Probleme mit Konferenzsystem

  • Liebe Kollegen,


    ich habe ein Problem mit einem Biamp – Devio System.


    Folgendes Setup:

    Devio SCR-25 mit zwei DCM-1 (Deckenmikrofone)

    An dem Devio hängt ein Beamer und zwei JBL Control1

    Das System wurde erfolgreich automatisch eingemessen.


    Der Raum in dem das Ganze installiert ist, hat leider einen ordentlichen Hall, da es keine absorbierenden Materialien gibt.


    Nun zum eigentlichen Problem:

    Je nach Tag und Webkonferenzsystem ist die Qualität mal gut bis unterirdisch.


    Wir konnten aber bisher nicht festmachen an was es liegt.

    Der Hall des Raumes ist natürlich ein Faktor. Aber ich habe da selber schon als externer Teilnehmer an Web-Konferenzen teilgenommen und die Unterschiede selbst gehört.


    An machen Tagen war alles sehr gut verständlich (mit einem Hallanteil) und an anderen Tagen mussten Besprechungen abgebrochen werden, weil man die Personen aus dem Raum nicht verstanden hat.


    Wir haben dann auch mal eine Aufnahme über eine Recording-Software mit dem Devio System als Eingangsquelle gemacht. Alles Top.


    Mein Verdacht geht dahin, dass es zu einem an der Web-Plattform liegen kann bzw. auch davon abhängt, wie die Situation bei den externen Teilnehmern aussieht.

    Haben die ein Headset auf? Dann sollte es wenig Probleme geben.

    Oder haben die externen Teilnehmer ein Notebook und verwenden die eingebauten Lautsprecher und das eingebaute Mikro? Dann sind Echos, Feedbacks und mulmiger Sound eher zu erwarten.


    Kennt jemand das System und hat ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Oder eine Idee?


    Über Hilfe wäre ich sehr Dankbar!


    Grüße Micha

  • Würde ich auch so sehen: Software, Internet und Bandbreitenproblem.


    Wurde oder wird immer dieselbe Videochatplatform/Software genutzt?

    Wie ist die Anbindung grundsätzlich, wieviel Traffic ist auf dem Stream?

    Ist dieser Priorisiert?

    Wie wird darauf zugegriffen? Also über externer Dienstleister oder geht der Stream direkt raus? Ist da ne Firewall? VPN Einwahl?

    Je nach Tageszeit kommt es in den Netzen eben mittlerweile wieder zu Engpässen.


    Dann welche Clients hängen da dran und vor allem, wie diszipliniert sind die Nutzer? Wie schon geschrieben, es macht einen riesen Unterschied, ob man das interne Mikro mit den internen LS des Laptops nutzt, ein Headset oder sonstiges externes Equipment zu Schallwandlung.


    Auch die Anbindung der Teilnehmer ist wichtig, zumindest primär ob derer Qualität.


    Vor allem offene Mikros vermurksen so etwas erheblich, da es eben zu Feedbacks führt. Deswegen Disziplin, also Mikro stumm, wenn man nichts beizutragen hat. Mancher Client bietet ein Automute an. Muss halt richtig justiert sein.

    Da reicht ein Teilnehmer, bei welchem sich ein Feedback (oder kurz davor) aufbaut und die ganze Konferenz ist davon betroffen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Moin,

    teils deckungsgleiche Vermutungen meinerseits.

    Hätte nur weniger tief in der Materie ackern können, habe aber bei Konferenzen verschiedener Güte und Umsetzung bereits exakt jenes beobachtet:

    Es macht offenbar immense Unterschiede, ob Headsets oder Laptop-LS und eingebaute Mikros genutzt werden. Offene Quellen machen schnell viel Matsch, selbst wenn ein Teilnehmer selbst eigentlich still ist. Reicht schon manchmal sein eigener Lautsprecher - auch schon dann oft heftig störend, wenns von einem "echten" Feedback noch "weit" entfernt ist. Latenzen machen das teilweise dann noch unschöner.
    Ganz blöd wirds, wenn u.U. gar Teilnehmer in Hörweite zueinander mit jeweils eigenem Laptop und offenem Mikro dabei sind.

    Nähkästchen zu letzterem Worstcase-Szenario schon in kleinstem Maßstab: bei 3 Laptops im Haus und einer schnell-mal-den-Kids-was-zeigen-Skype-Konferenz endete dies mit einem irren Fiep auf drei Etagen, wo ich eine so gute Kopplung untereinander und eine so enorme Sensitivity der eingebauten Mikros nicht mal im Ansatz vermutet hätte. 8|

  • Hi,


    wie wird sichergestellt, dass das Deckenmikro auch wirklich verwendet wird?

