiker auch in aufsichtsräten sitzen, wird sich die industriemeinung vermutlich durchsetzen.

    so wird das aber nix, deshalb werden wir uns sicher noch bis zum sommer mit lockdowns und lockerungen von lockdowns beschäftigen müssen... was dazu führen wird, dass sich immer mehr leute von den eigentlich sinnvollen regeln abwenden werden.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Angesichts der Tatsache, dass ein konsequent umgesetzter, globaler Lockdown von 2 Wochen genügen würde, das Virus zu besiegen, ist es schon sehr tragisch, was statt dessen passiert.

    Wie kommst Du auf die zwei Wochen? Kommt das von der Inkubationszeit? Leider wäre dem nicht so, bzw. nur in Verbindung mit einer Testung aller Menschen. Denn die Krankheit kann auch unbemerkt ausbrechen, dann ist die kritische Zeitspanne länger.
    Aber ich bin bei Dir, dass ein 'harter' Lockdown zur rechten Zeit (meiner Meinung nach Mitte Oktober 2020) viel gebracht hat.
    Allerdings darf man das geänderte Verhalten der Menschen nicht außer Acht lassen. Im März hatten viele Menschen bereits vor dem Lockdown ihre Kontakte deutlich zurück gefahren. An das, was vor dem aktuellen Lockdown oder vor dessen Verschärfung los war, kann sich wohl noch jeder erinnern.

    Hoffen wir mal, dass die Zahlen des RKI gestern und heute nicht nur die Folge von Übermittlungs/EDV Problemen sind.

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  • Hoffen wir mal, dass die Zahlen des RKI gestern und heute nicht nur die Folge von Übermittlungs/EDV Problemen sind.

    Aus ganz Rheinland-Pfalz nur zwei neue Infektionen - das ist nicht das tatsächliche Geschehen. :-/

    (Steht auch so im korrigierten Lagebericht, https://www.rki.de/DE/Content/…df?__blob=publicationFile Seite vier, blaue Anmerkung mit **:

    Zitat

    Aus Rheinland-Pfalz wurden gestern keine Daten übermittelt. Aus Bayern und dem Saarland wurden Daten übermittelt, allerdings sind die Daten nicht vollständig am RKI eingegangen. Aus Baden-Württemberg wurden vorgestern zu wenig übermittelt, diese Fälle wurden gestern nachübermittelt und werden heute in der Statistik ausgewiesen.

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen

  • Angesichts der Tatsache, dass ein konsequent umgesetzter, globaler Lockdown von 2 Wochen genügen würde, das Virus zu besiegen, ist es schon sehr tragisch, was statt dessen passiert.

    Wenn du mit globalen Shutdown meinst, dass sich jeder einzelne Mensch auf diesem Planeten für zwei Wochen komplett in Einzelisolation begibt, hast du recht. Die ganze Nummer floppt aber schon dann, wenn Max am Tag vor dem Shutdown sich das Virus auf der Arbeit einfängt, dann 4 Tage später seinen Partner ansteckt, der das dann weitere 5 Tage später an die Kinder weiter gibt, die dann in der Schule alle ihre Freunde infizieren. Und was ist mit Einrichtungen wie Altenheimen, Krankenhäusern, dem Einzelhandel oder auch BOS?

    1. Wenn man den Sommer genützt hätte, Schulen mit entsprechenden Lüftungssystemen auszustatten oder nachzurüsten, hätte eine Schließung der Schulen wohl vermeiden können

    Neben den organisatorischen Problemen, die hier schon angesprochen wurden, war ich bisher in keinem Klassenzimmer/Seminarraum der nicht durch einen einfachen Heizkörper geheizt wurde. In Zukunft auf Neubauten nach Passivhausstandard mit Lüftungsanlagen und Wärmepumpen (idealerweise mit Kühlfunktion) zu setzen, ist sinnvoll. Hierbei Erfahrungen aus dieser Studie zur Aerosolausbreitung zu verwenden, definitiv auch. Es gibt noch weitere Erkrankungen, die sich über Aerosole in der Luft verbreiten können. Aber bestehende Schulen in wenigen Monaten umzurüsten, halte ich für mehr als utopisch. Außerdem ist auch der Ressourceneinsatz für eine Umrüstung mit einer erwartbaren Anwendungsdauer von maximal zwei Jahren kritisch zu sehen.


