Das Split-Verhalten der Anstalten

  • Ich weiss, das Yamaha mehrere Inputs verlinken kann und bei jeder Gruppe andere Parameter mit einbeziehen kann oder auch nicht aber das wird in der Masse so unübersichtlich...


    Ja gut, Yamaha Logic, absolut nicht mein Ding.

  • Deswegen macht man einen selektives Ganging, bei dem eben nicht alle Parameter gleich sind. Bestes Beispiel wieder die Videowand:

    Zuspieler mit Delay für PA, Live-Kanäle müssen aber ohne Delay auskommen, gleichzeitig noch einen unverzögerten Kanal für den Stream. Dazu kann man den Zuspieler einfach zweimal anlegen und alles wesentliche (außer Delay) gangen (oder den Weg über Gruppe mit Delay und eine Matrix gehen).

    Das macht es aber wirklich komplizierter. Außerdem würde das Beispiel ja voraussetzen, dass du den Zuspieler im Stream ausschließlich im Vollbild hast. Und wehe du ziehst am Ende des Einspielers die Atmo auf... Ich kenne das eigentlich nur so, dass der Zuspieler bei mir verzögert aufliegt. Auf dem Bildmischer liegt das Bild dann einmal mit und einmal ohne Delay. Ohne Delay gehts per Mischebene auf die LED-Wand und auf dem PGM wird dann mit Delay geschnitten. So ist es dann immer synchron.

    Und wenn ich jetzt noch wie @wolferl den Anwendungsfall habe diverse Sets zu bespielen, würde ich das auch über die Gruppen machen. Aber da jetzt irgendwelche Parameter gangen wäre mir auch einfach zu fehleranfällig...


    Letztendlich funktioniert natürlich alles, insofern auch interessant zu hören, wie so die verschiedenen Ansätze sind :)

  • Aber Updates sind ja sowieso nur für Stümper und Amateure, die nicht mischen können! *finger

    Diese Art von Updates sind für Mischer, die ihr Pult unnötig kompliziert aufsetzen um dann Möglichkeiten zu haben es dennoch einigermassen auf die Reihe zu bringen. :D

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  • Vielleicht sollte man den Thread in "Splitverhalten am FoH" umbenennen ;)


    Der Faden macht ja ne ganz schöne Achterbahnfahrt, hat aber nichts desto trotz einen Lehrwert, grad wie unterschiedlich man das Delaythema angehen kann.

    Um in diese Quasi Offtopic Kerbe zu hauen:

    Ich bin recht weit weg davon so viele unterschiedliche Feeds versorgen zu müssen, das kommt bei mir im Normalbetrieb nicht vor. Dennoch finde ich es irgendwie logischer einen einzelnen Input zu haben und den dann über meine Busse/Auxe/Gruppen/Whatever zu verteilen, als mir vorher schon aus einer Quelle für jeden Feed nen Input aufzumachen um dann die Vielzahl über Gangs wieder kollektiv bearbeiten zu können.

  • Ich kann mich noch gut an eines meiner letzten Festivals in England erinnern. Ich war FOH Betreuer und hatte 2 VI 6. PA war obere Oberklasse und die Tage liefen immer super. Am Samstag kam dann der Headliner um 8 um sein Pult hinzukippen. SD 7 mit diversen Racks vom teuersten was es so gab. Erster Ärger im Linecheck. Ein Mono Subarray reagiert halt komisch wenn ich die Polarität nur einer Seite der PA drehe. Zitat ( those subs got to be stereo dude).

    Dann ein etwas durchschnittlicher Soundcheck. Egal, wir warten auf den. Gig Abends. Tagsüber viele Bands, einige mit gutem Sound, und einige nicht so gute. Aber alles völlig normal. Die Band vorm Headliner war Groove Armada. Geiles Dance Outfit aus England. Egal der FOH Mann, clever Trevor,kommt während des Changovers zum FOH mit einem LS9 32 unterm Arm und sagt. Deine Bühnenjungs haben gesagt Analogue 1-24. Damit war unser Analog Multi gemeint was wir immer mit reinlegen. Also raufgesteckt,3 Minuten Linecheck und los gings. Hammer Sound. Der hat an dem Tag alle nass gemacht, auch den Headliner.

