Multitools und Waffengesetz

  • Admin hat recht. Ich hatte bei Polizeikontrollen auf Arbeitswegen oder an Arbeitsplätzen (wie z. B. einem SEHR streng kontrollierten kurdischem Kulturfestival) NIE auch nur eine Sekunde ein Problem wegen Multitools oder Teppichmessern etc.


    Aber als ich einmal 5km von einem Kundgebungsort meinen Rucksack mit exakt den gleichen Gegenständen in ein Schließfach einsperren wollte... zack - Kontrolle - zack (vorauseilender, da noch nicht da) Platzverweis...


    Die Situation und die Laune der Ordnungshüter macht den Unterschied... Sinnvoll? Möge jede*(r) selbst entscheiden - aber so ist´s halt...


    Mit meinen Arnis-Stöcken ist´s mir in Berlin genau so gegangen. Durch die Polizeiabsperrung zum Training hin... kein Problem... auf dem Rückweg großes Drama...


    Ganz "unlustig" waren sämtliche Ordnungskräfte bei einer Veranstaltung wo der damalige israelische Außenminister aufgetreten ist...


    Ich glaube es gibt in diesem Punkt nur die "Rechtssicherheit" das je nach Gefährdungsanalyse und Anweisung des Einsatzleiters die Entscheidungen sehr unterschiedlich ausfallen können.

  • .....


    Wenn die Staatsmacht (in Form des konkreten Polizeibeamten) gerade kein Problem mit Dir hat, hat sie auch kein Problem mit Deinem Multi-Tool. Wenn die Staatsmacht aber ein Problem mit Dir hat (warum auch immer, Hautfarbe zu dunkel, unterstellte politische Einstellung zu links, Auftreten zu selbstbewusst...), hat sie eine prima Möglichkeit, Dir völlig legal "ans Schienbein zu treten".

    Deine Ausführungen sind sehr betroffenenlastig.


    Es gibt aber auch polizeilastige Gründe wie:
    - Polizist hat schlechten Tag und will sein Ego wieder aufpushen
    - Alter Polizist will Praktikanten (oder besser noch Praktikantin) zeigen, was man als Staatsmacht alles machen kann
    - Junger übereifriger Polizist frisch nach der Ausbildung

  • Mal eine Frage zu meinem Verständnis:


    Wozu braucht man ein Multitool auf einem Job?


    Mir wäre es wirklich lieber man würde mit anständigem Werkzeug basteln.


    Ein feststehendes Messer braucht man höchstens im Catering, wenn das mal wieder versagt.


    Von daher: nutzlose Diskussion, wir sollten aus dem alter der Multitools langsam raus sein.

  • was hat denn das mit Alter zu tun? Das ist einfach ein nützlicher Helfer, mit dem ich 90% der spontan auf der Baustelle anfallenden Arbeiten bei denen ich mal kurz ein Werkzeug brauche schnell und effektiv erschlagen kann, ohne zum Toolcase zu rennen.

  • Meine Glaskugel sagt mir, dass wir kurz davor sind, die alte Redundanz-Diskussion zu wiederholen oder bald beim Kartoffelsalat enden.


    Zum Multitool, bzw. dessen Berechtigung: Bei mir ist es so, dass (früher, als noch Events stattfinden durften) die Locations sehr unterschiedlich ausgerüstet waren. Teilweise konnte man vor Ort auf eine komplette Werkstatt zurückgreifen, teilweise gab es da schlicht nichts. Deshalb ist bei mir im Handschuhfach ein Multitool (und ein kleines Set mit Bits&Schlüssel), das hin und wieder zum Einsatz kommt, für kleine Dinge wie Kabelbinder abschneiden, eine verklemmte Flügelmutter lösen, lose Schrauben nachziehen, etc..


    Wenn ich von Anfang an weiss, dass ich dort 100te Kabelbinder schneiden muss, nehme ich einen Seitenschneider mit. Analog dazu verhält es sich mit allen anderen Werkzeugen. Das Multitool ist eigentlich immer nur die Notlösung, die mir nicht unnötit Platz wegfrisst.


    Ein Werkzeugkasten kommt allerdings ganz selten mit. Ich habe in der Regel von allem genug dabei, dass auch einmal etwas ersetzt werden könnte. Und wenn dann halt ein Mischpult die Segel streckt, wärs weder mit Multitool noch mit Werkzeugkasten zu retten gewesen. Dann helfen eher ein paar Nummern im Smartphone...


    Meine Top 3 der wichtigsten Werkzeuge auf dem Job:


    - Seitenschneider

    - Schraubenzieher

    - Kombizange

    Der Ton macht die Musik.

  • zu fest zugedrehten Verbindungen lösen, wenn der Kollege mal wieder mehr Kraft hatte oder es zu gut meinte, auf dem Steiger mal flott einen Kabelbinder entfernen, verbogenes Zeugs wieder geradebiegen, allerhand Kleinkrams halt. Ist aber in der Regel die Zange, die ich benutze. Den Rest selten bis nie.


