Dynacord SL1800 ausreichend für 2x EV ELX 115?

  • Hallihallo,


    ich habe gerade begonnen, mir meine erste kleine PA zusammenzustellen und suche nur eine schnelle Info, bevor ich Mumpitz bei der Bestellung mache.

    Ich hab als Endstufe 'ne Dynacord SL1800 (2x 550W bei 8 Ohm) eingepackt.

    Meine Frage ist nun: reicht die aus, um zwei Electro-Voice ELX 115 (400 Watt RMS) anzusteuern?
    Die Beschreibung der ELX 115 spricht von mindestens 600W-Endstufe, der thomann-Ratgeber spricht davon, dass die Endstufe mindestens 30% mehr Leistung als die Boxen als RMS aufweisen sollte (-> das wären also 2x520W, sodass ich mit den 2x550W schon leicht drüber liegen würde).

    Da dies wie erwähnt, meine erste PA ist, bin ich mich nicht sicher, wie stringent diese . Vielleicht ist 2x550W / 8 Ohm von einer Dynacord-Endstufe 'ne ganz andere Nummer, als von (z.B.) einer Behringer-Endstufe.

    Die SL1800 ist fest eingeplant (weshalb ich hier im Boxen-Forum und nicht im Endstufen-Forum schreibe), bei den Boxen hab ich mich aber noch nicht festgelegt.
    Wenn ihr jetzt also denkt, dass das etwas knapp wird und mir sagt,,Nimm lieber etwas kleinere Boxen, z.B. mit x Watt", wäre mir damit sehr geholfen.

    Danke schon mal im Voraus und allein auch fürs Lesen = )

  • hell&dunkel

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Entschuldigt, irgendwie hab ich den einen Satz nicht ganz beendet und ich sehe leider auch keine Bearbeitungsfunktion, deshalb hier nochmal der ganze Satz :D

    "Da dies wie erwähnt, meine erste PA ist, bin ich mich nicht sicher, wie stringent diesen Angaben zu folgen ist."

    Sorry nochmal.

  • Hallo,


    weisschst aber schon das das keine "PA - Anlage" ist was du dir da raus gesucht hast ? Was ist dein genauer Anwendungszweck ? Warum 15" TOP - Boxen ? Da kommen auch keine gescheiten tiefen Bässe raus ohne Subwoofer drunter. Das du später einen DSP Systemcontroller brauchst wenn du mit getrennten Endstufen arbeitest ist dir auch bewusst ? Dein Grundansatz ist wohl weder Sinnig und auch nicht nachhaltig (spätere Erweiterung).


    Ne gescheite nachhaltige all Round Anfänger PA ist z.B. EV ELX112P mit EV ELX118P dann !


    corn* Schotte

  • Passt schon so, wenn man davon keine Wunder erwartet und bedenkt, dass das ganze eben nicht wirklich erweiterbar ist. Als Hauptverwendungszweck, sofern dieser so angedacht ist: Konservenwiedergabe. Für Live wirklich nur bedingt tauglich.


    Bei der Endstufe macht man jetzt nicht wirklich viel falsch. Das ist ein solides und ehrliches Arbeitstier.


    Die Boxen sind halt was sie sind: Fullrange mit 15". Damit lässt sich adäquat Konservenwiedergabe betreiben und im kleinen Rahmen, wenn keine Anforderung an Reichweite, Präzision, Klangqualität und vor allem Pegel gestellt sind durchaus auch kleine Kneipengigs machen. Man quetscht halt das gesamte Frequenzspektrum über eine Kiste und der 15er macht es nicht wirklich besser was Sprachwiedergabe und Präzision angeht.


    Selbst wenn man mal mit einem Sub erweitert wird das nicht wirklich besser. Allerdings kann man dann schon ein bisschen mehr Alarm machen, wenn es eben bei reiner Konserve bleibt.


    Das Problem der Skalierbarkeit ist, dass so ein 15" Fullrangeteil eben meist nur Konserve kann. Im Verbund evtl. als Monitor für Keyboard, wenn man konventionelles Monitoring macht.


    Der Hinweis von schotte ist logisch nachvollziehbar und korrekt.

    Allerdings hat man damit keine frei verwendbare Endstufe mehr, wenn man sich auf selfpowered einlässt.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Von einem "DSP Systemcontroller" höre ich gerade zum ersten Mal und weiß damit auch nach kurzem Googeln leider nichts anzufangen. Würdest du mir das kurz erklären? Scheint ein Prozessor in einem digitalen Mischpult zu sein - das heißt die SL1800 ist mit nem Analog-Mischpult nicht verwendbar?

