32 Audiokanäle live über Internet übertragen

  • Was man dann aber mal festhalten kann: Es ist ein ganz ordentlicher technischer Aufwand nötig, um sowas übers offene Internet zu machen. Es langt nicht mal eben ein VPN, über das man einen hundsgewöhnlichen DANTE-Stream rüberspült. Und eine Garantie, dass es wirklich klappt, hat man auch nicht. Hätte der Stream 30 Minuten früher angefangen, hätte das beschriebene Buffer-Problem wohl voll in die Eröffnung reingeschlagen.


    Wenn ich das so lese: Hausnetz und 4 Mobilfunk-Zugänge gebundelt, 24HE-Rack voll mit Spezialtechnik etc. pp.

    Sicher, dass man für den monetären Aufwand nicht auch doch ne MPLS oder irgendwas bekommen hätte?

  • Ich vermute mal, dass am Abend doch mehr Last am LTE/5G Netz war als zu Mittag. Man darf nicht vergessen, dass wohl inzwischen praktisch jeder im Publikum sein Handy nicht in den Flugmodus schaltet oder dass da sogar fleißig getwittert, gewhatsappt, ge-wasauchimmer von den Leuten betrieben wurde. Dazu kommt dass in der Umgebung viele Leute abends daheim sind, irgendwelche Filme/Serien streamen, nicht immer nur per Kupfer oder LWL. Und die Wahrscheinlichkeit dass die Funkstationen in der Nähe dann am Limit waren ist dann recht hoch. bedenkt man dass bei vielen Teilnehmern in den Funknetzen dann durch CSMA/CD die Latenzen ziemlich schnell exponentiell ansteigen finde ich das beobachte Verhalten durchaus erklärbar.

  • Weils der Kunde will. Und in diesem Fall wohl auch gezahlt hat.

    Ich frag mich da dann aber schon wer genau wen beauftragt und bezahlt hat. LTE-Bonding ist jetzt nichts völlig ungewöhnliches und für Sonderfälle (abgelegene Berghütten, Livebilder aus dem Hubschrauber etc.) auch eine gangbare Lösung.

    Für eine Breitbandübertragung mit QoS-Anforderung (und genau darum geht es hier) ist das aber kompletter Murks. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen dass die Infrastruktur rund um die Location so desolat ist dass es nicht möglich war von der Media Broadcast bzw. dem entsprechenden lokalen Glasfaserbetreiber eine ordentliche Leitung zu bekommen. Klingt eher nach "wir machen das schon, und natürlich zum Festpreis und viel billiger als die anderen" und dann wird's halt so hingewürgt.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • es läuft darauf hinaus, das die kreativen sich nicht mehr über den weg laufen. der toller sitzt in hamburg, in München die bildrege und in Rostock ist das studio :)

    spart die anreise und das aufbauen des materials. wenn den das netz das sicher hergibt, kann man das machen :)

    wobei hier eben eines der zentralen Probleme sichtbar wird: wenn dann zum stream vw zufällig digitale Betriebsversammlung macht, dann ist eben bei beiden der ofen aus. das kann man im Vorfeld auch nicht testen

  • es läuft darauf hinaus, das die kreativen sich nicht mehr über den weg laufen. der toller sitzt in hamburg, in München die bildrege und in Rostock ist das studio :)

    spart die anreise und das aufbauen des materials. wenn den das netz das sicher hergibt, kann man das machen :)

    Das ist im Fernsehbereich heute schon möglich und wird auch gemacht:


    https://www.film-tv-video.de/p…-remote-production-regie/



    Zitat

    wobei hier eben eines der zentralen Probleme sichtbar wird: wenn dann zum stream vw zufällig digitale Betriebsversammlung macht, dann ist eben bei beiden der ofen aus. das kann man im Vorfeld auch nicht testen

    Damit genau das nicht passiert gibt es QoS. Das kostet allerdings ein "bisschen" mehr als 4 AldiTalk-Karten, ein peplink-Abo und ein Bonding-Router.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Worin hat der Kunde hier einen Mehrwert?

    ggf. ist's nur das gute Gefühl, daß sich um z.B. den Mix dann derjenige kümmert, mit dem man schon gute Erfahrungen gemacht hat. Und der dann noch in seiner gewohnten Umgebung, mit gewohnten Equipement arbeitet.


    Kurz gesagt: Wohlfühlfaktor.

  • Vllt noch zwei Dinge zu dem Projekt:


    1. Es war aufgrund von Corona Vorgaben, der Locationgröße und des Ortes eine absolute Platznot. Die Agenturen hätten am liebsten alle Pulte hochkant an die Wand

    gestellt,damit mehr Quadratmeter für Personen da wären. Der Mischraum mit den geforderten 20m² Fläche für den Streammix war beim besten Willen nirgendwo zu finden.

    Alleine die täglichen Corona Schnelltests für alle Beteiligten und das medizinische Personal im Testwagen waren ein Zeit,- und Platzaufwand.

    Das war alles sehr schwierig und kompromissbehaftet. Deswegen wurden ((kurzfristig) immer mehr) diverse Dinge via Internet ausgelagert.


    2. Eine Sache wurde dabei wenig beachtet und es hat sich dann leider unkoordiniert verselbststständigt.

    Das war: " Wir brauchen wohl Internet, das macht jeder selber. Es hat ja jeder eine Iphone das als Hotspot herhält, passt schon".

    Jede Agentur, jeder Technikdienstleister (Workshops, Bühne, Incentive...) z.T. auch einzelne Technikabteilungen haben das Internet irgendwie selber geregelt bzw. beauftragt.


    Im Nachgang hätte von Beginn der Planungen an ein "IT Ober Dienstleister" für alle Gewerke und Agenturen die Anforderungen und Bedürfnisse sammeln müssen.

    Der nimmt dann jeden Beteiligten bei der Hand und frägt erstmal. "Was willst du machen? Was brauchst du? - Ich kümmere mich drum, dass es sauber läuft"

    Der hätte alles gesammelt und eine passende Lösung installiert und die Verantwortung übernommen.


    Das Gewerk Gesamtnetzwerk & Internet war aber leider vakant und hatte keiner im Blick. Da waren sich in den Nachbesprechungen auch alle einig.


    Irgendwie hat dann doch alles geklappt (wie immer halt), es hätte aber auch deutlich entspannter sein können.

  • aha, es gab nachbesprechungen!?

    bei unprofessionellen veranstaltungen gibt es sowas nicht - und zeigt damit mal wieder, wie wenig ahnung die mehrheit der leute von digitaler datenübertragung wirklich haben. schon irgendwie beängstigend, oder?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang