Thomann, Musicstore & Co

  • Beispiel aus den 80ern: Ich biete in der Zeitung einen neuen Synthesizer zu Niedrigpreis an. Was passiert: ein Verkaufsleiter einer Firma Ro... ruft mich an und sperrt mich für weitere Lieferungen.

    Es liegt nicht im Interesse von Hans Thomann, Preise mit Music Store abzusprechen. Sondern, die Hersteller und deren Vertriebe können es nicht ab, dass Preise unter ihren (sog. MAP) aufgerufen werden. Sie haben dann Probleme mit den verbliebenen kleineren Händlern, die erbost anrufen und ihre Margen auf Null sinken sehen.

  • Ach so - ich hatte mal den deutschen QSC-Vertrieb. "Musste" die Fa. Thomann sperren, weil unser Außendienst heftige Klagen wegen seinen (MAP) Preisunterschreitungen geäußert hatte. Der Außendienst bekam diese von seinen Einzelhändlern. Gottseidank ist die Sache verjährt.

  • Interessant finde ich vor allem die Kommentare unter dem Artikel. Anders als man vielleicht vermuten würde scheint durchaus ein Bewusstsein dafür zu existieren, dass freier Wettbewerb um jeden Preis nicht immer nur Vorteile haben muss – auch nicht für den armen, gehätschelten 'Endverbraucher‘. Und dass man den Sinn mancher Aktivitäten des Bundeskartellamtes deswegen ruhig auch mal hinterfragen darf.


    Angenommen, ein paar große, finanzkräftige Marktteilnehmer veranstalten eine konzertierte Dumpingaktion mit dem offensichtlichen Ziel, einen Anderen aus dem Markt zu drängen – dann ist es sicherlich völlig richtig wenn es eine Bundesbehörde gibt, die so etwas verfolgt, aufdeckt und sanktioniert. Den Versuch, ein bestimmtes Mindestpreisniveau aufrechtzuerhalten, mit dem alle Beteiligten einigermaßen solide wirtschaften können, finde ich dagegen alles andere als verwerflich. All überall wird über miese Qualität, mangelnden Service, fehlende Ansprechpartner, fehlende Fachkompetenz geklagt – aber all das gibt es nun mal nicht in besser, wenn stets der Billigste gewinnt. Speziell unsere Branche kann da bekanntlich ein Lied von singen.

    Ich hatte jedenfalls (zu meinen ernsthafteren 'unternehmerischen Zeiten') nie Gewissensbisse, anlässlich einer Anfrage oder Ausschreibung mal die umliegenden infrage kommenden Kollegen zu kontaktieren und zu beratschlagen, was denn jetzt wer in welcher Größenordnung sinnvoller Weise anbieten sollte. Reich bin ich deshalb ganz sicher nicht geworden. Aber zumindest war ich auf diese Weise nach der ersten oder zweiten gewonnenen Ausschreibung auch nicht umgehend pleite.

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Das ist dann aber auch wieder eine Sache der Vertriebsstruktur der Hersteller. Wenn ich in Europa Material bestelle, dann muss es halt über den Europavertrieb sein. Von dem für z. B. die USA darf dann halt nix kommen.

    Geht ja in anderen Branchen auch.

    Gruß
    Stefan Linhardt

  • Beispiel aus den 80ern: Ich biete in der Zeitung einen neuen Synthesizer zu Niedrigpreis an. Was passiert: ein Verkaufsleiter einer Firma Ro... ruft mich an und sperrt mich für weitere Lieferungen.

    Es liegt nicht im Interesse von Hans Thomann, Preise mit Music Store abzusprechen. Sondern, die Hersteller und deren Vertriebe können es nicht ab, dass Preise unter ihren (sog. MAP) aufgerufen werden. Sie haben dann Probleme mit den verbliebenen kleineren Händlern, die erbost anrufen und ihre Margen auf Null sinken sehen.

    als kleiner händler kann ich das absolut nachvollziehen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich verstehe das Problem gar nicht. Warum verkauft man als Vertrieb/Hersteller den Großen das Zeug denn so billig?


    Um kleine aus dem Markt zu drängen, um das Zeug bei den Herstellern noch günstiger einzukaufen. Um es dann durch Eigenmarken zu ersetzen. Um noch größere Gewinne zu erwirtschaften.


    Im Lebensmittelhandel ist es dann so das die Kekse aus der selben Fabrik kommen, nur wissen darf dies niemand. Die Produktion ist ausgelastet und man muss sich seinen Ruf nicht mit der schlechteren Qualität versauen.