    Boxen werden im Proberaum verwendet und geben gutturalen Gesang und Gitarren, die per Mikro von den Gitarren-Boxen abgenommen werden, wider.
    Ein zusätzlicher Subwoover ist uns für diesen Zweck erst mal nicht wichtig.

    Möglicherweise sagst du jetzt natürlich auch, dass das ganze Setup für einen Proberaum überdimensioniert erscheint, aber du weißt ja wie das ist.......wir unwissenden Anfänger denken oft, viel Leistung = viel Freude. (Auch hier lass ich mich gerne belehren.)

  • DSP Systemcontroller oder einfach Controller ist nix anderes als die moderne Art einer stinknormalen Frequenzweiche. Sobald man eine Anlage aktiv trennen will (2-Wege aktiv mit Sub und Top) braucht es eben eine Frequenzweiche, um eben das Spektrum entsprechend vor den Endstufen aufzuteilen.


    Der Controller macht dies und kann noch ein bisschen mehr: Delay, EQ, Limiter, u.a.


    Es gibt auch Endstufen, welche einen DSP schon eingebaut haben, so z.B. Dynacord L Serie (L xxxxfd Serie), um mal bei Dynacord zu bleiben.


    Ebenso haben selfpowered Boxen oftmals einen kleinen DSP an Board. Da kann man allerdings nicht wirklich viel einstellen.


    Zur Anwendung

    Für den Proberaum sind die Trümmer ehrlich gesagt nicht wirklich tauglich. Ich fürchte, dass das Klangbrei gibt, vor allem wenn man die Gitarrenamps mit drauf gibt. Hauptanwendungszweck ist vor allem Gesang und der 15er ist dafür einfach nicht wirklich geeignet. Ich würde an dieser Stelle auch definitiv zu einer guten 12er oder gar nur 10er Box tendieren.


    Tip: Versucht wirklich nur Gesang auf die Anlage zu geben und stellt die Pegel so ein, dass das homogen klingt. Denkt auch über die Aufstellung der Boxen und zwar aller Boxen, auch den Gitarrenamps, nach.


    Fazit: Das ganze soll nicht laut sein, sondern differenziert klingen, denn so klingt ihr dann auch beim Gig.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Hallo,


    die passiven ELX sind auch wohl net gescheit gerade abgestimmt ( Frequenzweiche ) ... deshalb bleibt mein Tip auch für den genannten Einsatzzweck bei ELX112P !


    corn* Schotte

  • Mein Tipp wären auch kleinere Boxen und die nur für den Gesang. (Wer die Gitarrenboxen im Proberaum abnehmen muss macht was falsch.) Die wirken dann auch bei nem kleinen Gig nicht so deplatziert. Und falls es mal lauter werden soll und entsprechend alles über die Anlage läuft stellt ihr noch zwei Subwoofer drunter. Die braucht ihr dann sowieso, und die 15" sind dabei eh für die Katz.

    Dabei wäre aber ein vollaktives System einfacher in der Handhabung.

    Warum soll es denn unbedingt Passiv und genau diese Endstufe sein?

  • Wenn ich mal vom Budget ausgehe, dass die SL1800 und die beiden ELX115 kosten würden, dann lande ich bei 1.380€. In dem Rahmen mal ein paar Alternativen:


    Wenn du einen Gebrauchtkauf nicht scheust, gibt's unterhalb dieses Budgets z.B. ein Pärchen HK Audio L5 112FA oder ein Pärchen RCF HD32A MK IV als 12er-Tops mit gutem Klang. Für dein Budget bekommst du aber auch zwei RCF 710A MK IV und einen aktiven Sub (The Box Pro TP 118/800) als Neugeräte.


    Als 15er-Tops kann ich die RCF NX45A wärmstens empfehlen. Wegen des sehr niedrig getrennten Horns sind die üblichen Nachteile einer 15/2-Box nicht zu verzeichnen. Da bist du aber dann auch gebraucht sicher im Bereich von 2.500€ für ein Pärchen (habe die aber auch schon als Gelegenheit für deutlich unter 2.000€ gesehen, die waren dann aber auch blitzschnell weg).

  • Boxen werden im Proberaum verwendet und geben gutturalen Gesang und Gitarren, die per Mikro von den Gitarren-Boxen abgenommen werden, wider.

    Hallo,


    für etwa den gleichen Preis würde ich mich mit Yamaha DRX 12 Mk II beschäftigen.


    https://de.yamaha.com/de/produ…o/speakers/dxr/index.html


    Im Proberaum würde ich darüber nur den Gesang laufen lassen.


