Fortschritt der Boxentechnik in 3 Jahren.

  • Hey Leute,


    ich plane evtl. ein Outdoor 500-1000 Leute Setup zu kaufen, würde allerdings auch noch warten und bis dahin die benötigten Systeme mieten.


    Mein Gedanke dabei ist, dass ich vermute, dass während Corona sich die Hersteller eher auf die Forschung konzentriert haben, um so gut in die Post-Coronaphase zu starten.


    Denkt ihr, dass da nochmal große 'Neuerungen' herauskommen?


    Bsp. für eine große 'Neuerung' ist in meinen Augen das Upgrade von L'Acoustic SB28 auf KS28. Oder dass es jetzt (2019) aktive single 18 Inch Subwoofer mit 2500W RMS gibt.


    Was meint ihr zu diesem Gedanken, Unfug oder wahrscheinlich?


    LG aus Nürnberg

  • hell&dunkel

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wenn der KS28 bei dir ein technischer Fortschritt ist dann weiß ich auch nicht.
    Bassreflexboxen werden schon seit einigen Jahren gebaut.
    So neu ist die Technik da drin eigentlich nicht... auch strömungsoptimierte Ports sind nicht neu.


    Bei anderen Herstellern gibt es schonlänger 18" Subwoofer die 2500 RMS verarbeiten können.
    Aber als seriös informierter Techniker sollte dir klar sein, das Verstärkerleistung, nichts über die wirklichen klanglichen Eigenschaften eines Lautsprechers sagt...


    Gruß aus dem Osten

  • Pappe bewegt noch immer Luft, da wird sich so schnell nichts ändern. Bändchen oder Plasma HTs sind auch keine Erfindung der Coronazeit.


    Für mich gibts dennoch ein paar spannende Entwicklungen der letzten Zeit - auch wenn gleich der Aufschrei kommt dass es das alles sowieso schon gab...


    -) gerichtete Abstrahlung über das gesamte Ferquenzspektrum wird zunehmend (wieder) Thema. Ja, bei Basswürfeln schon seit einiger Zeit, bei allem darüber wird die Liste der Hersteller die sich darum bemühen auch immer länger.

    hier ein Thema dazu: Cardioid Low Mids


    -) Mehrkanalige, objekt- und richtungsorientierte Beschallungen werden durch Audioprozessoren und gute Systemintegrationen einigermaßen "Laien"bedienbar (bitte nicht falsch verstehen) Die Hersteller bieten dafür jedenfalls Tools diese Systeme auch für die mobile Beschallungswelt zu verwenden.


    http://www.outboard.co.uk/timax.html

    https://l-isa-immersive.com/

    https://www.dbsoundscape.com/global/de/



    Ob sich was für die klassische 500-1000 Leute Party Beschallung geändert hat?! Nö, glaub nicht. Eher machen die Hersteller da den Sprung zurück in die 60er, türmen große Horn-Schachteln und malen sie bunt an.

    https://voidacoustics.de/void-incubus/

    https://www.lambda-labs.com/en/products/qx-3


    Grüße

  • MiFa1969 Das sind in meinen Augen zwei komplett unterschiedliche Beiträgeinhalte, beim einen sollen Boxen für einen Kauf vorgeschlagen werden, bei diesen hier soll eine Aussicht gegeben werden, ob es sinnig ist derzeit Boxen zu kaufen.

  • @ Jammix :


    Dein Post im HOBBY Brett lässt auch nichts gutes erahnen ... in der "3,5 Tonner Kasten LKW Klasse mit L-Arcs Material voll" bist auch net unterwegs ... GENUG stellen war nämlich immer schon das Wichtigste ... dann reichen auch (viele) doppel 18" ner Bässe mit 400W Chassis und 30 Jahre alte 4-Stack Touring Systeme wo mal die HT Treiber 'Upgradet' wurden ! ^^


    Das was du dir da "zurecht legen willst" kann man auch "IiiiiPhone Drölf Problem" nennen ... ist wohl Generationsbedingt ... ;)


    corn* Schotte

    2 Mal editiert, zuletzt von schotte ()

  • Imho der einzige Vorteil vom Warten könnte sein, dass das eine oder andere schöne System zu einem attraktiven Preis auf den Gebrauchtmarkt kommt.