    Das Konzept geht auf wenn du stetig wächst und Kunden gewinnst. Dann verkaufst du zwar immer noch genug QSC Endstufen aber deutlich mehr deiner Marke. In dem du 50-100% Gewinn erwirtschaftest.


    Als Krönung können dann Verkäufer auch auf deinen Portal Ware anbieten. Du verdienst dann daran auch noch und hast Sie in der Hand. Da sie von sich aus nicht in der Lage sind so viele mögliche Kunden zu erreichen. (Amazon)


    Als Hersteller ist es durchaus verlockend mal eben auf den schlag sehr viel Ware abzusetzen. Um den Vertrieb kümmert sich die Händler. Aus Sicht des Herstellern ist der Vertrieb von kleinen Mengen unrentable. Die Erwartungen des Kunden sind auch viel zu hoch wenn xyz mal zwei Endstufen im Monat abnimmt.

  • Um kleine aus dem Markt zu drängen, um das Zeug bei den Herstellern noch günstiger einzukaufen. Um es dann durch Eigenmarken zu ersetzen. Um noch größere Gewinne zu erwirtschaften.

    Äh, what? Wer will wen aus dem Markt drängen? Wenn der Hersteller einem T oder M das Zeug teuer verkauft, was wollen die dagegen machen? (Außer auf anderen wegen zu besorgen, was ein Hersteller aber auch unterbinden kann.)

  • Dich als kleine Bastelbude. Damit du du dann beim T kaufst. Somit kann T selber druck auf den Hersteller ausüben. Glaube mir, bei den meisten Herstellern sind die Mengen die du gegenüber dem T absetzt er lächerlich. Das hängt mit der Anzahl der Kunden zusammen die T erreicht. Du müsstest in deine Bude Millionen investieren.


    Die meisten Hersteller haben auch Preise die sich nach der Abnahme orientieren. Zum Teil geben Sie diese an Kunden weiter und da hast du wenig mitreden. Wenn du 20% vom UVP und T 40% bekommt.


    Dein Problem ist das deine Kunden erst beim T schauen und dann erwarten das du viel billiger bist.

  • Ein völlig eigenständiges Konzept der Preisgestaltung verfolgt Ralph Limmer mit seinen Hörnern.

    Listenpreis für alle die nur ein, zwei Trümmer kaufen. Günstigere Konditionen nur über mehr Stückzahl , aber das dann egal ob Garagenbeschaller Mustermann oder ein ganz großer Händler oder Hersteller anfragt.

    Unüblich, aber auch konsequent.

    Viele Grüße,
    Fux

  • und in welchem Kontext darf man die Selektion bei Adam Hall aktuell verstehen?

    Keinen Zugriff mehr auf bestimmte Produktgruppen, die grade für mich als kleinen Abnehmer interessant waren. z.B. LD Systems.

    Verkauf nur noch durch selektierte Vertriebspartner.

    Sonst konnte ich die Produktgruppen selbst im Onlinestore dort kaufen.

    Haben die jetzt auch Aldi Flausen im Kopf? Also den shop unsexy für die bisherige Klientel machen?

    Um sich an potentere Kunden (Aldi macht nun auf Edel-Shop) zu schmeissen? Oder verstehe ich da was nicht?

    weniger ist oft mehr...

  • Adam Hall fand ich lange wirklich gut, aber so vor ein paar Jahren haben sie mir relativ klar deutlich gemacht, dass sie mich mit meinem geringen Umsatz nicht mehr haben wollen.
    Das hat ein Bremer Großhändler vor langer Zeit auch mal gemacht, der ist aber inzwischen wieder (reumütig?) durchaus wieder 'kleinbedarfsfreundlicher' geworden.

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Vor etwa 15 Jahren konnte noch so ziemlich jeder mit Gewerbe bei Hall kaufen. Und da gab es verrückte Angebote, wie Alpha 6 für 10€ ,...


    Jetzt kommt man da selbst mit der Firma, die speziell Audio Installationen macht nur rein, wenn man denen große Abnahmemengen plausibel machen kann.


    Ich glaube die vergraulen da perspektivisch zu viele damit.

  • "Ich glaube die vergraulen da perspektivisch zu viele damit."


    Genau so stellt es sich mir auch dar.

    Ich interveniere da massiv und nerve den Laden.

    Wie weise muss man sein für so eine Richtungsentscheidung? Und das in Corona-Lage...

    Vielleicht will man ja vor die Wand fahren.

    weniger ist oft mehr...