    Die Moral von der Geschicht. Man kann es sich auch leicht machen und trotzdem gut abliefern.

    Natürlich ist ne VI immer noch mehr Mischpult als 95% aller Gigs braucht.

    Aber die Arbeit soll ja auch Spass machen. Und dazu muss die Entwicklung weiter gehen. Das haben die Hersteller selber angefangen. Da hilft jetzt auch kein Weinen.

    Die neue Generation von FOH Leuten musste sich nie mit XL4 oder Herritage rumschlagen, und braucht daher das digitale Äquivalent zum Analog nicht mehr. Man geht heute selbstverständlicher damit um. Deswegen gibt es jetzt Bedienkonzepte die kompakter und Feature reicher sind. Der Satz, It feels like an analogue fällt eigentlich nicht mehr.

    Practice, Practice, Practice

    Einmal editiert, zuletzt von gert ()

  • Maximal um anzudeuten, dass die Möglichkeiten ähnlich stark eingeschränkt sind;-)

    Hehe... Ich wurde ja auch erst mal analog sozialisiert. Nicht gerade Midas XL4, eher so Soundcraft K3, aber egal. Die Kiste mochte ich.

    Vor ungefähr 10 Jahren hab ich mal in einem Anfall von Nostalgie die K3 nebst zugehörigem Siderack und Analogwurst auf ne Spaßbaustelle (Motto: Wir machen einfach mal den LKW voll uns sehen, was passiert) mit 4 Bands geschleppt. War auch schön und hat definitiv Spaß gemacht - und es sieht einfach nach Rock'n'Roll aus, wenn da einfach viele Knöpfe in Reih' und Glied am FOH zu sehen sind.

    Schlüsselerlebnis an diesem Abend war, als ich beim Soundcheck mal eben auf einer etwas pointiert gespielten Akustikgitarre den Kompressor aktivieren wollte, und mir dann auffiel, dass ich jetzt erst mal im Siderack schauen muss, ob überhaupt noch einer frei ist, dann ums Pult rum, im Dockhouse das Kabel finden, Insert patchen, ...

    Fazit: Netter Abend, nette Mucke, Spaß hatte ich auch. Aber danach war ich froh, wieder digital zu arbeiten und solche Sachen einfach schnell im Zugriff zu haben, wenn ich sie brauche. Und dabei ist es mir dann auch relativ egal, ob sich das Pult "analog" anfühlt, so lange der Workflow in sich stimmig ist.


    Vorteil digitale Pulte: Der Split kann auch mal einfach ne LC- oder CAT5-Strippe sein. Wenn man das denn will.

    So, damit wären wir wieder on topic. ;)

  • Für mich hat da jedes System seine Vor und Nachteile.

    Vorteil Aktiv: Lange Leitungswege ohne Verlust.

    Vorteil Passiv: Günstiger und Ausfallsicher.

    Nachteil Aktiv: Bei sehr kleinen Pegeln muss auf den Gainregler im Splitter zugegriffen werden um unnötiges Rauschen zu verhindern --> nicht abspeicherbar und dadurch eine potentielle Fehlermöglichkeit.

    Nachteil Passiv: Bei hohen Signale mit gutem Bassanteil gehen die Trafos schon sehr gerne in die Sättigung und bei Multicore >100m hört man schon eine Verschlechterung des Signals (was aber nur bei einem analog Multicore der Fall ist und in freier Wildbahn eigentlich nicht mehr vorkommt :D ).


    Mit sehr guten Trafos ist ein passiver Splitter schon eine Alternative wenn keine langen Multicores beschickt werden müssen und man darauf achtet kein Signal zu bekommen wo man am Pult den Pad Schalter benötigt.