    Das macht die aktuelle Situation nicht besser oder einfacher. Besonders unerwartet ist der Verlauf des Infektionsgeschehens in meinen Augen aber trotzdem nicht. Ich kann nicht sagen, wo die meisten Ansteckungen passieren, würde aber insbesondere bei privaten Treffen und am Arbeitsplatz vermuten. Damit bringen Schulschließungen, Home-Office und eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz bzw. bei privaten Treffen als Maßnahme wohl am meisten.

  • ich häng's 'mal hier hinten dran:


    die TU Berlin hat das Infektionsrisiko in verschiedenen Bereichen untersucht.


    Theater, Oper und Museen schneiden da besser ab, als annähernd alles andere, was noch VOR Veranstaltungen und Kultur bald wieder erlaubt sein wird... X/:rolleyes:

    ...die Veranstaltungsbranche hat halt nicht so eine Lobby, wie 'n Einzelhandel, Maniküresalon, Kreuzfahrschiffbesitzer, Verbrennungsmotor-Verbauer, Polstermöbelverkäufer oder Pudelfriseur (die dürfen in BaWü seit letzter Woche wieder offen haben, weil jemand dagegen geklagt hat)...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Hmm, wenn ich mit Maske ins Theater gehen, dann ist das Infektionsrisiko 0.5 so hoch, wie wenn ich zuhause bleibe?????

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  • Ganz auf mein persönliches berufliches Profil bezogen fehlt mir in der Tabelle 'Überfüllter R&R Liveclub mit defekter Lüftungsanlage, Moshpit und heftigstem Gedränge/ Pressing unmittelbar vor den Barricades'. :/

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Theater, Oper und Museen schneiden da besser ab, als annähernd alles andere, was noch VOR Veranstaltungen und Kultur bald wieder erlaubt sein wird... X/

    :/

    Wie ist das Diagramm zu verstehen? Pro Besuch, pro Stunde Aufenthalt, pro Monat/Jahr basierend auf den durchschnittlichen Besuchszeiten je Bundesbürger?

  • :/

    Wie ist das Diagramm zu verstehen? Pro Besuch, pro Stunde Aufenthalt, pro Monat/Jahr basierend auf den durchschnittlichen Besuchszeiten je Bundesbürger?

    x-faches Risiko gegenüber R <= 1

    (siehe Fußzeile) :)

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

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  • x-faches Risiko gegenüber R <= 1

    (siehe Fußzeile) :)

    Das verstehe ich nicht. Ist der R-Wert nicht eine reine Rechengröße und eben von Faktoren wie der Aufenthaltsdauer, der Personenanzahl und den Schutzmaßnahmen abhängig? Ein Kinobesuch mit Maske bei 2 h Aufenthaltsdauer hätte doch einen geringeren R-Wert als ein Kinobesuch mit Maske bei 4 h Aufenthaltsdauer?

  • Bei z.B. einem aktuellen R-Wert von 0,8 hättest Du im z.B. Restaurant bei 25% Belegung einen persönlichen R-Wert von 0,8 (aktueller R-Wert) x 1,1 (siehe Tabelle) = 0,88


    Im Restaurant mit 50% Belegung z.B. 0,8 (aktueller R-Wert) x 2,3 (siehe Tabelle) = 1,84


    Wohingegen im Theater z.B. 0,8 (aktueller R-Wert) x 0,5 (siehe Tabelle) = 0,4


    ...heißt also: Geh' ins Theater - da wirst Du weniger krank ^^

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

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  • ach ja - vorher per Spedition bekommen:



    ...sollte für den Proberaum ausreichen :) - die Büros haben kleine Geräte bekommen...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

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  • secluded

    Wenn jemand im Büro ist, danach Einkaufen geht und noch im Theater vorbei schaut, während er oder sie für alle Wege den ÖPNV nutzen, ist der resultierende Korrekturfaktor dann:

    1,6 * 1,0 * 0,5 * 0,8 = 0,64

    oder

    1,6 + 1,0 + 0,5 + 0,8 = 3,9

    oder sogar:

    1,6*8 + 1,0*0,5 + 0,5*2 + 0.8*1 (auf Stunden bezogen)

    oder vielleicht:

    1,6 + 1,0 + 0,5 + 0,8*0,5 (auf die Anzahl bezogen)


    Ich stehe immer noch auf dem Schlauch, was diese Tabelle sagen soll. Hat es positive Auswirkungen ins Theater zu gehen? :/