    Als Hersteller würde ich eine bahnbrechende Neuheit nicht dann auf den Markt bringen, wenn alle knapp an der Insolvenz vorbeischrammen und froh sind, wenn sie Investitionen zurückstellen können.


    Habe ich Pech, haben die Chinesen meine Idee schon zum Schnäppchenpreis kopiert, bis meine Kundschaft wieder investieren kann...

    Der Ton macht die Musik.

  • Fairerweise muss man ihm lassen, dass er sehr freundlich aufgetreten ist, und sich schlau gemacht hat. Da gab es schon ganz andere Kaliber hier.

    Ich finde, wir sollten ihm helfen, so gut es geht.

    Und ich hoffe, er ist nicht all zu beratungsresistent verlegen*

  • MiFa1969 Danke, ja ich bin hier um etwas zu lernen, bzw. um mich auch mit dem Thema vor dem Kauf tiefgründig auseinanderzusetzen.

    Das ist ja schonmal eine gute Idee. Das Problem war in der Vergangenheit oft, dass der Fragende oft keine Ratschläge annehmen wollte, sondern nur Absolution für sein Vorhaben hören wollte. Das nur, damit du die Leute hier verstehst.

    Der Ton macht die Musik.

  • Gab es was neues im Tonmöbelbau? Hmm... NÖ, nicht wirklich.


    Wie schon gesagt: Pappe bewegt Luft, Pappe wird elektromagnetisch angetrieben.


    Vor 40 Jahren waren 600 W Subs der Gipfel, heute fängt man bei 2 kW erst an zu rechnen. Bei den Topteilen ähnlich. Leistungssatte Endstufen gibt es von WirfMichTot damit Preisen bis zu darf es ein gebrauchter Kleinwagen noch sein.


    Ja, das Wandlermaterial hat schon eine gewisse Entwicklung durchgemacht: Pappen werden steifer und resistenter gegen Umwelteinflüsse, die Spulen werden nicht mehr nur aus Kupfer gemacht und geometrisch günstiger gewickelt und angeordnet, leichtere Materialien ermöglichen präzisere Ein- und Aussschwingvorgänge neben kleineren Randmoden usw.


    Die Innovationen liegen vielmehr in den Details wie Riggingmechanik und Anbringung der Terminals, sinnvolle Anschrägungen bei MuFus, bei den Subs Aussparungen zum Staplen etc.


    Dann fertige Cardiodbässe inkl. Controlleramp. L'Acoustics mit seinem VDOSC (Patent in 2001).


    Allerdings in den letzten 3 Jahren... Nö, nicht wirklich.


    Die Fernostenkopien werden immer besser.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Ok, danke für den Beitrag yamaha4711 , dann ist das hier so wie bei den Benzienern heutzutage. Der eigentliche Wandlungsprozess ist nicht mehr groß besser zu gestalten, man kann nur auf sinnigere Werkstoffe setzen. Weißt du auch, ob bezüglich der 'Pappe', die Forschung schon eher am Ende ist oder hat das erst begonnen?

  • Hmm... also im Motorenbau könnte man sagen, dass die Entwicklung downsizing und Turbo, Piezoeinspritzung und auch Direkteinspritzung, eine ausgeklügelte Motorsteuerung und all dies schon zu mehr effizient und in dem Fall geringerem Verbrauch geführt hat.


    Im LS Bau (nicht Boxenbau) ist halt Neodym zu Ferrit schon effizienter, ähnlich Turboaufladung. Dann anderes Spulenmaterial (Alu und entsprechende Legierungen) gepaart mit anderen Geometrien. Dasselbe geschieht ja auch bei den Elektromotoren im Fahrzeugbau.


    Das hatte ich ja auch schon alles vorher erwähnt.