    Steckt der Kunde nur das HDMI-Kabel an das SCR-25 an, wird das Laptop das interne Mikrofon verwenden anstatt des Deckenmikrofons. Dies könnte die Unterschiede zwischen gutem Ton (Deckenmikro) und grottigem Ton (internes Laptopmikrofon) erklären.

    So etwas könnte man mit einer Mediensteuerung abfragen und den Nutzer darauf hinweisen...


    Grüße

    Elektrikus

    Wer amtliche Signaturen nachmacht oder verfälscht,
    oder nachgemachte oder verfälschte amtliche Signaturen in den Umlauf bringt
    wird mit Ohringer nicht unter 2 Jobs pro Woche bestraft.

  • Das Problem ist manchmal auch so verschlimmbesserungsgoodies wie automatische Gainkontrolle, d.h. wenn am Mikro nicht mehr viel ankommt wird das Gain bis Anschlag aufgerissen. Dann Echounterdrückung die genau so arbeitet dass Echos produziert werden bzw. ein Pumpen wie bei einem alten, regelschwachen und vollkommen falsch eingesetztem Kompressor stattfindet. Diese "Goodies" unbedingt testen und wenn möglich in der Clientsoftware deaktivieren.


    Auch EQ Anpassungen (vor allem bei den LS) machen viel Unfug. Dies ist dann dem Betriebssystem selbst und/oder dem Treiber geschuldet. Auch hier mal alles auf Flat stellen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Erstmal vielen Dank!


    Das Thema, dass aus Unwissenheit das Mikro des Laptops verwendet wird, ist auf jeden Fall eine Fehlerquelle, die wir auch schon hatten.

    Der Gain der Mikros ist aber fest eingestellt. Das sollte nicht das Problem sein.

    Die Echounterdrückung ist schon eher ein Thema.

    Auch mit dem EQ habe ich schon den Tieftonbereich ausgedünnt, das hat schon viel gebracht. Vorher hat das deutlich mehr Matsch gehabt.


    Wir haben heute noch ein paar Tests gemacht.

    Hauptproblem ist aber meines Erachtens der Raumhall.

    Dadurch wird einfach das Sprachbild dermaßen gestört.

    Ich schätze mal, dass wir da um akustische Maßnahmen nicht herumkommen.


    Und wenn dann noch die Übertragung schlecht ist (da haben wir schon alles getestet. MS Teams, WebEx, TeamViewer usw) addiert sich alles schlechte.

    An unserer Internet-Anbindung sollte es nicht liegen.

    Die ist sehr stabil mit 500/25MBit.

  • Das Thema, dass aus Unwissenheit das Mikro des Laptops verwendet wird, ist auf jeden Fall eine Fehlerquelle, die wir auch schon hatten.

    Der Gain der Mikros ist aber fest eingestellt. Das sollte nicht das Problem sein.

    Ich meine bei den Clients, also am Rechner der Teilnehmer. So manche Software und auch das Betriebssystem selbst und die Treiber haben da so Verschlimmbesserungen drin.

    Dasselbe gilt auch für den EQ.


    Akustische Anpassungen sind dann mal anzudenken.


    Teamviewer <X


    Die ist sehr stabil mit 500/25MBit.

    Hört sich böse nach Kabelverbindung/Coax an. UnityMedia/Vodafon?!

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • UM/Vodafonix ... Brechreiz.


    Dir ist schon bewusst, dass Coax eine Busleitung ist und man sich die Bandbreite mit allen daran angeschlossenen Teilnehmern teilt, ähnlich wie die Bandbreite eines Funkmastes. Das kann auch mal zum Flaschenhals werden, wobei dies hier eher nicht ausschlaggebend ist. Da spielen eher offene Mikros und Teilnehmer rein, die zu deppert sind ihre Clients entsprechend einzustellen.


    Euer Übertragungsraum mit den Deckenmikros (ich nehme an, dass in diesem Raum nur ein Rechner als "Sender" ist) sollte akustisch gesehen das geringere Problem sein, selbst wenn es hallig ist.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Dir ist schon bewusst, dass Coax eine Busleitung ist und man sich die Bandbreite mit allen daran angeschlossenen Teilnehmern teilt, ähnlich wie die Bandbreite eines Funkmastes. Das kann auch mal zum Flaschenhals werden, wobei dies hier eher nicht ausschlaggebend ist. Da spielen eher offene Mikros und Teilnehmer rein, die zu deppert sind ihre Clients entsprechend einzustellen.

