SCHREIBTISCH-DEKO-MIKROFONE

  • Irgendwie werd' ich ganz melancholisch, wenn diese Ausführlichkeit & Transparenz mit heutigen Werbeflyern Datenblättern vergleiche.

    Haha so geht es mir ständig mit Lautsprechern und Endstufen :D

    Ich hatte erst vor ein paar Tagen mit einem Kollegen ein Gespräch darüber und sagte, dass ich den Eindruck habe, dass die heutigen Datenblätter bei den meisten Herstellern von der Marketingabteilung geschrieben werden.

  • dass ich den Eindruck habe, dass die heutigen Datenblätter bei den meisten Herstellern von der Marketingabteilung geschrieben werden.

    das ist ganz sicher keine falsche beobachtung - die haben ja andere auch schon gemacht. ;)

    irgendwie geht das in die selbe richtung wie die auto-bedienungsanleitungen. die waren früher ja auch viel informativer.


    das man heutzutage aber keine blockschaltbilder oder gar platinenpläne mehr dazu gibt, kann ich im zeitalter des schamlosen kopierens ja durchaus verstehen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • das man heutzutage aber keine blockschaltbilder oder gar platinenpläne mehr dazu gibt, kann ich im zeitalter des schamlosen kopierens ja durchaus verstehen.

    Das verstehe ich auch voll und ganz. In Sachen Lautsprecher fand ich aber die Zeiten in denen man in einem Datenblatt mehr als bunte Bilder und "use Systempreset" fand doch iwie informativer.

  • Warum sind die eigentlich ausgestorben?

    Das fragt man sich bei einigen Mikros von AKG. ICh finde es ja auch schade dass es ds C535 nicht mehr gibt.

    Irgendwie haben die mal einige gute Mikros gebaut und dann versucht einen Nachfolger zu bauen, und der ist dann komplett in die Hose gegangen. Eben C535 und danach das C636 oder D12 und dann dass D112.

    Und mit Harman/Samsung wars dann ja komplett vorbei.

    Schade eigentlich, und das sage ich als Österreicher. Selbst der ORF setzt inzwischen kaum mehr AKG sonder mehr Sennheiser/beyerdynamic/Neuman/Schoeps oder auch Austrian Audio/Lewitt ein.

  • dass man AKG abschreiben kann (oder muss), haben wir ja schon lange erfasst. die ehemalige belegschaft dieses herstellers hat sich ja in neuen firmen wieder gefunden, so dass zumindest das hintergrundwissen nicht verloren gegangen ist. vielleicht stellen sich die nachfolgenden firmen ja etwas geschickter an als die vorgänger. man kann es ihnen nur wünschen.

    und immerhin gibt es ja bezüglich mikrofonen genügend alternativen auf dem weltweiten markt.

    aber so ist das eben im leben, es gibt immer wieder mal eine veränderung der situation. das ist zwar schade für die alte marke AKG, aber es gab ja immer wieder mal große marken, die verschwunden sind. man denke nur mal an Grundig, Thorens, Telefunken, Braun...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Shure 849 auf dem Schreibtisch;
    habe ich Ende der 90er (wie vermutlich viele vor mir) für HH und Percussion verwendet:
    Eigentlich wollte ich es letztes Frühjahr nur vom Gaffa-Leim um den Schalter befreien,
    dann kam es anders und ich habe viel von zu Hause gearbeitet und ich habe es für Video-Konferenzen her genommen,
    erstaunlich, wie lang so eine Batterie da drin hält :) ich habe es sonst ausschließlich via Phantom betrieben.
    Bleibt bitte allesamt gesund und tapfer, der R'n'R braucht uns noch

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles

  • Das verstehe ich auch voll und ganz. In Sachen Lautsprecher fand ich aber die Zeiten in denen man in einem Datenblatt mehr als bunte Bilder und "use Systempreset" fand doch iwie informativer.

    Das Problem ist nicht das sachgemäße bereitstellen von Informationen sondern das sachgemäße Lesen und Verstehen eben dieser.

    Will sagen, die Twitter Generation kann und will ja nur noch 160 Zeichen.