    Ich kenne die ELX 115 (sowie deren aktiven Ableger) und finde sie klanglich etwas unausgewogen und tendenziell etwas aggressiv klingend. Um aber auf die Frage im Threadtitel zu antworten: Ja, die Dynacord SL 1800 würde für die EV ELX 115 reichen. (Eine LAB Gruppen PDX 3000 auch.)


    Viele Grüße,


    Carsten

    2 Mal editiert, zuletzt von CarstenO ()

  • Also, schon mal vielen Dank an all die Antworten.

    Ihr habt mich durchaus alle überzeugt, dass ich von 15"er Boxen auf 12"er runtergehe und außerdem nur meinen Gesang über die Boxen fahre.
    Das war von Beginn an eh mein Plan, aber unsere beiden Gitarristen wurden hellhörig und meinten, dass man die beiden dann ja auch gleich mit abnehmen kann ; D
    Dadurch kann ich mir auch 'nen Mixer mit weniger Kanälen kaufen und das eingesparte Geld in den Rest stecken.

    Budget ist an sich erst mal kein Problem, solange ich mit den Gesamtkosten (Boxen, Mixer, Endstufe, Kabel, Ständer) die 2500€-Grenze nicht überschreite.

    Meine Lieblingslösung bisher, ist das SL1800 mit zwei 12"er-passiv-Boxen für den Beginn und wenn die Band denkt, dass wir doch noch ein Bisschen aufrüsten wollen, kauf ich einen aktiven Sub mit DSP hinterher. (-> in meinem Kopf sollte das klappen; korrigiert mich, wenn ich völlig falsch liege)


    Zur Frage, warum es denn unbedingt Passiv-Boxen mit Endstufe sein sollen, will ich eine ehrlich Antwort geben:
    Ich bin 33, verdiene endlich so viel Geld, dass ich mir ab und an mal etwas gönnen kann und habe seit Beginn immer nur über irgendwelche alten, im Gemeinschafts-Proberaum übrig gebliebenen Resten gesungen - und das immer mit Aktiv-Systemen.
    Jetzt, wo ich das erste Mal selbst PA-Anfänge kaufe, möchte ich mich von diesem Stigma loslösen und auch wenn ich einsehe, dass es fantastische Aktiv-Systeme gibt, soll es beim ersten Mal jetzt die andere Lösung sein.
    Ja, ich weiß - irrational, aber so sind wir Menschen nun mal ab und an ^^

  • @ Bambuzz :


    Bitte dann auch daran denken das das später mit zusammen gewürfeltem Zeug nicht von selber gerade läuft ... meist nicht mal passive Topteile ... erst recht nicht wenn später ein Sub eingebunden werden muß. Die 'Hinweise' kommen auch hier weil solche Irrwege wie bei dir schon 2-3 Generationen von "Jungmusikern" beschritten haben ... :| dann steht dein "Geraffel" irgend wann und muß als "Bänd-PA" her halten bei nem Auftritt und dann "freut" sich jemand anders als Techniker oder eure Gäste das das Zeug net gescheit spielt ... genau deshalb sollte man eigentlich heute den Systemgedanken nicht Unterschätzen weil z.B. mit dem von mit vorgeschlagenen System hättest du alle die zukünftigen Probleme eher nicht !


    corn* Schotte

    Einmal editiert, zuletzt von schotte ()

  • Zur Frage, warum es denn unbedingt Passiv-Boxen mit Endstufe sein sollen, will ich eine ehrlich Antwort geben:
    ... habe seit Beginn immer nur über irgendwelche alten, im Gemeinschafts-Proberaum übrig gebliebenen Resten gesungen - und das immer mit Aktiv-Systemen.
    Jetzt, wo ich das erste Mal selbst PA-Anfänge kaufe, möchte ich mich von diesem Stigma loslösen und auch wenn ich einsehe, dass es fantastische Aktiv-Systeme gibt, soll es beim ersten Mal jetzt die andere Lösung sein.

    Hallo,


    es ist natürlich jedem selbst überlassen, wie er seine Stigmabewältigung gestaltet. ;)


    Ich würde aber auch nicht gleich die nächste "Stigma-Ursache" vorbereiten:


    "Meine Lieblingslösung bisher, ist das SL1800 mit zwei 12"er-passiv-Boxen für den Beginn und ..., kauf ich einen aktiven Sub mit DSP hinterher."