    Klar ist mir das bewusst. Aber was will man machen, wenn es über Jahre der einzige vernünftige Anschluss war, den man in dem Industriegebiet bekommen konnte.


    Aber es wird besser. Seit letzter Woche haben wir einen Glasfaser Anschluss im Haus.

    Der wird in den nächsten Tagen in Betrieb gehen.


    In dem Raum steht in der Regel tatsächlich nur ein Rechner.

  • Mein Verdacht geht dahin, dass es zu einem an der Web-Plattform liegen kann bzw. auch davon abhängt, wie die Situation bei den externen Teilnehmern aussieht.

    Haben die ein Headset auf? Dann sollte es wenig Probleme geben.

    Oder haben die externen Teilnehmer ein Notebook und verwenden die eingebauten Lautsprecher und das eingebaute Mikro? Dann sind Echos, Feedbacks und mulmiger Sound eher zu erwarten.

    Das wäre mein erster Verdacht, hatte gestern erst sowas, da schlug die Echo- Kompensation derartig zu, daß man teilweise nur raten konnte.

  • Kurzes Update:

    Heute nochmals mit Teamviewer und edudip getestet.


    Teamviewer: Nach kurzer Zeit war der Ton überhaupt nicht mehr verständlich.
    Komprimierungsartefakte und total zerhackt.

    Unbrauchbar!
    Schätze mal, die haben massig Probleme mit ihren Kapazitäten


    Dann nächster Test mit edudip - Webinar Modus

    Perfekter Ton, Bild in hoher Auflösung

    Und erstaunlich - auch der Hall war deutlich weniger zu hören.

    Das muss dann wohl bei den anderen Lösungen durch die (Daten)-Komprimierung verstärkt werden.

    Anders kann ich mir das nicht erklären.


    Wir werden jetzt mal ein paar "Veranstaltungen" mit edudip machen.

    Bin mal gespannt, ob der gute Eindruck bleibt.

  • Die ist sehr stabil mit 500/25MBit.

    hmm... - 25MBit hoch bei 500MBit runter ist halt irgendwie doch eher was f+r den heimischen Bereich, bei dem die Daten primär in Richtung des Kunden gehen sollen...


    ...und 'n bißchen mehr Rauschen auf der Leitung oder mehrere Endkunden, die nach dem letzten Baum-Knoten erhöhte Leitungskapazitäten wollen, macht das ganze dann gleich zu einer 100/5MBit-Leitung

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • hmm... - 25MBit hoch bei 500MBit runter ist halt irgendwie doch eher was f+r den heimischen Bereich, bei dem die Daten primär in Richtung des Kunden gehen sollen...


    ...und 'n bißchen mehr Rauschen auf der Leitung oder mehrere Endkunden, die nach dem letzten Baum-Knoten erhöhte Leitungskapazitäten wollen, macht das ganze dann gleich zu einer 100/5MBit-Leitung

    Doch, war über Jahre sehr stabil. In dem Industriegebiet hängen nicht viele mit drauf.

    Aber egal, wir haben jetzt Glasfaser. Ich hoffe, dass das gut funktioniert.

  • Wenn eine VK mal gut mal schlecht ist liegt es nicht an der Hardware.


    Umbekannte Kameras teste ich immer gerne unter Windows mit der Kamera App.

    Wenn es da klappt erübrigt sich jede Qualitätsdiskussion.

    Diese ist dann in der Bandbreite des hiesigen und Empfangenden Netz zu suchen.

    Oder Eben in dem Serverdienst den man benutzt.


    Daher betreiben wir einen eigenen Server (Jitsi), damit kann man bis auf die externe Empfänger Seite alles kontrollieren und nachweisen.

  • Teamviewer:

    Hatte ich schon mitgeteilt, dass diese Anwendung <X ist?!


    Hast du eine Lizenz für den TV? Bezahlt ihr dafür? Falls nein... Es ist bei TV üblich, dass nach eine gewissen Nutzdauer die Bandbreite drastisch reduziert wird. War zumindest in der Vergangenheit so. Das liegt dann nicht an der vorhandenen Bandbreite sondern wird bei TV auf den Servern gedrosselt. Erst wenn man Geld spuckt erhält man die volle Bandbreite.


    Korrigiert mich, wenn das anders wäre.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Fehlerquellen bei Biamp Devio:

    - Wie von elektrikus bereits genannt, Nutzer steckt nur HDMI ein.

    - Nutzer steckt zwar HDMI und USB ein, aber aus irgendwelchen Gründen wird dennoch das falsche Audiogerät ausgewählt.