  • Das Problem haben aber gefühlt alle Videokonferenz-Tools

    das ist nicht nur gefühlt so.

    die latenzen sind hier abhängig von der netzwerklast. da der gegensprech-partner in aller regel nicht im selben raum ist, spielen schwankende lazenzzeiten hier normalerweise keine rolle.
    ich hatte im frühjahr mal eine konferenz, da sind bis zu zwei sekunden latenz aufgetreten. das fiel nur deshalb auf, weil einer der konferenzteilnehmer in unserem saal immer wieder mal die lautsprecher seines eigenen rechners aktivierte weil er nicht verstanden hat, dass nicht die kamera seines accounts ihn aufnehmen sollte, sondern die im raum positionierte kamera, die mit der position seiner sprechstelle programmiert war.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das ist ja an sich auch nicht so tragisch. Ich meinte allerdings das AV-Delay. Das was aus Teams, Skype und co. rausfällt ist oft einfach von Haus aus schon nicht synchron. Selbst wenn man mit dem gleichen Teilnehmer, dem gleichen Gerät und der gleichen Internetleitung vorher mal einen Synccheck gemacht hat, stimmt das zwei Stunden später teilweise hinten und vorne nicht mehr...

  • Selbst wenn man mit dem gleichen Teilnehmer, dem gleichen Gerät und der gleichen Internetleitung vorher mal einen Synccheck gemacht hat, stimmt das zwei Stunden später teilweise hinten und vorne nicht mehr...

    klar, die latenz ist hier, wie ich bereits sagte, abhängig von der netzwerklast. und diese ist ja im internet nie exakt gleich.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Mal ganz ehrlich, wenn du von Apple Musik, Spotify, Napster, Youtube oder was auch immer dir ein Video ansiehst gibt es nie eine Latenz zwischen Bild und Ton und die Tonqualität ist auch immer im grünen Bereich.

    Ganz egal wie hoch die Netzauslastung ist.

    Aber was MS Teams da fabriziert, auch und gerade bei Netze, die jenseits von gut und böse sind (>100/30Mbit) ist einfach nur lächerlich miserabel.

  • du übersiehst da eine ganz wichtige sache:

    weder spotify noch youtube haben auch nur das geringste problem mit rückkopplungen. das ist signalmässig eine einbahnstraße.

    in einem videokonferenzsytem muss es aber immer auch eine live-bearbeitung des signals geben, das echocancelling. und das muss dann, mangels entsprechender hardware bei den kunden, wiederum im jeweiligen rechner passieren. schon hier gibt es eine schier endlose bandbreite an möglichen problemen, und die sind nicht nur akustischer art.

    zusammen mit nicht kalkulierbar schnellen (oder eher langsamen) internetverbindungen zu jedem einzelnen teilnehmer sehe ich hier eher eine sehr große leistung dieser systeme.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • in einem videokonferenzsytem muss es aber immer auch eine live-bearbeitung des signals geben, das echocancelling.

    Das ist schon klar, dafür hat es auch eine allgemeine Latenz aber deswegen muss Bild und Ton doch nicht asynchron werden.

  • Hatten wir hier schon die Diskussion aktiv vs passiv?


    Ich versteh‘, was Du meinst. Geht mir genau so. :sleeping:

    Aber mach’ Dir nichts draus, sind ja Sommerferien.

    Die Kollegen machen gerade das, was hier in Österreich mit „net amoi ignorier‘n“ beschrieben wird.

    Man könnte jetzt ja flux von Splittern über Video und Latenz zu Sinn und Unsinn von Audiokomprimierung, am Beispiel mp3, und dann weiter zu Genrediskussionen in der Musik gehen um letztendlich dabei zu landen, welche Songs man aktuell für den PA Check benutzt um dann noch darüber abzulästern das der Uli sowieso nur Sch.... fabriziert, die Industrie kaputt macht und überhaupt. (Aber da waren wir, denke ich schon hier) :evil:

  • Mal ganz ehrlich, wenn du von Apple Musik, Spotify, Napster, Youtube oder was auch immer dir ein Video ansiehst gibt es nie eine Latenz zwischen Bild und Ton und die Tonqualität ist auch immer im grünen Bereich.

    Ganz egal wie hoch die Netzauslastung ist.

    Wenn man jetzt wüsste, dass Audio und Video getrennt gestreamt werden und teilweise mit lächerlichen Bitraten im einstelligen Kilobit-Bereich übertragen werden, wundert das einen ehrlich gesagt nicht.