    Das mit den Passivboxen kann ich nachvollziehen, würde mich aber dann auch auf Passivsubwoofer einrichten. Vorschlag daher, den Systemgedanken bei den Passivboxen wirken zu lassen:


    • z.B. JBL-Boxen mit Crown-Endstufe, die die boxenspezifischen DSP-Presets abbildet (JBL SRX 812 mit Crown XTI 2002 oder 4002), bzw.
    • z.B. JBL-Boxen und Endstufe mit dbx-Controller, der die boxenspezifischen DSP-Presets abbildet oder
    • DSP-Endstufe mit Passivboxen und DSP-Parameter selbst vornehmen (falls nicht vom Hersteller mitgegeben), z.B. mit DSP-Endstufen wie LAB Gruppen PDX 3000, Crown XTi oder ähnlichen


    Als Ausbaustufe dann den zu den Passivboxen passenden Passivsubwoofer nebst ggf. weiterer DSP-Endstufe.


    Viele Grüße,


    Carsten

  • Die Entscheidung für passive Boxen + Endstufe kann man machen. ABER:

    • Das wird normalerweise nicht günstiger.
    • Eine aktive Lösung bietet an das System angepasste DSPs mit X-OVer / Limiter / EQ und wirksame Schutzschaltungen.
    • RCF und andere Hersteller bieten Aktiv-Tops mit FIR-Technik, die sich klanglich positiv auswirkt. Als externe Lösung ist das kaum realistisch umsetzbar.
    • Ein vollaktives System (mit Sub) benötigt nicht unbedingt einen externen DSP. Bei Bedarf ist dieser aber natürlich dennoch einsetzbar.
    • Zur Vocal-Verstärkung kannst du ein Mikrofon auch mal einfach direkt an die Aktiv-Box anschließen.

    In jedem Fall werfe ich die RCF NX45A nochmal ins Rennen. Nicht weil sie ein 15er-System ist, sondern weil sie einfach eine sehr gute Box ist. Klanglich hervorragend, laut und durchsetzungsstark, dazu noch mit einer herausragend guten Richtwirkung (feedbackarm). Außerdem ist sie eine Holz-Box - das hört man bei der Impulswiedergabe und eine Plaste-Box hat definitiv stärkere Resonanzen. (Hab die vergleichbare HD45 mit der NX45A im Direktvergleich getestet - das war nicht zu überhören, vor allem auch neben/hinter der Box => Feedback).


    Die NX45A gibt's z.B. HIER und HIER günstig als B-Ware mit voller Garantie. Wenn es zwei sein sollen, nimm einfach beide, dann wärst du mit rund 2.000€ für das Paar dabei. Im Proberaum kann aber auch eine einzelne Box für den Gesang ausreichend sein. Das kommt auf die Gegebenheiten an.


    Bei rund 2.500€ Budget inkl. Mixer/Ständer/Kabel ist das auch gut machbar. Abhängig von den Ansprüchen an den Mixer (Kanalanzahl) würde ich ein Behringer XR /Soundcraft UI-Digitalpult empfehlen.

  • Jetzt, wo ich das erste Mal selbst PA-Anfänge kaufe, möchte ich mich von diesem Stigma loslösen und auch wenn ich einsehe, dass es fantastische Aktiv-Systeme gibt, soll es beim ersten Mal jetzt die andere Lösung sein.
    Ja, ich weiß - irrational, aber so sind wir Menschen nun mal ab und an ^^

    Stigma? Eher Trauma?


    Imho machst du das am falschen Kriterium fest. Offenbar hast du nur über alte, defekte (?), falsch eingesetzte Aktivkisten gespielt, was natürlich übel ist.


    Was du nun meiden solltest, sind alte, defekte und falsch eingesetzte Lautsprecher. Wo der Amp steht, sollte kein Kriterium sein. Gerade wenn man neu einsteigt, kann man mit aktiven Kisten wesentlich weniger falsch machen, als mit einem passiven System.


    Bei Aktivlautsprechern holst du das Maximum aus der Kiste, bei minimalem Risiko, dieselbe zu überlasten. Bei einem Passivsystem kann es genügen, wenn du mal das Kabel verwechselst und kurz denn Basskanal am HT-Treiber anschliesst...


    Die Kombi aus aktiven Subs und passiven Tops ist auch mühsam. Da muss also Strom zum Sub und dann die XLR in den Sub und zurück zur Endstufe, wo sie dann auf die passiven Tops mit Speakon weitergezogen werden.


    Das macht einfach keinen Spass, auch wenn das technisch betrachtet schon funzt.


    Daher mein Vorschlag: Investiere die Zeit, besuche ein Musikhaus und höre dir ein paar aktuelle Aktivlautsprecher an: RCF, dB Technologies, KS (sehr geil!), Seeburg, Voice Acoustic...

    Der Ton macht die Musik.