Unsymm. zu symm. und umgekehrt - Beschaltung Übertrager und vor allem welcher?

  • Hallo in die Runde,


    ich muss ein paar Signale wandeln.


    A) -10 dBV unsymm. zu +4 dBu symm.

    B) +4 dBu symm. zu -10 dBV unymm.


    Am liebsten rein passiv über Übertrager, da ich diese samt Klemmleiste auf kleinen Bauraum bekomme. Für A) möchte ich also keine Verstärkung, daher hieße es wohl eher:


    A) unsymm. zu symm. 1:1


    Für B) wäre eine eingebaute Pegelabsenkung toll, es wäre also eigentlich 4:1 wünschenswert, also:


    B) symm. zu unymm. 4:1


    Nun finde ich nicht wirklich passende hier in Deutschland erhältliche Übertrager, habe aber ein paar Neutrik NTL1 im Lager. Wie sähe dafür die Beschaltung für beide Fälle aus? Ich sehe auf einer Seite des NTL einen Mittenabgriff. Wäre dieser nutzbar, um für Fall B) wenigstens ein 2:1 Verhältnis hinzubekommen? Oder wofür ist der Mittenabgriff gedacht?

    Vielen dank für die Hilfe vorab.


    PS: von dem scheinbar häufig verwendeten LTR-110 von Monacor pder Palmer PMT 11 möchte ich eher absehen, da ungeschirmt.


    Gruß

    Hans-Jürgen

  • Gab mal eine ähnliche Diskussion 2009 - da haben verschiedene oep trafos ganz gute Kritiken abbekommen, für die es teils auch eine optionale Abschirmung gibt. z.B.

    https://de.rs-online.com/web/p…-transformatoren/2106447/

    und

    https://de.rs-online.com/web/p…-transformatoren/2106469/


    löst aber die fachlichen Fragen nach der Beschaltung noch nicht :)

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  • Erst mal die Frage mit welchen Ausgangs- und Eingangsimpedanzen hier gearbeitet werden soll...

    Fall B) ist kein Problem, das macht jeder Line-Trenntrafo, ggf. mit passivem Dämpfungsglied hinterher.

    Fall A) funktioniert nur dann ohne massive Fehlanpassung wenn die Quellimpedanz ausreichend niedrig und die Zielimpedanz um den Faktor 5-10 höher ist. Und dann muss auch noch der Übertrager dazu passen. Die Rane-Kiste hat so was versucht, das geht aber mit vielen Geräten nicht.

    In der Praxis löst man das daher aktiv. Entweder durch Einsatz von DI-Box und Eingangsverstärker der Senke oder mit einem extra Anpassverstärker.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Hallo,


    und danke für die bisherigen Antworten.


    Fall A) darf ohne Pegelverstärkung auskommen. Das kann das empfangende Gerät übernehmen. Drum ergänzte ich:


    A) unsymm. zu symm. 1:1


    Die Impedanzen wären wie folgt:


    A) unsymm. zu symm. 1:1; 25 Ohm Impedanz Ausgang auf 5kOhm Impedanz Eingang

    B) +4 dBu symm. zu -10 dBV unymm.; 300 Ohm Ausgang auf Hi-Z Eingang (> 100 kOhm)


    Mein größtes Problem aber ist, dass ich den Begriff "Mittenanzapfung" nicht verstehe und auch nicht verinnerlicht bekomme, wie herum der Übertrager (Beispiel NTL1) zu verwenden bzw. beschalten ist. Ich meine, dass die Seite mit dem Mittenabgriff immer die symmetrische wäre?


    Grüße

    Hans-Jürgen

  • Hallo,


    Mittenanzapfung heißt schlicht und ergreifend, daß eine oder beide Wicklungen aus zwei in Reihe geschalteten Teilwicklungen bestehen und daß der Zusammenschaltungspunkt herausgeführt ist. Wenn nicht benötigt, einfach frei lassen und gut ist.

    Übertrager transformieren Impedanzen mit dem Quadrat des Wicklungsverhältnisses. Gesetzt den Fall, du verwendest wirklich den NTL1:

    Fall A): Der niederohmige Ausgang sieht als Last die 5kOhm des Eingangs. Die Last soll bei Spannungsanpassung mindestens 10 mal größer sein als die Quellimpedanz, das ist in diesem Fall erfüllt -> alles super.

    Fall B): Entweder besorgst du dir einen Übertrager mit etwa 5:1, gibt nach diesem eine Ausgangsimpedanz von 12 Ohm -> siehe oben, paßt.

    Oder du nimmst ebenfalls den NTL1 mit 1:1 und schaltest nach diesen ein passives Dämpfungsglied, welches dann unsymmetrisch sein kann, und eine Eingangsimpedanz von 5...10 kOhm hat, danach eine nicht allzulange Leitung zum HiZ- Eingang.


    HTH Jörg

  • Danke für die Antwort. Aber wofür wird die Mittenanzapfung dann im Kontext symmetrisches Tonsignal verwendet? Ich dächte, als Bezugspotential bei symmetrischer Leitungsführung?


    Bezogen auf den NTL1, kann ich die Seite mit der Mittenanzapfung nicht auch benutzen, um damit ein usymmetrisches Signal zu erhalten, dass unter Ausnutzung nur der halben Windungszahl mir eine Pegelabsenkung generiert?

  • Aber wofür wird die Mittenanzapfung dann im Kontext symmetrisches Tonsignal verwendet? Ich dächte, als Bezugspotential bei symmetrischer Leitungsführung?

    Ja, kann man machen. Oder für Phantompower. Aber eigentlich will man das potentialfrei.


    Bezogen auf den NTL1, kann ich die Seite mit der Mittenanzapfung nicht auch benutzen, um damit ein usymmetrisches Signal zu erhalten, dass unter Ausnutzung nur der halben Windungszahl mir eine Pegelabsenkung generiert?

    Klar. Kannst du so machen.