    Bei dem Pappenmaterial... keine Ahnung. Ich bin kein Materialingenieur. Allerdings wird da sicherlich neues Material entwickelt mit speziellen Eigenschaften was Steifigkeit angeht. Wenn so eine Membran schwingt, dann entstehen immer frequenzabhängig Moden, welche den Klang beeinflussen.


    Bei den Hochtönern haben sich ja Kunststoffe (Hostaphane) und Metallfolien auch nach und nach etabliert und es haben sich die Klangeigenschaften verbessert.


    Vielleicht entdeckt man schon vorhandene Werkstoffe neu und findet heraus, dass diese gute oder gar bessere akustische Eigenschaften haben. Vielleicht entwickelt jemand ganz spezielle Werkstoffe, welche in einem bestimmten Frequenzenbereich besonders gute Eigenschaften haben, so dass möglichst keine Klangverfärbungen stattfinden, egal bei welcher Anregung.


    Auch das Dämpfungssystem könnte noch Verbesserungen erfahren.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Und dadurch, dass Antriebsleistung (fast) nichts mehr kostet, könnten Konstruktionen (wieder) auftauchen, die bisher des Wirkungsgrades wegen im PA Bereich keinen Platz hatten, wie zum Beispiel geschlossene Gehäuse im Bassbereich. Oder man findet was gänzlich anderes, womit man Luftdruckschwankungen produzieren kann.
    Ansonsten war, neben der Materialentwicklung, auch die theoretische Durchdringung der Materie und die Entwicklung entsprechender Simulations- und Berechnungsprogramme (u.A. im Bereich der Frequenzweichen), sowie der Siegeszug der Digitaltechnik im Bereich der Signal'konditionierung'. Die Phase 'wir biegen schlechtes Material digital wieder hin' scheint mir zum Glück seit ein paar Jahren wieder abgeflaut zu sein.
    Und sinnvolle und portable (Dual-FFT) Messtechnik ist bezahlbar geworden.

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  • Und dadurch, dass Antriebsleistung (fast) nichts mehr kostet, könnten Konstruktionen (wieder) auftauchen, die bisher des Wirkungsgrades wegen im PA Bereich keinen Platz hatten, wie zum Beispiel geschlossene Gehäuse im Bassbereich....

    Du meinst doch nicht etwa viele kleine Chassis in kleinen geschlossenen Gehäusen?

    ...duck und weg...

  • Pappe bewegt noch immer Luft, da wird sich so schnell nichts ändern.

    Ein 1a Mythos, denn eigentlich müsste es heißen „Pappe verändert Luftdruck“


    Zitat

    Hierzu mal Wikipedia:

    Schall (von Althochdeutsch: scal) bezeichnet allgemein mechanische Schwingungen in einem elastischen Medium (Gas, Flüssigkeit, Festkörper). Diese Schwingungen pflanzen sich in Form von Schallwellen fort. In Luft sind Schallwellen Druck- und Dichteschwankungen.

    ist ja irgendwie auch klar, denn sonst wäre bei Motörhead ja immer Orkan.

    Practice, Practice, Practice

    Einmal editiert, zuletzt von gert ()

  • Prinzipiell stimmt es schon, dass die Pappe Luft bewegt bzw. die Luftmoleküle oder allgemein die umgebenden Gasmoleküle und diese damit in Schwingung versetzt bzw. Dichte- und Druckschwankungen verursacht. Da die Bewegungsrichtung alternierend ist resultiert daraus eben die Schwingung, d.h. die Gasmoleküle werden hin- und herbewegt. Wäre die Bewegungsrichtung stetig in dieselbe Richtung, dann würde dies in der Tat einen Sturm verursachen, wobei wenn die auch alterierende Änderung groß genug wäre, dann hätte dies auch einen Strum zur Folge, welcher gar größeren Schaden anrichten würde, eben durch die alternierende Bewegungsrichtung.


    Stell mal eine Kerze vor einen Sub und mach Laut. :)

    Auch das berühmte Hosenflattern könnte man dazu zählen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.