Sub Top Time alignment für Anfänger ☺️

  • Hallo


    Möchte mich die nächsten Wochen mal mehr mit Messtechnik auseinander setzen.

    Hab natürlich als Leier sehr viele Fragen ☺️


    Als Software hätte ich Open Sound Metern oder hab auch die Smaart v7.

    Soundkarte von Behringer Umc 202Hd + Ecm8000

    Was ich als erstes verstehe will, wie man richtig die Phasenlage von Sub und Top einstellt.


    Habe zwei Rcf 8004 Bässe und als Tops hätte ich entweder die Rcf TT10a und Rcf 732mk4.


    Meine erste Frage währe.


    Wie baut mann das ganze auf?

    Das Top auf den Sub mit Distanzstange?

    Oder Sub + Top nebeneinander!?


    Vielen Dank für die Mühe 👍


    Mit freundlichen Grüßen Shurik

  • Du baust das so auf, wie es für Deine Anwendung sinnvoll ist (möglichst gleichmässige Abdeckung der zu beschallenden Fläche und möglichst wenig Anregung der begrenzenden Flächen). Die Bässe am besten als Monocluster direkt nebeneinander stellen.

    Nun passt Du die Phasenlage durch messen der Phasenlage und Ausgleich der Laufzeiten auf einen Dir sinnvoll erscheinenden Punkt in der Zuschauerfläche (zB die Mitte der Zuschauerfläche) ein. Dabei nur eine Seite der PA anstellen, die andere muten. An diesem Punkt ist dann später, wenn alles geklappt hat, die Phase im akustischen Übernahmebereich von Top/Sub identlsch und Du bekommst eine Addition im Übernahme-Frequenzbereich.


    Wichtig ist zu verstehen, dass die maximale Addition dann nur an diesem einen Punkt an dem Du gemessen hast vorhanden ist und die Addition nach vorne und nach hinten etwas nachlässt.


    Generell empfehle ich Dir, einen Workshop zu Grundkenntnissen der Messtechnik zu besuchen und die grüne Bibel von Bob Mac Carthy sowie das online verfügbare Material von Merlijn van Veen durchzuackern. Alternativ kannst Du auch mal schreiben woher Du kommst und ggf. einem Kollegen / einer Kollegin mal beim messen über die Schulter schauen. Allein durch Fragen in diesem Forum wirst Du vermutlich leider nicht wirklich weit kommen.


    Viel Erfolg und Spaß beim Eintauchen in dieses sehr spannende Thema!

  • Vorweg: viel Spaß dabei, es wird eine Lernerfahrung ohne Ende da man immer was neues entdeckt.


    Pfeiffe hat das Bob McCarthy Buch schon genannt, die Merlijn Van Veen videos Teil 1-7 zu Subwoofer alignment sind wirklich gut:

    https://youtube.com/c/MerlijnvanVeen


    Auch Nathan Lively hat ein paar gute Videos zu dem Thema, stell dir das vom Umfang vor als wenn du Game of Thrones komplett bingen möchtest :P

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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  • merlijn als auch 606 ist unbedingt zu empfehlen (wenn's auch manchmal, speziell bei 606, sehr theoretisch zugeht), nathan ist ein netter kerl, leider auch manchmal zu sehr plaudertasche :D:D:D

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • Ok vielen Dank 🙏


    Werde mir die Bücher mal anschauen.

    Lohnt es sich überhaupt die Phasenlage von Top und Bass zu Hause einstellen, oder muss man so wieso bei jeder Location/ Aufstellung neu messen und korrigieren?


    Danke

  • Wenn die Tops immer fest in der gleichen Position auf den subs stehen kann man sich da schon ein setup zu Hause bauen. Sobald diese aber räumlich getrennt und variabel aufgestellt sind muß man jedes Mal neu messen.

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  • Wenn Du alles super eingemessen hat und Dir sicher bist, dass jetzt an deiner Hör-/Messposition an der Übergangsfrequenz die Phasenlage zwischen Top und Sub passt, dann kannst Du als einfachen Praxistest probeweise Bass zu Top verpolen und es sollte eine schöne, definierte, tiefe und rel. Schmalbandige Auslöschung bei der Trennfrequenz geben. Gibt es kein so eindeutiges Tiefes Loch dort im Frequenzgang, dann passt da soch noch nicht wirklich und Du musst nochmal ran.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Die Schmalbandigkeit der Absenkung hängt v.a. davon ab, wie breit der Überlappungsbereich ist. Ein gut optimierter breiter Überlappungsbereich (was ohne Frage nicht leicht ist) führt bei der Verifikation auch zu einem relativ breiten Loch.

    Aus meiner leidvollen Erfahrung noch der Hinweis: Nach der Verifikation wieder den vorherigen Zustand der Polarität herstellen!

    Ansonsten erlaube ich mich auf die Seite 16 im o.a. Dokument zu verweisen.

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Die Schmalbandigkeit der Absenkung hängt v.a. davon ab, wie breit der Überlappungsbereich ist. Ein gut optimierter breiter Überlappungsbereich (was ohne Frage nicht leicht ist) führt bei der Verifikation auch zu einem relativ breiten Loch.