    Practice, Practice, Practice

  • Das Problem ist nicht das sachgemäße bereitstellen von Informationen sondern das sachgemäße Lesen und Verstehen eben dieser.

    Will sagen, die Twitter Generation kann und will ja nur noch 160 Zeichen.

    Ich sehe und erlebe das anders.

    Vor mir sitzen regelmäßig Menschen die sich freuen wenn man ihnen erklärt was sie unter anderem mit Datenblättern anfangen können die mehr hergeben als da was die Marketingabteilung für richtig hält.

    Wenn den, auch jungen, Menschen dann, die aus meiner Sicht nötigen Grundlagen so vermittelt werden, dass der Bezug und die Relevanz zur Praxis hergestellt werden und die Leute merken, wie einfach und klar plötzlich viele Dinge werden, sehe ich meistens drei Tage leuchtende Augen und selbst bei einigen alten Hasen fallen nicht nur Groschen, sondern ganze Geldsäcke.

    Ich bin der Ansicht dass man den Leuten nicht ankreiden kann, Dinge nicht zu wissen die ihnen niemand beibringt.

    Ich weiß aber auch, dass da teilweise andere Meinungen vorherrschen.

  • Hat zwar nichts mit 'Schreibtisch-Deko-Mikrofone' zu tun:

    Ich denke, Leute egal welchen Alters, denen mehr als 160 Zeichen zu viel Text ist, gehen auch nicht auf mehrtägige Seminare/Workshops. Die „Auslese“ findet vorher statt. (Gott sei Dank! :) ) Es ist beruhigend, dass da weiter ein himmelweiter Unterschied zu beispielsweise einer Schulklasse ist und super, dass sich daran in den letzten Jahren nichts geändert hat. ;)

  • Ich bin der Ansicht dass man den Leuten nicht ankreiden kann, Dinge nicht zu wissen die ihnen niemand beibringt.

    sehe ich ganz genau so.

    es gibt zwar auch leute, die sich selbst informieren können. aber auch das hat ihnen ja erstmal jemand beigebracht. ;)


    der meinung, dass es gut ist, dass sich leute tiefer informieren wollen, schliesse ich mich natürlich an. ein gutes grundlagenwissen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.


    so, wie war das nochmal mit den tischmikrofonen?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Und ich werde immer in meinen Videocalls ausgelacht.



    Urplötzlich stand letztes Jahr Sohnemanns erste Homeschooling-Videokonferenz auf der Agenda, der Mikrokoffer aber im Lager. Nicht mal ein Handyheadset in der Schreibtischschublade.
    Dort lag aber noch diese pornös blitzende Handgurke. Wohnt seitdem auf meinem Schreibtisch und macht eine güldene Figur. Ein Peavey PVi2, was mir mal vor Jahren zulief und ab und an auf goldenen Hochzeiten und ähnlichen Veranstaltungen den Jubilaren zur Festrede in die Hand gedrückt wird und immer für Schmunzeln gesorgt hat. Auf der Bühne kann man das Ding in der Pfeife rauchen, aber als Bahnhofsmikro taugt es allemal.

    Die Krise ist ein ungemein produktiver Prozess, man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen...

  • Das Problem ist nicht das sachgemäße bereitstellen von Informationen sondern das sachgemäße Lesen und Verstehen eben dieser.

    Will sagen, die Twitter Generation kann und will ja nur noch 160 Zeichen.

    Naja, hierzulande wollten auch die „wirtschaftsnahen“ Pateien, Kommissionen, etc. der wissenschaftlichen Corona-Taskforce einen „Maulkorb“ verpassen, weil deren Aussagen und die teilweise vorhandene Diskrepanz zu den Regierungsentscheiden „die Leute verwirrt“.


    Finde ich als Begründung ähnlich schräg.


    Sorry für OT

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Das ist in der Tat richtig. Der Bedarf an Weiterbildung ist wirklich groß.

    Das richtige erklären ist genau das was es braucht. Das geht eben nicht über Twitter. Die Leute die es wirklich wissen wollen, finden eben auch die Information die sie brauchen.

    Practice, Practice, Practice