    Natürlich bleibts auch oft unbenutzt, aber wenn ichs mal brauche bin ich froh es zu haben. Für speziellere Sachen hab ich Werkzeug im Toolcase.

  • Das WERA-Tool is superpraktisch :thumbup:


    'n Multitool hab' ich nur im Technik-Koffer in der Regie für den höchsten Notfall während der Show, wenn 'n panischer Schauspieler während der Vorstellung mit einem durch Zange oder ähnliches zu reparierendem Teil zu mir kommt.


    An sonsten --> Werkstatt

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Wozu braucht man ein Multitool auf einem Job?

    Zumbel, Kabelbinder, festsitzende Rändel- oder Flügelschrauben bzw. - muttern, verbogene Federstecker, klemmende Kettenschnellverbinder - es gibt schon einige Anwendungen, bei denen ein Multitool sinnvoll ist, weil es den Weg zur Werkzeugkiste spart.

    Ich wage aber zu behaupten, dass die Einsatzhäufigkeit von Werkzeug generell mit der Pflege und Wartung des Equipments, dessen Alter und der Erfahrung bzw. dem Wissen der Anwender korreliert. Das kann von Baustelle zu Baustelle sehr unterschiedlich sein. Manchmal braucht man gar kein Werkzeug, manchmal legt man es gar nicht mehr aus der Hand.

    Multitool:
    Die beste Erfindung neben dem Wera Tool Check Plus:
    https://www-de.wera.de/dw2017/de/tool-check_plus


    Warum man beides hat / bei sich trägt?
    Weil man dann halt immer eine Mini-Werkstatt am Mann hat.

    Das wäre mir persönlich etwas zu klobig. Bei mir hat sich ein Satz guter Schraubendreher, ein paar Gabelschlüssel und eine kleine Auswahl an Zangen (insbesondere Seitenschneider mit einseitig geschliffenen Klingen, damit man Kabelbinder verletzungssicher kürzen kann) im Toolcase sowie ein Multitool und eine 4-Fach-Ratsche (4in1-Ratsche 10,13,17,19) am Körper bewährt.


    n Multitool hab' ich nur im Technik-Koffer in der Regie für den höchsten Notfall während der Show, wenn 'n panischer Schauspieler während der Vorstellung mit einem durch Zange oder ähnliches zu reparierendem Teil zu mir kommt.

    Niemals Werkzeug verleihen! Das kommt entweder weg oder wird beschädigt oder zerstört. Und dann erklär mal einer Person, warum sie jetzt dein komplette Multitool bezahlen sollen, obwohl nur die Schere kaputt ist. Oder irgendwelche Sets: "Oh, dir fehlen 3 von 30 Bits? Also 10% vom Neupreis!" Nein, danke.

  • Niemals Werkzeug verleihen! Das kommt entweder weg oder wird beschädigt oder zerstört. Und dann erklär mal einer Person, warum sie jetzt dein komplette Multitool bezahlen sollen, obwohl nur die Schere kaputt ist. Oder irgendwelche Sets: "Oh, dir fehlen 3 von 30 Bits? Also 10% vom Neupreis!" Nein, danke.

    Problemchen werden bei mir im Technikhaus während der Show gelöst :)

    Das wissen alle Beteiligten, deswegen kommen die direkt zu mir während ich die Vorstellung fahre, dann wird das bei mir vor Ort gelöst ;)

    An Notfall-Equipment hab' ich bis auf Damen-Hygiene-Artikel alles vor Ort, um die Vorstellung am Laufen zu halten 8)


    ach ja - hinter meinem Bitsatz bin ich hinterher, wie 'n scharfer Wachhund :evil:

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • Noch ein Tip:


    Wenn ein Gegenstand (wie ein Multitool) die Eigenschaften eines Einhandmessers nicht mehr erfüllt, unterliegt es auch nicht mehr der Einschränkung des §42aWaffG.


    Die Messerfunktion oder das Messer muss entsprechende Merkmale aufweisen, wie z.B. einen Öffnungsdorn (Daumenpin) oder ein Daumenloch, etc... und die Klinge muss letztendlich mit einer Hand geöffnet auch noch arretieren.


    Letzteres ist in Bezug auf ein Klappmesser ein absolutes Sicherheitsplus, an dem man nicht Hand anlegen sollte. Bleibt nur noch das Bedienelement:

    Wenn sich die Klinge nicht mehr mit einer Hand öffnen lässt, der Pin also weg ist oder das Daumenloch beseitigt (ersetzt durch Fingernagelschlitze -> Dremel), so gilt durch Wegfall der Einhandeigenschaft auch das Führverbot nicht mehr.


    Alternativ kann auch ein Einhandmesser absolut legal transportiert werden: In einem verschlossenem Behältnis nämlich. Wer also an seinen Rucksack ein Schloss (oder auch nur Kabelbinder) benutzt, führt nicht mehr, sondern transportiert und dies ist gemäß §42a Abs2(2) explizit erlaubt.


    Über das "Berechtigte Interesse" kann man nur spekulieren. Ein Gummiparagraph, der einfach zur Willkür einlädt. Würde ich mich nicht drauf verlassen.