    Aus meiner leidvollen Erfahrung noch der Hinweis: Nach der Verifikation wieder den vorherigen Zustand der Polarität herstellen!

    Ansonsten erlaube ich mich auf die Seite 16 im o.a. Dokument zu verweisen.

    Schönes Tutorial von Dir, das Du da verlinkt hast!

    Viele Grüße,
    Fux

  • Neben den schon genannten Dingen, mit denen ich konform gehe, hier mein Tipp dazu:

    Wenn das Holz dein eigenes ist, nimm das Zeug, baue es Gitter auf Gitter im Freien auf, aligne das sauber und möglichst weitläufig, höre dir das Ergebnis an und wenn du damit zufrieden bist, speicherst oder merkst du dir dieses Delay und eventuelle EQs im Corssovoerbereich als Startpunkt.

    Wenn du es nun künftig auf dem Job einfach haben, oder deine akustisch gemessenen Ergebnisse gegenchecken willst, kannst du sogar ohne akustisches Messen, von diesem Startpunkt aus, das Alignment mit dem Disto machen.

  • ich muss ehrlich zugeben, dass es mir manchmal schwer fällt, den besten ort für das messmikrofon festzulegen.

    aligne ich das für die erste zuhörerreihe (die teuren plätze), oder auf die saalmitte (mach ich meistens), oder gar auf den FOH platz (von dort muss man das ja schliesslich klanglich beurteilen und mischen)...


    auf die idee, das sub/top alignment einfach mit dem disto zu machen, bin ich bis jetzt, ehrlich gesagt, nicht gekommen ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich muss ehrlich zugeben, dass es mir manchmal schwer fällt, den besten ort für das messmikrofon festzulegen.

    Moin Wolfgang,

    Dazu gibt es ne gute Pi mal Daumen Formel.

    Wenn wir davon ausgehen das die Tops hängen und die Subs stehen verhält es sich in aller Regel so das die Differenz nach hinten im Saal kleiner wird. Denn wir messen ja nicht den Abstand zueinander, sondern die Differenz wann es beim Hörer (Mikro) ankommt.

    Das bedeutet auch, das die Zuschauer in der ersten Reihe normalerweise um einiges dichter an den Subs sind als an den geflogenen Systemen. Wenn ich mir also Pegelmässig irgendwo eine Auslöschung leisten kann, ist es in den ersten Reihen.

    Von daher optimiere ich immer weiter hinten im Saal. Dazu teile ich mir den Saal in drei Drittel, und lege mein Mikro in die zweite Hälfe des zweiten Drittels. Dazu auf die Hauptachse des geflogenen Systems.

    Das gibt mir einen guten Kompromiss für das vordere Drittel und nach hinten wird die Ungenauigkeit immer kleiner.

    Aber Grundsätzlich sollte die PA durch Ihre Positionierung und Skalierung schon mal gutes Alignment erst möglich machen.

    Practice, Practice, Practice

  • auf die idee, das sub/top alignment einfach mit dem disto zu machen, bin ich bis jetzt, ehrlich gesagt, nicht gekommen ;)

    Entweder zur Überprüfung der eigenen mess Ergebnisse oder um bei einem spielenden System mal die Zeiten im Controller zu hinterfragen kann man das echt gut machen. Man sieht zwar nicht auf die Millisekunde genau was Sache ist oder wie die Phasenlage ist, aber man erkennt schnell ob man selbst oder jemand anderes einem Irrtum aufgesessen ist.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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  • Dazu habe ich einen Kalkulator gebaut, der mehr oder minder ähnlich vorgeht, wie das was Gert beschrieben hat.


    Ziel dabei ist, über die gesamte Tiefe nicht über +/- 90 oder max +/- 120 Grad hinauszukommen, mit dem Ziel vorne eher die 90 zu streifen als hinten.

    Hierbei hinterlegt man das Venue, den Pickpoint der Main, den räumlichen Aufbau und was man sonst noch aus der Predictuon kennt und der Kalkulator teilt das Venue in drei Punkte (vorne, mitte, hinten) ein und berechnet die Phasenversätze dazwischen.

    Dazu gibt es noch einen frei definierbaren Custimpoint, in dem man seinen jeweiligen Punkt an dem sich das Mikrofon gerade befindet, oder einen oberrang usw. eintragen kann.


    Wenn ich dafür keine Zeit habe aligne ich meistens im hinteren Drittel, erzeuge dort ca. 90 Grad Überdelay für die groundstacked Subs und erhöhe somit die Chance vorne vorne nicht über 120 Grad (Subs früher) zu kommen.

  • oder um bei einem spielenden System mal die Zeiten im Controller zu hinterfragen kann man das echt gut machen.


    Aber halt auch nur wenn man sicher ist, dass Gitter auf Gitter die relative Phasenlage stimmt bzw. man weiß welches (Prealignment) Delay nötig wäre, um Gitter auf Gitter zu matchen.

    Leider wissen das selbst manche Preiumhersteller selbst nicht so richtig.

  • Das ist korrekt, aber auch um mal eben zu schauen „ok, gemessen sind es 2m Versatz, im Controller steht nur einer, da kann ich mal nachfragen“.

    Es ist einfach nur ein weiteres Hilfsmittel/Werkzeug was man nutzen kann :)

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