    - Ich nehme an, dass an dem Devio auch eine USB Kamera angeschlossen ist und manche 08/15 Webcams haben integrierte Mikrofone. Die Wahrscheinlichkeit, dass aus irgendwelchen Gründen das falsche Audiogerät ausgewählt wird erhöht sich.


    Die Gründe warum das falsche Audiogerät ausgewählt wird sind vielseitig:

    - Es kann auf Seiten des Betriebssystems schief gehen.

    - Es kann auf Seiten des Softclients schief gehen.

    - Und der Nutzer kann das auch falsch einstellen.

    Wenn ihr zu jedem dieser Gründe ein Abhandlung wünscht was dort im Einzelfall alles schief geht, dann gebt Bescheid. (Ich darf mich alltäglich mit diesen vielseitigen Herausforderungen herumschlagen und bin inzwischen in der Lage Muster zu erkennen.) Für den Moment erspare ich mir die Tipparbeit ;)


    Akustische Optimierung:

    An eurem Devio hängen sogenannte Beamforming Mikrofone. Darin steckt eine Anordnung aus etlichen Mikrofonkapseln ohne großartige Richtwirkung.

    Über "superschlaue" Algorithmen werden die Kapseln miteinander verschaltet und mit dreckigen Phasentricks eine sehr starke Richtwirkung erzielt. (So wie diese großartigen Subwoofer Arrays nur halt rückwärts.)

    Im nächsten Schritt meinen wiedereinmal "superschlaue" Algorithmen zu erkennen wo gerade eine Person zu sprechen scheint und dann wird diese sehr stark gerichtete "Keule" auf den Sprecher ausgerichtet. Dank der Richtwirkung wird nur der Sprecher und nicht der ganze Raum mikrofoniert.

    Es kann durchaus vorkommen, dass die Keule eine Reflexion aufzeichnet, was nicht völlig verkehrt ist, wenn jemand nicht direkt in Richtung Mikro spricht, sondern sich z.B. dem Display zuwendet auf welchem er sein Gegenüber sieht. In sehr halligen Räumen kann es aber ebenso vorkommen, dass die Algorithmen von den Reflexionen durcheinander gebracht werden.

    Desweiteren hat diese "Beamforming Keule" wie alle extremen Richtwirkungen auch eine Nebenkeule nach "hinten", welche die Reflexionen von der Decke aufzeichnet. Daher kann es helfen (knapp) oberhalb des Mikrofons eine Absorberplatte zu platzieren. Das ist zwar nicht so wirkungsvoll wie echte akustische Optimierung des Raumes entlang der schallharten Flächen, aber es kann durchaus eine Verbesserung erwirken.

    Pragmatisch. Praktisch. Gut.

    Einmal editiert, zuletzt von theHELL ()

  • An eurem Devio hängen sogenannte Beamforming Mikrofone. Darin steckt eine Anordnung aus etlichen Mikrofonkapseln ohne großartige Richtwirkung.

    Über "superschlaue" Algorithmen werden die Kapseln miteinander verschaltet und mit dreckigen Phasentricks eine sehr starke Richtwirkung erzielt. (So wie diese großartigen Subwoofer Arrays nur halt rückwärts.)

    Es sind 8 Kapseln (zählt das schon als "etlich"?) und das ganze funktioniert am Ende eher wie ein 3-Zonen-Nierenmikrofon, wenn ich das Datenblatt richtig verstehe. ;)


    Mein Verdacht geht dahin, dass es zu einem an der Web-Plattform liegen kann bzw. auch davon abhängt, wie die Situation bei den externen Teilnehmern aussieht.

    Haben die ein Headset auf? Dann sollte es wenig Probleme geben.

    Oder haben die externen Teilnehmer ein Notebook und verwenden die eingebauten Lautsprecher und das eingebaute Mikro? Dann sind Echos, Feedbacks und mulmiger Sound eher zu erwarten.

    Die Erfahrung habe ich letztens mit BBB auch gemacht. Ein Teilnehmer hat die Lautsprecher und das integrierte Mikrofon seines Notebooks genutzt, was grundsätzlich funktioniert hat. Als aber ein weiterer Teilnehmer mit dem gleichen Setup dazu stieß, waren beide Teilnehmer nicht mehr zu hören, weil die automatische Echo-Unterdrückung dem ganzen einen Riegel vorgeschoben hat.

    Je nachdem, wie viele Algorithmen versuchen das Ergebnis zu retten, mag es dabei durchaus auch zu Wechselwirkungen kommen, die in Summe noch schlechter sind. Ich würde daher nicht ausschließen, dass das Biamp Devio mit manchen Anwendungen besser harmoniert, als mit anderen.